Liebe Foris,
das Verhältnis zu meiner Ex-Frau ist kooperativ. Meine Söhne sind 13 und 16 Jahre alt. Sie sind die Hälfte der Ferienzeit bei mir und jedes zweite Wochenende von Freitagabend bis Sonntagabend seit 4 Jahren.
Nun spricht der Jüngere von beiden davon, dass er nicht mehr zu mir kommen will, wenn er 18 Jahre alt ist. Zumindest nicht regelmäßig.
Wie lange sollte solch eine Besuchsregelung aufrecht erhalten werden?
Wer hat Erfahrungen gemacht mit Kindern, die im Rahmen der Trennung volljährig wurden?
Vielen Dank schon mal.
beste Grüße,
DiBa
Hallo,
warum möchte er dann nicht mehr kommen?
er ist ja in der Pubertät und da ändern sich manche Prioritäten.
sophie
Gute Frage:
Vor allem steht, er hat eine sehr enge Bindung zur Mutter, steht er auf der Seite der Mutter auch was finanzielle Dinge betrifft. Da ich eher Geringverdiener bin und meine Exfrau nicht arbeitet, ist das Geld sehr knapp.
Das zweite ist wohl, es ist ihm einfach lästig, mit seinem älteren Bruder bei mir ein Zimmer teilen zu müssen ....
😀
Aber ich könnte ihn ja auch einfach mal fragen ........ 😎
Hallo,
bestünde die Möglichkeit, dass du einmal die jungs zusammen hast und dann jeder ein Wochenende für sich kommt? Dann würde das teilen des Zimmers reduziert werden und zum anderen hat jeder sein vaterwochenende/mutterwochenende für sich allein.
sophie
Nun spricht der Jüngere von beiden davon, dass er nicht mehr zu mir kommen will, wenn er 18 Jahre alt ist.
Wie lange sollte solch eine Besuchsregelung aufrecht erhalten werden?
Gegenfrage: Hast du dir mit 18 noch vorschreiben lassen wann und wieviel Zeit du mit deinen Eltern verbringen solltest/musstest.
Oder würdest du bis zum St.-Nimmerlein-Tag an die Kinder Unterhalt zahlen wollen, obwohl sie volljährig und später fest im Berufsleben stehen, weil der Titel nicht zeitlich begrenzt wurde?
Mit 18 erlischt das Sorgerecht und damit auch das "Direktionsrecht" zum Umgang mit den Eltern. Mit steigenden Alter sollte man eben andere Formen finden und akzeptieren, dass Kinder dann freilwillig kommen oder eben auch eine Zeit auf Abstand gehen, wenn sie vorher in ein starres Umgangkonzept "gezwungen" wurden.
Das zweite ist wohl, es ist ihm einfach lästig, mit seinem älteren Bruder bei mir ein Zimmer teilen zu müssen ....
Das ändert sich wahrscheinlich in den nächsten 5 Jahren. Ich gehe mal davon aus, dass der Ältere, dann 21-jährige, auch nicht mehr regelmäßig das WE bei dir verbringen will, oder wenn er kommt, dann nicht über Nacht 😉
Ich denke du machst dir zuviel Gedanken um das "was-wäre-wenn in 5 Jahren", als darum, ob es nicht auch schon jetzt sinnvoll wäre euer Umgangsmodell an die Bedürfnisse der Teenager anzupassen. Es ist sicher schmerzlich, weil du sie nicht so oft siehst, aber auch in intakten Familien beginnen sich Kinder in dem Alter langsam zu lösen und zunehmend eigene Wege zu gehen. Da wird es als normal angesehen, wenn sie nicht mehr ständig "Bock" auf die Eltern haben, in Trennungsfamilien sollte das auch normal sein.
Dabei geht es nie um die Befindlichkeiten der Eltern, sondern eben um die der Kinder. (auch wenn uns Etlern das oft genug schwer fällt)
Ich habe meine Kinder, obwohl sie bei uns lebten, so ab 15,16 oft das WE nur zum Sonntagsessen gesehen, weil sie nie vor 12 aufgestaden sind oder eben komplett bei Freunden waren. Mein Mann hat in der Zeit seine Kinder kaum noch gesehen, weil sie keine Lust hatten. Er hat sich dann (sie haben auch einen relativ großen Altersunterschied) immer mal auf ein Eis, einen Spaziergang o.ä. getroffen und sich gegen den erzwungenen Umgang entschieden. Inzwischen sind sie erwachsen, haben eigene Wohnungen und treffen sich gerne mit ihm.
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Der Hauptgrund könnte das gemeinsame Zimmer sein, evtl lässt sich das in zwei teilen.
Vielleicht ist es sinnvoll in die Nähe zur KM zu ziehen, bzw so das eine neue wohnung auf dem Weg der Kinder liegt, evtl kommen die dann außerhalb der staren Regel vorbei und übernachten.
Vielen Dank, Ihr Lieben (@Ruffys, @midnightwish, @AnnaSophie),
Eure Beiträge haben mich zum Nachdenken gebracht.
