Trennung, Scheidung...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Trennung, Scheidung vielleicht...ETW Kauf ja/nein

Seite 2 / 2
 
 SLAM
(@slam)
Nicht wegzudenken Registriert

Tja, vor der Hochzeit hatte ich nach vielen Jahren das Gefühl: endlich angekommen zu sein. Daher habe ich nochmals den Versuch gestartet . Meine Kids sind/waren Erwachsen, die Einkommen sind/waren gleich. Ich war einfach nach vorherigen sechs Jahren Beziehung immer noch glücklich.

Ich versteh Dich vollkommen. Frauen können einem manchmal wirklich das Gefühl geben, angekommen zu sein. Man fühlt sich wohl, man ist sexuell ausgelastet und es geht einem rundum gut. Manchmal spürt man sogar sowas wie eine Seelenverwandtschaft.

ABER, das ist kein Grund zu Heiraten !

Eine Ehe ist nüchtern betrachtet nämlich nur ein Vertrag zur Versorgung und zum Unterhalt, und zwar als Einbahnstraße vom wirtschaftlich Stärkeren zum wirtschaftlich Schwächeren. Also in der Regel vom Mann zur Frau, weil Frauen üblicherweise "nach oben" heiraten. Und so einen Vertrag, der einen in existenzielle Nöte bringen kann, schließt man nicht auf der Basis von GEFÜHLEN ab.

Diese Einbahnstraße wird mir gerade in meiner Trennungszeit besonderes schmerzlich bewusst. Trennung von Tisch und Bett. Meine Frau tut absolut nichts mehr für mich. Ja sie darf vom Prinzip her absolut nichts für mich machen. Aber ich muss vollumfänglich so tun, als ob die Beziehung noch Bestand hätte, also in meinem Fall jeden Monat Trennungsunterhalt zahlen, und zwar nicht zu knapp. Und das geht so weiter bis zur Rechtskraft der Scheidung, also wenn´s dumm läuft, noch eine ganze Weile.

Meine Frau war dann letztes Jahr in der Klinik (Depressionen) und obwohl zwischen uns bis dato alles "gut" war, hatten wir nach der Klinik die erste große Krise. Jetzt ist sie erneut auf Kur/Klinik und bis zur Abfahrt war auch alles gut.... nun auf einmal wieder der "Mist". Damals ging viel kaputt in mir und ich dachte das alles wieder ok ist, nun geht gerade alles wieder von vorne los und ich .... Nun ja, ich gehe langsam krachen.
VG

Das ist ganz schlecht. Wenn Du Pech hast, fällt Dir § 1572 BGB auf die Füße und Du zahlst Dein Leben lang Unterhalt. Und zwar die Hälfte der Differenz zwischen Deinem bereinigten Nettoeinkommen und ihrer Dienstunfähigkeitspension.

Wie gesagt, mit einer Ehe geht man als wirtschaftlich stärkerer Unterhaltverpflichtungen ein, die mit der Scheidung keineswegs zwangsläufig enden, sondern die uU lebenslang andauern. ZB 30-jährige Hausfrauenehe. Bei der Scheidung ist die Frau 60. Keine Richterin und kein Richter schickt die unter Bezugnahme auf § 1571 BGB zum Arbeiten. Da zahlt der Ex-Mann lebenslang.

Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2020 23:35
 SLAM
(@slam)
Nicht wegzudenken Registriert

Damit bestätigst Du mich in meiner Entscheidung ... Ich werde auch niemals mehr heirateten. Eine Partnerschaft, in der man sich gegenseitig hilft, gerne, und selbstverständlich, aber nicht nochmal ruinieren lassen ....

So siehts aus. Partnerschaft ja, Heirat nein.

Mir ist das in meinem Bekanntenkreis (beides Kollegen) innerhalb nur eines Jahres sehr deutlich vor Augen geführt worden, was eigentlich der Unterschied ist.

Fall 1:

Unverheiratetes kinderloses Paar Anfang 40. Beide Vollzeitstelle. Die Beziehung ist beendet. Er schmeißt sie einfach aus seiner Wohnung raus. Und sie schlief von heute auf morgen erstmal auf dem Sofa einer Freundin. Nachgang: NICHTS !

Fall 2:

Verheiratetes kinderloses Paar Anfang 50. Beide Vollzeitstelle. Aus beruflichen Gründen keine gemeinsame Wohnung. Die Beziehung ist beendet. Nachgang: Ein Brief von einer Anwältin mit der Forderung, das Einkommen offen zu legen und gleich die Forderung nach Trennungsunterhalt, Mann sucht sich eigenen Anwalt, usw usw usw usw usw .... 1,5-jähriges (!!) Theater. Kosten für ihn alles in allem rund 100.000 Euro.

Beim Betreten des Familiengerichts verlassen Sie den Rechtsstaat und befinden sich nun im Matriarchat.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2020 23:59
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

OT:
@SLAM:
Ich bin in der Hinsicht unbelehrbar und nun zum dritten Mal glücklich verheiratet.
Mit einem Ehevertrag, welcher "in guten Zeiten" (und nach Erfahrungsberichten hier im Forum) abgeschlossen wurde, haben wir in Ehe2 für den Trennungsfall festgelegt, auf was verzichtet wird und wie etwaiger Zugewinn aufgeteilt werden soll.
Unser "gemeinsamer" Scheidungsanwalt war zwar nicht sonderlich amused ob der entgangenen Honorare, hat aber die einvernehmliche Scheidung durchgezogen...so kann es auch funzen! ;o)

In Ehe3 gibt es auch einen Vertrag, damit ist für "in schlechten Zeiten" auch auf Augenhöhe vorgesorgt.

OT=off

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 13.03.2020 10:22
(@papi74)
Registriert

Hallo,
danke für Eure Zuschriften. Mal schauen wie es wird wenn Sie von der Kur kommt und dann hoffe ich auf einen gemeinsamen einvernehmlichen Weg. Wie gesagt: Sie ist in der wirtschaftlich besseren Position 😉
VG
Papi74

Der Morgen ist immer klüger als der Abend.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.03.2020 13:14
Seite 2 / 2