Entzug von drei Söh...
 
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Entzug von drei Söhnen nach Trennung

 
(@wasserbauer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

hier kurz meine Geschichte.

Nach 20 Jahren Zusammensein inklusive 10 Jahren Ehe hat meine Frau (geschieden sind wir nicht) beschlossen, sich von mir zu trennen.

Dies geschah in Form eines vergleichsweise netten Trennungsbriefs mit der Floskel "du als bester Papa der Welt kannst Deine Kinder jederzeit sehen". Nach ca. 10 Wochen mit zunehmend erhöhtem Druck auf mich, doch endlich auszuziehen, kam dann für mich sehr unerwartet eine Anhörung wg. Gewaltschutzverfahren. Die diesbezüglich genannten Vorwürfe sind weitestgehend konstruiert bzw. ohne Substanz.

Ich bin entsprechend eines Vorschlags meiner Anwältin "freiwillig" ausgezogen und habe unsere drei Söhne seitdem erst einmal wieder zu Gesicht bekommen. Anfang August steht eine Anhörung über die Zuteilung des SG etc. bevor.

Mein Problem ist eigentlich ganz schlicht: Ich vermisse die drei (der Älteste ist Neun) sehr, ich kann sie weder anrufen noch sehen.

Dies führt zu regelmäßigen seelischen Einbrüchen, mir kommen da regelrecht die Tränen.  ;(

Meine Grundsatzfrage erst einmal: Kämpfen um das Sorgerecht oder resignieren? Ich habe den Eindruck, das durch ein "Hochrüsten" beider Seiten die Eskalation erst recht vorangetrieben wird.

Danke vorab und Grüße

Der Wasserbauer

Der Wasserbauer
---------------------------

Eure Kinder kommen nicht von Euch, sondern durch Euch. Sie sind das Produkt der Liebe des Lebens zu sich selbst.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 23.07.2010 06:34
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Wasserbauer,

erst einmal willkommen bei vatersein.de

Hier bist Du mit Deienen Sorgen und Deinem Problem richtig!

Kämpfen um das Sorgerecht oder resignieren?

Kämpfen, was sonst!!!
Für Eure Kinder und Dich!

Bitte beachte, dass wir hier immer von euren gemeinsamen Kindern reden werden. Kinder brauchen beide Eltern. Vater und Mutter. Dies tun sie unabhängig davon, wie sich diese beiden vertrauten Menschen nun gegenseitig behandeln bzw. bekriegen.

Du hast, wie Eure Söhne auch, ein unbedingtes Recht auf Umgang mit den Kindern. Gut wäre es gewesen, wenn Du nicht ausgezogen wärst. Deine Anwältin wollte wohl erst mal Druck vom Kessel nehmen und hat deshalb dazu geraten.

An Deiner Stelle würde ich nun Deiner Noch-Ehefrau eine klare Regelung zu den Umgängen vorschlagen. Teile ihr mit, dass Du dazu auch das Jugendamt mit einbezeihen willst, wenn es nur mit Euch beiden im Gespräch nicht klappt. Im schlimmsten Fall wirst Du eine Regelung bei Gericht erwirken.

Zum Thema Sorgerecht hast Du keinerlei Grund, dieses allein Deiner Noch-Ehefrau zu überlassen.
Wo findet denn diese Anhörung statt? Vor Gericht?

Rede mit Deiner Anwältin, dass Du hier auf keinen Fall auch nur 1 cm hergeben wirst. Im Gegenteil, Du überlegst Dir sehr genau, wie oft Du Eure Kinder bei Dir haben willst und kannst und packst am Besten gleich noch eine Schippe oben drauf, damit Du Zugeständnisse machen kannst....

Was ist denn mit Unterhalt für Kinder und Mutter? Wie alt sind die anderen beiden genau? Verlangt sie für sich selbst auch Geld?

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 23.07.2010 09:34
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus Wasserbauer!
Da Du schreibst, Ihr seid zehn Jahre verheiratet und deine älteste ist 9 gehe ich davon aus, das Eure gemeinsamen Kinder Eurer Ehe entstammen.
Damit haben beide Elternteile das gemeinsame Sorge- und Aufenthalstbestimmungsrecht (GSR und ABR).

