Hallo,
auch ich habe die falsche Frau geheiratet und das auch noch zu früh. Mir ist aber klar, dass das Scheitern unserer Ehe an uns Beiden lag.
Trotzdem wäre ich bereit es wieder zu versuchen, unter folgenden Voraussetzungen:
- ich müsste mir sehr sicher sein, dass sie wirklich die richtige Partnerin ist und das würde ich erst nach mehrjährigem Zusammenleben endgültig entscheiden wollen
- dass wir schwierige Phasen in der Partschaft gemeinsam bewältigt und abgeschlossen haben und nicht nur eine streitffreie, immer nette Beziehung geführt haben. Denn bei Streit und Problembewältigung lernt man/frau sich kennen
- meine Partnerin berufstätig ist und bleiben will
- grundsätzliche Übereinstimmung über die Lebensziele und die Gestaltung des Zusammenlebens bestehen
- Ehevertrag mit Gütertrennung, Regelungen zu Erbschaft (wegen der Kinder) und Versorgungsausgleich
Grüße Tom
Moin,
ich hätte jemanden suchen sollen, der auch nach der Trennung das Interesse an seinem Kind behält und sowohl durch tatsächliche, zuverlässige Anwesenheit im Leben des Kindes als auch durch finanziellen Beistand dazu beiträgt, das Kind verantwortungsvoll "großzukriegen", statt mir das alles allein zu überlassen.
Das Heiraten an sich stelle ich nicht komplett in Frage.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Die Anwort meines Freundes auf die Frage des TO wäre wahrscheinlich:
Besser überlegt, WEN man heiratet und mal mehr selbstreflektiert, anstatt nur die Ehe an sich retten zu wollen jahrelang. Ich muss dazu sagen: In dem Moment werden schon die entsprechenden Gründe da gewesen sein und die sind sicher alle legitim. 😉
Ich werde traurig beim Durchlesen dieses Threads. So viele Menschen, die Dinge anders getan hätten 🙁
Ok, ich war nie verheiratet, ich hab keinen Mann seine Existenz gekostet. Ich hab ein "normales" Leben mitsamt gescheiterten Beziehungen gelebt, aber trotzdem würde und möchte ich sagen: Es war schon für irgendwas gut, so wie es gekommen ist. Es ist nicht immer einfach, aber man hat ja auch was davon, nämlich die Kinder, und ich würds genau so wieder machen 🙂 *idealistenmodusoff*
ich hätte jemanden suchen sollen, der auch nach der Trennung das Interesse an seinem Kind behält und sowohl durch tatsächliche, zuverlässige Anwesenheit im Leben des Kindes als auch durch finanziellen Beistand dazu beiträgt, das Kind verantwortungsvoll "großzukriegen", statt mir das alles allein zu überlassen.
LBM, wie man hier oft lesen kann und auch im Leben erlebt: Du kannst beim Kennenlernen und auch beim Zusammenleben nie wissen, wie ein Mensch nach einer Trennung sein wird...
Bei nüchterner Betrachtung fällt mir beim Besten Willen kein Grund füreine Eheschließung ein. Falls jemand hier solche Gründe kennt, bin ich gespannt diese zu lesen.
Einen dafür kann ich dir liefern. Der entstand, als meine Cousine totkrank auf der Intensivstation lag und ihr LG sie nicht besuchen durfte, weil er kein Familienmitglied war. Es musste immer der Sohn her, der damals 300 km weit weg wohnte, sonst hätte der LG überhaupt keine Informationen bekommen.
Das war der Moment, an dem mein Mann und ich (beide geschieden, also "geprägt") uns entschlossen haben, den "Fehler" noch mal zu machen. Bisher war es kein Fehler, wir sind jetzt seit 11 Jahren zusammen und seit sechs Jahren verheiratet.
Aber damals, ja, da hätte ich vlt. tatsächlich nicht mit 26 in Torschlusspanik verfallen sollen. Gab ja da auch schon einige Ungereimtheiten beim Ex, um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber er hatte auch viele gute Seiten und wer ist schließlich schon perfekt. Ich muss mir auch oft die Frage gefallen lassen, warum ich mit solch einem Mann überhaupt Kinder bekommen habe. Dazu kann ich nur sagen: meine Kinder sind nahezu perfekt mit all ihren Ecken, Kanten und pubertären Ausbrüchen und sie würden mir so was von fehlen. Vlt. auch nicht, denn wenn man ein Leben mit Kindern nicht kennt, dann kann es auch nicht fehlen. Aber jetzt sind sie eben da und ich weiß, wofür ich lebe.
