Moin zusammen,
ich habe mal ein Frage an die schlauen Leute hier.
Ich habe grob 2000 € Netto und zahle für ein 12 Jähriges Kind aktuell 423,50 € Mindestunterhalt. Es wurde reduziert, da ich Pendler bin. Leider weiß ich nicht genau, wie hoch mein bereinigtes Netto ist.
Wie sieht es jetzt aus, wenn ab Januar noch Unterhalt für ein weiteres Kind (quasi 1 Jahr) dazu kommt?
Beim ersten wird es ja auf 463 Euro steigen. Was wird dann für das Zweite fällig?
Kann mir hier jemand helfen?
Claus-Dieter
Hallo Claus-Dieter,
Mindestunterhalt für ein Kind unter 6 Jahren ist im kommenden Jahr ein Zahlbetrag von 312 Euro.
Allerdings, sogar wenn ich dein unbereinigtes (!) Netto von 2.000 Euro nehme und davon 463 Euro und 312 Euro abziehe, dann bleiben nur 1.225 Euro übrig, und somit deutlich weniger als dein Selbstbehalt in Höhe von 1.370 Euro. Also ein klarer Mangelfall, d.h. an und für sich müsste man hier die Zahlbeträge anteilig kürzen.
Zunächst aber mal:
- Gibt es einen Unterhaltstitel für den Unterhalt des zwölfjährigen Kindes?
- Kannst du mit der betreffenden Mutter noch vernünftig reden, oder seid ihr beiden sozusagen im Krieg miteinander?
Viele liebe Grüße,
Malachit
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo Malachit,
vielen Dank für deine Antwort.
Mein bereinigtes Netto müsste bei 1890 Euro liegen.
Ja, es gibt ein Titel für das 12 Jährige Kind. Und nein, wir können nicht vernünftig reden. Der Kontakt findet ausschließlich übers Jugendamt statt. Aber es wird dann schon so sein, dass ich auf 1370 Euro runtergekürzt werde?
C-D
Korrigiere: Bereinigtes Netto 1860 Euro
C-D
Vermutlich wird man für das 2. Kind auch 100% des Mindestunterhalts (MU) ansetzen. Durch Zahlung von 2 x 100% MU wäre 2023 dein Selbstbehalt unterschritten und eigentlich ein Mangelfall eintreten. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Familiengerichte trotzdem weiterhin auf 100% des Mindestunterhalts entscheiden würden. Heißt, sie prüfen noch genauer, ob du deiner gesteigerten Leistungsfähigkeit hinreichend nachkommst und rechnen dir möglicherweise fiktive Einkünfte hinzu.
Hallo tacheles,
vielen Dank für deine Antwort. Zwei Mal 100% MU wäre schon echt heftig.
Ich muss erstmal mit dem Jugendamt reden und dann mal schauen was die KM macht. Vom Gericht gehe ich jetzt erstmal nicht aus.
C-D
Als Vater kannst du da nur auf das Wohlwollen der KM hoffen. Will sie es nicht dann wird es schwierig und kostspielig.
Mit dem Beistand reden ist reine Zeitverschwendung. Freiwillig machen die gar nichts. Als Vater bist du bei denen der letzte Penner, der seine Familie im Stich gelassen hat.