Hallo Gemeinde,
vor einiger Zeit habe ich beruflich eine Frau kennengelernt, die ebenfalls seit einigen Monaten getrennt (war jedoch nicht verheiratet) lebt. Nachdem wir uns häufig per Mail und Telefon über das Thema Trennung und damit verbundenen Herausforderungen ausgetauscht hatten, hat sich nach und nach mehr ergeben. Mittlerweile haben wir eine fast regelmäßige Wochenendbeziehung, dass heißt, wir verbringen häufig die Zeit von Samstagabend bis Sonntagmittag miteinander. Bedingt ist dies durch die räumliche Entfernung. Sie hat eine achtjährige Tochter, die ich mittlerweile auch kennengelernt habe und ganz gut mit ihr zurecht komme.
Da sich der Kindesvater nicht immer sehr geschickt anstellt, und scheinbar aus verletzten Gefühlen nicht immer nachvollziehbare Verhaltensweisen und Ausagen tätigt, hat mich Frauchen auch beratend mit ins Boot genommen, um die Männerseite besser zu verstehen. Ich finde das großartig, versuche ihr einfach zu helfen, den Mann zu verstehen. Mittlerweile hat sich der Umgang von Tochter zum Kindesvater super eingespielt (nahezu wöchentlich) und der Kindesvater überweist einen individuell seinen Möglichkeiten angepassten Unterhaltsbetrag (unterhalb des Mindestunterhalt, aber eine Summe, die er auch tatsächlich leisten kann) Kindesunterhalt und das bisher regelmäßig. Ganz ohne Jugendamt, ohne Gerichte usw.
Ich glaube nicht, dass mein Einfluß auf die KM nachteilig für den KV ist. NEXT muss also kein Übel sein 😉
Und ich habe gelernt, dass letztendlich tatsächlich alles über die Kindesmutter läuft. Hat eine KM Interesse am Wohlergehen des Kindes und am Kontakt zu Papa, dann bekommt man das auch gut hin. Kann Kindesmutter Paarebene und Elternebene nicht trennen, was wir leider häufig erleben, hast Du als Vater keinerlei Chance, egal wie Du Dich mühst. Schön zu sehen für mich, dass es noch Frauen der ersten Kategorie gibt. Ich kenne ja nur ein übles Exemplar aus Kategorie 2. ;(
Moin Thoralf,
ein neuer Partner ist - sofern dieser nicht masochistisch veranlagt ist - sehr oft ein guter Katalysator im Sinne von "das Leben geht weiter". Wer eine neue Partnerschaft aufbaut, sollte wenig Veranlassung haben, sich über Gebühr mit dem/der Ex zu beschäftigen: Man schaut dann eher nach vorne als zurück.
Man sollte allerdings auch dazu bereit sein, alles auf Anfang zu drehen: Ein neuer Partner kann nichts für das, was einem der frühere Partner angetan hat; er/sie ist sozusagen ein "weisses Stück Papier". Wer nach einer gescheiterten Partnerschaft gerne in Vorurteilen lebt wie "...alle rauen sind..." oder "alle Männer machen...", lässt besser die Finger davon. Wichtig auch: Die Gespräche mit dem neuen Partner über die Vergangenheit sollten zeitlich begrenzt werden; beispielsweise auf eine halbe Stunde pro Tag.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Martin, danke und Tipps werden immer gern angenommen.
Du hast völlig recht, nach vorn schauen ist wichtig. Muss aber sagen, dass die Initiative, mich beratend einzubeziehen, von ihr ausging. Sie verstand ihren Ex nicht mehr in diversen Verhaltensweisen und fragte dann direkt, ob ich als Trennungspapa ihr verstehen helfen kann, was in dem Mann in so einer Zeit vorgeht. Ich glaube wirklich, dass sie dadurch nun einiges besser versteht, verstanden hat, und dies sich positiv ausgewirkt hat, die Dinge mit dem KV zu regeln. Zumal sie intensiv mitbekommen hat, wie es bei mir läuft und gelaufen ist, und sie solche Zustände um jeden Preis vermeiden wollte. Und natürlich hast Du recht, Verallgemeinerungen sind nicht angebracht, und diese Frau hat mir ja auch die Augen geöffnet, dass es anders laufen kann und dass es nicht nur Frauen gibt, die alle Energie auf die mentale und finanzielle Zerstörung des Ex richten, sondern dass es auch KM gibt, die sehr daran interessiert sind, den Mann als KV zu erhalten.
vg.
