Hallo, vllt. kann mir hier jemand weiterhelfen. Lebe mit 2 Kindern (15 Monate und 3 1/2) seit 4 Monaten von meinem Mann getrennt. Hatte mich auf ein 14tägiges Besuchsrecht (Fr. 15h bis So. 19h) eingelassen. Mein Ex wollte außerdem noch die Kinder jeden zweiten Donnerstag von 17 bis 19h. haben, das hab ich aber abgelehnt, weil es mir zu hektisch war (Berufstätig, älteres Kind bis 15 Uhr in Kita und die Kleine schläft normalerweise um 19 Uhr schon.
Nach jedem Vater-WE habe ich massive Probleme mit beiden Kindern. Die "Große" will mindestens zwei Tage lang nichts mit mir zu tun haben und wirft mir sprüche wie "Du bist böse, Du mußt ins Gefängnis" oder "ICH hab nur den Papa lieb. Papa sagt, man kann immer nur einen lieb haben." Wenn sie montagsmorgens in die KiTa soll, ist sie hundemüde und kaum wachzubekommen. Gestern (nach Vater-WE) hat sie zwei Mal (KiTa und abends im Bett) eingenäßt und heute kam sie plötzlich weinend aus ihrem Bett und ließ mich gar nicht an sich ran "Geh weg"
Ist sie ggf. überfordert, wäre es besser, wenn sie erstmal nur an 2 Tagen zum Vater kommt. Meine RÄ meinte, die Besuchszeit sei für so kleine Kinder viel zu lang, ich solle das ändern.
Habe auch schon versucht, mit dem Kindsvater zu sprechen, aber er blockt sofort ab...
Ratloser Gruß, Holy
Nichts erwarten; dennoch gespannt sein. Humanitäres Motto, um zwischenmenschlich existieren zu können (Wolfdietrich Schnurre)
Nachtrag.: Heute früh fahre ich die große in die KiTa, es kommt zu folgendem Dialog
J: Mama, wo sind wir zu Hause?
M: *** Straße in Xyz
J (unter Tränen): Nein, ich bin nur bei Papa zu Hause.. 😮
Wie kommt sie (mit 3 1/2 Jahren) auf solche Klöpse??? Bringt es was, sich ans JuAmt zu wenden??
Hallo Unbekannt,
solche Reaktionen von Kindern sind mir nicht fremd. Bei Freunden, aber auch bei meiner eigenen Tochter ist es leider ebenso gewesen. Die Kinder stehen bei einer Trennung extrem unter streß, und wissen nicht wo sie hingehören. Auch das einnässen kann dafür ein Grund sein. Nun hast du leider nicht mitgeteilt, wie das Verhältniss von dir zu deinem Mann ist. Eventuelle Spannungen gehen auf die Kinder über. Doch mit der Dauer des Besuchs (Freitags von 15.00 bis Sonntags 19.00 Uhr) hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Ein Beschneiden des Umgangs könnte sogar eher noch schlimmere Folgen haben.
Aber noch was zum Umgangszeitraum: Das ein Vater seine Kinder zwischen den Wochenenden an einem Tag für 1-2 Stunden bekommt, ist sehr häufig der Fall. So wird es in der Regel meiner Erfahrung nach auch von den Jugendämtern und den Gerichten praktiziert.
Da ich nicht weiss, was in eurer Beziehung passiert ist (und es mich auch nichts angeht), solltet Ihr euch vielleicht mal überlegen, ob Ihr die "Übergabe" der Kinder nicht anders Praktiziert. Denn wenn die Kinder mitbekommen, das Mama und Papa sich verstehen, dann fühlen sie sich auch nicht so hin und her gerissen zwischen den beiden Partein, und freuen sich bei beiden zu sein.
Was ich dir hier rate muss nicht für dich zutreffend sein, aber da ich es aus eigener Erfahrung weiss, und auch selber mitgemacht habe, bin ich der Meinung, das ein solches Verhalten der Kinder so zu erklären sein kann (nicht muss).
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Armagedon
Grüß Dich,
in diesem Fall sind "Unbekannt" und /me die gleiche Person ;) .
