Hallo zusammen,
ich würde mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen. Meine Situation ist folgende.
Ich habe eine 9 jährige Tochter und einen 11 jährigen Sohn. Seit über 3 Jahren lebe ich getrennt vom anderen Elternteil. Der Umgang funktionierte 2 Jahre mit kleinen Ausnahmen gut, jedes zweite Wochenende und einmal nachmittags Dienstags.
Seit einem Jahr gibt es zwischen mir und dem anderen Elternteil einen großen Konflikt wegen des gemeinsamen Hauses, welches das andere Elternteil mit zwei kleinen Kindern (2 und 1/2) aus neuer Partnerschaft bewohnt.
Da die andere Partei sich nicht auf eine Auszahlung oder Verkauf einlässt kommt es nun zu einer Zwangsversteigerung.
Seit Beginn des Konfliktes werden die Kinder leider sehr instrumentalisiert um mich zum Einlenken zu bringen. Der Wunsch ist, dass ich das Haus verschenke.
Seit einem Jahr wurden mir punktuell die Kinder verweigert, weshalb ich zunächst beim Jugendamt und später beim Gericht war, um den Umgang festzuschreiben, was auch erfolgreich war.
Das Verhältnis zu meinen Kindern war bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut. Sie freuten sich immer sehr auf mich und wir konnten immer offen kommunizieren.
Nun ist es leider seit 1 Monat so, dass die Kinder nicht mehr zu mir dürfen und die Kinder wohl stark beeinflusst werden. Sie sagen mir mittlerweile am Telefon, dass sie mich nicht mehr lieb haben und nicht mehr kommen wollen. Meine Anwältin hat bereits Kontakt zum Gericht aufgenommen um eine Durchsetzung des bestehenden Beschlusses zu erwirken.
Jetzt mach ich mir natürlich Sorgen wie es weitergeht. Wenn nach der Anhörung erneut ein Verstoß gegen das Umgangsrecht erfolgt wiederholt sich dann alles wieder? Es ist wenig erstrebenswert ständig vor Gericht zu gehen. Was tue ich wenn die Kinder so weit beeinflusst worden, dass sie den Kontakt verweigern?
Hat zufällig jemand eine ähnliche Situation erlebt ?
Servus und willkommen im Forum!
Wenn nach der Anhörung erneut ein Verstoß gegen das Umgangsrecht erfolgt wiederholt sich dann alles wieder? Es ist wenig erstrebenswert ständig vor Gericht zu gehen.
Offensichtlich wurde in der jetzt gültigen Umgangsregelung wohl kein Ordnungsgeld für den Fall von Zuwiderhandlung festgelegt, oder? Wenn dem so ist, wäre das der nächste Schritt Deiner RAin.
Was tue ich wenn die Kinder so weit beeinflusst worden, dass sie den Kontakt verweigern?
Wird schwierig, solange Du keinen Kontakt zu den Kids hast. Die Beeinflussung (Missbrauch?) durch Gegenseite wird m.E. schwer nachweisbar sein; insofern ergibt sich hieraus auch wenig gerichtliche Handhabe.
Aus meiner Erfahrung kannst Du nur warten, bis und ob sich die Kids ein eigenes Bild der Situation machen und aus deiner Sicht hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen...wenn es Dir irgendwie möglich ist, bestärke die Kids auf ihre Rechte z.B. auf regelmäßigen Umgang.
So viel erst mal
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Wenn es einen Beschluss gibt, wäre interessant ob eine Ordnungsgeldandrohung bei Verstoß enthalten ist.
Ansonsten kann deine RAin nur entsprechend Druck bei Gericht ausüben in der Hoffnung das es wirkt.
Wenn du mit den Kindern telefonieren kannst, dann ist zumindest minimaler Kontakt möglich.
Das solltest du auch weiter nutzen bis es Neuigkeiten gibt.
Es wird nicht einfach, du (als Vater) sitzt am kürzeren Hebel. Zumal die Kinder noch sehr stark beeinflussbar sind.
Halte uns auf dem Laufenden was deine RAin erreichen konnte.
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Leider ist es noch zu keiner Klärung gekommen. Es gibt zwar einen Beschluss mit Ordnungsgeldandrohung, jedoch wird von der Gegenseite die Strategie gefahren, dass ich den Umgang nicht einhalten würde...
Der Kontakt zu meinen Kindern ist bereits komplett abgebrochen. Meine Telefonnummer würde blockiert.
Als ich meinen Sohn im Krankenhaus besuchen wollte (er lag eine Woche aufgrund einer Lungenentzündung) wurde ich vor meinem Sohn beleidigt und beschimpft, sodass ich das Krankenhaus verlassen musste.
Da ich seit einem Jahr mit einer schwergradigen Depression zu kämpfen habe, weiß ich aktuell nicht wie weit ich noch gehen soll.
Mir drängt sich der Gedanke auf, dass es gerade nur der Anfang einer längeren gerichtlichen Auseinandersetzung ist und ich bin mir unsicher, ob ich die Kraft dafür habe.
Außerdem frag ich mich, ob es für die Kinder gerade eine starke Belastung darstellt.
Viele Grüße