Moin Thoralf,
dass es nicht nur Frauen gibt, die alle Energie auf die mentale und finanzielle Zerstörung des Ex richten,
diese "bösen" Frauen gibt es sowieso nur ausnahmsweise (genauso wie es ein paar Männer/Väter gibt, für die man sich nur schämen kann). Verallgemeinerungen über "die Frauen" sind so wenig hilfreich wie solche über "die Afrikaner, die alle mit Drogen handeln" oder "die Beamten, die alle stinkend faul sind".
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Martin,
es ist wie mit allem im Leben und der menschlichen Natur --- über schlechte Erfahrungen wird einfach mehr gesprochen als über positive. Dadurch entstehen dann schonmal verzerrte Bilder.
Wenn man(n) dann selbst so ein Exemplar an der Backe hat, ist man natürlich geneigt, diese Erfahrungswerte ins Allgemeine zu übertragen. Ich bin ja viel unterwegs und daraus ergibt sich, dass man mit dem einen oder anderen Geschäftspartner privat auch über solche Sachen plaudert, weil der Gegenüber auch Trennung usw. hinter sich hat. Und da muss ich allerdings sagen, dass bis auf eine einzige Ausnahme alle Männer das Gefühl hatten, dass die Kinder von der KM instrumentalisiert werden und nur die Rolle als Zahlvater zugeteilt werden soll. Murphys Gesetz vielleicht, dass ich nun gerade Exemplare aus der statistisch kleineren Gruppe getroffen habe. Ich denke aber, die Anzahl der KM, die Elternebene nicht von Paarebene trennen können, wird - wenn auch vielleicht nur als Minderheit - trotzdem nicht unerheblich sein.
VG.
Moin Thoralf,
es ist wie mit allem im Leben und der menschlichen Natur --- über schlechte Erfahrungen wird einfach mehr gesprochen als über positive. Dadurch entstehen dann schonmal verzerrte Bilder.
natürlich ist das so; vor allem in einem Forum wie diesem. Wer kürzlich auf der Strasse von einem Auto angefahren wurde, sieht danach auch nur noch Raser.
Und da muss ich allerdings sagen, dass bis auf eine einzige Ausnahme alle Männer das Gefühl hatten, dass die Kinder von der KM instrumentalisiert werden und nur die Rolle als Zahlvater zugeteilt werden soll.
Davon kenne ich im "real life" ungefähr drei oder vier Fälle - allerdings nur aus grösserer Entfernung. Die meisten anderen haben das halbwegs einvernehmlich gebacken bekommen.
Ich denke aber, die Anzahl der KM, die Elternebene nicht von Paarebene trennen können, wird - wenn auch vielleicht nur als Minderheit - trotzdem nicht unerheblich sein.
auch da trügt Dich Deine Gender-Brille: Die Menschen, die diesen Unterschied nicht machen können, dürften ziemlich genau hälftig Männlein und Weiblein sein; das ist keine weibliche Domäne.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
auch da trügt Dich Deine Gender-Brille: Die Menschen, die diesen Unterschied nicht machen können, dürften ziemlich genau hälftig Männlein und Weiblein sein; das ist keine weibliche Domäne.
Grüssles
Martin
Martin, da widerspreche ich nicht.
Der feine Unterschied ist aber, dass die KM im Regelfall die Kinder hat. Wenn also die KM den Unterschied zwischen Paarebene und Elternebene nicht macht, hat das für den KV gravierende Auswirkungen bis hin zum Kindesentzug.
Macht der KV den Unterschied nicht, so ist das der KM einfach nur lästig, sie hat daraus keine weiteren wirklichen Nachteile.
Macht der KV den Unterschied nicht, so ist das der KM einfach nur lästig, sie hat daraus keine weiteren wirklichen Nachteile.
Das würde ich auch nicht so simpel abbügeln. Ein KV, der die Paarebene noch nicht verlassen hat, kann während der Umgänge genauso ein Kind beeinflussen oder auch anderweitig das Elternsein belasten. Das ist dann nicht nur "lästig" sondern unter Umständen genauso kindeswohlschädlich wie das Boykottieren einer KM.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin,
Macht der KV den Unterschied nicht, so ist das der KM einfach nur lästig, sie hat daraus keine weiteren wirklichen Nachteile.
es geht doch nicht um das Verkaspern von Vor- und Nachteilen (zumal ich persönlich es nicht als "Vorteil" sehen würde, nicht arbeiten gehen zu "müssen", sondern bei den Kindern bleiben zu "dürfen"). Wenn Eltern ihre Trennung nicht verknusen und deshalb nicht zwischen (gewesener) Paar- und (weiter bestehender) Elternebene unterscheiden können, ist das aber unzweifelhaft nachteilig für die Kinder; ganz egal, was die Eltern sich wechselseitig vorwerfen und ob sie nun wegen Unterhalt, Umgang oder sonstwas beharken.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo,
dass NEXT nicht schlecht für den neuen Partner sein muss, und nicht ist, dass Unterschreibe ich.