Was Du meinst ist wahrscheinlich Umgangsrecht, welches sowohl Euren Kindern als auch Dir als Umgangselternteil zusteht. Hierür soltest Du auf jeden Fall kämpfen.
Im Forum empfehlen wir einen Dreisprung:
1. Versuch einer friedlichen und einvernehmlichen Regelung mit KM (Kindsmutter), wenn das nicht funzt
2. Das JA zur Vermittlung ins Boot holen. Klappt das auch nicht
3. Bei Gericht eine verbindliche Umgangsregelung beantragen.

Grüßung
Marco

*uups, Michael hat den Dreisprung schon angebracht..doppelt hält besser!  😉

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 23.07.2010 11:09
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin Wasserbauer,

die Friedensliebe deiner zukünftigen Ex-Frau ist erkennbar darauf beschränkt, dass du freiwilig das tust, was sie will.
Solange du brav springst, wenn sie pfeift, bist du der beste Papa der Welt.
Wenn nicht, werden dir sofort mit schwersten Kalibern Beine gemacht.

Du bist eingeknickt und brav ausgezogen und hast damit vor Allem Folgendes dokumentiert:

Mama ist der Chef. Was sie sagt, wird gemacht.
Kinder gehören zur Mutter. Väter sind entbehrlich.
Den kindern kann es nur gut gehen, wenn es der Mutter gut geht.
Auf deine Interessen kommt es nicht an.
Um Mamas willen durch zu drücken, ist es völlig ok, zu lügen und zu verleumden.
In diessem Zusammenhang wären allerdings noch konkretere Angaben zu dieser Aussage wünschenswert:

Die diesbezüglich genannten Vorwürfe sind weitestgehend konstruiert bzw. ohne Substanz.

Diese Botschaft, die auch durch Rat deiner Anwältin zustande kam, sollte umgehend korrigiert werden.
In einem solchen Fall mit einer Wachs weichen Appeasement Politik reagieren zu wollen, geht in die Hose, bzw. macht dich zur Trophäe wie ein Tigerfell vor dem Kamin

Stemme die Füße in den Boden.
Mache den Rücken gerade.
Gib keinen cm Boden mehr preis.
Kämpfe.
Schmeiß deine Anwältin raus.

Leider hast du durch deinen Auszug den größten Fehler schon gemacht.
Damit ist klar, das die Kinder auch nach deiner Meinung zur Mutter gehören und du selbst zum Zahl- und Besuchsonkel wirst.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.07.2010 12:00
(@agent_zero)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Wasserbauer,

es ist absolut wichtig, dass du schnell in die Gänge kommst. Eventuell spielt die KM auf Zeit.

Du solltest zum einen versuchen (falls du das nicht schon hast) dich emotional zu trennen. Das
ist für meine Begriffe nicht unerheblich, denn so schaffst du dir auch einen gewissen Weitblick.

Auf gar keinen Fall solltest du dich auf Exe´s Spiel "Hol das Stöckchen" einlassen. Wenn ihr keine
verbindliche Regelung habt, kann sie mit Willkür tun und lassen, was sie möchte. Und du hast ge-
gen sie keine Handhabe.

Den Umgangs-Dreisprung solltest du auf jeden Fall beherzigen. Auch das miteinbeziehen des JA
halte ich für "strategisch" wichtig, wenngleich ich von dem Laden null komma nix halte. Jedoch
signalisierst du damit, dass du nicht der "Rächer" bist, der der KM mit der Holzhammermethode
eine vor den Bug geben willst, sondern vielmehr, das du eine verbindliche Regelung möchtest, im
Sinne eurer Kinder.

Wichtig ist auch, dass du dir über deine Vorgehensweise im klaren wirst und dann unausweichlich
daran festhälst. Signalisiere der KM dass du nicht mit dir spielen lässt und sie auch mal ein "nein"
deinerseits akzeptieren muss.

