Hallo, ich bin ganz neu im Forum,
heute erhielt ich ein Schreiben des Anwaltes meiner Frau .. welches mir nun doch sehr zu schaffen macht.
Kurz, meine Frau ist mit den Kindern (jetzt 11/13) im Sommer 2002 während meiner Abwesenheit (pflegte meinen Schwager im Ausland - Krebs) einfach in ein anderes Bundesland verzogen (in die Nähe ihrer Eltern). Für mich ein Schock als ich unvorbereitet wieder kam. War so sehr "daneben" das ich Hausverkauf abgewickelt habe und erstmal nach Mallorca verzogen bin zu meiner Schwester. Stand immer teleonisch mit meinen Kindern in Verbindung, auch schriftlich .. allerdings nur einseitig sprich: ich suchte immer den Kontakt.
Ostern 2003 hatte ich die Kinder dort auch für 7 Tage zu Besuch. Im Juli bin ich wieder nach Deutschland und lebe nun bei einer Freundin, telefoniere meist 2x die Woche mit den Kindern und versuche sie auch alle 14 Tage zu besuchen (250km einfache Enfernung)
Bin leider Arbeitssuchend da ich in den letzten Jahren der gemeinsamen Ehezeit rationalisiert wurde und wir dann einen Rollentausch vornahmen, Sie ging arbeiten .. ich machte den Haushalt und ein paar Nebenjobs.
Nun bekomme ich heute den Scheidungsantrag .. gegen den ich auch nichts habe. Nach alle dem was gelaufen ist möchte ich mit dieser Frau nach über 16 Jahren mein Leben nicht mehr teilen. Gleichzeitig wird aber auch das alleinige Sorgerecht beantragt .. und dagegen habe ich ganz klar etwas!!. Man wirft mir nun vor mich nicht um die Kinder zu kümmern (von Anwaltsseite) dabei habe ich alles mir mögliche getan um Kontakt zu halten. Allerdings waren diese Ansinnen immer von meiner Seite aus, was mir die ganze Zeit auch sehr zu schaffen machte zu alle den anderen Problemen der Arbeitslosigkeit. Und mein Fehler .. ich habe wohl auch einach zu sehr teilweise resigniert, mir alles gefallen lassen 🙁 Mit diesem Ansinnen des Sorgerechtsentzuges ist aber meine Grenze erreicht! Auch wenn ich von Anfang an der Überzeugung war das dies so von Ihr immer geplant war .. werde ich nun eines besserer belehrt. Ich hoffe sehr das ein Sorgerechtsentzug nicht so einach von statten geht. Ich kann beweisen wann ich mit meinen Kindern Kontakt hatte .. empfindes es als dreist so viele belegbare Falschaussagen in einem Anwaltsschreiben vorzufinden. Aber wahrscheinlich rechnetet man mit meiner bekannten Geduld, Rücksichtnahme auf Kinder etc.
Aber meine Kinder will ich mir nicht nehmen lassen!! Bin ich, nur weil ich derzeit Arbeitslos bin, mit der Neuordnung meines Lebens sehr viele Probleme habe, automatisch ein schlechter Vater dem man so ohne weiteres die Kinder nehmen kann ?? Ich will es nicht glauben und habe nun auch einen Anwalt nehmen müssen den ich gleich nachher besuchen werde. Jemand muss doch meine Rechte ausdrücken können .. ich kann es wohl nicht selber.
Ich möchte meine Kinder so oft sehen wie es mir möglich ist, und dies möchte ich festgelegt haben .. mich nicht auf andere Termine vertrösten lassen. Ich möchte auch das mich mal meine Kinder von alleine anrufen, mir schreiben. Ich möchte auch einmal längere Zeit (Urlaub) mit Ihnen verbringen. Und dazu will ich alles tun was in meinen Möglichkeiten steht.
