Ich lebe in einer funktionierenden und glücklichen Beziehung und bekommen demnächst einen Sohn - es gibt allerdings ein Thema, bei dem wir uns nicht so recht einigen können.
Meine Partnerin möchte mir - trotz eines ansonsten guten Verhältnisses - kein Sorgerecht für unseren gemeinsamen Sohn einräumen, da sie der Meinung ist, dass ich dieses ja ohnehin bei unser späteren geplanten Hochzeit bekommen würde. Ich sehe da allerdings nicht den Zusammenhang mit einer späteren Hochzeit, dh ich finde eigentlich, dass das Sorgerecht in einer funktionierenden Beziehung nicht an einer spätere Heirat geknüpft werden sollte. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich bereits zum jetzigen Zeitpunkt das Sorgerecht eingeräumt bekomme, da wir ja zusammenleben und ich mich auch faktisch gemeinsam mit der KM um unseren gemeinsamen Sohn kümmern werde und die beiden im Übrigen auch finanziell versorgen werde. Mein Verständnis ist, dass meine Partnerin alleine entscheiden kann, ob sie mir das Sorgerecht einräumt oder nicht, dh ich muss ihre Ablehnung hinsichtlich der Einräumung des Sorgerechts wohl akzeptieren.
Jetzt meine Fragen:
1) Ist es eigentlich normal bzw. üblich, dass bei unverheirateten Paaren in einer funktionierenden Beziehung der Vater kein Sorgerecht eingeräumt bekommt? Gibt es da Erfahrungswerte?
2) Ich überlege, ob ich die Vaterschaft anerkennen sollte (damit ist meine Partnerin auch einverstanden), evtl. noch schnell vor der Geburt des Kindes - ich habe keine ernstlichen Zweifel, dass ich der Vater bin, allerdings frage ich mich, ob ich damit nicht nur eine rechtliche Verpflichtung eingehe, also sämtliche Pflichten übernehme, ohne auch die aus meiner Sicht dazugehörigen Rechte (in Form des Sorgerechts) zu erhalten - im praktischen Alltag macht es faktisch wohl keinen großen Unterschied ob ich das Sorgerecht auch formal eingeräumt bekomme (jedenfalls solange die Beziehung funktioniert), aber ich frage mich schon, ob es eine gute Idee wäre die Vaterschaft zum jetzigen Zeitpunkt anzuerkennen.
Für Feedback wäre ich sehr dankbar!
Hallo Vater08
Das hätte ich vor drei Jahren schreiben können. Da werden Erinnerungen wach 🙂
dh ich finde eigentlich, dass das Sorgerecht in einer funktionierenden Beziehung nicht an einer spätere Heirat geknüpft werden sollte.
Das wünschen sich viele Väter. Ist aber leider nicht so und nun zu deinen Fragen.
1. Es ist nicht nur normal oder üblich sondern rechtlich gesehen Korrekt. D. H. bist du nicht verheiratet hast du keinen anspruch auf GSR oder ABR, wenn die KM das nicht will. Was soviel bedeutet wie z. B. das du kein Mitspracherecht bei der Namensgebung hast oder keine Entscheidungsgewalt bei Sachen die das Wohl eures Kindes betreffen. Was das bedeutet kannst du hier in verschiedenen Geschichten nachlesen.
2.Mit der VA gehst du alle rechtlichen Pflichten des Vaters ein, wie z. B. KU im Trennungsfall oder stellst die Erbfolge klar. Es bedeutet aber nicht das du automatisch das GSR bekommst. Drum herum wirst du nicht kommen. Zur Not kann die KM sie einklagen und mit einem Test bestätigen lassen.
Ich denke es wäre das beste du redest mit deiner Freundin nochmal in Ruhe darüber. Lass aber nur richtige Argumente gelten und bring selber gute vor, wie was ist wenn der KM etwas passiert (Unfall, Krankheit).
- im praktischen Alltag macht es faktisch wohl keinen großen Unterschied ob ich das Sorgerecht auch formal eingeräumt bekomme (jedenfalls solange die Beziehung funktioniert),
Wenn sie funktioniert? Wenn nicht, ganz schlecht!
