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Zwei Zuhause?

 
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,
ich lebe seit etwa 2 1/2 Jahren getrennt. Mein Sohn (fast 6) und meine Tochter (9) (für beide gemeinsames Sorgerecht) leben bei der Mutter. Wir wohnen in der selben Stadt, 5 Fußminuten entfernt. Die Kinder haben in (unserer ehemals gemeinsamen) Wohnung der Mutter jeder ein Kinderzimmer. Bei mir haben sie ein gemeinsames Kinderzimmer.
Da die Mutter immer Montags in Fitness-Studio geht, habe ich immer Montags die Kinder (auch über Nacht). Außerdem gehen wir abwechselnd jeden Dienstag mit dem Kleinen zum Fußball-Training, so dass ich auch jeden Dienstag bis etwa 18 Uhr eines der Kinder habe.
Alle 14 Tage von Freitag nachmittag sind die Kinder auch bei mir.
Jeden Tag außer Mittwochs hole ich den Kleinen morgens von der Mutter ab und bringe ihn zum Kindergarten (ich warte vor dem Haus, bis er hinaus kommt).
Ich bin war im Elternkuratorium des Kindergartens, bin im Elternrat der Schule. Veranstaltungen von Schule und Kindergarten besuchen wir Eltern (wenn zeitlich möglich) gemeinsam.
Termine bei Kinderärzten, Gesundheitsberatern oder Logopäden nehmen wir paritätisch wahr, mitunter ich aufgrund meiner flexiblen Arbeitszeit mehr.
Kindergeburtstage feiern wir bislang in der Kostellation "Kinder, Eltern, Familien und Freunde der Kinder" ohne unseren Lebenspartner.
Urlaub und Feiertage versuchen wir "gerecht" aufzuteilen.
Aus meiner Sicht hat sich dieses Modell für die Kinder bislang nicht schädlich ausgewirkt. Es verlangt schon etwas Management - insbesondere in Hinblick auf die eigene Zeit und auch den eigenen Lebenspartner - aber schließlich geht es ja um die Kinder.
Seit einiger Zeit allerdings mokiert die Mutter, dass die Kinder keinen richtigen Lebensmittelpunkt hätten. Sie beobachet "Orientierungslosigkeit" bei dem Kleinen ("Wo schlafen wir denn heute?") und findet, dass die derzeitige Entwicklung negativ für die Kinder ist. So versucht sie, meine Zeit mit den Kindern zu schmälern, damit die Kinder mehr Zeit bei ihr und damit ihrem eigentlichen Lebensmittelpunkt haben.
Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig ist. Ich habe (ohne den Grund zu nennen) mit der Lehrerin, den Hortnerinnen und Erzieherinnen gesprochen und gefragt, ob sie eine nachteilige Tendenz bei den Kindern sehen. Alle haben verneint.
Ich will der Entwicklung der Kinder nicht im Weg stehen, ihnen keine sozialen oder psychischen Probleme bereiten. Ich kann mir schon vorstellen, dass so eine Menge an Bezugspunkten und -situationen nicht ganz unkompliziert ist.
Deswegen meine Frage: Kennt jemand einschlägige Studien, die sich mit dem Thema "Lebenswelten von Trennnungskindern" und deren Auswirkungen beschäftigen? Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen und eine Patentregelung?
Natürlich hätte ich gern weiter so engen Kontakt zu den Kindern; bin ich sehr glücklich, ihr Leben weiter teilen zu können/dürfen. Es täte sehr weh, auf die kleinen Alltäglichkeiten und den fast normalen Umgang verzichten zu müssen.
Aber die Mutter meint, wir wären da vollkommen unnormal, sie hätte mit vielen anderen Trennungspaaren (sicher Müttern) gesprochen und die anderen Väter hätten längst nicht soviel Kontakt wie ich. Kinder bräuchten einen klaren Rahmen und nicht so ein "Hin und Her".
Danke für eure Hilfe,
robin

[Editiert am 9/11/2005 von robin]

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.11.2005 08:53
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

so wie ihr das macht ist es richtig! Überlegt statt einer Veränderung in den Umgängen, welche Hilfsmittel ihr als Eltern entwickeln könnt, um den Kindern eine Orientierung zu geben. So wäre z.B. ein Kalender (die mit 3 Monaten auf einem Blick) nützlich. Es wird neben dem aktuellen Tag auch angezeigt, wann die Kinder beim jeweils anderen Elternteil sind.

