Hallo,
es geht um eine Freundin von mir, die im Moment noch nicht weiss wie es in ihrer Ehe weitergehen soll.
Sie ist verheiratet und hat mit ihrem Mann drei gemeinsame Kinder, wovon noch 2 zu Hause leben und 6 und 16 Jahre sind. Das älteste Kind studiert auswärts.
Der Mann arbeitet 200 km entfernt und kommt jeden Abend nach Hause.
Sie ist seit einem Jahr an einer Infektionskrankheit erkrankt, bekommt aber entsprechende Behandlung und langsam geht es ihr besser.
Allerdings ist die Situation für sie nicht mehr tragbar. Sie überlegt auszuziehen bzw. würde es gern sehen, wenn der Mann auszieht, allerdings scheint ein Gespräch darüber nicht möglich zu sein. Die Möglichkeit einer hälftigen Kinderbetreuung des jüngsten Kindes ist hier auch nicht möglich, da er ja den langen Arbeitsweg hat.
Sie leben in einem kleinen Siedlungshäuschen, wo das 16jährige Kind ein eigenes Zimmer hat, die Mutter mit dem 6jährigen Kind in einem Zimmer schläft und der Vater im Wohnzimmer.
Kann sie einen Antrag auf Zuweisung der Ehewohnung stellen aufgrund der räumlichen Situation oder müssen da gravierende Gründe vorliegen?
Sophie
P.S. Ich werde ihr auch noch sagen, dass sie sich hier selbst anmelden soll, aber im Moment ist sie - auch durch ihre Krankheit - etwas ratlos wie es weitergehen soll.
Hallo AnnaSophie,
geregelt ist das im <a href="http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1361b.html>§" 1361b</a>. Die Zuweisung der ehelichen Wohnung kann erfolgen, wenn das Zusammenleben eine unbillige Härte darstellt. Das ist ein weiter Begriff, sie könnte versuchen mit ihrer Krankheit zu argumentieren.
Als erstes sollte geklärt werden ob sie sich zumindest zeitweise trennen wollen. Wenn die Trennung in eine Scheidung münden würde, wäre das Haus vermutlich sowieso nicht zu halten bzw. will sich Deine Freundin wirklich das Haus ans Bein binden?
Deshalb sollte sie auch überlegen, ob sie nicht mit dem jüngeren Kind ausziehen will und sich eine geeignete Wohnug suchen. Das größere Kind wird in absehbarer Zeit sowieso das Haus verlassen, was aber eben auch nahelegt das Haus bis zum Studienbeginn/Lehre .... zu halten und erst dann zu verkaufen.
Sicher wäre es aber einfacher, wenn es die Noch-Eheleute schaffen würden über die Situation zu reden.
VG Susi
Hallo Susi,
das mit dem Aussprechen und evtl. Mediation/Eheberatung habe ich auch schon angesprochen. Sie scheint auch offen dafür, aber er vermutlich nicht.
Eine Trennung dergestalt, dass er sich eine Wohnung in der Nähe seiner Arbeitsstelle sucht und nur am Wochenende zu Hause ist um die Situation zu entlasten habe ich auch vorgeschlagen.
Aufgrund einiger Vorkommnisse von seiner Seite gehe ich davon aus, dass er für sich mit der Beziehung abgeschlossen hat.
Das 16jährige Kind macht in 1,5 Jahren Abitur, vermutlich wäre es sinnvoll, das Haus bis zum Abschluss der Schule zu behalten, damit hier die Konzentration auf das Abi möglich ist.
Zumal das Haus nicht hoch belastet ist, so dass es möglich wäre das Haus bis zum Abitur des mittleren Kindes zu behalten und in Ruhe zu verkaufen.
Eine Trennung innerhalb des Hauses ist aufgrund der Größe schwerlich möglich, denn sie müsste sich ja im Zimmer des jüngsten Kindes aufhalten, wenn der Mann zu Hause ist, wobei Küche im erweiterten Flur ist und nur ein Badezimmer existiert. Selbst wenn der Mann im Keller schlafen würde, müsste er Bad und Küche benutzen und das ist bei der Aufteilung bzw. der Größe des Hauses schwerlich möglich, sich dann nicht über den Weg zu laufen.
Sophie
Sophie
Hallo Sophie,
eine einstweillige Anordung für die Dauer der Trennung (das betrifft dann auch nur die Trennung) auf Zuweisung der Ehewohnung kann beim Familiengericht gestellt werden, ein Anwalt ist nicht erforderlich.
Wie schnell so etwas geht weiss ich nicht, auch sind Rechtsmittel zulässig.
Im Netz kursieren dazu Formulare, die ich aber nicht verwenden bzw. empfehlen würde, da sie auf dem Gewaltschutzparagraphen beruhen.