Ich möchte auch mit Ihnen reden können über meine Probleme, meine Ansichten .. ohne das man mir dann vorwirft ich würde Kinder beeinflussen - das will ich nicht, aber ich möchte das sie die Wahrheit hören, lernen mit der Trennung fertig zu werden .. diesen Einschnitt für Ihr Leben verstehen. So schreibe ich lediglich Tagebuch .. damit sie später selber einmal nachlesen können wie es mir ergeht seit der Trennung, welche Gedanken und Sorgen ich mir mache, mit welchen Problemen ich lebe.
Sind meine Wünsche so verkehrt ? Ich möchte das mein Sohn der starkes Übergewicht hat Hilfe bekommt damit er in seinem Leben keine gesundheitlichen Probleme bekommt. Ein Thema das ich bei meiner Frau erst gar nicht ansprechen darf da ich ansonsten befürchten muss die Kinder beim nächsten Besuch nicht anzutreffen. Auch befürchte ich leider das meinen Kindern andere Dinge als die wirklichen Tatsachen erzaehlt werden 🙁
Ohje ... ich schreibe und schreibe. Leicht wohl zu erkennen das ich dieses Thema die meiste Zeit mit mir alleine rumtrage. Auch bin ich gerade sehr aufgeregt und hoffe das der Anwalttermin später mir etwas ruhe gibt. Leider kann ich augrund meiner Erwerbslosigkeit keinen Kinderunterhalt zahlen, was ich liebend gerne würde hätte ich nur endlich wieder Arbeit!! Ich will mich vor nichts drücken! Weder vor meinen Pflichten als Vater, noch vor Unterhaltszahlungen. Aber ich muss doch auch Rechte haben! Und eine Chance für einen Neubeginn! Diese Jahr setzt aber wohl die schlechten Jahre 2002+2003 nur fort!
Ich danke euch für euere Aufmerksamkeit und wünsche euch noch einen guten Tag.
Siegfried
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Anmerkung webmaster: Ich hab das mal als neues Topic aufgemacht, damit die Antworten und das Ursprungstopic sich nicht verheddern 😉
hi siegfried,
herzlich willkommen bei vatersein.
du machst zur zeit einen harten weg durch aber dass leben geht weiter.
die klage mit dem alleinigen sorgerecht ist mitlerweile gang und gebedarum würde ich mir nicht so grosse sorgen machen.
nutze jede möglichkeit um den kontakt zu den kindern zu halten und stärke ihren willen.
allerdings nicht gegen die mutter hetzen.
ob deine frau dass ASR bekommt entscheidet der richter.
versuche dein leben in den griff zubekommen und sei immer für die kinder da.
als arbeitsloser bist du nicht gleich ein schlechter vater.
bleibe ruhig und sachlich, lasse dich nicht durch die schreiben aus der fassung bringen.
öffne keine post vor dem wochenende.
mel
mel schrieb:
öffne keine post vor dem wochenende.
Du meinst sicherlich am Wochenende!?
Anwaltsschreiben musst du lernen, sachlich zu lesen. Entnehme was sie wollen, mehr nicht. Anwälte schreiben das Meiste ohnehin nur, damit die Mandanten sich darüber freuen.
Das ASR zu bekommen ist heutzutage nicht mehr ganz so einfach. Aus diesem Grunde werden auch Unwahrheiten erzählt, die du mit deinem Anwalt einfach als lächerlich dem Gericht gegenüber antun kannst und fertig.
Auf keinen darfst du mit deinen Kindern über die ganze Tragweite und alle Gründe der Trennung sprechen. Du würdest sie damit in einen Konflikt der Mutter gegenüber bringen, die sie ja schließlich lieben. Auch wenn du die Gründe hierfür nicht siehst, aber es ist aus Sicht der Kinder so! Auch dass es dir schlecht geht und du leidest bringt die Kinder in eine Zwickmühle. Du kannst schon mal durchblicken lassen, dass du es nicht so prall findest, dass die Kinder dich nun nicht so oft sehen. Bei all deinen Worten überlege dir aber bitte genau, was du bei den Kindern auslöst und welche Motivation bei dir hierfür vorhanden ist. Sei einfach fair, auch wenn deine Frau es nicht ist. Sie muss mit ihrem Spiegelbild alleine klar kommen und du mit deinem.