Hätte ich nicht geheiratet, hätte ich auch keine Kinder. Würde jetzt inzwischen auf irgendeinem Pöstchen mit ca. 7.000 € Bruttoeinkommen sitzen. Ob ich da glücklicher wäre?
Von daher ist es recht müßig, über diese Frage nachzudenken. Es ist, wie es ist. Hätte, könnte, sollte... alles Blödsinn.
Manche Dinge versteht man gleich, manche nach Jahren, manche überhaupt nicht, aber ich bin der festen Überzeugung, dass alles irgendwie für irgendwas gut ist.
Gruß pk
LBM, wie man hier oft lesen kann und auch im Leben erlebt: Du kannst beim Kennenlernen und auch beim Zusammenleben nie wissen, wie ein Mensch nach einer Trennung sein wird...
Doch, in meinem konkreten Fall schon. Mein Ex hat eine Tochter, der es unterm Strich nicht besser erging als meinem Sohn. Zwar waren die vorherigen Umstände anders als bei unserer Trennung, aber ich habe mich von seinen Begründungen doch "einlullen" lassen, weil mir einfach auch die Erfahrung und der Einblick in seine "Fehler" fehlten.
Hätte ich ihn länger "beobachtet", hätte ich wohl von Heirat und Kind abgesehen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ich hätte auf meinen Vater hören sollen. Er sagte mir vor der Hochzeit: "Diese Frau ist nicht ehrlich und bringt dich ins Armenhaus."
Er hat in beiden Punkten recht behalten. ;(
Selten in der Geschichte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken. (Winston Churchill)
Guten Morgen PA,
ich würde nichts anders machen.
Allerdings kannten wir uns damals schon lange und gut, hatten auch schon diverse Untiefen zusammen umschifft und haben uns frühzeitig auf die für uns wichtigen Eckpunkte (Arbeitsteilung in allen Bereichen, Berufstätigkeit auch mit Kind, getrennte Konten...) verständigt (und uns nach der Trennung an alle Vereinbarungen gehalten).
VG WH
Moin,
ich finde die Fragestellung immer noch merkwürdig. Oder besser: Die eingehende Beschäftigung damit. Denn bei genauerem Hinsehen beschränkt sie sich ja nicht auf die Frage "hätte ich diese Frau / diesen Mann mal besser nicht geheiratet?" Sie beinhaltet auch Dinge wie "wenn ich in der Schule nicht so stinkfaul gewesen wäre, hätte ich studieren können und hätte heute vielleicht einen Beruf, der mir mehr Spass macht /mehr Kohle bringt." Oder "hätte ich vor 10 Jahren angefangen, Sport zu treiben und auf meine Ernährung zu achten, hätte ich heute kein Übergewicht / eine höhere Lebenserwartung / mehr Chancen beim anderen Geschlecht" etc. Und genauso, wie eine Partnerschaft sich oft nicht nach Wunsch entwickelt, kann es auch bei Kindern passieren; wir erwerben als Eltern ja auch in "ganz normalen" Familien kein Recht auf immerwährende Dankbarkeit und Freude durch unsere Kids; oft genug sind diese Kinder ja auch ein Quell ständigen Ärgers und dauernder Sorgen. Bringt es was, sich dann den Kopf darüber zu zermartern, wie das eigene Leben aussähe, wenn man auf die eigene Fortpflanzung verzichtet hätte?
Unser Leben ist kein Video-Game, bei dem man irgendwann auf "reset" drücken und nochmal von vorn anfangen kann. Alles, was uns passiert, ist ein Teil dessen, was uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Wenn wir Herrn/Frau XYZ zu einem bestimmten Zeitpunkt geheiratet und/oder mit ihm/ihr Nachwuchs auf Kiel gelegt haben, ist das so und war zu diesem Zeitpunkt offensichtlich auch ok. Das sollte man einfach als unabänderlichen Teil der eigenen Biographie betrachten. Den eigentlichen Fehler machen viele Menschen erst später: Wenn diese Partnerschaft oder Ehe irgendwann scheitert und eine neue ansteht, beginnt diese idealerweise genau bei Null - und nicht bei den schlechten Erfahrungen, die man mit anderen Menschen gesammelt hat. Der "neue" Partner kann schliesslich nichts für die Fehler des alten. Wer sich gegen neue Erfahrungen "schützen" muss, hat aus den alten nichts gelernt.