Ich weiss nicht wie weit eure Hochzeitspläne sind. Aber man könnte ja auch schon standesamtlich heiraten. Damit würde man sich den ganzen Quatsch ersparen. Sieh das jetzt bitte nicht als Aufforderung an, sondern mach es nur wenn du dir ganz sicher bist. Es ist dem Kind nicht geholfen wenn es in einer unglücklichen Ehe aufwächst, ausserdem müsstest du dann auch für die KM Unterhalt zahlen wenn ihr euch trennt.
Das wichtigste ist, redet vernünftig darüber. Euer Kind wird es euch später danken.
MfG
Timber
Hallo Timber,
erstmal besten Dank für die schnelle Antwort. Die rechtliche Situation ist mir insoweit klar. Mich würde insb. auch interessieren, ob es "normal" bzw. "üblich" ist, dass dem Vater in einer funktionierenden Beziehung das Sorgerecht nicht eingeräumt wird. Gibt es da Erfahrungswerte?
Ich habe schon Gespräch mit meiner Partnerin geführt, es sieht jedenfalls derzeit so aus, dass sie mir das Sorgerecht nicht einräumen will. Es gibt dafür mE kaum wirkliche Gründe, außer vielleicht eine diffuse Angst sich (rechtlich) irgendwie schlechter zu stellen. Sie sieht da einfach keine Notwendigkeit und ich konnte Sie leider nicht davon überzeugen, dass jedenfalls aus meiner Sicht ein gemeinsames Sorgerecht für unser gemeinsames Kind (für das ich ja auch faktisch sorgen werde) die fairere Lösung wäre. Da ich daran derzeit nichts ändern kann wüsste ich gerne, ob eine Anerkennung der Vaterschaft noch vor der Geburt empfehlenswert ist. Zwar würden dadurch Unterhaltspflichten gegenüber dem Kind ausgelöst, diese könnten aber im Ernstfall ja ohnehin von meiner Partnerin durchgesetzt werden. Gibt es vor diesem Hintergrund abgesehen von der Unterhaltspflicht gegenüber dem Kind (die ja auch ohne freiwillige Anerkennung der Vaterschaft durchsetzbar wäre) andere Argumente für bzw. gegen eine Anerkennung der Vaterschaft?
Besten Gruß,
Moin,
Mich würde insb. auch interessieren, ob es "normal" bzw. "üblich" ist, dass dem Vater in einer funktionierenden Beziehung das Sorgerecht nicht eingeräumt wird.
Ich empfinde es als aktives Misstrauen, Reduzierung auf monetäre Belange und Machtstreben. Ganz ehrlich, das Weib würde ich barfuß über den Himalaya jagen.
Ich denke, du weißt das und suchst nach Argumenten, der KM das GSR schmackhaft zu machen. Nur, wenn sie nicht will, gibt's das nicht. Die Vaterschaftsanerkennung zu boykottieren ist ein stumpfes Schwert.
Gibt es da Erfahrungswerte?
Es ist meine Meinung, die nicht auf eigenen Erfahrungen basiert.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin
Meine LG hat mit mir die Erklärung der gemeinsammen Sorge unterschrieben.
ggf könntest du argumentieren:
1) Ich möchte nicht, das die Leute mir nachsagen ich hätte dich nur wegen dem Kind geheiratet. Das stimmt aber nicht, wich heirate dich aus Liebe. (immer schön rein in den Hintern)
2) Wenn du das nicht unterschreibst, empfinde ich es als Vertrauensbruch. Du glaubst also nicht das ich dich liebe, sonnst würdest du mich nicht mit dem SGR erpressen.
3) Kein GSR = Keine Familie. Ich gewöhne mich nicht an ein Kind wenn ich mich hinterher nicht darum kümmern kann.
Gruß
Martin
Moin vater08,
gesetzlich vorgesehen ist es ausdrücklich nicht, aber in einer funktionierenden Beziehung (falls eine solche wirklich vorliegt) sollte es selbstverständlich sein, dass man als Mutter eine Sorgeerklärung zugunsten des Vaters abgibt. Wenn nicht, würden bei mir die Alarmglocken klingeln.