Weißt Du, ich hätte kein Problem damit, ihm die Kids auch unter der Woche zu geben, aber er hat nur nach 16 Uhr Zeit. An den drei Do'tagen, an denen er vorbeigekommen ist, mußte ich jedes Mal die beiden aus dem Schlaf holen, damit er mit ihnen losgehen konnte. Und dann hab ich sie total dreckig und speckig wieder bekommen, so daß ich sie noch in die Wanne stecken mußte. Effekt: Beide nicht vor 22 Uhr ins Bett zu bekommen und am nächsten Tag, da wir ja um 7 Uhr aufstehen müssen, total müde und übelgelaunt....
Es geht hier auch nicht um Spannungen, da quasi keine Kommunikation zwischen uns stattfindet. Es geht darum, daß die Große systematisch mit Süßkram bestochen und gradezu gegen mich auf aufgehetzt wird. (Die Kleine kriegt das alles noch nicht recht mit.) Ein paar Zitate:
"Ich hab niemanden lieb, außer den Papa und der Papa sagt auch, daß man nur einen liebhaben kann"
"Du gehörst ins Gefängnis, Oma und Opa sagen das auch"
Diesen Sonntag hat sie mir (nachdem ihr Vater sie zurückgebracht hatte) bis 21 Uhr unter großem Geheule gesagt "Geh weg. Ich will beim Papa wohnen, nicht bei Dir" und wenn Du sowas eine geschlagene Stunde anhören mußt und kein Trösten nutzt, sondern im Gegenteil noch vehement abgelehnt wird, bist Du irgendwann nur noch gefrustet...Aber das kennst Du ja bestimmt auch.
Ich bin halt etwas unsicher, weil mir jetzt sowohl meine RÄ, als auch unser "alter" Eheberater gesagt haben, daß die vereinbarten Zeiten für Kinder dieses Alters (3 1/2 und 15 Monate) eigentlich zu lang seien....
Kommunikation findet nicht statt. Er holt die Kids am Fr. nachmittag und ist weg, bevor ich was sagen kann und die "Rückgabe" läuft genauso. Am Telefon legt er auf bzw. beschimpft mich.
Noch eine Frage, rein aus Neugier: Wenn Du Besuchswochenende hast, bestehst Du dann drauf Dein Kind zu holen, obwohl Du dann es zu Bekannten abschiebst, weil Du bei einem Umzug helfen willst?
Lieber Gruß, Holy :phantom:
Nichts erwarten; dennoch gespannt sein. Humanitäres Motto, um zwischenmenschlich existieren zu können (Wolfdietrich Schnurre)
Hallo HolyGrail,
ich wollte dir nicht zu nahe treten. Das war nicht meine Absicht. Ich bemerke auch, wenn ich deine Antwort lese, wie du unter Spannung stehst. Verständlich.
Das einzige was da hilft: Wenn die Eltern (und ich meine beide, also nicht nur dich) zusammenraufen und miteinander Reden. Auch wenns schwer fällt. Besonders so kurz nach einer Trennung, oder wenn man sich nicht mehr ausstehen kann.
Und nein, ich würde meine Tochter nicht abgeben, wenn ich Umgang hätte. Ich wäre froh, wenn ich sie nach nunmehr 1 Jahr endlich mal wiedersehen könnte.
Aber, das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Zeit des Umgangs liegt bei Ihm. Daher ist es leider egal, ob er sie zu Bekannten gibt, oder nicht.
Ich hoffe für dich und für die Kinder, das sich die Situation bald entschärft.
Ich drücke euch die Daumen.
Armagedon
Für mich liegt da schon die Vermutung der Beeinflussung durch den KV nahe. Warum auch immer er das wohl macht. Seine Eltern hängen da irgendwie auch mit drin.
Dränge auf einen Gesprächstermin beim JA und trefft eine Umgangsvereinbarung. Drück ihm beim JA die 20 Wünsche der Scheidungskinder in die Hand (gibt's im Download).
Deinen Kindern kannst du mit Erklärungen schwer kommen. Ich kann dir nur den Trost aussprechen, dass es im Laufe der Zeit besser werden wird.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!