Gruß
Agent

Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25

AntwortZitat
Geschrieben : 24.07.2010 19:14
(@wasserbauer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo nochmal,

zunächst möchte ich mich für die hilfreichen Antworten bedanken und mich für die Abwesenheit entschuldigen.  :redhead:

Und vielen Dank für den netten Willkommensgruß. 🙂

Zu den Fragen/Statements:

:exclams:Der vielleicht wichtigste Punkt (Frage von Beppo) zur Gewalt:
„im Wesentlichen konstruiert“ – damit meine ich, dass 4 oder 5 tatsächliche Begebenheiten aus 10 Jahren Ehe in der Sache falsch und noch dazu als die Regel dargestellt (Regelmäßige, dauerhafte Gewalt etc.) wurden. Meine Frau habe ich tatsächlich nie geschlagen. Der Älteste hat allerdings früher auch mal den Hintern vollbekommen, was ich gegenüber dem Verfahrensbeistand auch mitgeteilt habe. Dies ist der wahre Kern der Vorwürfe. Dabei ist mir (jetzt) klar, dass dies nicht das Mittel der Wahl ist.
Weiterhin konstruiert wurde ein regelmäßiges Schlagen der beiden Jüngeren (5 und 2 Jahre), wie auch ein angeblicher sexueller Missbrauchsversuch. Statt „Konstruktion“ könnte man auch „glatte Lüge“ oder „Verleumdung“ sagen. Mein Eindruck war, dass aufgrund meines „braven“ Benehmens meiner Frau die Argumente ausgingen, mich aus dem Haus zu bekommen.
Dazu kamen dann angebliche oder tatsächliche Verhaltensauffälligkeiten unserer Kinder, die alle durch mich verursacht wurden (angeblich).

Ich würde mich selbst als spontan/impulsiv, empathisch, gerne mit den Kindern raufend sehen, aber eben nicht als gewalttätig bezeichnen (Sanguiniker wurde ich mal betitelt …). Vorstrafen oder ähnliches habe ich nicht, bin auch kein heimlicher Hooligan oder so.

Sehr wohl aber gab es in unserer Ehe zuletzt eine sehr angespannte, von Überlastung gekennzeichnete Atmosphäre, die sich durchaus auch in Streitgesprächen äußerte. Die Überlastung kam nach meiner Auffassung durch unsere gemeinsame Familiensituation (Haus, Kinder, beide berufstätig) zustande und wurde von beruflichen Belastungsspitzen noch intensiviert, was uns beiden (und indirekt den Kindern) zu schaffen machte.

:exclams:Zu den Kindern (Frage von Marco):
Ja, alle drei Söhne stammen aus unserer Ehe.

:exclams:Zum Unterhalt etc. (Frage von Michael):
Die Jungs sind jetzt 10, 5 und (bald) 3. Es wurde zunächst offensichtlich das Maximum gefordert, auch für meine Frau. Hier hat meine Anwältin zugeraten, zunächst freiwillig einen (zu großen) Abschlag zu zahlen, und dann den von ihr errechneten Betrag.

:exclams:Zum Thema/Anhörung (Frage von Marco)
Es geht bei der Anhörung vor Gericht tatsächlich um das Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht. Beides reklamiert meine Frau für sich und begründet das mit derselben eidesstattlichen Erklärung wie den Antrag auf Wohnungszuweisung.

:exclams:Zum „Rausschmiss“ aus dem Haus:
Ich hatte nicht den Eindruck, ich hätte eine große Wahl gehabt. Meine Anwältin, die ich mir unter extremen Zeitdruck gesucht hatte, hat die Ablehnung des Antrags mit Strafandrohung etc. als großen Erfolg gefeiert. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass sie sehr kompromissbereit (gegenüber meiner Frau mit RA) ist. Hauptsache, schnell vom Tisch und nicht zu viel Arbeit. Schreiben vom Gericht kam an einem Samstag, Anhörung war am darauffolgenden Donnerstag (Wohnungszuweisung etc.)

:exclams:Es kommt noch ein weiteres Problem dazu: Aufgrund einer dauerhaften beruflichen Überlastung (Neudeutsch: Burnout) habe ich vor einigen Jahren mit der Einnahme von Antidepressiva (trizyklisch, nicht suchtauslösend) und eines weiteren verschreibungspflichtigen Medikaments aus dieser Kategorie (nicht suchtauslösend) begonnen, ärztlicherseits verschrieben und sehr häufig kontrolliert.

