Hallo,
ich hab das Thema schon in ein anderes Forum gestellt, aber dort wird's halt anscheinend nicht so richtig verstanden. Ich geb euch einfach mal den Text und dann könnt ihr selbst urteilen.
Hallo,
ich wollte meinem 13-jährigen Töchterchen (auf eigenen Wunsch) Segelfliegen beibringen oder beibringen lassen. Vor ein paar Tagen hatte ich deswegen eine Telefonkonferenz mit der zuständigen Psychologin des JA und dem Leiter der Flugschule. Alles schien klar und okay.
Heut ruft mich aber die Trulla an, die die Vormundschaft hat. Die hat mich alles geheissen, nur keinen guten Menschen. So Worte wie "unveranwortlich", "gewissenlos" waren noch harmlos. Jedenfalls würde sie zu sowas nie ihre Zustimmung geben.
Als sie dann mit "Extremsportart" und "extremer Gefahr" anfing, ist mir endgültig der Kragen geplatzt. Was soll das? Bin ich jetzt dafür verantwortlich, dass die Trulla Flugangst hat? Meine Tochter hat's jedenfalls nicht und die ist schon drauf vorbereitet, dass es da rumpelt und kracht.
Okay, die Kleine ist erst 13 und dürfen tut man erst ab 14. Eine Sondergenehmigung wär aber (mit Zustimmung der Psychologin) drin. Man könnt jetzt sagen, dass man dann halt bis 14 wartet und das dann macht. Aber bei der Grundhaltung des Vormundes krieg ich da auch keine Zustimmung 🙁
Ich seh den Wunsch meiner Tochter ausgesprochen positiv, denn sie hatte eine schwere Jugend und tut sich mit sozialen Kontakten etwas schwer. Da gibt's fast nix Besseres als Segelfliegen. Das ist ne Gemeinschaftssportart, wo sich der eine auf den anderen verlassen kann und muss. Die Vielfältigkeit der Segelfliegerei muss ich wohl hier nicht erklären. Körperlich und geistig gibt's auch keine Bedenken, die "Kleine" ist top fit.
Das Gefasel der Tante war fast unerträglich, so von wegen "psychisch noch nicht stabil genug", "die ungeheuren Gefahren", "sie tut das doch nur, um ihnen einen Gefallen zu tun". Völliger Quatsch!
Na ja, immerhin, ich konnte Töchterchen in nem Badminton Verein unterbringen, damit sie überhaupt mal Kontakt bekommt - So nebenbei, Badminton macht auch Spaß und rettet einen über die Wintermonate. Die Yonex Badminton Ausrüstung ist auch schon bestellt und da kommt das JA wohl nicht mehr drum rum.
Dennoch, eine Mitgliedschaft beim DAeC könnte ihr noch viel mehr helfen, aber die Vormundschaftstrulla ist sowas gegen das Fliegen (weil sie selbst Schiss hat), dass da wohl nichts geht.
Habt ihr ne Idee, wie man diesen wunderschönen Sport dieser Vormundschaftstante schmackhaft machen kann?
Jetzt schon vielen Dank und viele Grüsse,
Uli
Moinsen yacc,
vor der Möglichkeit fundierter Antworten zunächst mal eine Verständnisfrage: Warum ist in diese Frage überhaupt ein Vormund und ein Psychologe involviert? Und welche Form des Sorge- oder Umgangsrechts mit Deiner Tochter hast Du?
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi Martin,
das ist eine fast unendliche Geschichte, die hier im Forum wohl auch noch hinterlegt sein müsste. Ich will das aber nicht austreten und schilder Dir das nur kurz. Bei Rückfragen bitte einfach nur fragen, ich antworte gerne.
Die KM wollte vo 14 Jahren einfach ein Kind, was mir aber verborgen blieb. Bald darauf war die KM schwanger und ich habe mich sehr gefreut - Aber nicht lange. Es muss wohl so um den dritten Monat gewesen sein, als mir die KM sagte, dass "alleinerziehend" obercool sei und dafür keinen Lebenspartner gebraucht wird. Egal war das nicht, aber ich musste das akzeptieren und hab nach etlichen Versuchen die Frau dann wirklich in Ruhe gelassen. Bald danach fand sie ne Patchwork-Family geil - Was soll's? Kann man eh nix dagegen machen. Dennoch wollte ich mein/unser Kind sehen und hab über Umwege den geplanten Geburtsort und Termin herausgefunden. Ja, ich war dort und wurde rausgeschmissen - Die KM wollte das nicht. Nein, ich hab mich nicht danebenbenommen.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich bekam Post vom JA, dass ich doch die Vaterschaft anerkennen soll. Hab ich dann auch gemacht. Es bestehen überhaupt keine Zweifel, dass ich bei den Genen der Kleinen mitgemischt habe.
Fortan war Stillschweigen, das JA hat abgeblockt. Die Mutter wünsche keinen Kontakt, weswegen mir auch die (mittlerweile neue) Adresse nicht gegeben werden könne. Na ja, ganz blöd ist man ja auch nicht und ich hab die trotzdem rausgefunden. Der Kontakt wurde aber offiziell abgelehnt. Die Begründung war reine Erpressung, denn wenn sich die Mutter nicht wohl fühlt, dann geht es auch den Kindern schlecht. Das Theater hab ich 11 Jahre mitgemacht und immer und immer wieder bei den (nach Umzügen) zuständigen Jugendämtern nachgefragt. Keine Chance - Die KM will das nicht!