VG Susi
Moin Sophie,
Deine Freundin hat also eine Krankheit. Was tut denn nun der Mann so schlimmes, dass er auch noch ausziehen soll obwohl sie die Trennung möchte? Wir raten in diesen Fällen, dass derjenige, der die Trennung möchte, ausziehen soll. Das scheint im vorliegenden Falle nicht der Mann zu sein.
das mit dem Aussprechen und evtl. Mediation/Eheberatung habe ich auch schon angesprochen. Sie scheint auch offen dafür, aber er vermutlich nicht
Warum wird das Thema dann nicht von ihr thematisiert? Wenn sie ein aktives Interesse am Fortbestand der Beziehung hat, soll sie es auf den Tisch bringen.
Aufgrund einiger Vorkommnisse von seiner Seite gehe ich davon aus, dass er für sich mit der Beziehung abgeschlossen hat.
Das würde ich anders sehen. Warum nimmt er dann jeden Tag eine Pendelentfernung von 200 km auf sich?
Sie leben in einem kleinen Siedlungshäuschen, wo das 16jährige Kind ein eigenes Zimmer hat, die Mutter mit dem 6jährigen Kind in einem Zimmer schläft und der Vater im Wohnzimmer.
Hier könnte man auch fragen, ob der Mann sich dieses Schicksal ausgesucht hat oder ob es ihm so vorgeben wurde.
Wie gesagt, wenn Deine Freundin keine Zukunft mehr in der Beziehung sieht, ist die Ehe zerrütet. Vernünftige Elternteile würden sich in diesem Fall zusammenhinsetzen und versuchen eine Trennungsvereinbarung auf Augenhöhe abzuschließen. Dabei ist es egal, wer "Schuld" an der Trennung ist. Das ist eh uninteressant vor Gericht. Wichtig wäre es aber, die finanziellen und emotionalen Schäden einer Trennung so gering wie möglich zu halten. Gruß Ingo
Hallo Ingo,
sie will nicht unbedingt die Trennung, sie würde es gern mit einer Eheberatung probieren, allerdings hat er einige nicht sehr sensible Sachen fertiggebracht, wie sie von seiner Geburtstagsfeier auszuladen oder Einladungen, die beide betreffen einfach zu verschweigen etc.
Dies zusammen mit ihrer Krankheit, unter der sie leidet, weil es noch ein langer Weg bis zum Gesundwerden ist, ist für sie sehr schlimm, zumal er auch ohne ihr Wissen mit ihrer Ärztin über sie und ihren Krankheitsverlauf gesprochen hat.
Was das Schlafen im Wohnzimmer angeht; eigentlich sollte das Dachgeschoss ausgebaut werden, dann hat dann aber aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr geklappt. Und die Kinder waren alle von beiden gewollt.
Für sie wäre es im Moment sehr schwierig auszuziehen, weil sie körperlich bei weitem nicht so belastbar ist wie früher. Sie könnte einen Umzug nicht stemmen.
Ich hatte ihr gesagt, dass sie ihm doch vorschlagen soll, dass er eine bestimmte Zeit nur am Wochenende nach Hause kommt, damit die Alltagsstreitereien wegfallen und sie sich vielleicht doch mehr aufeinander freuen und sie sich einander ein Stück weit fehlen. Zumal er dann auch deutlich entspannter nach Hause kommen könnte, da die täglichen 4-Stunden-Wegezeit wegfallen würden. Und sie in dier Auszeit dann durch die Ehetherapie versuchen könnten mit professioneller Hilfe ihre Beziehung zu klären und evtl. auf eine gute neue Basis zu stellen.
Die ganze Situation ist hier ziemlich verfahren, wobei ich offen zugebe, dass ich nur die Seite meiner Freundin kenne. Aber ich sehe den Umgang der beiden miteinander und da ich die beiden seit über 13 Jahren kenne sehe ich die Veränderungen.
Sophie
Moin Sophie,
wobei ich offen zugebe, dass ich nur die Seite meiner Freundin kenne.
Allein diese Tatsache disqualifiziert dich, hier neutrale Hilfestellung zu leisten.
Du solltest dein Engagement in dieser Angelegenheit noch einmal überdenken. Insbesondere in Bezug auf die Informationsbeschaffung zur Wohnungszuweisung.
Sorry, aber ich finde solche Aktionen unter aller Sau.
--
Storm
When nothing goes right - go left!
Moin Sophie,
sie will nicht unbedingt die Trennung, sie würde es gern mit einer Eheberatung probieren
Alternativ gibt es auch Mediatoren, die bei einer Trennung auf Augenhöhe unterstützen können.
Hinsichtlich der Ehewohnung (steht dieses in hälftigem Eigentum?) wäre es sinnvoll, sich zunächst gemeinsam Gedanken zu machen, inwieweit dieses auch nach einer Trennung/Scheidung "von wem" zu halten ist und wie ein Ausgleich stattfinden kann.
Wenn sie ihn jetzt "rausschmeißt" (wie auch immer), sind Wege für eine vernünftige Trennung absehbar verbaut ...
[...] allerdings hat er einige nicht sehr sensible Sachen fertiggebracht, wie sie von seiner Geburtstagsfeier auszuladen oder Einladungen, die beide betreffen einfach zu verschweigen etc.