Wenn deine Ex etwas ändert, so tauscht sie eine Orientierungslosigkeit gegen eine neue, sicher gar schlimmere aus.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 09:46
(@tinka)
Rege dabei Registriert

Hallo robin!

Aber die Mutter meint, wir wären da vollkommen unnormal, sie hätte mit vielen anderen Trennungspaaren (sicher Müttern) gesprochen und die anderen Väter hätten längst nicht soviel Kontakt wie ich. Kinder bräuchten einen klaren Rahmen und nicht so ein "Hin und Her".

Das ist ja mal wieder typisch! Wir sind unnormal, weil wir es nicht machen wie die meisten und wenn die es alle anders machen- dann kann es ja bloß richtig sein :puzz:
Lass dir nichts erzählen. Ich bin auch der Meinung, dass ihr es richtig macht. Wenn du das Glück hast so nah bei deinen Kindern zu wohnen solltest du/ ihr das auch nutzen.
Sie soll sich nicht von anderen Leuten beeinflussen lassen, dass sind wahrscheinlich alles Exen die den Vätern das Leben schwer machen- oder aber es sind Frauen, deren Ex-Männer sich wenig bis garnicht kümmern.

Lass dich nicht verunsichern - ich wüsste nicht, wie ein guter Kontakt zum Vater einem Kind entwicklungstechnisch oder psychisch schaden sollte- abgesehen davon ist euer Umgang doch geregelt.

gruß
Tinka

Gibt dir das Leben eine Zitrone-
mach´ Limonade draus!

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 11:00
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Aber die Mutter meint, wir wären da vollkommen unnormal, sie hätte mit vielen anderen Trennungspaaren (sicher Müttern) gesprochen und die anderen Väter hätten längst nicht soviel Kontakt wie ich. Kinder bräuchten einen klaren Rahmen und nicht so ein "Hin und Her".

Hat die Mutter denn mal mit all den betroffenen Kindern geredet, was die sich wünschen? Da ist es nämlich meist so, das sie den Papa gerne öfter und nicht nur nach "festen" Besuchzeiten sehen möchten.

Klar brauchen die Kinder einen festen Rahmen, der ihnen Orientierung gibt. Aber den kann man ja auch durch nen farbigen markierten Kalender oder so erreichen.

Frag sie mal, warum sie es unnormal findet. Ich finde so nen Umgang klasse und normal. Bei intakten Familien haben die Kidner ja auch möglichst viel Kontakt zu beiden Elternteilen, warum soll das denn immer unnormal sein, wenn es bei Trennungskindern auch noch so ist. Oder sind Tausende von intakten Familien unnormal??? ;).

Geht den Weg weiter, er ist für die Kinder optimal. Und Kinder schadet es durchaus nicht, wenn sie ausserhalb der Besuchszeiten mal zu Papa dürfen. Wir haben am Montag auch auserplanmäßig die Große meines LG zum tanzen gefahren. Beim abholen weinte dann die Kleine so sehr, das wir sie eben spontan auch noch für ein paar Stunden mitgenommen haben... sie hat sich gefreut und keinen Scahden davongetragen 😉

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 11:13
(@bengel)
Registriert

Also robin,

Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Ich find es total klasse, wie du das machst. Lass dich nicht beirren. Wenn weiter dagegen geschossen wird, mach ihr doch den vorschlag unabhängige experten zu befragen, z.b. erziehungsberatungsstelle. Die werden deine sicht der dinge garantiert bestätigen.

