Moin,
Hilfe wird gesucht.
In Trennung, habe zwei gemeinsame Kinder mit entfremdenden Elternteil (eE), beide sechs Jahre alt. 7 Jahre verheiratet.
Situation:
- beide voll berufstätig, Geld ist da und Streitpunkt
- habe vor der Trennung 2 Werktage die Woche und häufig am WE die Kinder betreut (häufig allein und mit Freude)
- was ist passiert? keine Zeit/Energie/Lust für Partnerschaft - Zweckgemeinschaft - Trennung
- habe mich getrennt (neue Partnerin)
- weggezogen 200km
- Ich würde niemals fremdes Geld nehmen“ und nach der Trennung „Das steht mir zu!
- Paarebene und Elternebene werden von dem eE vermischt
- meine Schuldfrage steht in allen Gesprächen im Vordergrund
- http://www.vatersein.de/Forum-topic-18915.html wird konsequent abgearbeitet, d.h. die Kinder werden sauber vergiftet und aus echt coolen Kindern werden verunsicherte, zerrissene Wesen
- neue Partnerin will, dass alles mit Anwälten geregelt wird, um die Belastung für uns gering zu halten
- Moderation begonnen, bisher nur Schulddiskussion, ist frustrierend
- geregelt KU, Umgang (Minimalmaß alle zwei Wochen das WE)
Fragen:
- wie kriegt man das Gift aus den Kindern bzw. verhindert Entfremdung?
- wie bringt man eE aus der Paarebene raus und arbeitet gemeinsam an der Elternebene?
- wie beschütze ich die Kinder/neue Partnerin vor dem Hass der eE und der Instrumentalisierung?
p
Moin PS,
willkommen hier im Forum.
Nimm Dir ruhig etwas Zeit und schreibe etwas mehr als Spiegelstrichsätze. Man kommt sich beim Leen sonst wie ein Bundespost-Telegramm-Beamter vor. Stop.
Was mir auffällt:
- Du hast Dich getrennt. Damit hast Du schon mal gegen die "Grundregel Nr.1" bei Trennungen verstossen. Wen sich jemand trennt, dann die Frau (zu 80 Prozent). Viele Frauen trennen sich auch nur nach langer und intensiver Vorbereitung. Ist das nicht möglich (weil sich der Mann trennt) wird meist mit Hass und Wut reagiert.
- Sich aus laufenden Beziehungen für einen neuen Partner zu entscheiden halte ich persönlich für schwierig. Beim Ex-Partner löst soetwas meist auch nur wieder Wut und Hass aus. Keine gute Ausgangslage.
- Mit dem Wegzug hast Du die Entfernung geschaffen und bist für die Kompensation der Entfernung verantwortlich. Nicht Deine Exe.
- Deine Partnerin will alles per Anwalt regeln? Na herzlichen Glühstrumpf. Vielleicht solltest Du hier auch noch mal nachdenken, was passiert, wenn Du dich von ihr trennen würdest. Bei mir persönlich würden hier alle Alarmglocken angehen. Wer sich für einen Partner mit "Altlasten" entscheidet, hat eine Belastung, die man nicht weg diskutieren kann. Gruß Ingo
Hallo Pschmitz,
wie lange ist die Trennung denn her? Wie äußert sich das Verhalten der Kinder?
Bedenkst du bei deiner Ursachenforschung auch, dass du die Kinder zurückgelassen/verlassen hast und sie von jetzt auf gleich damit konfrontiert hast, dass eine andere Frau morgens in deinem Bett liegt, die eben nicht ihre Mutter ist?
Hast Du Umgänge mit ihnen alleine?
Kinder reagieren auf Trennungen und das, was sie dort erleben. Es muss nicht sein, dass sie deshalb vom anderen Elternteil manipuliert werden. Es reicht vielleicht auch, dass sie nach der Trennung die Gefühle der Mutter merken (dass sie weint, dass sie wütend ist) und dich als Verursacher dessen sehen.