Aber: Warum drehst Du die Kiste nicht einfach um, indem Du freundlichst sinngemäss sagst: "Ach Schnuckilein, wenn wir ohne GSR glücklich sein sollen, kann ich auch ohne Trauschein glücklich sein. Erst das eine, dann das andere." Dann liegt die Entscheidung bei ihr - und Du bekommst frühzeitig Einblick in ihre tatsächliche Interessenlage.
Damit ersparst Du Dir für den Fall des Falles zumindest Unterhaltszahlungen für Deine "Dann-Ex".
Grüssles
Martin
PS: Gibt es einen Grund für die Annahme, dass Du evtl. nicht der Vater dieses Kindes sein könntest?
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Vater08
Ich sehe es genauso wie Deep und PhoeniX. Irgendwo mangelt es an vertrauen seitens deiner Freundin. Normal und üblich ist das bestimmt nicht. Das erinnert mich an meine Situation damals. Ihre Begründung war das dann alles geklärt wäre wenn es zu einer Trennung käme. Fragt sich nur für wen :question:
Die VA würde ich in deiner Situation noch nicht machen. Man kann damit ein klein wenig Druck auf die KM ausüben.
Mehr sorgen würde mir diese Aussage machen
eine diffuse Angst sich (rechtlich) irgendwie schlechter zu stellen. Sie sieht da einfach keine Notwendigkeit und ich konnte Sie leider nicht davon überzeugen,
Hat sie sich schon rechtlich beraten lassen? Wenn ja wäre das ein absoluter Vertrauensbruch aus meiner sicht.
Pass bloss auf das nicht schon hinter deinem Rücken Fakten geschaffen werden.
Rechtlich steht sie kaum schlechter dar. Nur dir werden mehr Rechte eingeräumt und selbst für die musst du im schlimmsten Fall hart kämpfen.
Versuch es deiner Freundin irgendwie schmackhaft zu machen. Wie PhoeniX schon sagte immer rein damit.
Ich drücke euch die Daumen das ihr noch die Kurve kriegt.
MfG
Timber
Hallo alle zusammen,
erstmal vielen Dank an alle für die schnellen Rückmeldungen, es hilft mir schon ein Gefühl dafür zu bekommen wie anderer darüber denken ...
Um die Fragen zu beantworten:
Frage: PS: Gibt es einen Grund für die Annahme, dass Du evtl. nicht der Vater dieses Kindes sein könntest?
-> nein, ich habe keinen Grund zu einer solchen Annahme - ich bin überzeugt, dass ich der Vater bin.
Frag: Hat sie sich schon rechtlich beraten lassen? Wenn ja wäre das ein absoluter Vertrauensbruch aus meiner sicht.
-> ja, sie hat wohl ihre Anwältin nach ihrer Meinung gefragt; vielleicht sollte ich zum Hintergrund noch erklären, dass sie ohnehin mit einer Anwältin Kontakt hatte wegen des von ihr aber auch von mir gewünschten Ehevertrags (ich bin der Meinung, dass ein Ehevertrag auf jeden Fall sinnvoll ist, auch wenn die Beziehung gut funktioniert - schließlich ist ein Ehevertrag ja gerade für den worst case da). In Bezug auf den Ehevertrag haben wir uns aber nach allerdings recht mühsamen Diskussionen weitgehend einigen können.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht möchte ich aber nochmal betonen, dass wir - ohne irgendetwas schönzureden - von diesem Punkt abgesehen wirklich eine sehr gute und harmonische Beziehung führen und ich mich auch - unabhängig von dem Thema GSR - sehr auf meinen kleinen Sohn und auf die Gründung einer Familie freue.
Ich habe ihr sehr deutlich gesagt, dass ich nicht damit einverstanden bin dass sie mir das GSR nicht erteilt, aber ich kann sie ja nicht zwingen - sie steht jetzt auch relativ kurz vor der Geburt, so dass ich mit irgendwelchen Grundsatzdiskussionen auf jeden Fall bis nach der Geburt warten möchte.
Für mich stellt sich aktuell eher die Frage, ob ich noch vor der Geburt die Vaterschaft anerkennen sollte oder doch lieber nicht - spielt das dann überhaupt eine Rolle?
Besten Gruß,
vater 08
Hi,
hmmmm du machst einen Ehevertrag, der von der Anwältin ausgearbeitet wurde, die deiner Freundin das geraten hat ???