Lieben gruss

bengel

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 16:05
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Robin,
zuerst ein Kompliment, wie Du das machst!
Ich habe aus dem Fernsehen eine Dokumentation aufgenommen, bei der hälftiger Aufenthalt praktiziert wird, und zwar bei mehreren Kindern unterschiedlichsten Alters. Wenn Du eine DVD haben willst, damit dies die Mutter ansehen kann, so melde Dich bei mir mit einer PN. Wichtig: Du solltest den Film kopieren können um mir die DVD wieder zurücksenden zu können, da andere (Privataufnahmen) Filme noch drauf sind.
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 17:25
 AJA
(@aja)
Registriert

Hallo Robin,

auf die Gefahr hin, dass ich genau das gleiche schreibe, wie meine Vorgänger:

Die Frage "wo schlafen wir denn heute" stellt für mich noch lange keine Orientierungslosigkeit dar. Dass ein sechsjähriger da manchmal den Überblick verliert ist doch klar und dafür ist ja auch der Kalender, den Deep vorgeschlagen hat, eine gute Lösung.

Studien kenne ich keine, nur das Beispiel einer befreundeten Familie. Die Eltern haben es ähnlich gehandhabt wie ihr und die Kinder durften zusätzlich immer wieder mal bei den Großeltern schlafen. Alle Beteiligten lebten sehr gut mit diesem Modell und die Frage "wo schlafen wir denn heute" tauchte auch bei diesen Kindern immer wieder auf, wurde aber weder von den Eltern, noch von den Großeltern als Orientierungslosigkeit gedeutet. Die Kinder fühlten sich pudelwohl dabei und waren stolz auf ihre "drei" zu Hause.

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 18:17
(@robert-holz)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo robin!

Ich schließe mich dem Chor hier auch noch an.
Lass dich nicht unterbuttern und gib ihnen soviel Orientierung, wie du kannst.
Das machst du gut so. Hol Dir Hilfe, lass dich beraten.

Im Übrigen, ein bischen Unsicherheit ist nicht so verkehrt.
Dann passt man besser auf. 'hüstel'

Viele Grüsse
Robert

AntwortZitat
Geschrieben : 09.11.2005 20:57
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,
danke für eure Ermunterung. Ich werde versuchen, die Empfehlungen und Ratschläge umzusetzen. Die Idee mit dem Kalender konnte ich gleich heute anbringen - offensichtlich mit Erfolg.
Melde mich wenn es etwas Neues gibt.
Vielen, vielen Dank, auch für den Mut, den ihr mir macht,
robin

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.11.2005 02:40
(@black-knight)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Robin

mich würde mal interessieren, ob die Aussage deiner Kinder einmalig gefallen ist oder des Öfteren diese Frage gestellt wurde. Hast du deine Kinder eigentlich mal darauf angesprochen?
Manchmal läuft vieles eine Zeitlang gut, trotz Trennung regeln sich viele Dinge, und trotz kleiner Unstimmigkeiten könnte man sagen, ja es ist gut so wie es ist. Ich musste die Erfahrung in ähnlicher Form machen wie du und habe dabei festgestellt, dass der Wunsch der Kinder, sich länger bei der KM aufzuhalten, einfach von Ihnen automatisch kam. Sie leben dort nun mal die meiste Zeit und fühlen sich auch einfach wohl. Ich habe das dann akzeptiert und kann nur sagen, dass sie mich noch genauso lieb haben wie früher, aber das das zweite zuhause eben doch anders gelebt und gesehen wird. Ich zwinge die Kinder nicht, mich zu sehen und dieses Loslassen bekommt allen ganz gut.
Vielleicht hat sich zudem in den Verhältnissen deiner Ex etwas verändert, was du nicht weißt und beeinflussen kannst.

Grüße B. Knight

AntwortZitat
Geschrieben : 10.11.2005 10:49




(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Dem Grunde nach ist das doch der "Bilderbuchumgang"!

Könnte es sein, das Deine ExFrau vielleicht gar nicht die "Orientierungslosikeit" meint, sondern ein "normales" Leben führen möchte, in dem der neue Partner mit zu den Festivitäten kommen soll bzw. mehr in das Leben mit den Kindern eingebunden werden soll? ... und Du damit ein "Störfaktor" bist.

Ich hoffe nicht, dass dem so ist ... der Gedanke kam mir nur so beim lesen! :knockout:

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.11.2005 12:58
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

mich würde mal interessieren, ob die Aussage deiner Kinder einmalig gefallen ist oder des Öfteren diese Frage gestellt wurde. Hast du deine Kinder eigentlich mal darauf angesprochen?

