Gemeinsame Sorge...
 
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 Tilo
(@tilo)
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Hi an alle,

meine Geschichte haben die meisten unter der Rubrik -Sorgerecht- ja schon gelesen, mein derzeitiges Problem paßt aber eher hier hinein, deshalb ein neues Topic.

Nachdem meine Ex-Partnerin nun auf eigene Verantwortung seit Freitag nur noch Tagespatientin in der psychiatrischen Klinik ist, sind die 8 Wochen meiner alleinigen Sorge und des Aufenthalts meines 6 jährigen Sohnes nun zu Ende. Was in der Klinik alles passiert ist steht im oben genannten Topic...

Ursprünglich hatten wir uns ja darauf geeinigt, daß ich den Kleinen in Zukunft jede 2. Woche von Montag bis Sonntag bei mir haben kann. Darauf habe ich mich auch verlassen und habe schon mit ihm zusammen sein Hochbett mit Schreibtisch und Spielecke geplant.
Hinzu kommt noch, daß er sich hier auch ohne sein ganzes Spielzeugarsenal von zu Hause sehr wohl fühlt und sogar einen Freund gefunden hat, welcher mit ihm in die Schule geht.
Die beiden sind stundenlang draußen unterwegs und verstehen sich sehr gut. Mein Sohn hat in der Schule große Probleme, Kontakt zu finden. In der Wohnung seiner Mutter hat er keine Ambitionen, nach draußen zu gehen. Er sitzt dort eher den ganzen Nachmittag vorm Fernseher. Der Freund den er dort kurzzeitig hatte, ist jetzt eine Art Cliquen-Chef in der Schule und grenzt meinen Sohn komplett aus, sogar bis hin zu Schlägen. Ich beobachte das schon eine Weile und bin durch Gespräche mit den Hort-Erzieherinnen auch dementsprechend engagiert.

Die Wohnung in die ich nach der Trennung gezogen bin ist 5 Autominuten von der Wohnung der KM entfernt und liegt in einem sehr schönen Komplex nahe an einem Fluß. Es wurde extrem viel Wert auf Grünflächen und Spielmöglichkeiten geachtet. Es gibt sehr viele Kinder hier und unzählige Möglichkeiten wie Spielplätze, Klettermöglichkeiten, Tischtennisplatten, Fußballplatz, Wiesen und und und. Eigentlich ein Kinderparadies...
Mit seinem neuen Freund waren wir auch schon zu dritt mit dem Skateboard unterwegs, fahren viel Fahrrad oder spielen Fußball oder gehen in Bäume klettern.
Das tut auch mir gut und ich bin in solchen Situationen ganz Kind, so wie früher.

Nun aber der nächste Hammer von der KM:
In einem Gespräch bei meinem letzten Besuch in der Klinik war sie sehr erbost über die Kürzung meines Unterhaltes von 300 auf 223 Euro (Ich habe mir das Recht genommen, das halbe Kindergeld anzurechnen). Das wurde vom JA betitelt und ging der KM letztes Wochenende per Post ins Haus. Sie hat das auch nach meiner Erläuterung der Unterhaltstabelle nicht verstanden und verläßt sich auf die Aussagen einer 20 jährigen Mitpatientin (Rechtsanwaltsgehilfin) die ja soooo viel Ahnung hat und meint, daß das staatliche Kindergelt komplett der KM zusteht ohne daß ich etwas anrechnen darf!
Sie will sich beim JA erkundigen, ich hoffe daß sie dort endlich Klartext zu hören bekommt.

Dazu muß ich noch sagen, daß sie noch unsere gemeinsam angemieteten 105 qm Wohnung bewohnt und trotz meiner und der Bedenken von Freunden dort nicht ausziehen will. Sie bezahlt 700 Euro Miete und hat zusammen mit ihrem Bruder eine WG gegründet. Mein Kindes-Unterhalt wird benutzt, um diesen Luxus weiterhin zu finanzieren, der Kleine kommt dementsprechend kurz.

In dem Gespräch sagte sie dann weiterhin, daß sie doch nicht will, daß ich den Kleinen sozusagen hälftig betreue, sie hätte Angst, daß ich den Untehalt dann teilweise oder ganz wegfallen lasse. Sie wüßte schon, daß es ihm bei mir gut geht, aber dann würde ihr das Geld zur Miete fehlen.
Ich fragte sie, ob sie so auch vorm JA argumentieren würde, da grinste sie nur und sagte, sie würde sich schon was einfallen lassen. Zum Beispiel hätte er ja bei mir kein Kinderzimmer. Ich merkte an, daß ich das Schlafzimmer teilen kann und ihm so seinen eigenen Bereich biete.
Nein, sie hätte das alleinige Sorgerecht und könnte entscheiden wie sie will.
Ich appellierte noch in Bezug auf die Wünsche des Kleinen aber das interessiert sie nicht.