Deepthought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
hi deep,
:knockout: stimmt nicht am wochenende
mel
Auf keinen darfst du mit deinen Kindern über die ganze Tragweite und alle Gründe der Trennung sprechen. Du würdest sie damit in einen Konflikt der Mutter gegenüber bringen, die sie ja schließlich lieben. Auch wenn du die Gründe hierfür nicht siehst, aber es ist aus Sicht der Kinder so!
Hallo Deepthought,
So habe ich verfahren, so würde ich immer wieder verfahren ... auch wenn es für mich leider nichts gebracht hat. Lediglich die Mutter meiner Kinder konnte dadurch das umsetzen was sie einmal kurz vor dem Wegzug mit den Kindern einer Nachbarin sagte: "Ich baue jetzt eine Mauer um mich und MEINE Kinder".
Es sind nun über 10 Jahre vergangen in welchen ich eher still gelitten habe. Kein Tag ist vergangen an welchem ich nicht in Gedanken bei meinen Kindern war. In vielen Briefen, die nie abgesendet wurden, habe ich meine täglichen Gefühlsbewegungen meinen Kindern "mitgeteilt". Immer wieder unterbrochen von Wochen und auch Monaten in denen ich einfach keine Worte zum schreiben finden konnte. Wollte, aber einfach nicht konnte! Das Blatt Papier, ja ich schreibe solche persönlichen Dinge noch mit meiner Handschrift ;-), vor mir ... von Emotionen überwältigt aber nicht fähig ein paar Sätze zu verfassen. Schlimme Jahre ...
Heute ist es nicht viel besser ... ich habe "gelernt" damit "umzugehen", mich damit abgefunden - weil von meiner Seite aus einfach nicht änderbar. Was nicht bedeutet das es mir dadurch besser geht.
Meine Kinder sind heute 23 und 21 Jahre alt. Und ich kann einfach nur warten bis beide von selbst mehr wissen wollen. Ich bin mir nicht sicher obe ich es noch erleben werde, irgendwie sind solche Hoffnungen im Laufe der Jahre geschwunden, schreibe aber gerade "meine Geschichte" auf, belege diese mit Fakten ... meine nie angeschickten Briefen ... und versuche damit wohl etwas Vergangenheit zu bewältigen ... um irgendwie endlich einen oder meinen Frieden zu finden. Wobei ... ich nicht glaube diesen jemals zu finden ... dafür wurde mir zuviel genommen ...
Ich hoffe das viele andere hier einen besseren Weg hatten bzw. diesen für sich finden!
Ich bin dann mal wieder weg ... jetzt wo ich diese Zeilen schreibe zieht mich das alles wieder furchtbar runter und ich muss das unbedingt vermeinden!
Alles Gute für euch! - wünscht Siegfried
Hallo Siegfried,
ich wünsche Dir alles Gute!
Aber ich muss auch sagen, da hast Du einiges falsch gemacht. Lebst Du überhaupt noch Dein Leben oder was hast Du vor?
CU Bitumen
Beim Umgang mit PLS-Patienten gilt es immer zu berücksichtigen, dass Realität, Fakten und Logik in der Welt des Betroffenen keinerlei Bedeutung haben. Auch können die meisten PLS-Patienten nicht mit Kritik umgehen, das gilt für jede Form der Kritik, also gerade auch positive oder konstruktive Kritik
D.h. die Mutter hat damals das ASR bekommen und du hattest seit dem keinen Umgang mehr mit deinen Kindern? Wie kam es dazu?
Au weiha! :puzz:
Dann musst du umgehend eine Entscheidung treffen und umsetzen:
Entweder, dich um deine Kinder zu bemühen um damit dein Leben wieder in die Spur zu bringen.
Oder
Dein Leben auf andere Füße stellen, als deine nichtanwesenden Kinder.