Es hängt eben viel davon ab, wie die Kinder die Trennung erlebt haben und jetzt die Folgen sind.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Willkommen pschmitz,
keine Zeit/Energie/Lust für Partnerschaft - Zweckgemeinschaft - Trennung
- habe mich getrennt (neue Partnerin)
- weggezogen 200km
- Moderation begonnen, bisher nur Schulddiskussion, ist frustrierend
Was spricht aus deiner Sicht dagegen, die Verantwortung für dein Verhalten zu übernehmen und der Mutter die Genugtuung zu geben, nach der sie emotional so sehr verlangt? Dass du als Erwachsener Mensch zu dem stehst, was du getan hast, jetzt tust und künftig tun wirst, dreht das Rad der Zeit nicht zurück und macht dich nicht erneut zu ihrem Ehemann. Schon gar nicht bringt es dich gegenüber deiner Ex in eine schwächere Position - ganz im Gegenteil.
"Ja, du hast Recht: Ich hatte keine Lust mehr und habe unserer Ehe keine Chance gegeben.
Ja, es stimmt: Ich habe dich mit *Name_der_Next* schon betrogen, als wir noch verheiratet waren.
Ja, auch das ist wahr: Unser Familienleben mit Kind1 und Kind2 wird durch die Entfernung nicht einfacher."
Möglicherweise hat sie die Ehe, die du als "Zweckgemeinschaft" nur noch widerwillig ertragen hast, immer noch als harmonisch und friedlich erlebt und ist durch deine Trennung aus allen Wolken gefallen, Möglicherweise hat sie um eure Liebe und die Familie noch gekämpft, als du diene Entscheidung längst gefällt hattest.
Je öfter und bereitwilliger du der Mutter deiner Kinder diese Erklärung gibst, desto weniger muss sie um ihre innere Realität kämpfen.
Dann ist das Thema "Vergangenheit" auch in der Mediation schnell durch und ihr könnt euch den Herausforderungen stellen, die die Gegenwart und die Zukunft euch bieten. Das "Schuldprinzip" ist im Familienrecht seit Jahrzehnten abgeschafft und dir entstehen weder durch deine Lustlosigkeit an der ehelichen Lebensgemeinschaft (früher: Verletzung ehelicher Pflichten), noch durch das Fremdgehen (früher: Ehebruch) noch durch den Wegzug irgendwelche rechtlichen Nachteile.
Was grundsätzlich schwierig bleibt, ist die Realisierung des Umgangs über 200 km. Das ist in intakten Fernbeziehungen aber nicht anders. 200 km Entfernung sind eine konkrete, gegenwärtige und auf Dauer bestehende Schwierigkeit, die Liebende mit Fantasie, Zielstrebigkeit und finanziellem Aufwand überbrücken können. Solange dir deine Kinder am herzen liegen und deine Kinder zu dir streben, werden sich wo ein Wille ist, auch genug Wege auftun. Dass der Aufwand bei euch größer ist, als bei Familien, die in zwei Haushalten in fußläufiger Entfernung oder wenige Stationen im ÖPNV entfernt wohnen, ist selbstverständlich und darf bei der Planung der Zukunft nicht geleugnet werden. Anderseits sind 200 km keine 600, 800 oder 1200 km - die Schwierigkeiten wachsen mit der Entfernung und mit der Anbindung an regelmäßig verkehrende Verkehrsmittel bzw. an gut ausgebaute Straßen. 100 km Autobahn und 25 km über Land können mit dem Auto fast gleichviel Zeit in Anspruch nehmen. Ohne Auto können sogar 8 oder 10 km in einem vom ÖPNV schlecht erschlossenen Gebiet ein unüberwindliches Hindernis für Kinder im Grundschulalter darstellen. Wenn ihr eurer Einkommen aus zwei Gehältern statt in Anwälte in die Realisierung regelmäßiger Umgänge investiert, sehe ich das Geld im Interesse der Kinder besser verwendet.