Da klingeln bei mir aber 95-mal die Alarmglocken. :exclam:
Was steht denn im Ehevertrag ???
Gruß
babbedeckel
Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)
Hi vater08,
Für mich stellt sich aktuell eher die Frage, ob ich noch vor der Geburt die Vaterschaft anerkennen sollte oder doch lieber nicht - spielt das dann überhaupt eine Rolle?
das ist eher "Spielgeld", denn um eine Vaterschafts-Anerkennung kämst Du juristisch sowieso nicht herum; sie wäre sogar einklagbar (sofern Du tatsächlich der Vater bist; das persönliche "ich bin sicher" ist angeblich in 5-10% aller Fälle ein fundamentaler Irrtum). Mit einer Nicht-Anerkennung würdest Du also nur Öl ins Feuer giessen. Ok, Du könntest ein bisschen Zeit schinden, aber Euer Verhältnis würde sicher nicht davon profitieren.
Dein "Blatt auf der Hand" ist Deine/Ihre/Eure Heirats-Absicht. Natürlich sollte man daraus nicht wirklich einen Deal machen, aber ich persönlich würde mich erst wieder mit dem Thema befassen, sobald eine Sorgeerklärung der Mutter vorliegt (und nicht umgekehrt). Denn wenn es ihr darum geht, dass eine solche Erklärung "ihre Rechte schwächt", steht automatisch die Frage im Raum, ob Eure Partnerschaft bzw. Ehe wirklich gleichberechtigt und auf Augenhöhe sein soll. Stell Dir vor, Ihr müsstet morgen einen Mietvertrag für eine neue Wohnung unterschreiben - und Deine Partnerin würde sagen "Ich möchte da allein drinstehen, damit ich meinen Partner bei Bedarf problemlos vor die Tür setzen kann" - wäre das die richtige Voraussetzung für eine Ehe?
Unabhängig davon ist ein Ehevertrag eigentlich IMMER eine gute Entscheidung: Wenn man den "Fall des Falles" regelt, solange man gut miteinander reden kann, braucht man später nicht darüber streiten. Wenn es soweit ist, kannst Du den Entwurf der "Gegenanwältin" (die NICHT Deine Interessen vertritt!) ja einmal hier einstellen, bevor Du unterschreibst. Aber ohne >>>Sorgeerklärung<<< (die Ihr im Prinzip heute unterschreiben könntet) würde ich mich mit dem Thema heiraten erst einmal gar nicht weiter beschäftigen - und das auch unmissverständlich zum Ausdruck bringen!
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Mensch Vater,
du hast das, was dir hier gesagt wird, noch nicht im Mindesten verstanden.
Du läufst gerade mit voll speed auf den Abgrund zu.
Damit meine ich nicht grundsätzlich das Heiraten und Kinder kriegen, sondern das deine Zukünftige anscheinend schon fleissig dabei ist die Zukunft, zwar mit deinem Geld aber ohne dich zu planen.
Auch der Ehevertrag sollte dich dabei keineswegs beruhigen.
Es gab eine Zeit, da diente ein Ehevertrag dazu die Verdiener, vor den schlimmsten Exzessen des Güterstands- und Unterhaltsrechts zu bewahren.
Heute scheinen sie eher dazu geeignet, diese Exzesse gegen die Unterhaltsrechtsreform zu bewahren.
Wie Brille schon sagte: Du kannst sie nicht zwingen die Sorgerechtserklärung zu unterschreiben. Dann solltest du dich aber auch nicht in die Ehe mit dieser Frau zwingen lassen.
Wenn sie glaubt, besser ohne gemeinsames Sorgerecht auszukommen, so scheint sie in dir eher eine Belastung als ein wichtiges Element in der Erziehung eurer Kinder zu sehen.
Daher, erst das GSR dann die Ehe.
Und ganz wichtig: Stelle die wesentlichen Bestandteile deines Ehevertragsentwurfs hier rein, ggf. im geschützten Bereich.
Es kann nämlich durchaus sein, dass die Teile des Vetrages, die dich beruhigen, unwirksam sind, ohne das die Teile die ihr nützen es deswegen auch wären.
Babbedeckel hat Recht:
Roter Alarm!
