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spiegel.de: "Eltern-Studien: Vaterleid und Väterglück"

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(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich auch! Aber dieser Prozess des Umdenkens hat leider auch noch nicht bei allen Männern/Vätern eingesetzt.

Mag sein.
Aber warum macht die Justiz diese Fälle zur Standardannahme?
So wie die Standardannahme, dass uneheliche Väter nicht für das GSR geeignet sind, bis sie das Gegenteil bewiesen haben.

Man steckt ja auch kleine Kinder nicht vorbeugend ins Gefängnis, nur weil einige von ihnen vielleicht später ein Verbrechen begehen könnten.

Ich bin übrigens auch nicht dafür, Frauen generell von Minister- und Aufsichtsratsposten auszuschließen, nur weil sich viele Frauen für das Hausfrauenrollenmodell entschieden haben.

Das wäre nämlich die logische Konsequenz:

Die meisten Männer entscheiden sich für Karriere, also werden sie von der Vaterrolle ausgeschlossen.
Und die meisten Frauen entscheiden sich für die Familie, also müssen sie ja wohl generell für die Karriere gesperrt werden oder?

Oder gilt auch diese Formel wieder nur einseitig?

Wird Frauen die Karriere machen, das Sorgerecht entzogen?

Warum hat Frau v.d.L. noch das Sorgerecht?
Sie ist doch auch nie bei ihren Kindern.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 09:06
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hä? Was bastelst du da aus meinen Worten?

Aber um dein Argument aufzugreifen: Kennst du Frauen, die in solche Führungspositionen gelangt sind, nachdem sie zuvor Hausfrauen waren? I. d. R. ist es doch eher so, dass genau diese Frauen auf Kinder verzichten.

Ich plädiere lediglich dafür, diesen Wandel nicht erst nach der Trennung leben zu wollen bzw sich dann gerichtlich verordnen lassen zu wollen. Das ist der falsche Ansatz! Eine Frau, die in der Ehe gleichwertig gearbeitet hat, hat es schwerer,  sich in die Bedürftigkeit und damit in die Rolle des prädestinierten Betreuungselternteils zu flüchten und ist auch eher "darauf angewiesen", dass der Vater sich ebenfalls kümmert.

Dafür müssen Männer aber auch willens sein, Zeit und Verdienstausfall und ggf. Karrierechancen zu investieren. Das ist ja genau das, was die meisten Frauen, die sich für Kinder entscheiden,  eben nicht erst ab Trennung überlegen.

Gilt beispielsweise auch für mich: wenn ich mich jetzt noch mal für ein Kind entscheide, reduziere ich meine Aussichten auf weiterhin schnelle Beförderung drastisch. Ginge nur, wenn mein Freund bereit wäre, sich so zu engagieren, dass ich durch ein Kind nicht aus der Bahn geschossen werde.

Mir geht es da nicht anders als jedem beliebigen Mann. Und käme es DANN zur Trennung hätte er wesentlich bessere Karten, weil er für meinen beruflichen Weg von Elternzeit an ins Kind investiert hätte.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 09:30
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Richtig. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Staat bei dem Frauenproblem der Unterrepräsentanz in Führungspositionen, es sich zur vordringlichen Aufgabe gemacht hat, diese Frauen nun weitestgehend zu fördern und positiv zu diskriminieren.
Ganz unabhängig von der Entwicklung der Gesellschaft, in der ja die Frauen immer noch mehrheitlich am Herd steht.

Bei dem umgekehrten Männerproblem, macht er das genaue Gegenteil.
Er untersagt ihnen die Übernahme der Betreuung gegen den Willen der Mutter.

In jedem Fall kann man jedem der Kinder bekommt, nur raten, sofort die Erwerbstätigkeit einzustellen.
Auch Männer sollten sich die Frage stellen: Arbeiten oder Kinder kriegen.
Frauen haben das schon länger begriffen.

Klingt absurd, ist aber Realität.
Absurde Realität.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 09:41
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und eben das sehe ich anders:

Der Staat diskriminiert nicht den Vater, er präsentiert ihm nur nicht auf dem Silbertablett eine Lösung, die er zuvor nicht selbst gelebt hat. Sicherlich unterstützt er es auch noch nicht in dem Maß wie es wünschenswert wäre. Eben da sehe ich es aber als Aufgabe der Männer ihre Ziele konkret selbst zu leben. Das fängt dabei an, die Augen bei der Partnerwahl zu öffnen und selbst Verhütungsverantwortung zu tragen. Wenn es daran schon scheitert ist schon mal nicht der Staat schuld. Schuld an unseren Fehlgriffen sind WIR! Mann wie Frau,  Du wie ich.