Sehr viel später hatte ich(am 31.10.2005) einen Gerichtstermin in Berlin, weil der KM das Sorgerecht entzogen werden sollte. Fast zeitgleich hatte ich einen Antrag auf ein Umgangsrecht gestellt - Passt!
Ich bin natürlich hingefliegt und durfte mir das Theater anschauen. Es war einfach ein Drama, so dass die Richterin gar nicht anders konnte, als der KM das Sorgerecht komplett zu entziehen. mIr konnten sie das nicht geben, weil ich ständig unterwegs bin (um das notwendige Geld ran zu schaffen). Sei es wie es ist, das JA bekam das alleinige Sorgerecht und mir wurde ein Umgangsrecht eingeräumt. Die Praxis sieht anders aus, denn meiner Tochter und mir wird lediglich zwei mal im Jahr erlaubt, uns zu sehen. Immer eine schöne Sache, es ist wirlich toll, aber angeblich kennt sie mich ja gar nicht und deswegen muss man diese Belastung vom Kind abwenden. Na ja, ich seh das anders und meine Tochter wohl auch.
Bereits am Gerichtstermin war bekannt, dass meine Tochter Schwierigkeiten hat, Freunde zu finden. Wundert mich nicht gross, wie soll's auch gehen? Die Mutter hat sich ja auch total isoliert und in ihrer eigenen Welt gelebt.
Ich bin wirlich kein Vereinsmeier, aber da muss Töchterchen aus der Isolation raus! Die mitlerweile angefangene tolle Psychotherapie ersetzt keinen normalen Kontakt zu Menschenl. Da find ich doch den DAeC schon deutlich sinnvoller.
Viele Grüsse,
Uli
Moin yacc,
so ausführlich wär's gar nicht nötig gewesen. Es gibt aber nach diesen Info's eine andere Verständnisfrage: Bei wem lebt Töchting denn aktuell? Heim? Pflegefamilie?
Mit 13 zählt der so genannte "Kindeswille" ja nun schon erheblich - wäre es nicht sinnvoll, vor der ganzen Segelfliegerei mal drüber nachzudenken, ob Du sie nicht bei Dir aufnehmen kannst (falls sie das auch möchte) und irgendwann auch das Sorgerecht beantragst...?
Nur mal so als Grundsatzüberlegung, damit das Kind endlich Wurzeln bekommt...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Grüss Dich,
das ist ja das Drama. Die Kleine findet Berlin blöd und will zurück nach Stuttgart (wo sie grossteils aufgewachsen ist). Ich würde sie ja liebend gerne aufnehmen, die Infrastruktur wäre auch da. Sie hat in der Richtung schon etliche Andeutungen gemacht. Aber wie soll das funktionieren? Ich bin ständig unterwgs und sie wird zum Schlüsselkind?
Okay, die Kleine ist derzeit in einem Kinderdorf untergebracht, wo es ihr gar nicht schlecht geht. Das muss ich wirklich sagen, die Betreuung ist dort nicht schlecht. Hier hätte sie aber Freunde und ein soziales Umfeld.
Das JA würde da wohl nicht mitmachen, aber lass mich mal überlegen ...
Da müsste sich evtl. was machen lassen, lass mir bitte aber noch einen Tag Zeit.
Viele Grüsse,
Uli
Moin Uli,
es gibt ein Sprichwort namens "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Du wärest ja nicht der einzige alleinerziehende und berufstätige Vater in diesem Land. Man muss nur die eigenen Denkblockaden mal etwas lockern und nach Lösungen suchen, auch unkonventionellen. Hast Du Verwandte in der Nähe oder gute Freunde, wo Töchting zwischendurch mal einen oder zwei Tage wohnen könnte? Gibt es die Möglichkeit einer kurzfristigen Unterbringung in einer Jugend-WG, wenn Du mal nicht da bist? Kannst Du Deine Reisetätigkeit umstrukturieren? Es gibt kaum eine Frage, die man in diesem Zusammenhang nicht stellen dürfte.
Ämter stellen sich in solchen Fällen gerne mal quer; solche Kinder sind für die sie beherbergenden Institutionen nämlich ein durchaus gutes Geschäft. Das Kindeswohl spielt dabei keine ausschlaggebende Rolle; bei Bedarf wird eben mal schnell als "Kindeswohl" definiert, was den Involvierten am meisten nützt. Es gibt aber NICHTS Wichtigeres für ein Kind als bei einem Menschen aufzuwachsen, der es wirklich liebt. Ein Kinderdorf kann keinen Vater nicht ersetzen.
Kann sein, dass Du auf erheblichen Widerstand stossen würdest und Töchting vielleicht sogar da rausklagen müsstest. Aber wenn sie das selbst ebenfalls möchte (und nur darauf kommt es an), wäre das Vorhaben wohl jeden Aufwand wert.
Du bist hier jedenfalls in guten Händen, wenn Du entsprechende Fragen hast.
Ermutigende Grüsse
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi Martin,
Du denkst exakt in die gleiche Richtung wie ich. Da sind noch halbwegs taugliche Grosseltern und jede Menge Verwandtschaft mit ähnlich jungen Kindern. Vielleicht kann man da was draus bauen? Hab ich da schon was gesagt, ich hab nix gegen die KM, aber dort geht gar nichts mehr.
Ich guck mal, was ich tun kann.
Viele Grüsse,
Uli