Genau diese seelische Verstimmung, die mich tatsächlich belastet, und die mit dem Entzug der Kinder nicht gerade besser wird, wird nun fachgerecht ausgeschlachtet. Meine Frau ist sich nicht zu schade, unseren Medikamentenschrank zu fotografieren und das Foto als Beweis für meine „Tablettensucht“, die ich neuerdings habe, zu verwenden. Dieses Wort wird tatsächlich in der neuesten Antragsbegründung verwendet, obwohl meine Frau weiß, das die Einnahme inklusive Dosis ärztlicherseits kontrolliert wird, die Dosis ist seit Jahren konstant. Hier wird aus meiner Sicht wieder gezielt verleumdet, und zwar wider besseres Wissen.

Und das meine Frau diese „Unzulänglichkeit“ meinerseits dermaßen und öffentlich gegen mich verwendet, trifft mich schon ziemlich hart.

Nachdem das Argument der Gewalttätigkeit also nicht wie erwartet mit einem sofortigen Rausschmiss durch die Polizei wirkte, soll jetzt also meine mangelnde Leistungsfähigkeit aufgrund meiner seelischen Befindlichkeit dokumentiert werden. 😡

Zum „Dreisprung“:  🙂

Ich habe vor meinem Auszug versucht, mit meiner Frau die Ursache unserer Beziehungsprobleme zu verstehen. Als klar war, dass wir uns zumindest vorübergehend trennen wollen (sie)/sollen (Kinder + ich), habe ich konkrete Vorschläge für Umgangsmöglichkeiten gemacht und mich dazu vorab informiert (z.B. Residenzmodell).

Alles abgelehnt.

Eheberatung?

Abgelehnt.

Mediation?

Abgelehnt, sogar vor Gericht (1. Anhörung).

Mit dem JA habe ich sehr schnell (bevor die mich angerufen haben) und aus Eigeninteresse persönlich gesprochen und versucht, Lösungen (Umgangsmodell) aufzufinden.

Danach habe ich zwischenzeitlich einen schriftlichen Vorschlag über einen möglichen Umgang entwickelt und an das JA sowie den Verfahrensbeistand geschickt. Reaktion im Wesentlichen: „An Ihrer Frau kommen Sie nicht vorbei“ (Verfahrensbeistand) bzw. „Der Verfahrensbeistand muss erst den Kindeswillen feststellen (JA). Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Anschließend wurde mir seitens des Verfahrensbeistands nahegelegt, mich psychologisch behandeln (wogegen, blieb offen) zu lassen. :note:
Sonst könne ich meine Kinder nicht sehen (!). Und: Die psychologische Behandlung (netter ausgedrückt als „supervision“) wäre doch ein gutes Signal an meine Frau. Sehe nur ich, wer hier wirklich die Fäden in der Hand hält? :phantom:

Meine Anwältin war zwischenzeitlich in Urlaub und teilte mir vorher (nach dem Entwurf einer Gegendarstellung) mit, vor dem Gerichtstermin (Anhörung wg. Sorge/Aufenthaltsbestimmungsrecht) müsse man sich nicht mehr großartig abstimmen. Dann bekam ich heute einen Anruf, in der sofort auf Details des Berichts des Verfahrensbeistands und einer neuen Darstellung der Gegenseite eingegangen wurde. Beide Dokumente kenne ich aber nicht. Diese werde ich vor der morgen stattfindenden Anhörung auch nicht mehr zu lesen zu bekommen. Fax habe ich nicht, und gemäß Anwältin kann man nach 13.00 Uhr keine mail mehr verschicken wg. Feierabend. :note:

„So müsse man dann also vor Gericht flexibel reagieren“ (RA). Hört sich für mich nicht besonders professionell an.

:exclams:Es geht meiner Anwältin morgen wohl erst einmal darum, die Anträge meiner Frau abzulehnen. Ob aber schon konkret das Umgangsmodell besprochen wird, weiß ich leider nicht. Möglicherweise läuft es erst einmal auf einen betreuten Umgang hinaus. Kann also durchaus sein, dass seitens meiner Frau auf Zeit gespielt wird.

Ich habe mir nach dem Rauswurf unter Zeitdruck erst einmal eine sehr kleine Wohnung gemietet. Meine Anwältin riet mir, erstmal auf Kinderzimmer zu verzichten … schwer beeindruckt vom Pamphlet meiner Frau bzw. deren RA. Habe ich dann auch gemacht, um Geld zu sparen.