Ihr müsst für die Durchsetzung eurer Ziele eben genauso generationenübergreifend kämpfen wie Frauen es getan haben. Denen hat die Emanzipation auch keiner auf dem Silbertablett serviert.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 09:51
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Der Staat diskriminiert nicht den Vater, er präsentiert ihm nur nicht auf dem Silbertablett eine Lösung, die er zuvor nicht selbst gelebt hat.

Aber was macht denn der Staat, wenn die Eltern vor der Trennung 50/50 betreut haben?
Oder 75/25?
Er macht 100/0 draus.
Und wenn die Mutter nicht geneigt ist, die Kinder alleine zu betreuen, so "überredet" er sie mit viel dazu, nun endlich das "traditionelle Rollenmodell" zu leben.
Egal was vorher war.
Oder kannst du die an Brille gestellte Frage nach nicht 100/0 Urteilen beantworten?

Ist es so, dass in 95% aller Beziehungen die Mutter sich ganz alleine um die Kinder kümmert und in 5% ausschließlich der Vater?
Warum wird dann vor Gericht so entschieden?

Das ist schon ein bisschen mehr Einmischung als nur, "nicht auf dem Silbertablett präsentieren".

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 09:58
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Er macht 100/0 draus.

100/0 nur, wenn der Umgang gerichtlich ausgeschlossen wird. Standardumgang heißt schon 70/30. WM heißt mehr als das. Wieviel entscheiden die Eltern.
Wo kein Kläger da kein Richter. Mir spuckt kein Schwarzkittel ins WM.
Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 10:58
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Juristisch und finanziell sind es 100/0.
Mit Umgangskosten 150/0.
Und was hat die Gnade deiner Ex mit der Rechtsprechung zu tun.
Das klingt wie, "Es gibt kein Problem, denn mir geht es gut!"
Tolles Argument.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 11:05
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

LinasPapa? Der hat zur Beibehaltung des WM sogar das ABR gegen den Willen der KM?!

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 11:13
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ok. Eine positive Ausnahme.
Nur hat auch dieser Richter nicht etwa das WM ausgeurteilt, sondern das ABR.
Nur die gute Haltung von LP verhindert hier die 100/0 Regelung.
Gegen den Wortlaut des Urteils!

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 11:31
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Beppo,

es bringt wenig, jetzt jedes einzelne Statement zu sezieren, aber manche Dinge fallen auf:

Die Einzige, die sich eine Rolle ausgesucht hat, ist meine Ex die sofort nach bekannt werden ihrer Schwangerschaft, ihren Job hingeworfen und bis heute, 17 Jahre später, keinen mehr angetreten hat.

Meine Möglichkeiten, etwas anderes zu entscheiden liegen irgendwo zwischen Null und Nichts.

An dieser Stelle erlaube ich mir schon die Frage, warum man - wenn sich die Ex eine Rolle ausgesucht haben soll, die so nicht vereinbart war und entgegen getroffener Absprachen einfach ihre Arbeit schmeisst - noch zwei weitere Kinder nachschiebt, die nachträglich dann tatsächlich eine feine Begründung für "ich kann ja gar nicht arbeiten" liefern. Und sorry, wenn ich das so deutlich sage, aber bei mir wäre da nach dem ersten Kind definitiv Schicht im Schacht gewesen.

Und im Übrigen, wie auch schon oben geschrieben, scheint die Justiz sich auch nicht für deine "Rollenmodelle" zu interessieren.

das kannst Du nennen wie Du möchtest; es sind ja nicht "meine" Rollenmodelle: Wenn die Justiz angerufen wird, um eine Entscheidung zu treffen, schaut sie sich an, wie die Rollen bisher verteilt waren und geht - nicht zu Unrecht davon aus, dass das
a. von den Beteiligten so gewollt war
b. ganz brauchbar funktioniert hat.
Warum genau sollte die Justiz an dieser Stelle sagen "jetzt drehen wir das alles genau um 180 Grad"? Davon bekommt eine bislang nicht berufstätige Mutter auch keinen Job, mit dem eine Trennungsfamilie ernährt werden kann, und der Vater kann deswegen nicht automatisch einen kompletten Haushalt schmeissen. Die Justiz ist keine Nanny, die nach einer Trennung jeden einzelnen Bürger an die Hand nimmt und ihm zeigt "schau her Fritzchen, so geht das Leben, und rote Sachen darf man nicht heisser als 30 Grad waschen!"