Besorgte Grüss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo Vater08,
Auch bei mir ging beim Lesen sofort die rote Lampe an.
Die GSR-Erklärung wird verweigert, um hinterher besser dazustehen? Das ist ja schon fast so, als wenn ein Partner vom gemeinsamen Geld etwas im Hinblick auf eine mögliche, alleinige Zukunft "abzweigt". Zudem dient die Verweigerung u.U. auch dem Zweck, die spätere Heirat zu erzwingen. Was funktioniert an einer solchen Partnerschaft gut?
Bei mir war es ebenso. Nur, dass ich erst bei der VA im Amt erfuhr, dass ich das GSR nicht bekomme. Ab da gings mit der Partnerschaft ziemlich steil bergab, denn diesen Vertrauensverlust konnte ich nicht einfach vergessen. In der Zeit bis zur Trennung wurde ich über das Kind dann nur noch unter Druck gesetzt. Und danach - man kann es sich sicherlich vorstellen - ist das nicht besser geworden. Manchmal habe ich echt gedacht: Hätte ich doch nie eine Beziehung zu meinem Kind aufgebaut und einfach nur gezahlt! Manchmal...
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mich schon direkt im Amt von ihr trennen sollen. Vielleicht hätte das noch zu einem (erpressten) Umdenken bei ihr geführt, denn dann hätte sie allein mit dem Kind da gestanden. Ich war so blöd, es nicht zu tun. Und, was hat es mir gebracht? Absolute Rechtlosigkeit und eine Mutter, deren Lebensaufgabe es zeitweilig war und ist, mir und allen anderen Beteiligten das Leben zur Hölle zu machen. Teils auf Kindergarten-Niveau. Da könnte man lachen und sagen "Interessiert mich nicht", aber das machst du ein Mal und dann heißt es halt "Du kannst das Kind dieses Wochenende nicht sehen" usw.
Werde wach! Ich weiß ja nicht, was Ihr über den Unterhalt im Ehevertrag geregelt habt? Wenn Du dich da abgesichert hast, dann sei Dir sicher, dass Du irgendwann daran denken wirst, freiwillig Geld zu geben, wenn die Mutter sich wenigstens dann nicht mehr penetrant in Dein Leben einmischt.
Ich würde es (im Nachhinein) so versuchen: Ruhiges Gespräch, Vertrauensverlust erläutern vor dem Hintergrund der großen Liebe, die Du verspürst. Heirat kommt doch ohnehin.. Und was, wenn bei der Geburt etwas passieren würde? Und das Risiko und die Disharmonie nur für die paar Monate oder Wochen bis zur Heirat?
Ergebnis abwarten, bei Nichtgefallen - nach einer kurzen zeitlichen Zäsur - Trennung aus nicht überwindbarem Vertrauensverlust. Dann abwarten. Keine Einsicht - keine Zukunft...
Hätte ich es mal selber so gemacht! Getrennt wäre ich sowieso, aber vielleicht mit GSR und (nahezu) gleicher Augenhöhe...
Ach so: Die Statistik sagt, nur etwas mehr als vierzig Prozenz der nicht verheirateten Eltern haben das GSR. Ob sich dann durch spätere Heirat die Zahl erhöht ist unbekannt, denn darüber wird keine Statistik geführt. So viel zum Prüfauftrag an die BReg und so viel zur Anzahl der "funktionierenden Partnerschaften", auch wenn es Deine Frage nicht wirklich beantwortet...
Gruß
Krishna
Gruß
Krishna
Hallo Vater08
...sie steht jetzt auch relativ kurz vor der Geburt, so dass ich mit irgendwelchen Grundsatzdiskussionen auf jeden Fall bis nach der Geburt warten möchte.
Für mich stellt sich aktuell eher die Frage, ob ich noch vor der Geburt die Vaterschaft anerkennen sollte oder doch lieber nicht - spielt das dann überhaupt eine Rolle?
Es ehrt dich, dass du warten möchtest ( das meine ich ehrlich ).
Spinnen wir das doch mal weiter:
*ironie an*
Das Kind ist da und Mama muß sich erstmal von den Strapazen der Geburt erholen,
nicht zu vergessen, der akute Schlafmangel, denn ein Krümel achtet ja nicht auf die
Tageszeiten. Wenn Hunger dann Hunger.