Naja, der Kleine fragt schon hin und wieder, wo er schläft. Ich glaube allerdings, dass Kinder in dem Alter nur über ein begrenztes Abstraktionsvermögen für solche sachlichen Dinge verfügen. Das macht es sicher nicht leichter.
Mit ihm habe ich auch nicht darüber gesprochen, ich denke, er ist einfach zu klein. Mit der Großen habe ich darüber geredet. So sinngemäß: "Wenn du mal nicht hier schlafen magst, weil du lieber bei Mama sein willst, kannst du das einfach sagen. Wir kriegen das dann hin." Aber sie meinte, es ist so in Ordnung.
Wir machen jeden Abend, wenn die Kinder im Bett liegen, eine Kerze an (dann ist es gemütlicher) und jeder von uns sagt, was ihm am Tag am Besten gefallen hat und worauf er sich morgen am Meisten freut. Der Kleine fragt dann auch hin und wieder mal, wo er morgen schläft. Die Große oder ich sagen es ihm, und dann ist er zufrieden.
Ich denke, problematisch wird das Ganze erst, wenn häufiger Freunde der Kinder zu Besuch kommen. Auch wenn wir in einem Stadtteil wohnen, ist es doch schwieriger, mal hier und mal da zu klingeln. Dann wird man die Situation noch einmal neu bewerten müssen.

Könnte es sein, das Deine ExFrau vielleicht gar nicht die "Orientierungslosikeit" meint, sondern ein "normales" Leben führen möchte, in dem der neue Partner mit zu den Festivitäten kommen soll bzw. mehr in das Leben mit den Kindern eingebunden werden soll? ... und Du damit ein "Störfaktor" bist.

Ich fürchte einfach, dass es der Mutter schwer fällt, unsere Trennung zu akzeptieren. Sie wird häufig noch richtig krank, wenn sie mitbekommt, dass ich mit meiner Lebenspartnerin mal ausgehe. Dann befällt sie Übelkeit und Schwindel, sie muss sich krank schreiben lassen. Als wir mit den Kindern im Sommerurlaub waren, war sie 14 Tage krank. Ich versuche, ihr da zu helfen, hab ihr auch eine Therapie empfohlen. Ich hab ihr gesagt, dass sie das schaffen kann. Sie will mit mir nicht darüber reden. Ich bin ja auch durch dieses Tal gegangen, war in Behandlung deswegen. Aber sie will nicht darüber reden. Sie hat einen Partner (seit über einem Jahr), liebe Eltern und besorgte Freunde. Ich kann da nicht mehr machen.
Zu nicht kindspezifischen Festivitäten ist der Partner ja da. Das (unausgesprochene) Abkommen ist eben, dass Sachen, die die Kinder betreffen, von uns Eltern (nach Möglichkeit gemeinsam) wahrgenommen werden.

Wie schon geschrieben: Wir wollen jetzt gleiche Kalender einführen. Vielleicht können auch die Kinder die Eintragungen machen. Das lässt sie stärker an dieser Planung teilhaben und sie fühlen sich von Anfang an auch mit verantwortlich. Vielleicht entwickelt sich dann auch bei dem Kleinen ein Gefühl für die Regelmäßigkeit dieser "zwei Zuhause"...