Was mir persönlich Bauchweh machen würde, wäre die Vorstellung mit einem solchen Partner (Mann oder Frau)
- neue Partnerin will, dass alles mit Anwälten geregelt wird, um die Belastung für uns gering zu halten
eine Zukunft zu planen.
Unterm Strich gebt ihr drei
- beide voll berufstätig, Geld ist da und Streitpunkt
eine fette Beute für Scheidungsprofis (Anwälte, Mediatoren, Gutachter etc.) ab und ich sehe euch finanziell schon kräftig bluten - außer ihr selbst kommt zur Vernunft und betreibt aktiv Schadensbegrenzung. Im Interesse der beiden Siebenjährigen ebenso wie im Interesse eurer eigenen Lebensqualität. Anwältskorrespondenz und Gerichtsverfahren erlebe ich persönlich als etwa so angenehm wie Fußpilz oder eine Zahnwurzelbehandlung.
- wie kriegt man das Gift aus den Kindern
Du als Vater in 200 km Entfernung von einer verbitterten, verletzten Mutter? Gar nicht.
Das können die Kinder später, wenn sie erwachsen sind, im Rahmen einer Therapie versuchen. PAS ist in D keine offizielle Diagnose und wird im Familienrecht nicht als eigenes Verhaltensmuster bewertet.
- wie kriegt ...verhindert man Entfremdung?
Durch regelmäßigen Umgang mit den Kindern.
An dem Punkt musst du sehr konsequent und mit einem langen Atem das Recht eurer Kinder auf Umgang mit beiden Eltern wahrnehmen und ggf. auch verteidigen.
Dass zwei Siebenjährige den Wechsel von
- habe vor der Trennung 2 Werktage die Woche und häufig am WE die Kinder betreut (häufig allein und mit Freude)
auf
Umgang (Minimalmaß alle zwei Wochen das WE)
infolge von
- habe mich getrennt (neue Partnerin)
- weggezogen 200km
nicht mit Beifall honorieren, sondern dir und deiner neuen Partnerin auch ihre Enttäuschung über dein Verhalten und ihren Schmerz über die Zerstörung ihrer Familie zeigen, sehe ich in dem Alter und unter den von dir geschilderten Umständen nicht unbedingt als Folge mütterlicher Manipulation. Den Kummer der Kinder über die Zerstörung ihrer Familie ebenso wie den Abschiedsschmerz nach geglückten Umgangswochenenden sowie die mit zunehmendem Alter wachsende Unlust auf regelmäßige Reisen über 400 km (200 km hin und zurück) müsst ihr drei (deine Ex, deine Next und du) noch viele Jahre lang aushalten und auffangen. Nur so könnt ihr auf Dauer eine Entfremdung verhindern.
- wie bringt man eE aus der Paarebene raus
Dazu hatte ich oben schon etwas geschrieben.
Steh gelassen und freundlich zu dem, was du getan hast, aktuell tust und künftig zu tun beabsichtigst. Rechtfertige dich nicht und lamentiere nicht, aber leugne auch nicht. Mit Übernahme deines Teils der Verantwortung für das Scheitern eurer Ehe machst du den Weg frei für die Ex auf ihren Teil zu gucken. Die Entscheidung, was deine Ex macht, ob sie auch ihren Anteil anschauen will oder sich die nächsten Jahre an deinem "Geständnis" aufgeilt und darauf ausruht wie toll sie sei und wie mies du seist, steht nicht in deiner Macht.
arbeitet gemeinsam an der Elternebene?
Schuldvorwürfe deiner Ex kannst du kurz und knackig mit einem freundlichen "Ja, stimmt. Das hatten wir doch schon geklärt." zur Kenntnis nehmen und dann zu alltagspraktischen Fragen bezüglich der Kinder zurückkehren. In euren künftigen Auseinandersetzungen darf es nicht um deinen Stolz, deine Ehre, deine Rechte im Umgang mit der DEF gehen. Es geht um das Wohlergehen eurer gemeinsamen Kinder und darum, dass deine neue Beziehung stabil und glücklich wird. Stabiler und glücklicher, als die Ehe war - damit du in 7 oder 8 Jahren nicht wieder aus der langweilig gewordenen Beziehung flüchten musst.