Da kann schon einmal nen Jährchen ins Land gehen. Die tägliche Erziehung stresst und zerrt
an den Nerven. Da war doch noch was? Ach ja , Sorgerecht. Können wir später drüber reden,
muß erstmal zum Kind.
Nach diversen Versuchen ein Gespräch zu führen, "Was soll das, warum nervst du mich die
ganze Zeit mit Sorgerecht"? Lass mich damit in Ruhe! Es ging doch bisher auch so.
*ironie aus*
Das ist dann der Moment, wo dir nurnoch das Totschlagargument bleibt:
Was ist, wenn dir etwas passiert? Was soll dann aus unserem Kind werden?
Ihre trockene und logische Antwort wird sein: Mir passiert nichts.
Auch für dich wird die Zeit vor und nach der Geburt stressig werden, trotz alledem
machst du dir gedanken. Was ist denn so belastend, eine Unterschrift zu leisten?
Sie soll ja keine Getränkekisten durch die Gegend wuppen, sondern einen Kugelschreiber.
Das kann auch eine Schwangere. Sie ist ja offensichtlich auch in der Lage, sich dem
Stress einer Hochzeitsplanung auszusetzen.
Ihr habt doch sicherlich Gespräche darüber geführt, wie ihr die Familie absichern wollt?
Beispielsweise Versicherungen? Einen Ehevertrag habt ihr ja auch geschlossen.
Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass deine Zukünftige sich für den
"worst case" sehr gut absichert und wenn dem so ist, solltest du dir die Frage stellen,
warum das so ist.
Wie soll das in Zukunft funktionieren, wenn dein Frauchen dir (deinem Kind ) schon vor der Ehe
die fundamentalsten Vertrauensbeweise ( Rechte ) verweigert?
kopfschüttelnde Grüße
Thomas
Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World
Servus Vater08!
Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass deine Zukünftige sich für den
"worst case" sehr gut absichert und wenn dem so ist, solltest du dir die Frage stellen,
warum das so ist
Ergänzung:
Wenn Du mal a bisserl Zeit und Muse hast, stellst ein mal Deine und ihre Absicherung (auch in Hinblick auf Euer Kind) für diesen Fall gegenüber und Du wirst feststellen, (ohne Schwarzmalerei betreiben zu wollen) wohin und wie stark die Waagschale ausschlägt!
Grüße ausm Süden
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo Vater08,
gratuliere zur bald anstehenden Vaterschaft und wünsche Euch Dreien Alles Gute, eine komplikationsfreie Schwangerschaft, einen schnelle Geburt (wann ist es denn so weit?) und ein gesundes kräftiges Kind. Ich hab Dreie, auf die ich mächtig stolz bin und die mir, von dem einen oder anderen Ärger mal abgesehen, mächtig viel Freude machen. So wie Du das auch für Dich erwartest.
...... von diesem Punkt abgesehen wirklich eine sehr gute und harmonische Beziehung führen und ich mich auch - unabhängig von dem Thema GSR - sehr auf meinen kleinen Sohn und auf die Gründung einer Familie freue.
Ich habe mir die Freude sogar nach der Trennung von meiner Frau erhalten können. Es war ein gutes Stück Arbeit bis dahin. Sechs Monate haben meine Frau und ihre Anwältin sich einen abgerackert, um mich zur familiären Randfigur degenerieren zu lassen. Erzieherisch sollte ich eigentlich gar keine Rolle mehr spielen. Wochenendonkel mit tragender Funktion in der finanziellen Absicherung der Familienangelegenheiten meiner Ex wäre ihren Vorstellungen noch am ehesten entgegen gekommen - natürlich ohne Ansprüche bei der Einmischung in innere Angelegenheiten. Letztlich war es nur zähem Verhandeln und einem guten Anwalt zu verdanken, dass ich mich zumindest an zweien meiner Kinder weiterhin alltäglich erfreuen darf. An unserem Ersten hat meine Ex etwas erfolgreicher rummanipuliert als ihr selbst vielleicht lieb sein dürfte.... was soll's! shit happens! Ich bin ja immer noch der Vater, wie mir von Profi-Mamis, JA und ihre RAtte gerne aufmunternd entgegen halten. Nebbich, meine Frau war damals übrigens ohne Murren bereit, mir das gemeinsame Sorgerecht zu gewähren....so können sich die Sichtweisen ändern.