Schönen Tag euch allen,
robin

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2005 07:36
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo, ich muss jetzt doch mal schreiben: Eben gerade komme ich von der Mutter meiner Kinder zurück. Ich war mit dem Kleinen zum Fußballtraining (wir gehen immer im 14tägigen Wechsel) und hab ihn abgegeben. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf die Mutter sehr laut wurde. Sie zankte gerade die Kinder aus, weil die das Kinderzimmer nicht aufräumen wollten. Ich sagte auch, dass das Aufräumen schnell ginge und sie kein Theater machen sollen. Jedenfalls eskalierte zwischen der Großen (9 1/2) und der Mutter der Zank, so dass die Mutter das Kind anschrie und das Kind laut heulend zurückmeckerte. Am Ende ging die Mutter aus dem Zimmer und wies die Große an, sich auzuziehen und ins Bett zu gehen. Ich machte daraufhin die Tür ran und sagte der Großen, dass sie sich zusammenreiße müsse, ihrer Mama geht es gerade sehr schlecht.
Hintergrund ist die Trennung der Mutter von ihrem Freund, mit dem sie 1 1/4 Jahre zusammen war und den sie nach eigenen Aussagen nie geliebt und am Ende nicht mal gemocht hätte. Vorgestern hat sie ihn quasi rausgeworfen. Nun ist sie natürlich sehr unglücklich und leicht reizbar. Außerdem ist sie seit längerem in psychotherapeutischer Behandlung (das hab ich auch erst kürzlich erfahren) und wird nächste Woche eine ganztägige Therapie für 12 Wochen beginnen. Alles in allem geht es ihr sehr schlecht.
Ich wollte sie nicht brüskieren, sondern nur der Großen ins Gewissen reden. Das dauerte etwa 2 Minuten, dann bin ich in den Flur gegangen, um mich zu verabschieden. Die Mutter hat mich daraufhin zuerst zurechtgewiesen, warum ich die Tür geschlossen hätte, dass dies sicher das falsche Verhalten wäre und was das solle. Ich sagte daraufhin, dass es nicht gegen sie gemeint war und ich es bedauere, wenn sie es als falsch ansieht. Sie ließ aber keine Ruhe, wurde lauter, ihr ginge es eh schlecht und ich mache in ihrer Wohung hier die Türen zu, was das solle usw.. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich mit der Großen nur kurz unter vier Augen sprechen wollte und was mein Beweggrund dazu war. Sie rief mit Tränen in den Augen, ich solle mich nicht so aufspielen. Schließlich war sie so laut, dass der Kleine aus der Stube kam und versuchte, sie mit den Schlichtermethoden aus dem Kindergarten zu beruhigen. Sie stand da mit verschränkten Armen und wurde immer lauter, so dass er schnell weinend weglief. Ich sah, dass sie nicht zu beruhigen war und gin zur Tür. Sie schrie mir noch Beschimpfungen hinterher, wurde ziemlich vulgär ("Du hast es ja gut, du und deine sch... Freundin ***" usw.). Ich sagte ihr, sie solle sich zusammennehmen, die Kinder würden das mithören. Sie war nicht zu beruhigen, ich ging.
Jetzt hat sie angerufen, sich entschuldigt. Aber damit verbunden war gleich die Forderung, den Geburtstag des Kleinen (er steht in einer Woche ins Haus) nicht mehr mit den Großeltern zusammen zu feiern. Sie könne es nicht ertragen, wenn alle zusammen wären. Sie würde bei sich mit dem Kleinen und ihren Eltern feiern, ich könne ja später dann mit meinen Eltern und dem Jungen feiern.
Ich finde das vollkommen blödsinnig und für Kinder absolut unverständlich. Meine Eltern haben ihr nichts getan und der Kleine unterscheidet seine Großeltern nicht nach "dein" oder "mein". Gerade das weitgehend erhaltene Miteinander hat den Kindern nach der Trennung relative Normalität erhalten. Am Ende wird es wohl so kommen. Als sie am Telefon eben weinend jammerte und sich über ihr schlechtes Leben beklagte, dass sie sonst nicht in den Griff bekommt, hab ich unter Protest eingelenkt.
Mir grault schon vor der Einschulung unseres Sohnes, wenn die "Teilfamilien" einzeln feiern...

[Editiert am 17/1/2006 von robin]

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.01.2006 21:55
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo robin,

vielleicht kannst du ja nach überschlafener Nacht noch einmal anrufen und nachfragen, ob es nicht doch auch anders geht. Vielleicht war ihr der Auftritt ja einfach nur peinlich und sie will es deshalb nicht. Oder aber sie fühlt sich gerade von allen kontrolliert und falsch verstanden. Es mag viele Gründe geben, warum sie sich jetzt so entschieden hat. Versuche es noch einmal zu regeln. Und viellecht lässt sie sich ja darauf ein, oder dass wenistens du alleine kommen kannst.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2006 23:23