Jetzt signalisiert mir meine Frau aber wieder (wie auch den Kindern), dass sie ein zweiwöchiges Umgangsmodell will (nein, nicht „möchte“). Das wiederum lässt sich bei drei Kindern gleichzeitig aber nicht umsetzen.  :puzz:

Ich glaube jetzt wirklich an das Stöckchen-Spiel auf meine Kosten aber primär die der Kinder. Wie will sie später damit umgehen, wenn die Kinder mal ernsthafter nachfragen? Und dann der Spruch „Freunde bleiben etc.“. Habe ich tatsächlich schriftlich.

Nach den Antworten (zu schneller Auszug) bin ich jetzt wohl tatsächlich ziemlich spät dran.

Eine Strategie bzw. ein klares Vorgehen habe ich leider nicht, eine längerfristige Vorausschau kann oder will mir meine Anwältin nicht liefern, sie wechselt zwischen diffusem Pessimismus (kleine Wohnung nehmen) und „machen Sie sich keine Sorgen“. Das ist für mich Sarkasmus pur. :thumbdown:

:question:Hat man denn einen Anspruch auf einen Wechsel des Anwalts? Ich bin jetzt leider ziemlich verschuldet, mir bleiben monatlich auch nur die 900 Euro, beiseitegelegt habe ich nichts…

Ich melde mich, wenn es Neues gibt.

:question:Ach ja: Meine Anwältin möchte, dass ich zur Sendung eines guten Signals (diesmal ans Gericht) zum Psychologen (Gewaltbereitschaft!) gehe – ich habe ihr gesagt, da spielt sich freiwillig nichts ab, ein klareres Schuldbekenntnis gibt es doch nicht!??

Außerdem spüre ich gerade die Folgen meiner guten Signale (gut mit Appeasement ausgedrückt von Beppo).

Wie seht ihr den letzten Punkt?

Und noch einen zum Abschluss: Meine eingangs gestellte Frage war tatsächlich ernst gemeint. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich meine Kinder regelmäßig sehen kann, wenn ich brav bin. Wenn nicht, … kommen auch später die großen Kaliber. Aber wahrscheinlich kommen die noch ungehemmter, wenn ich weiter eingeknickt bleibe. Die Antworten waren für mich erstmal ziemlich klar und eindeutig. :thumbup:

Viele Grüße

Der Wasserbauer

Der Wasserbauer
---------------------------

Eure Kinder kommen nicht von Euch, sondern durch Euch. Sie sind das Produkt der Liebe des Lebens zu sich selbst.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.08.2010 00:13
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Sofort aus dem Bauch heraus: Schiesse Deine RA ab. Die taugt nichts. Meine Kritik richtet sich gegen:

Ich bin entsprechend eines Vorschlags meiner Anwältin "freiwillig" ausgezogen ...

Meine Anwältin, die ich mir unter extremen Zeitdruck gesucht hatte, hat die Ablehnung des Antrags mit Strafandrohung etc. als großen Erfolg gefeiert.

Und das kann munter so weitergehen.

Aber:

Ach ja: Meine Anwältin möchte, dass ich zur Sendung eines guten Signals (diesmal ans Gericht) zum Psychologen (Gewaltbereitschaft!) gehe – ich habe ihr gesagt, da spielt sich freiwillig nichts ab, ein klareres Schuldbekenntnis gibt es doch nicht!??

DAS ist ein NO GO. Auf keinen Fall von der eigenen RA, wenn nichts substanzielles vorliegt. Eine psycho. Behandlung dauert erstens ewig, zweitens kommt sie einem Schuldeingeständnis gleich. Eine korrekte Reaktion der RA wäre z.B. folgender Satz:
"Die weiteren Ausführungen von ... entbehren jeder Grundlage." Die RA scheint überfordert, oder sie hat einen Deal. Hast Du PKH/VKH beantragt?

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.08.2010 01:20
(@wasserbauer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Oldie,

danke für die Rückmeldung am späten Abend.  :thumbup:Und die klare Ansage. Ich dachte schon, das ist normal.

PKH habe ich beantragt - VKH = VerfahrensKH? Nein.

Was für "Deals" sind denn so üblich? Das vermute ich am ehesten, denn sie sprach schon davon, dass man sich kennt (Richterin) etc.
So nach dem Motto: Sei zerknirscht, Asche über Dein Haupt, lass Dich reparieren, dann darfst Du vielleicht die Kinder sehen?