Ich hatte letzte Woche zwei interessante und überraschende Gespräche. Eines mit meiner DEF und eines mit NEXT. Meine DEF ist (angeblich) schon länger von der Paarebene weg. Wobei ich dass erst in den letzten Wochen merke, nachdem ich (wie ich finde) die richtigen Fragen gestellt habe.
Sie hatte sich vor einiger Zeit mal beschwert, dass ich mein Singledasein genieße und sie mit den Kids allein lasse und mich nur am Umgangsweekend um sie kümmere... (Was ich auch nickend zugestimmt habe..diesmal aber nicht aufs Wechselmodell hingewiesen habe:-) )
Komme ich zu NEXT. Ich habe ihn am WE gefragt, ob er einen Termin mit den Kindern für mich wahr nehmen kann, da ich im Ausland bin. Was er bejaht hat. Wofür ich ihm auch dankbar bin.
Zum Thema "Beziehung abschließen/ auf 0" bringen. Ich habe mir bewusst die Zeit genommen um meine Ehe zu verarbeiten. Die Umgangs und Unterhaltsstreitigkeiten so gut wie möglich zu beruhigen um mich dann ab dem 13.5. (Tag der Scheidung) als "Freier" Mann wieder auf eine Frau einzulassen.
Ich möchte nicht, dass der Ärger auf die neue Beziehung überschwappt. Ich finde das notwendig.
Ich war aber noch nie ein Freund davon, von einer Beziehung in die nöchste zu gehen...
Gruß
marko
@JensB/LBM/Martin
Da Eure Einwände in die gleiche Richtung gehen ... nein, besser für das Kind macht es das nicht. Das hat auch keiner behauptet.
Aber die Auswirkungen für die Eltern unterscheiden sich gravierend. Das habe ich gesagt und bleibe dabei.
Wenn die KM die Kinder für ihre Zwecke instrumentalisiert, entsteht ihr kein Nachteil. Im übrigen glaube ich, dass KM, die soweit gehen, die eigenen gemeinsamen Kinder zu instrumentalisieren, sich auch nicht darum scheren, ob das Kind dadurch Schaden nimmt. Im schlimmsten Fall unterbindet sie den Kontakt zum KV total und Kindesentzug ist meiner Meinung nach das schlimmste, was einem KV widerfahren kann.
Dreht der KV nicht richtig am Rad, ist das ebenfalls schlecht fürs Kind. Da gibt es keinen Unterschied zu Punkt 1. Und sicher muss sich die KM dann um die mentale Unterstützung und Heilung des Kindes kümmern, aber die KM hat ihre Kinder bei sich!!! Und alles ist besser als Kindesentzug.
Meine Meinung.
VG,
Moin,
Wenn die KM die Kinder für ihre Zwecke instrumentalisiert, entsteht ihr kein Nachteil.
diese Instrumentalisierung ist kein Privileg von Müttern, sondern schlicht den Elternteilen vorbehalten, die Zugriff auf die Kinder haben; egal, ob sie Hosen oder Röcke tragen. Merksatz: "Wer das Kind hat, hat die Macht."
Dass das mehrheitlich Mütter sind, folgt derselben Logik wie der Umstand, dass in Europa mehr Autounfälle passieren als in Schwarzafrika: Wo es wenige Autos gibt, können auch nur wenige verunglücken. Die nacheheliche Rollenverteilung bildet in vielen Fällen die eheliche ab. Die Logik ist schlicht: Wer sich als Haupt- oder Alleinverdiener während der Ehe vorzugsweise um die Beschaffung der Kohle gekümmert hat, tut das auch danach. Warum sollte man dieses Modell von Amts wegen umdrehen, nur weil die Eltern nicht mehr in einem Bett schlafen? Die Weichen für eine paritätische Aufgabenverteilung muss man VOR oder spätestens WÄHREND der Ehe stellen; nicht danach.
Ein aktueller Zeitschriftenbeitrag zum Thema findet sich >>>HIER<<<.Zitat daraus:
- Gerade einmal 6 Prozent der befragten Eltern sprechen sich für das traditionelle Alleinverdienermodell aus - aber 14 Prozent befinden sich in einem.