- wie beschütze ich die Kinder/neue Partnerin vor dem Hass der eE und der Instrumentalisierung?
Kinder kannst du nicht vor den Gefühlen ihrer Mutter schützen. So wenig, wie vor deinen eigenen Gefühlen als Vater. Wenn deine verschmähte und verlassene Noch-Ehefrau dich hassen und sich an dir rächen will, dann ist das eben so. Das Verhalten deiner DEF kannst du über 200 km sehr einfach tolerieren bzw. ignorieren. Ändern kannst du es so oder so nicht. Grenzen kannst und musst du setzen, wenn das Verhalten dir, der Next oder den Kindern gegenüber kriminell wird.
Inwiefern siehst du deine Next über eine Distanz von 200 km durch die Gedanken, Gefühle und Worte deiner Ex gefährdet? Dass sie als Scheidungsgrund nicht "Beste Freundin" deiner DEF oder eurer Kinder werden kann, dürfte ihr schon klar gewesen sein, als sie sich mit einem verheirateten Familienvater eingelassen hat. Das Herz wird es ihr nicht brechen. Im Grund sind deine Kinder undeine DEF Fremde für sie, deren Gefühle ihr herzlich egal sein können. Niemand muss von allen gemocht werden. Sollte die Ex konkret und gesetzeswidrig gegen die Next vorgehen, hilft das Strafgesetzbuch: Falsche Beschuldigung, Sachbeschädigung, Nachstellung o.ä. muss niemand von einem anderen Erwachsenen hinnehmen.
Je weniger deine Next sich selbst in die Schusslinie rückt, desto weniger kann sie getroffen werden.
Deine bestehende bzw. demnächst geschiedene Ehe sowie die daraus hervorgegangenen Kinder sind in erster Linie deine Angelegenheiten, aus denen sie sich herauszuhalten hat - außer du bittest sie ausdrücklich in einer konkreten Sache um Rat und Unterstützung. Je klarer ihr beide den Unterschied zwischen deinen Angelegenheiten, ihren eigenen Angelegenheiten und euren gemeinsamen Angelegenheiten als Paar erkennt und respektiert, desto besser für eure gemeinsame Zukunft.
Einen erholsamen Sonntag wünscht dir
🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
:thumbup: :thumbup:
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Kurz und knapp: Zieh in die Nähe Deiner Kinder- alles andere ist Murks. Wenn die Next nicht mit will - lass sie da wo der Pfeffer wächst.
wie lange ist die Trennung denn her? Wie äußert sich das Verhalten der Kinder?
Trennung Ende November letzten Jahres
Bedenkst du bei deiner Ursachenforschung auch, dass du die Kinder zurückgelassen/verlassen hast und sie von jetzt auf gleich damit konfrontiert hast, dass eine andere Frau morgens in deinem Bett liegt, die eben nicht ihre Mutter ist?
Ja, das bedenke ich.
Hast Du Umgänge mit ihnen alleine?
Bis vor vier Wochen ausschließlich mit den Kindern alleine.Kinder reagieren auf Trennungen und das, was sie dort erleben. Es muss nicht sein, dass sie deshalb vom anderen Elternteil manipuliert werden. Es reicht vielleicht auch, dass sie nach der Trennung die Gefühle der Mutter merken (dass sie weint, dass sie wütend ist) und dich als Verursacher dessen sehen.
Die Kinder berichte , das aktiv Papa lügt/neue Frau lügt erzählt wurde. Mir ist klar, dass es Kinder sind und Wahrheitsgehalt nur geraten werden kann.Es hängt eben viel davon ab, wie die Kinder die Trennung erlebt haben und jetzt die Folgen sind.
Trennung lief viel vor den Kindern (Beschimpfungen durch EX).LG LBM