Ich habe in meinem Leben einige Menschen getroffen, die sich oft und fast leidenschaftlich mit diesem "hätte, wäre, wenn...", ihren eigenen und den Fehlern anderer Menschen und verpassten Chancen beschäftigen. Keinen davon würde ich als glücklichen Menschen bezeichnen...
Grüssles
Martin
(in zweiter Ehe glücklichst verheiratet)
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin,
ich finde die Fragestellung immer noch merkwürdig. Oder besser: Die eingehende Beschäftigung damit. Denn bei genauerem Hinsehen beschränkt sie sich ja nicht auf die Frage "hätte ich diese Frau / diesen Mann mal besser nicht geheiratet?"
Ich finde die Fragestellung nicht merkwürdig. Es ist ein Teil dessen, was wir als "Reflexion" aus dem philosophischen Bereich kennen. Vergleiche zwischen Vorher
und Nachher sowie auch hätte, wenn und aber sind Teil dieser Philosophie.
Damit plagen wir Menschen uns bereits seit der Antike herum.
Ergänzend sollte ich hierzu noch sagen, das ich durch die Trennung eine viel intensiveren und innigeren Kontakt zu meinen Kindern habe, als das jemals vorher
der Fall war und ich das auch nicht wieder missen möchte.
Selten in der Geschichte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken. (Winston Churchill)
Ergänzend sollte ich hierzu noch sagen, das ich durch die Trennung eine viel intensiveren und innigeren Kontakt zu meinen Kindern habe, als das jemals vorher
der Fall war und ich das auch nicht wieder missen möchte.
Siehst du! Also: alles richtig gemacht, was willst du mehr? Hättest du eine andere Frau geheiratet, wärt ihr vlt. noch zusammen und du hättest nicht den intensiven Kontakt zu deinen Kindern. Ist zwar auch wieder hätte, wenn und aber, aber ohne offene Fragezeichen, wenn du verstehst, was ich meine.
Ansonsten @brille :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Gruß pk
Ich habe zwar eine Idee habe, was ich falsch gemacht haben könnte, weiß es aber nicht wirklich, weil ich ja nicht weiß, was passiert wäre, wenn ich etwas anders gemacht hätte. 🙂
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin pk,
Hättest du eine andere Frau geheiratet, wärt ihr vlt. noch zusammen und du hättest nicht den intensiven Kontakt zu deinen Kindern. Ist zwar auch wieder hätte, wenn und aber, aber ohne offene Fragezeichen, wenn du verstehst, was ich meine.
da ist - vielleicht - ein Denkfehler drin: Mit einer anderen Frau hätte @ Debugged (oder auch jeder andere User) vielleicht Kinder - aber nicht die, die er hat. Die gab und gibt es nur mit dieser "falschen"Frau.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Debugged,
Es ist ein Teil dessen, was wir als "Reflexion" aus dem philosophischen Bereich kennen. Vergleiche zwischen Vorher
und Nachher sowie auch hätte, wenn und aber sind Teil dieser Philosophie.
Damit plagen wir Menschen uns bereits seit der Antike herum.
vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt: Wenn ich aus der gemachten schlechten Erfahrung einer gewesenen Ehe oder Partnerschaft einen Schluss ziehe wie "ich sollte nicht mehr annehmen, dass ich das Recht habe, einen Partner nach Belieben umzustricken, nur weil wir das Bett miteinander teilen" oder "Partnerschaft ist vor allem Kommunikation - und das nicht erst in der Krise" - dann hatte das "hätte, wäre, wenn..." den Sinn, es beim nächsten Mal besser zu machen. Wenn dagegen nur ein Pauschalurteil übrig bleibt wie "ich hätte nie heiraten sollen/werde nie wieder heiraten, weil alle Frauen bei der Trennung sowieso zu geldgierigen und kinderbesitzenden Bestien mutieren", habe ich nichts gelernt. Am wenigsten über mich selbst.
John Lennon hat das schon vor vielen Jahren treffend auf den Punkt gebracht: "Life is what happens to you while you're busy making other plans."
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Mit einer anderen Frau hätte @ Debugged (oder auch jeder andere User) vielleicht Kinder - aber nicht die, die er hat. Die gab und gibt es nur mit dieser "falschen"Frau.
Genau so hab ich es eigentlich auch gemeint :wink:.
Gruß pk
... außer, dass ich nicht genug an mich selbst gedacht habe, war von meiner Seite alles richtig. Am vernünftigsten war, nicht um die EX zu kämpfen - meine nachehelichen Erfahrungen mit ihr geben mir da absolut recht ...
Gruß Horschti