Hallo,
ich habe früher schon mal hier geschrieben und meine Geschichte erzählt. Mittlerweile ist viel passiert und ich quäle mich jetzt schon einige Zeit mit Gewissensbissen, weil ich nicht weiß, ob ich mich richtig verhalte.
Ich bin Vater von 2 Kindern, 6 und 10. Vor 4,5 Jahren habe ich mich von der KM getrennt. Ich habe kein Sorgerecht (wir waren nicht verheiratet und ich war zu dumm, das anteilige Sorgerecht eintragen zu lassen - oder zu ahnungslos - auf jeden Fall dämlich.)
Nach anfänglichen Problemen, einen regelmäßigen Umgang zu organisieren, lief es dann für ein paar Wochen so, dass ich beide Kinder jeden 2. Samstag von morgens bis abends hatte. Später haben wir den Umgang dann erweitert, sodass ich jeden Freitag im Wechsel eines der beiden Kinder zusätzlich zu uns geholt habe.
Dann war das der KM auf einmal zuviel und es wurde wieder auf jeden 2. Samstag reduziert. Dann musste der Umgang unter Zuhilfenahme einer Familienhilfe realisiert werden, weil die KM "meinen Anblick nicht mehr ertragen" konnte, nachdem ich geheiratet hatte.
Wieder etwas später hieß es dann auf einmal, wenn ich die Kinder holen wollte, dass nur mein damals 3-jähriger Sohn mit möchte, meine 7-jährige Tochter aber nicht. Zähneknirschend nahm ich das erst einmal hin.
In Zusammenarbeit mit der Familienhilfe stellte sich heraus, dass meine Tochter zwar sehr wohl mit möchte, ihr aber bewusst ist, dass Mama dann sauer ist und dies auch deutlich macht...
Scheinbar war Mama aber sehr dahinter her, dass mein Sohn mal für eine Zeit aus dem Haus ist. Das wollte ich mir zu Nutze machen, und habe dann gesagt, dass ich künftig nur noch beide abholen werde. Das hat 2-3 Mal funktioniert und dann wieder nicht.
Weihnachten 2010 habe ich die Kinder am 2. Feiertag abgeholt. Wir haben schön gefeiert und es gab natürlich Geschenke - in einem vernünftigen Rahmen - und es war ein schöner Tag. Als ich die Kinder abends wieder wegbringen musste, wurde meine Tochter während der Fahrt auf einmal garntig. Sie warf mir vor, dass ich nicht zustimmen würde, dass sie den Namen ihrer Mutter annehmen darf (das war auch so ein Thema zwischen der KM und mir. Die Kinder hatten meinen Namen). Ich habe ihr erklärt, dass ich dem nicht zustimme, weil ich nicht möchte, dass es so aussieht als wollte ich nichts mehr mit meinen Kindern zu tun haben.
Daraufhin brach sie in Tränen aus und meinte, dass ihr das ja eigentlich egal sei, aber gleich würde Mama sie wieder fragen, ob sie das denn gefordert hat und dann wisse sie nicht, was sie sagen soll. Ich fragte sie dann, ob es denn auch sein könnte, dass sie eigentlich schon gerne zu mir kommen würde und sie schluchzte noch mehr und sagte, dass sie natürlich gerne käme, aber mama ja dann immer sauer sei.
Das hat mir das Herz zerrissen...
Am nächsten Termin habe ich wieder vorher angekündigt, dass ich nur beide Kinder mitnehmen werde - oder keines.
An der Tür stand dann die Großmutter der Kinder und meine Tochter und mit verschüchtertem Blick auf ihre Oma sagte sie, dass sie nicht mit wolle, sie aber unbedingt wolle, dass ich meinen Sohn mitnehme.
Daraufhin eskalierte es - nicht von meiner Seite... Ich sagte, dass ich dann niemanden mitnehmen werde - mein Sohn war glücklicherweise im Wohnzimmer und bekam das nicht mit. Da rastete die Oma völlig aus und schrie über die Straße, dass ich das nicht machen könnte. "Du hast bei mir verschissen, Freundchen" und so weiter. Ich habe mich nochmal an meine Tochter gewandt, gefragt, ob sie wirklich nicht mit möchte. Sie nickte nur und ich hab ihr einen Kuss gegeben und bin gefahren.
Seit dem habe ich nicht mehr versucht, Besuche zu organisieren. Ich habe wohl versucht, das anteilige Sorgerecht zu bekommen, bin aber vor Gericht gescheitert. Die Richterin war der Ansicht, dass die bloße Weigerung der KM, mit mir zu sprechen, ausreichend Grund ist, mir nicht das anteilige Sorgerecht zu zusprechen, weil wir ja so nicht im Stande wären, sinnvoll zeitnahe Entscheidungen zusammen zu treffen.
Ich versuche es nicht mehr, weil ich nicht will, dass meine Kinder wieder irgendwelchen psychologischen Tests unterzogen werden und wieder unter Druck gesetzt werden. Außerdem sehe ich nicht den Sinn, wenn ich jetzt Umgang einklage und die KM bei Nichteinhaltung der Termine mit Geldstrafen rechnen muss - letztendlich würden die Kinder auch wieder unter dem Geldmangel leiden... Vielleicht ist das falsch - ich weiß es nicht...
Was meint Ihr?
Sorgerecht - das Recht sich Sorgen zu machen...
Seit 33 Monaten... ;(
Sorgerecht - das Recht sich Sorgen zu machen...
Hi Dirk,
da gebe ich Mux vollkommen recht.
Mach hin, das sind eure Kinder und wenn Du denen was Gutes willst stell den Umgang sicher. :cowboy:
Wenn’s das Gericht gesagt hat, es ist so und so mit Umgang, ist auch die Tochter etwas aus dem Loyalitätskonflikt raus…
Viel Erfolg und Kraft
Urmel63
Lern aus der Vergangenheit – träum von der Zukunft und leb in der Gegenwart.
Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt, nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
Hi Dirk,
Du musst Gas geben und Deinen Rücken für die Lütten gerade machen! 33 Monate sind für Kinder eine Ewigkeit und viel zu lang ohne Papa!
Du bist hier mehr als gut aufgehoben und wirst Hilfe, ganz viele wertvolle Tipps und Unterstützung finden. Aber machen musst Du alles selbst, also los und Antrag auf Umgang stellen und auf jeden Fall - fair - für die Kids durchboxen.
Kinder brauchen beide Eltern, dass sehe ich bei meinem Kleinen gerade selber sehr beeindruckend. Er lebt seit ein paar Monaten bei mir und blüht regelrecht auf. Seiner Mutter passt das nicht, ist mir aber egal, denn ein Vater tut Kindern gut und ist für ihre Entwicklung sehr wichtig.
Kopf hoch!
LD