Auf nichtanwesenden Füßen kann man nicht stehen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo Siegfried,
ich denke, dass Du so leicht von Deinen Kindern nicht loskommst. Hast Du mal versucht herauszufinden was sie jetzt machen?
Sicher wird es nicht so sein, dass Du einfach sagen kannst ich bin Eurer Vater nun freut Euch mal. Du könntest aber versuchen anzufragen ob sie denn Lust hätten Dich kernen zulernen, auch wenn Du in den letzten 10 Jahren ein abwesender Vater warst. (Du solltest das dazu schreiben/sagen, da es für Deine Kinder genauso ist, es spielt für sie zunächst keine Rolle warum dem so war.) Mit 11 bzw. 13 waren sie doch relativ groß schon, so dass sie eine Erinnerung an Dich haben werden. Aus meiner Sicht solltest Du es zumindest versuchen bevor Du sie endgültig aus Deinem Leben streichst.
VG Susi
Moin Siegfried,
irgendwie verstehe ich da etwas nicht ganz. Wie alt sind Deine Kinder heute genau (oder wieviele hast du)?
In dem ersten Beitrag sind sie 11 / 13 Jahre alt, im letzten Beitrag sind die Kinder über 20 - dann bräuchte Dich das Thema Sorgerecht auch nicht mehr interessieren.
Was mir sonst auffällt: Ja, Deine Geschichte ist heftig - Deine Reaktionen auf den Umzug Deiner Exe allerdings auch. Du hast Dich sehr stark zurück gezogen, was man sicher zunächst verstehen kann. Nur heute sind 10 Jahre vergangen. 10 Jahre, in dem Du noch nicht einmal Briefe abgeschickt hast, um Euren Kindern zu zeigen, dass Du an sie denkst (ob sie wirklich bei diesen angekommen wären, lassen wir mal dahingestellt).
Kinder interessieren sich übrigens nicht für Gerichtsakten oder "was mal war" - sie wollen zum gegenwärtigen Zeitpunkt ihre Elternteile erleben. Dafür musst Du aber aus Deiner passiven Rolle rauskommen (was Du wohl nur mit professioneller Unterstützung schaffen wirst) und langsam auf Deine Kids zugehen. Wenn Sie jetzt wirklich 11 und 13 Jahre alt wären, ist der Zug für einen "durchsetzbaren Umgang" abgefahren. Du kannst aber die Tür für sie offenhalten bzw. auch aktiv versuchen über soziale Netzwerke / Briefe mit ihnen in Kontakt zu kommen.
Mach Dir aber auch bitte noch einmal klar, dass Deine Exe nun 10 Jahre Zeit (wir denken mal zurück, da fing gerade der zweite Irak-Krieg an, dessen Auswirkungen wir heute im Nahen Osten sehen) hatte, Eure Kinder von Deiner Passivität zu überzeugen. Das wird ein hartes Stück arbeit.
Wenn Du mal mit unseren weiblichen Mitgliedern sprichst, wirst Du sehr oft hören, dass diese gerade die passiven Väter (die oftmals auch unter psychischen Problemen leiden) kritisieren. Denn zur Passivität kommt oftmals auch Unzuverlässigkeit. Wie man so eine "Flucht" ins Ausland aus Sicht Deiner Exe werten mag, weiss ich nicht. Wie schaut es den mit den Zahlungen für den KU aus? Bestehen hier Titel gegen Dich bzw. bezahlst Du hier nach DDT? Auch wenn dies erstmal nichts mit dem Umgang zu tun hat, hat die finanzielle Seite auch etwas mit der Stimmung gegenüber Dir zu tun. Gruß Ingo
Hallo Ingo,
2004 waren die Kinder 11 bzw. 13, jetzt sind sie also ca. 21 und 23 Jahre alt.
Unterhalt mag noch eine Rolle spielen, Sorgerecht aber nicht mehr.
VG Susi
Hi Susi,
vielen Dank 🙂