Hallo zusammen,
ich sage gleich vorab, dass ich die richtige Forumskategorie für meine Fragestellung nicht gleich gefunden hab; passt wahrscheinlich an mehreren Stellen. Aber bevor es zu kompliziert wird:
Kind, mittlerweile 16 Jahre, lebt bei Mutter, Umgang findet regelmäßig statt. Mutter ist nun schon seit über 5 Jahren erkrankt. Sie sträubt sich wohl gegen schulmedizinische Behandlung, jedenfalls geht es gesundheitlich immer mehr bergab. Es ist wohl dahin gekommen, dass sie de facto ein Pflegefall und 24 * 7 auf fremde Hilfe angewiesen ist. Trotzdem kriegt sie nur Pflegegrad 1 (also quasi nix) und kann entsprechend wenig Unterstützung in Haushalt etc. in Anspruch nehmen, in ein Pflegeheim will sie sowieso nicht. (Diese Infos habe ich natürlich nicht aus erster Hand, sondern vom Kind, das auch sehr ungern darüber spricht.)
Und nun resultiert, dass sie die Kindsmutter (KM) um alltäglilche Belange des Kindes praktisch nicht mehr kümmert. Kind leidet stark unter dieser Situation, schämt sich auch dafür, distanziert sich immer mehr von der KM und will mit ihr eigentlich gar nichts mehr zu tun haben. Und sie will/kann nicht mehr dort wohnen. Sie weiß, dass sie jederzeit zu mir kommen kann (ein eigenes Zimmer hat sie ja bei mir), aber das findet sie auch nicht optimal. Sie steckt in einem fetten Dilemma, was mir buchstäblich das Herz bricht.
Sie hat jetzt noch ein Jahr Schule vor sich und ich fänds Sch*ße, wenn sie sich durch den Stress ihr Abi versaut, ganz abgesehen davon, was für Macken sich in der Zeit unter dieser schrecklichen Situation noch bilden könnten. Will sie unterstützen, ohne ihre Autonomie zu untergraben. Die KM würde vermutlich außerdem auch sofort blockieren wo sie nur kann, wenn sie den Eindruck hat, dass ich jetzt "späte Rache" übe dafür, dass sie jahrelang ihr "Kindesbesitzrecht" voll ausgekostet hat.
Ich habe jetzt überlegt, welche Beratungsstellen in dieser Situation hilfreich sein könnten, komischerweise ist mir nicht als erstes das JA eingefallen - da habe ich eher Bammel, dass die mangels gemeinsamen Sorgerechts vielleicht auf die Idee kommen, eine schöne Pflegefamilie zu suchen.
Ich denke, eine gute Sozialberatung wäre schick, wo Kind mal angefangen von Optionen wie Jugend-WG bis hin zu rechtlichen Belangen (Unterhalt etc. pp) alle Möglichkeiten durchdeklinieren kann. Aber wer bietet sowas an? Wohlfahrt, Caritas, sonstige? Und vor allem: kann Kind sich da auch unbegleitet beraten lassen?
Habt ihr noch Ideen, wo sie (und ich) uns Rat bei halbwegs Unabhängigen suchen können, außer jetzt natürlich hier im Forum?
Schöne Grüße einstweilen von lima
Servus lima65!
Aus Deinen früheren Beiträgen geht hervor, dass Du kein SR hast, hat sich seitdem was geändert?
Ich denke, eine gute Sozialberatung wäre schick, wo Kind mal angefangen von Optionen wie Jugend-WG bis hin zu rechtlichen Belangen (Unterhalt etc. pp) alle Möglichkeiten durchdeklinieren kann. Aber wer bietet sowas an? Wohlfahrt, Caritas, sonstige? Und vor allem: kann Kind sich da auch unbegleitet beraten lassen?Die Idee ist bestimmt nicht schlecht, ich kann mir auch vorstellen, dass eine Beratung OHNE Begleitung der Eltern stattfinden kann, zumal beim Alter Eures Kindes -unabhängig von der belastbaren bis traumatisierenden Situation- von einer gefestigten Willensbildung ausgegangen werden kann.
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
@82marco Hallo Marco,
stimmt, habe kein SR oder GSR (siehe oben "...dass die mangels gemeinsamen Sorgerechts vielleicht auf die Idee kommen, eine schöne Pflegefamilie zu suchen").
Das mit der gefestigten Willensbildung ist natürlich plausibel und ich bin da grundsätzlich zuversichtlich, aber 100%-ig drauf verlassen kann man sich nicht, dass alle anderen das auch so sehen. KM, JA, etc. haben halt ein anderes "Geschäftsmodell".
Momentan ist es daher vermutlich eher kontraproduktiv, wenn ich jetzt in offenen Aktivismus ausbreche, aber ich sehe halt auch die Gefahr, dass Kind sich nicht aufraffen kann und still vor sich hin leidet...
Ich werde mal Beratungsstellen recherchieren und da auch mal vorsprechen. Trotzdem, für konkrete Hinweise bin ich ganz Ohr.
(siehe oben "...dass die mangels gemeinsamen Sorgerechts vielleicht auf die Idee kommen, eine schöne Pflegefamilie zu suchen").Oha, das habe ich überlesen, sorry!
..., aber ich sehe halt auch die Gefahr, dass Kind sich nicht aufraffen kann und still vor sich hin leidet...Hier könntest Du m.E. aktiv werden, indem Du Kind zu Eigeninitiative und Eigenverantwortung verhilfst (sofern Du es nicht bereits machst), so groß die Zwickmühle für Euer Kind auch ist.
Weiß Euer Kind überhaupt, dass Dir ohne SR genaugenommen die Hände gebunden sind und aus diesem Grund es selbst aktiv werden sollte, bevor sie/er an der ganzen mieser zerbricht?
Marco
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