Ich werde auf jeden Fall das Gespräch mit meinem jüngsten Sohn suchen, in entspannter Atmosphäre, wenn er bei mir ist - zur Zeit geht das nicht wg. seiner Coronaquarantäne. Ich werde versuchen, herauszufinden, wie unsere Männerwochenenden angenehmer für ihn werden bzw. welches seine Bedürfnisse sind. Denn wenn er jetzt davon spricht, in 5 Jahren nicht mehr zu kommen, dürfte darin ja versteckte Kritik stecken. Wobei ich nicht seine Mutter kopieren möchte, die sich zur Freundin der Kinder macht ........ 🤨
Natürlich kann er jetzt noch nicht sagen, wie sich das in fünf Jahren einspielen, verändern wird. In seiner Entwicklung ist ja noch viel Luft nach oben ..... das ist mir in der anregenden Diskussion mit Euch klargeworden.
lg, DiBa
das Verhältnis zu meiner Ex-Frau ist kooperativ.
und:
Ich werde auf jeden Fall das Gespräch mit meinem jüngsten Sohn suchen, in entspannter Atmosphäre, wenn er bei mir ist -
hast Du schon mal mit der KM drüber geredet (reden können)? Bei dem Gespräch mit dem Jüngsten solltest Du eventuell eine Zeit suchen, wo der Große nicht dabei ist. Es könnten ja seitens des Jüngeren durchaus auch Dinge angesprochen werden, die den Großen betreffen...
Mal losgelöst von der Volljährigkeit: Solch abnabeln fängt nat. und in der Regel nicht erst mit 18 an... Auch solltest Du bedenken, dass die Interessen der beiden Jugendlichen im häuslichen Bereich der KM anders wahrgenommen werden können als dies bei Dir zu Hause möglich ist. Da sind die gestalterischen Freiräume einfach viel größer als an den Wochenden bei und mit Dir...
Darf man fragen, wie die Wochenden bei Dir so ablaufen?
Gruß Kakadu59
"Die Lüge fliegt, und die Wahrheit hinkt hinterher; so ist es dann, wenn die Menschen die Täuschung erkennen, schon zu spät - der Hieb hat gesessen und die Lüge ihre Wirkung getan." - Jonathan Swift (1667- 1745)
Hi @Kakadu59 und die anderen,
ich habe heute Morgen die Gelegenheit gehabt, mit ihm - losgelöst von seinem Bruder - er machte heute einen Praktikumstag in dem Betrieb, in dem ich arbeite - über seine Aussage zu reden.
Es war offenbar ein Joke, .... 😀 , er konnte sich gar nicht daran erinnern ..... ich habe ihm noch eine Brücke gebaut, indem ich sagte, wir haben ja noch nie darüber gesprochen, wie Ihr die Wochenenden bei mir findet ..... Gibt es aus Deiner Sicht noch Verbesserungspotential?
Nein, er fühlt sich wohl an den Wochenenden bei mir, sagt er ......
Dass er mit 18 Jahren ggf. mehr Freiräume brauche, das habe ich ihm im Gespräch natürlich zugestanden ....
🙂
lg, DiBa
zu Deiner Frage, @Kakadu59:
Meistens hängen wir einfach miteinander rum, unterhalten uns ein bisschen, manchmal gehen wir auf den Fußballplatz ....
Ihre Zeit für Hausaufgaben will organisiert werden .....
Ich hatte, kurz Gelegenheit gestern zu sehen, wie es bei der KM läuft ...... Jeder hockt in seinem Zimmer, während die KM in der Wohnung wuselt, kocht, einkauft .....etc.. Die Zimmertüren sind zu. Wenn sie an der Zimmertür klopft, ohne reinzukommen, heißt es, das Essen ist fertig ...... 🤒
Dass er mit 18 Jahren ggf. mehr Freiräume brauche, das habe ich ihm im Gespräch natürlich zugestanden ....
wie schon geschrieben: (mehr) Freiräume sind nicht abhängig von der Volljährigkeit...(und sind schon gar nicht ein Alleinstellungsmerkmal der Voljährigkeit)
Auch ein(e) 15 oder 16-jährige(r) hat (u.U.) das Bedürfnis nach mehr Freiraum (was immer das bedeutet).
Die wollen immer mehr ihr "eigenes Ding" machen, sich mit Freunden treffen usw.
Gruß Kakadu59
"Die Lüge fliegt, und die Wahrheit hinkt hinterher; so ist es dann, wenn die Menschen die Täuschung erkennen, schon zu spät - der Hieb hat gesessen und die Lüge ihre Wirkung getan." - Jonathan Swift (1667- 1745)
@dibadu Mach Dir doch nicht soviel Gedanken. Dass Deine Jungs das nicht wollen, kann auch einfach daran liegen, dass schon die kleinste Bemerkung in diese Richtung zu endlosen Diskussionen mit Dir führt. Da sagt man das einfach nicht mehr. Der 13jährige wird seine Lektion auch gelernt haben. Kinder haben gute Antennen dafür, wer, was hören will und was nicht.
VG Susi
ach, Männer untereinander reden eigentlich nicht sonderlich viel ..... 🙂
Freiräume ..... stelle fest, dass ich mich mißverständlich ausgedrückt habe .... Freiräume ermöglichen ...... na klar ....bin ich dabei. ....... Aber Freunde treffen wollen sie eher nicht, wenn sie bei mir sind ...... macht mir schon ein wenig Gedanken ........ aber da frage ich auch eher nicht nach ...... will da keinen Druck ausüben ....
vg, DiBa