In Deinem konkreten Fall scheint ungefähr alles zusammengekommen zu sein, was schiefgehen kann. Mit Deinem Arbeitsplatz hunderte Kilometer vom Familienwohnsitz entfernt gab es ja auch ein paar sachliche Gründe, warum die Betreuung von drei Kindern schwerpunktmässig in den Händen Deiner Ex lag; diesen Besitzstand hat sie eben erbittert verteidigt. Mit einem überdurchschnittlich guten Einkommen warst Du eine fette Beute. Und mit einer persönlichen Leidenschaft, Dinge ausprozessieren zu wollen nach dem Motto "das ist mein Recht, und das werde ich schon durchsetzen!" hast Du Dir an mancher Stelle keinen Gefallen getan; da hätte es kreativere Möglichkeiten gegeben als nach der Manier eines Michael Kohlhaas mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.

Ein Beweis für die Schlechtigkeit und Hinterfotzigkeit des deutschen Familienrechts ist Dein persönlicher Fall jedenfalls nicht; bestenfalls ein Beweis für Murphy's Law.

Ich habe gar nichts dagegen, dass du dabei bleibst, nur würde ich es begrüßen, wenn du nicht immer wieder dieselbe Diskussion mit immer wieder den selben Argumenten los treten würdest. Ich glaube wirklich, dass darüber jetzt alles gesagt ist.

Lass uns dieses Thema einfach beerdigen.

Ich glaube nicht, dass im Laufe dieser Diskussionen irgendjemand seinen Standpunkt geändert hat oder noch wird.

ich will weder Dich noch einen anderen Diskutanten von seiner Meinung abbringen; jeder soll doch gerne glauben, was er möchte. Aber ich würde mit meinem Standpunkt gerne dazu beitragen, dass Familienrechts-Neulinge, die jetzt oder in Zukunft mit solchen Fragestellungen konfrontiert werden und hier landen, versuchen, kreative und gute Antworten auf ihre Fragen zu finden - und nicht sofort resignieren mit der Begründung "ach Gott, als Mann und Vater kann man in Deutschland bei einer Trennung ja sowieso nur verlieren!" Denn das ist Breitwandschwachsinn: Noch immer wird die weit überwiegende Zahl aller Scheidungen inklusive aller zu regelnder Fragen vergleichsweise geräuschlos und einvernehmlich abgewickelt, dauert vor Gericht gerade mal ein paar Minuten und kostet maximal 2.000 EUR. Kein Mensch kann mir erklären, wie das möglich sein soll in einem Land, das sich die "systematische Väterbenachteiligung" auf die Fahne geschrieben haben soll.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.01.2014 13:32




(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Brille du bist echt einer der ewig Gestrigen. Tut mir leid für dich.

Der Punkt ist doch, dass deine EX dieses von euch einvernehmlich praktzierende Wechselmodell jederzeit hätte kippen können und du hättest absolut nichts dagegen unternehmen können.

Dieses ewige Pochen auf der Rollenverteilung vor der Ehe interessiert doch überhaupt niemanden. Ehe ist aus. Es geht darum das Wohl des Kindes im Fokus zu haben, nach der Ehe.

Es geht nun um eine Rolelnverteilung nach der Ehe. Vor und nach du verstehst?

Warum nun gerade dieses, wirklich von vielen positiv angenommenen WM, bei der richterlichen Entscheidung von vornerein absolut keien Betrachtung findet, kannst du leider nicht erklären.

Deine genannten Zahlen sind komplett Falsch.  Das Gegenteil ist der Fall. De Zahl der Trennungen die nicht einvernehmlich geregelt werden ist massiv gestiegen. Und dies schon seit Jahren Gut das es

bei Scheidung Anwaltspflicht gibt, so landet es dann vorm FG.  Findest du bestimmt auch toll.

Ich hatte es bereits schonmal gesagt. Bei dir bekommt man den Eindruck, dass du versuchst den Neulingen hier von Anfang an den Mut zu nehmen. Man könnte fast zu dem Schluß kommen, das du ein

Maulwurf bist...Zum Glück fallen nicht alel auf dich herein.