- 40 Prozent finden es gut, wenn er Vollzeit arbeitet und sie Teilzeit. In der Wirklichkeit sieht es so aus: Bei knapp 57 Prozent arbeitet er Voll-, sie Teilzeit.
- 38 Prozent favorisierten in der Umfrage die Variante "beide arbeiten 30 Stunden und teilen sich Hausarbeit und Kinder". Realisieren können dieses Modell jedoch nur 6 Prozent der Befragten, die mit einem Partner zusammenleben.
Im übrigen glaube ich, dass KM, die soweit gehen, die eigenen gemeinsamen Kinder zu instrumentalisieren, sich auch nicht darum scheren, ob das Kind dadurch Schaden nimmt. Im schlimmsten Fall unterbindet sie den Kontakt zum KV total und Kindesentzug ist meiner Meinung nach das schlimmste, was einem KV widerfahren kann.
Tu Dir selbst den Gefallen, den Geschlechterbezug aus solchen Behauptungen herauszunehmen: Männer tun genau dasselbe, wenn sie entsprechend gepolt sind und die Möglichkeit dazu haben. Der Beweis, dass Frauen die schlechteren Menschen sind, ist mit Deinen Behauptungen so wenig zu führen wie man aus meinem obigen Beispiel den Schluss ziehen könnte, dass Europäer schlechtere Autofahrer sind als Schwarzafrikaner.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Tu Dir selbst den Gefallen, den Geschlechterbezug aus solchen Behauptungen herauszunehmen: Männer tun genau dasselbe, wenn sie entsprechend gepolt sind und die Möglichkeit dazu haben. Der Beweis, dass Frauen die schlechteren Menschen sind, ist mit Deinen Behauptungen so wenig zu führen wie man aus meinem obigen Beispiel den Schluss ziehen könnte, dass Europäer schlechtere Autofahrer sind als Schwarzafrikaner.
Grüssles
Martin
Martin,
dass sich ein eingangs im Grunde äußerst positives Thema in solch einer Diskussion verlaufen kann, muss ich akzeptieren. Die Diskussion ist sachlich, was mir wichtig ist und was ich sehr begrüße.
Persönlich - und hier verweise ich ausdrücklich auf meine rein subjektive Sicht der Dinge - fällt es mir hingegen schwer, zu akzeptieren, wenn Du in meine Aussagen diverse Punkte interpretierst.
Zu keiner Zeit habe ich geäußert, dass Frauen die schlechteren Menschen wären.
Du hättest die zitierte Aussage gern geschlechtsneutral gesehen, also:
"Dass das Elternteil, das die Kinder betreut und diese instrumentalisiert, sich kaum darum scheren wird, ob die Kinder dadurch Schaden nehmen."
Bitte, kein Problem für mich, und ändert absolut nichts an der Kernaussage. Letztendlich liegt es an den Mehrheitsverhältnissen, dass es sich dabei in der Praxis fast immer um die KM handelt, das siehst Du genauso, wie Du weiter ausführst.
Es ist auch leicht nachvollziehbar, denn
- wieviel Fälle sind bekannt, wo die KV ihre Kinder nicht sehen, kaum sehen, oder für etwas Umgang Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen?
- wieviele Fälle sind bekannt, wo KM sich ernsthaft mit diesem Problem herumschlagen müssen?
(beide Gruppen bereinigt um Suchtkranke, Gewalttäter oder andere Personen mit Gefahrenpotenzial)
Mir sind im geschäftlichen Umfeld aktuell acht Trennungsfälle bekannt. In sechs der acht Fälle haben die KV zu ihren Kindern keinen Kontakt, kaum Kontakt bzw. wird der Kontakt erschwert (gern genommen sind hier, stets draußen zu warten, das Kind nicht an der Haustür abholen und bringen dürfen, Umgangstermine kurzfristig absagen usw.) obwohl diese Männer allesamt sehr patente Menschen sind, die einfach nur ihre Vaterrolle erfüllen wollen. In zwei Fällen läuft es sehr harmonisch, hier haben die Frauen aber auch gleich klargestellt, dass ihnen der zukünftige Umgang des Kindes zum KV wichtig ist.
Die Quote muss nicht repräsentativ sein, Du hast andere Zahlen als Deinen Erfahrungswert genannt, und brauchbare Statistiken hierüber wird es nicht geben.
Von daher bin ich selbst nach wie vor nicht überzeugt, dass hier nur ein völlig unerheblicher Teil an Fällen betroffen sein soll.
vg und gutes Nächtle!