Nun ja, den "Nicht-mehr-Wunschpartner" in ein eher schlechtes Licht zu stellen, ist in der Tat nicht selten ... da sollte man durchaus filtern.
Gruß
United
Frohes Neues miteinander!
wobei ich offen zugebe, dass ich nur die Seite meiner Freundin kenne.
Ist bei mir und meinen Freunden nicht anders. Freunde sind immer parteiisch. Das erwarte ich von meinen Freunden auch.
Sorry, aber ich finde solche Aktionen unter aller Sau.
Was findest du an AS' Aktion schlimmer als an der von JensB?
Ich seh da kein Unterschied. Kann mir auch nicht vorstellen das AS Tipps zum Umgangsboykott o.ä. gibt.
Gruss Horst
Moin Horst,
Was findest du an AS' Aktion schlimmer als an der von JensB?
Ich seh da kein Unterschied.
Ich denke den Unterschied muss ich dir nun wirklich nicht erklären.
Vielleicht hilft dir der Hinweis, dass hier jemand aus seinem (Teil des) Haus(es) entfernt werden soll.
--
Storm
When nothing goes right - go left!
Moin Sophie,
allerdings hat er einige nicht sehr sensible Sachen fertiggebracht, wie sie von seiner Geburtstagsfeier auszuladen oder Einladungen, die beide betreffen einfach zu verschweigen etc.
auch hier kann man streiten, wie man solche "Probleme" einschätzt. Manche würden es einfach als Lapalien abtun. Sie erscheinen aber zumindest nicht "unlösbar". Eine Dritte Person könnte sicher hier vermitteln.
Dies zusammen mit ihrer Krankheit, unter der sie leidet, weil es noch ein langer Weg bis zum Gesundwerden ist, ist für sie sehr schlimm, zumal er auch ohne ihr Wissen mit ihrer Ärztin über sie und ihren Krankheitsverlauf gesprochen hat.
Darauf hätte die Ärtzin aber gar nicht eingehen dürfen auf Grund ihrer Schweigepflicht. Somit hat Deine Freundin zunächst einmal die Ärztin ins Gebet zunehmen bzw. entsprechende Schritte einzuleiten.
Man könnte das Ganze auch so interpretieren, dass da ein Partner ist, der sich Sorgen um seine LG macht und helfen möchte. Manche Menschen würden sich soetwas wünschen. Deine Freundin scheint eher krampfhaft nach Gründen zu suchen, ihren Partner zu "entsorgen".
Aus meiner Sicht muss Deine Freundin selber aktiv werden bzw. ihr Leben verändern, wenn sie das möchte. Die "ich nehm was ich krieg" ("mein Haus, alles bleibt schön beim Alten, nur der Typ muss weg") sollte dabei nicht Priorität haben. Gruß Ingo
Hallo Sophie,
lass Dich nicht ärgern.
Aus meiner Sicht ist die ganze Sache dazu kompliziert, weil jemand, der voll berufstätig ist und täglich 4 Stunden fährt, unter der Woche praktisch zu nichts anderem kommt. Wie krank Deine Freundin ist weiss ich nicht, aber auch wer krank ist sieht Dinge eher düster und ist eigentlich ebenfalls handlungsunfähig.
Den Partner nicht zum Geburtstag einladen kann ich verstehen, man geht davon aus, dass der Partner dazugehört. Ausladen verstehe ich dann nicht. Klar gibt es die Situation, wo man(n) den Geburtstag mit einer Fahrt mit seinem Motorradclub feiern will, dann ist frau halt nicht dabei, das ist nachvollziehbar, aber richtig ausladen, das tut weh!
Wie sich das ganze entwickelt kannst Du nur schwer beeinflussen, als erster Schritt sollte aber darüber Einigkeit bestehen ob man sich trennen will und das Trennungsjahr ab dem ?? ?? 2015 offiziell läuft. Dazu gehört auch, dass man über Unterhalt, Umgang und Zukunft spricht. Will er das nicht, sehe ich eigenlich nur die Chance, dass Deine Freundin sich eine eigene Wohnung sucht. Will sie das nicht, dann sollte sie dazu stehen und ggf. ihm anbieten für ihn eine Wohnung zu suchen, Zeit sich eine zu suchen hat er kaum.
Ansonsten gilt, dass man sich als Überbringer schlechter Nachrichten nicht gerade beliebt macht und Ratschläge in einer Scheidung können einen schnell 2 Freunde kosten.
VG Susi
Hallo,
Ich habe ihr einen guten gemeinsamen Freund als neutrale Gesprächsperson für ein Gespräch zu dritt vorgeschlagen. Sie will das auch ansprechen und versuchen.
Sie hat auch kein großes Problem damit auszuziehen. Ihr ist auch klar das keiner den anderen auszahlen kann, so das das Haus verkauft werden muss.
Sie möchte nur eine vernünftige Trennung, damit die Kinder so wenig wie möglich belastet werden.
Ich hoffe, das ihr Mann sich auf gemeinsame Gespräche einlässt, damit das auch funktioniert.
Sophie
:thumbup:
When nothing goes right - go left!