Aber du bist ja auch der Meinung, dass Kinder nur glückliche Eltern brauchen und alles ist prima. Auch ein Trugschluß

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 16:26
(@punklala)
Schon was gesagt Registriert

ich glaube das wechselmodell ist nur  für kinder schön, deren eltern halbwegs miteinander kommunizieren können 😉
alls andere ist für ein kind nur belastend und es kommt in eine rolle die keiner von uns ausbaden würde wollen, ohne sich wehren zu können.
und wer das wechselmodell erst nach der ehe als genau richtig für sich entdeckt und  sich vorher nicht 50% in erziehung und haushalt eingebracht hat, braucht dann auch nicht rum zu heulen 😉
und nicht immer wollen die KINDER hälftig bei beiden eltern leben 😉

(das ist nur meine meinung, ich greife niemanden an und praktiziere selbst ein wechselmodell)

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 18:50
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Stimmt. Ich hätte als Kind auch kein WM gewollt. Mein Papa war auch in der Ehe schon ein WE-Spielepapa, alltagsuntauglich. Das hätte darin geendet, dass ich unseren Haushalt hätte führen müssen. Aber das war auch eine 90er Jahre Trennung.
Der Sohn meiner Freundin will bis heute nicht mal bei Papa schlafen und der ist zehn. Aber der Vater würde auch kein WM wollen.

Es ist nicht jede Lösung für jeden gut.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 16.01.2014 19:34
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Au weia, Mateusz...,

Brille du bist echt einer der ewig Gestrigen. Tut mir leid für dich.

nur für's Protokoll: Mich als "ewig gestrig" zu bezeichnen ist für jemand, der an anderer Stelle dafür plädiert, dass Scheidungen am besten gesetzlich verboten gehören und auch unglückliche Eltern zusammenbleiben müssten, weil das für Kinder am besten sei, eine ziemlich kesse Aussage. Schlechten Stoff geraucht?
Ich erinnere mich auch daran, wie Du unsere Co-Moderatorin Lausebackesmama vor einiger Zeit angeschossen hast:

Warum solch eine Person, die wiederholt mit solchen Kommentaren auffällt, auch noch Moderator wird oder bleibt, kann wirklich nur der Frauenquote
geschuldet sein, die scheinbar auch in diesem Forum Einzug gehalten hat.

Nein, Mateusz, Du solltest wirklich zuallerletzt von "ewig gestrig" reden. Es sei denn, Du stehst vor einem Spiegel...

Dieses ewige Pochen auf der Rollenverteilung vor der Ehe interessiert doch überhaupt niemanden. Ehe ist aus. Es geht darum das Wohl des Kindes im Fokus zu haben, nach der Ehe.

Die Familiengerichte interessiert es durchaus. Aber eben nicht, um die "bösen" Ehefrauen zu bestrafen und die "guten" Ehemänner zu belohnen, sondern einfach dann, wenn die Eltern nicht in der Lage sind, sich über Lebensmittelpunkt, Betreuung und Unterhaltsfragen zu einigen: Dann fragen Gerichte in der Regel "wie habt Ihr es denn bisher gemacht?" und beschliessen "dann macht Ihr es im Wesentlichen weiterhin so!"

Es geht nun um eine Rolelnverteilung nach der Ehe. Vor und nach du verstehst?

und warum sollte "nach" etwas grundlegend anders sein als "vor"? Wenn Du zu Ehezeiten keine Zeit und kein Interesse an der Kinderbetreuung hattest, wird das danach vorhersehbar auch nicht anders sein. Warum sollten Familiengerichte hier Experimente beschliessen?

Warum nun gerade dieses, wirklich von vielen positiv angenommenen WM, bei der richterlichen Entscheidung von vornerein absolut keien Betrachtung findet, kannst du leider nicht erklären.

doch: Aus den oben genannten Gründen - und weil man Eltern nicht zur Kooperation verurteilen kann. Du bekommst eine solche mit Deiner Ex ja nicht einmal selbst hin.

Deine genannten Zahlen sind komplett Falsch.  Das Gegenteil ist der Fall. De Zahl der Trennungen die nicht einvernehmlich geregelt werden ist massiv gestiegen.

und das steht wo?

Gut das es

bei Scheidung Anwaltspflicht gibt, so landet es dann vorm FG.  Findest du bestimmt auch toll.

nein, ich finde das blöd; deshalb rate ich hier zu aussergerichtlichen Lösungen; ggf. unter Einschaltung eines Mediators. Aber das willst Du ja gar nicht wissen, weil es nicht zu Deinen betonköpfigen Vorurteilen passt.