Ich habe ihr sehr deutlich gesagt, dass ich nicht damit einverstanden bin dass sie mir das GSR nicht erteilt, aber ich kann sie ja nicht zwingen -
Nö, dazu kannst Du sie nicht zwingen. Du kannst auch niemanden zwingen, Dir die Tür aufzuhalten, wenn Du beide Hände voll hast. Du kannst auch niemanden zwingen, Dir Guten Tag zu wünschen, oder sich die Hände nach dem gang zur Toilette zu waschen. Die Hand vor den Mund zu halten, wenn der Mensch niesen oder Husten muß, ist zwar ganz schön, aber nicht erzwingbar. Selbstverständlich ist es auch unschön beim Essen die Tischunterhaltung mit Flatulenzen anzureichern, aber jemanden zwingen das zu unterlassen ist nunmal schlecht möglich, oder? Nicht erzwingbar sind auch Gesten wie: im Bus aufstehen, wenn Gebrechliche einen Sitzplatz brauchen usw. usw.. Eigentlich ist vieles, das mit Anstand zu tun hat nicht erzwingbar. Nur dass man sich in solchen Fällen nach einer Weile dann doch überlegt, ob man mit Menschen, die einen Zwang bräuchten, um sich entsprechend fair und anständig zu verhalten, wirklich weiterhin zu tun haben möchte. Zumindest stellt man sich irgendwann die Frage, ob einen solche Leute für voll nehmen oder respektieren oder als gleichwertig ansehen.
Für mich stellt sich aktuell eher die Frage, ob ich noch vor der Geburt die Vaterschaft anerkennen sollte oder doch lieber nicht - spielt das dann überhaupt eine Rolle?
Das spielt gar keine Rolle. Das ist nämlich sowieso nach der Geburt erzwingbar :phantom:
sie steht jetzt auch relativ kurz vor der Geburt, so dass ich mit irgendwelchen Grundsatzdiskussionen auf jeden Fall bis nach der Geburt warten möchte.
Übrigens, als Vater dreier Töchter versichere ich Dir, dass eine gesunde Schwangere, Betonung auf gesunde, mental wie physisch im Grunde genommen eine richtig unbezähmbare Kampfsau sein kann. Die mußt Du bestimmt nicht vor dem Unterschreiben in Schutz nehmen.
Gruß
Till
Kriegt nichts! Hat nur seine verfluchte Schuldigkeit getan!
(Friedrich der Große 1712 - 1786)
Hallo an alle,
besten Dank, es hilft mir wirklich sehr andere Meinungen zu hören ...
Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht über die doch unerwartet starken negativen Reaktionen hinsichtlich der Nichteinräumung des GSR, gibt mir schon zu denken ...
Ich nehme also mal mit:
1) Ob ich die Vaterschaft vor der Geburt anerkenne spielt keine Rolle
2) Nach der Geburt (ist schon in wenigen Tagen) sollte ich mir gut überlegen wie es weitergeht - die Reaktionen gehen ja stark in die Richtung, dass auf jeden Fall zuerst Einräumung GSR erfolgen sollte und dann schauen wir mal weiter ...
Besten Gruß,
vater 08
Moin vater08,
2) Nach der Geburt (ist schon in wenigen Tagen) sollte ich mir gut überlegen wie es weitergeht - die Reaktionen gehen ja stark in die Richtung, dass auf jeden Fall zuerst Einräumung GSR erfolgen sollte und dann schauen wir mal weiter ...
Du hast das vollkommen richtig verstanden. Ohne Zweifel sollte man nur aus Liebe heiraten, aber wenn einer der Partner schon zuvor eigenmächtig seine Claims absteckt und sich selbst die Rosinen herauspickt, ist das nicht die Basis für eine "Ehe auf Augenhöhe" - und dann sollte man es lieber lassen. Du musst das sicher nicht zum Dauerthema machen - aber einfach einmal unmissverständlich klarstellen, dass Du das Thema Heiraten, Ehevertrag & Co nicht weiterverfolgst, bevor keine Sorgeerklärung zu Deinen Gunsten abgegeben wurde (ein "das machen wir dann schon irgendwann" erfüllt dieses Erfordernis ausdrücklich NICHT).