Würde für mich jetzt ins Bild passen. Ist vielleicht sogar die einzige Variante für die echten Schläger.

Schlußfolgerung: Für genau den hält sie mich oder sie ist zu bequem. Im Endeffekt egal.

Danke nochmal und einen schönen Abend!

Der Wasserbauer

Der Wasserbauer
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AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.08.2010 01:54
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Das ein RA den Richter "kennt" ist normal. Und bei Deal ziele ich auf folgende Vermutung ab: "Heute Du und morgen ich. Die Kohle teilen wir uns zur Not."

Klartext zur RA. Die hat Dich mehrmals - viel zu oft und unnötig, ja vorsätzlich - in Situationen gebracht, wo Du nur verlieren kannst. Jeder, der halbwegs Ahnung vom FamR hat, wird dies bestätigen. Der Frau würde ich nicht mal trauen wenn sie sagt, sie wäre 'ne Frau. 😉 Da Deine Auffassung ja bereits ähnlich ist: Null Info und abschiessen. Wie es mit Vertagung des Prozesses aussieht weiss ich aus prozesstechnischer Unterbemitteltheit nicht. Eventuell besteht noch nicht einmal Anwaltszwang - und dann fleissig Nebelkerzen werfen, sprich den Prozess ganz lieb blockieren.

Vielleicht sagt noch jemand was Erhellnedes dazu.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 05.08.2010 02:06
(@wasserbauer)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Oldie,

danke für Deine Einschätzung und die  Info. Die Sache mit den Deals finde ich  hart, das hätte ich nicht erwartet. Sind ja mafiöse Strukturen.

. Und bei Deal ziele ich auf folgende Vermutung ab: "Heute Du und morgen ich. Die Kohle teilen wir uns zur Not."

Das Verfahren ist jetzt gelaufen, das Wichtigste:

- Sorgerecht bleibt bei uns beiden inklusive Aufenthaltsbestimmungsrecht 🙂
- Wir sind *beide* dazu verdonnert, Hilfe durch das JA in Anspruch zu nehmen, Stichwort "Pädagogische Familienhilfe". :exclam:
- Dieses entscheidet über das endgültige Umgangsmodell wohl mit ...
- Insgesamt fand ich die Richterin sehr fair. Sie hat immer wieder auf die Versäumnisse meiner Frau hingewiesen, als ich unter Druck geriet. Der Antrag (Sorgerechtentzug) wurde in einem Halbsatz weggepustet. Zitat schenke ich mir hier wg. Anonymisierung, war für mich aber mal ein Grund zum Lachen.  :rofl2:

Gibt es hierzu (Familienhilfe) Erfahrungen? Ich suche auch nochmal im Forum.

Mein grösstes Fragezeichen im Moment: Wie findet man nach einer Schlammschlacht zu einer gemeinsamen Erziehungsbasis? Vermutlich ist das eine Lebensaufgabe, oder?

Viele Grüße,

Der Wasserbauer

Der Wasserbauer
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AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.08.2010 18:49




(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Gibt es hierzu (Familienhilfe) Erfahrungen? Ich suche auch nochmal im Forum.

Mein grösstes Fragezeichen im Moment: Wie findet man nach einer Schlammschlacht zu einer gemeinsamen Erziehungsbasis? Vermutlich ist das eine Lebensaufgabe, oder?

Das klingt ja schon mal ganz gut.
Ein guter Richter ist durch nichts zu ersetzen.

Der Besuch bei der Familienhilfe ist tatsächlich eine Chance, wieder eine gemeinsame Basis zu finden.

So schlecht wie der Ruf der JAs, und sonstiger Scheidungshiwis auch sein mag, so gibt es dort doch gelegentlich Leute, die so einen Job recht gut machen.

Gerade wenn ichr zur Zeit keinen aktuellen Gerichtskrieg ausfechtet, kann das eine Chance sein.

Vor Allem, wenn du selbst da sehr souverän, offen, kooperativ, Kindesorientiert etc. auftrittst.

Meld dich nochmal, bevor du zum 3er Gespräch hin gehst, dann können wir dich n-noch ein wenig briefen.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.08.2010 19:04