Bei dir bekommt man den Eindruck, dass du versuchst den Neulingen hier von Anfang an den Mut zu nehmen.

das Gegenteil ist der Fall: Ich versuche Neulingen Mut zu machen und ihnen zu zeigen, dass die jammernden Verschwörungstheorien von der "Müttermafia" und den "väterfeindlichen Familiengerichten" Unsinn sind. Aber auch das kannst Du mit Deinen Gelegenheitsbesuchen hier nicht beurteilen; Du gehörst bekanntlich zur Kategorie "Wenn man nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus."

Aber du bist ja auch der Meinung, dass Kinder nur glückliche Eltern brauchen und alles ist prima. Auch ein Trugschluß

nein, das habe ich in dieser Schlichtheit nie behauptet; dieser Blödsinn kam von Dir. Aber ich gehöre auch nicht zu den Rückständigen, die sich auf den Standpunkt stellen "Hauptsache die Eltern bleiben verheiratet, das ist dann automatisch auch das Beste für ihre Kinder". Diesen Unsinn haben wir vor drei Jahren HIER schon mal diskutiert. Hast Du seither wirklich nichts dazugelernt? Schade für Dich...

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.01.2014 20:27
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Um diese ausufernde Diskussion kruz zusammen zu fassen:

Mir will nicht in den Kopf, dass ausgerechnet in einem Land, in welchem jeder noch so kleine Pups reglementiert, genormt, zertifiziert und was weiss ich noch alles ist  :knockout:, diese selbstverständliche Regelung nicht möglich ist.

weil man Eltern nicht zur Kooperation verurteilen kann.

Genau das ist der springende Punkt.

Wobei ich persönlich die Alternative, die die Franzosen praktizieren, vor dem aktuellen Hintergrund der Realitäten am Arbeitsmarkt, die Wedi_ hier treffend beschreibt,

Für Männer, in bestimmen Berufszweigen, wie z.B. Kfz-Mechaniker(1.total Unterbezahlt, 2.man mag es nicht glauben, aber grade im LKW Sektor schwere Knüppelarbeit), geht keine Teilzeit.
Auch im Maschinenbau ist eine Einstellung auf Teilzeit nicht zu erwarten.
Ich kann die Liste unendlich weiterführen.
Bei Frauen ist es anders.
Es wird eine Anstellung auf Teilzeit erwartet. Das ist kein Gerücht, sondern Fakt.
In Kindergärten z.B. in Schulen als Ganztagsbetreuung(ist eben nur in den Nachmitagsstunden, weil bis Mittags Schulbetrieb). In Discountern ist es ebenso.
Auch diese Liste kann ich weiterführen.
Ich will damit nicht sagen, das die Berufszweige nur für Männer oder nur für Frauen sind, es ist aber eben so, das diese Berufe nun mal mehrheitlich und durchschnittlich von Frauen oder Männern gewählt werden.
...
Sehen wir den Tatsachen ins Auge:
Bei einer frisch verheirateten 30 jährigen kinderlosen Frau, die gerade beim ''Hausbau'' ist, überlegt der Unternehmer drei mal ob er diese hochqualifizierte Frau einstellt, bei einem 30 jährigen kinderlosen Mann, der sich gerade im ''Nestbau'' befindet sagt sich der Unternehmer, DER MUSS, den stelle ich ein.
Das Denken findet nicht in der Vorbereitung der Ehe und einer möglichen Trennung, sondern in der großen weiten Welt des unternehmerischen Handelns und im Erhalt der Existens der Familie statt.

für einen ähnlich zahnlosen Tiger halte, wie den § 1569 BGB Grundsatz der Eigenverantwortung.

Wo viele Normalsterbliche den o.g. Realitäten des Arbeitsmarkts ihre egalitären Ziele auf den Altären "höherer Lebensstandard", "unauffällige Normalität" und "Phantasielosigkeit" opfern, gibt es einige wenige Männer und Frauen, die nicht nur im euphorischen, frisch verliebten Wolkenkuckucksheim der kinderlosen frühen Zwanziger, sondern auch in den (den beruflichen Werdegang entscheidend prägenden späten Zwanzigern und Dreißigern), nach Eheschließungen und Geburten hartnäckig an ihrer ganz persönlichen Vorstellung von gegenseitiger Unterstützung und Teilhabe an der Lebenswirklichkeit des jeweils anderen festhalten. Auch noch in ihren 40er und 50er Jahren.