Ich beendete das Gespräch mit einem vorsichtigen Hinweis darauf, daß ihr alleiniges Sorgerecht im Ernstfall auf sehr wackligen Beinen steht. Ihre Krankenakte spricht Bände.
Ich habe auch vorsichtshalber ihre nicht eingenommenen Medikamente fotografiert, die sie aus der Klinik mit nach Hause bekommt. Sie nimmt sie deshalb nicht, damit sie auf ihren Disco- und Kneipentouren nicht zu früh müde wird. Sonst würde sie es unter Garantie nicht bis früh 5 Uhr durchhalten, die Hauptnebenwirkung von Psychopharmaka/Antidepressiva ist laut Indikation schnell eintretende Müdigkeit. Ich bin mir auch sicher, daß der zweite Grund der ist, daß sie unter keinen Umständen Alkohol in Verbindung mit den Medikamenten trinken darf. Dann würde ihr aber Samstag Nacht was fehlen...

Ich weiß, daß bei gemeinsamer Sorge der Unterhalt ganz entfallen kann, und dann könnte ich mir sogar eine Wohnung mit Kinderzimmer leisten. Es geht mir aber nicht ums Geld, sie würde ihren betitelten Unterhalt auch weiterhin bekommen, wenn sie nur so vernünftig wäre und vielleicht mal den Kleinen fragen würde was er will. Mein Anteil an seiner Betreuung wäre es mir wert.

Jetzt besteht meine große Angst darin, daß sie ihn von mir entfremden will, ihre Freundin hat ihr vorgemacht wie das geht bis hin zu den Umständen, daß der KV seinen Sohn zur Adoption freigegeben hat, das würde ich aber mit Sicherheit niemals tun.
Wahrscheinlich ist mein großer Fehler der, daß ich bis jetzt keine Schritte rechtlicher Art unternommen habe. Ich hasse es, Menschen in teuren Anzügen und Kenntnissen in Sachen Rechtsverdrehung bezahlen zu müssen um Interessen einer kleinen 6 jährigen Person wahrzunehmen.
Ehrlich gesagt habe ich auch nicht das nötige Kleingeld und schon gar nicht die Kraft, so etwas durchzustehen. Ich würde mit Sicherheit nur heulen anstatt klare Aussagen zu treffen.
Die KM hingegen hat ihren Vater im Rücken, der schon kampfeslustig mit Hinweis auf seine Anwälte in den Startlöchern steht, er bezeichnet zwar intern seine Tochter als Prostituierte und wurde von ihr schon so oft belogen, aber in der Sache würde er durchstarten mit aller Dummheit, die ihm angeboren wurde.

Kann ich auf ein klärendes Gespräch zusammen mit der KM vorm JA bestehen?
Könnte man sich auf den Rückhalt von Lehrern und Hort-Erzieherinnen verlassen, welche Wichtigkeit würde deren Aussagen beigemessen werden?
Wie schon erwähnt war die KM noch nie bei einem Elternabend anwesend, und ich bin Klassensprecher im Hort-Beirat trotz nicht vorhandenem Sorgerecht!

Meinungen, Hinweise oder Erfahrungen von Euch?

Viele Grüße
Tilo

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 02.05.2004 13:49
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Tilo,

in Ergänzung zu Sylvie's Ausführungen:

Ehrlich gesagt habe ich auch nicht das nötige Kleingeld und schon gar nicht die Kraft, so etwas durchzustehen. Ich würde mit Sicherheit nur heulen anstatt klare Aussagen zu treffen.

Das Thema PKH ist bereits gefallen. Jedoch: Ich finde es unglaublich, dass du auf der einen Seite jammerst und auf der anderen Seite keine Kraft zu haben glaubst. Tilo, es geht um dein Kind! Und wenn du vor Gericht heulst macht das rein gar nichts. Wenn es zu vermeiden ist, wäre das ok. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Es zeigt doch auch, dass du ein Vater mit Emotionen bist.

So, und nun krämpel die Ärmel hoch und kämpfe um dein Kind. Oder kannst du es verantworten, dieses bei einer psychisch kranken Frau aufwachsen zu lassen?

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 02.05.2004 21:26