Und ja: Schon mancher hier wähnte sich als "in einer glücklichen Beziehung oder Ehe lebend" - bis ihn die Realität überholte...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Vater08,
schnell noch etwas von einer zur Zeit schwangeren Frau :).
Wie die Jungs es schon sagten, sie wird eine solche Diskussion auch schwanger durchhalten können!
Ich persönlich habe bereits im fünften Monat dem Vater meines Kindes das GSR gegeben und
empfinde es als Warnsignal, wenn eine Frau sich dagegen sträubt.
Alleiniges Sorgerecht bringt ihr doch nur was im Falle der Trennung! Spielt sie bereits mit dem Gedanken?
Das sind ja nicht grad die grossen romantischen Gefühle bei ihr.
Was hast Du getan, daß sie meint, daß Du im Falle einer Trennung nicht einer Meinung mit ihr sein könntest,
was die Erziehung Eures Kindes angeht?
Bist Du ein Alki, nimmst Du Drogen, bist Du gar gewalttätig? Spricht sonst irgendetwas dagegen? > das sind im Übrigen die Gründe, weswegen
im übelsten Falle einem das GSR wieder aberkannt werden kann... und auch nur dann wenn es wirklich übel ist!!!
In anderen Ländern bekämst Du im Übrigen bereits jetzt (wenn man bereits ein Jahr zusammen lebt) das GSR ohne Fragen (z.Bsp. Kanada)!
Man kann es nicht erzwingen, aber wie es bereits erwähnt wurde, sollte frau soviel Anstand besitzen!
Unsere Gesetze sind altmodisch und hinterbänklerisch! Wieso aber um Himmels Willen sollte die moderne Frau von heute es sein, wenn
es auch anders geht????
Liebe Grüsse
Nixena, die Dir viel Glück wünscht und hofft, daß Deine Partnerin noch ein Einsehen hat!
"Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen" Marc Aurel
Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht über die doch unerwartet starken negativen Reaktionen hinsichtlich der Nichteinräumung des GSR, gibt mir schon zu denken ...
Naja, es kommt beim Echo halt auch darauf an, in welchen Wald man hineinruft 😉 ..... stell die gleiche Frage mal im Brigitte-Forum. Hier bei VS sammeln sich eben die gebrannten Kinder, insofern sind wir nicht unbedingt repräsentativ. Die Kernaussage aller Beiträge aber, so wie sie von brille auf den Punkt gebracht wurde, bleibt davon unberührt und allgemeingültig. Zuviel Nachsicht kann mit dem Nachsehen enden.
Ich drück Dir die Daumen für eine einvernehmliche Lösung,
Till
Kriegt nichts! Hat nur seine verfluchte Schuldigkeit getan!
(Friedrich der Große 1712 - 1786)
Hallo Vater08
Wenn dich keine Zweifel beschleichen würden, wärst du auch nicht hier und würdest Antworten suchen.
Seid ihr beide nicht zusammen zur Anwältin gegangen? Wenn sie alleine da war könnte ich mir nämlich vorstellen das sie stark beeinflusst wurde von ihr.
Trotzdem ist das ganze nicht gerade eine Basis für eine harmonische Ehe. Schließlich solltet ihr gleichberechtigt sein und das schließt das Kind mit ein. Ich habe auch alles getan was sie wollte um des lieben Frieden Willen. Aber am Ende stand ich ganz schön blöd da. Null Mitspracherecht. Ihre Eltern und selbst der Hund hatten mehr Rechte. Hätte mir damals auch jemand so den Kopf gerade gerückt wäre das ganze vielleicht anders ausgegangen.
Wollen wir mal hoffen das es so nicht bei euch endet. Aber du musst auch was dafür tun. Die Möglichkeiten sind zwar begrenzt aber hier bekommst du von vielen Hilfe die sich mit sowas auskennen.
Dann wünsche ich für die anstehende Geburt alles Gute und sei ja dabei. Es ist ein Erlebnis das du nicht Vergessen wirst und eine Erinnerung die man dir nicht nehmen kann.
MfG
Timber