Das sind Väter, die stoisch auch im 8. Schuljahr noch regelmäßig an allen Elternsprechtagen teilnehmen (wenn Kinder weder niedlich sind noch besonders pflegeleicht und Lehrer dem Kuschelkurs der Grundschule längst abgeschworen haben).

Das sind Mütter, die besorgt, aber pflichtbewusst zur Arbeit gehen, wenn das Kind mit 39°C-Fieber zu Hause liegt.
Weil sie darauf vertrauen können, dass es in Papas Obhut gut aufgehoben ist.
Ganz genauso, wie es berufstätige Väter seit Menschengedenken tun.
Besorgt, pflichtbewusst, und im Vertrauen darauf, dass der andere Elternteil
a) sein Bestes tun wird, um das kranke Kind gesund zu pflegen und
b) sich melden wird, falls er es ins Krankenhaus bringen lassen muss.

Auch wenn eine Mutter, die außer Haus zur Arbeit geht, statt den ihr gesetzlich zustehenden Sonderurlaub zu nehmen, dafür als "Rabenmutter" angesehen wird und vermutlich anfangs nicht ohne schlechtes Gewissen den Vater seinen ihm gesetzlich ebenso wie ihr selbst zustehenden Sonderurlaub für die Betreuung kranker Kinder gegenüber den verärgerten Kollegen und Vorgesetzten durchsetzen lässt.

Weder die Kolleginnen der Mutter noch die Kollegen des Vaters werden für dieses atypische Verhalten spontan Beifall klatschen.

Es ist über weite Strecken ein einsamer Weg. Ich kenne ihn, denn ich gehe ihn seit vielen Jahren.
Dieser Weh ist - wie die jüngste Umfrage zeigt - für die Mehrheit junger Eltern bis heute nicht sonderlich attraktiv.

Meine erwachsene Tochter ist so aufgewachsen.
Ihr Stiefvater und ich haben uns stets beide um sie und ihren jüngeren Halbbruder gekümmert.
Ebenso wie um unsere jeweiligen Jobs.

Meine Große plant mit einem jungen Mann, der dasselbe traditionelle Familienbild favorisiert, sehr bewusst und klar eine traditionelle Hausfrauenehe als Nest für den gemeinsamen Nachwuchs und als Basis seiner Karriere. Ihre Karriere steht nicht auf dem Lebensplan. Falls ich noch ein wenig Einfluss nehmen kann, wird sie nach dem Abitur hoffentlich noch eine Ausbildung machen, weder ein Studium noch ein interessanter und einträglicher Beruf für sie kommt im Lebensplan der beiden jungen Leute vor. *haarerauf*

Die jungen Leute nehmen meinen Ex und mich nicht als Vorbilder, sondern als überlastete und ausgegrenzte Sonderlinge wahr.

Unauffällige Normalität, die Geborgenheit eines Fischs in seinem Schwarm, das ist für sie keine spießige Muffigkeit, sondern ein ideales Umfeld für den geplanten Nachwuchs. Das ist leider keine spätpubertäre Rebellion mehr(wie ich vor zwei Jahren noch hoffen durfte), das ist deren klares Urteil über die Schwächen und Nachteile unserer paritätischen Arbeitsteilung.

Mit einem "Hausmann" als Rückendeckung hätte ich beruflich vor 20 Jahren ganz anders "durchstarten" können.
Mit einer "Hausfrau" als Rückendeckung hätte mein Ex beruflich vor 20 Jahren ganz anders "durchstarten" können.

Unsere gemeinsame Entscheidung, die wir bis heute konsequent leben - wenn auch in zwei Haushalten - hat uns beiden berufliche Nachteile und private Gewinne gebracht. Die Jugend sieht (wie wir auch vor 30 Jahren bei unseren Eltern) die Nachteile deutlicher als die Vorteile und entscheidet sich für andere Wege.

Zum Entzücken der beidseitigen Großeltern und zum Entsetzen der Eltern.

"Wir heiraten doch nicht, um uns scheiden zu lassen.
Wir setzen keine Kinder in die Welt, um sie noch in Windeln bezahlten Fremden zu überlassen.
Wir studieren nicht, damit die Öffnungszeiten der Kita unser berufliches Engagement ausbremsen.
Wer Karriere machen will, braucht familiären Rückhalt, keine regelmäßigen familiären Pflichten."

Der leibhaftige Lore-Roman!!!

Sollte das gut gehen, haben sie ein weniger stressiges Leben als ihre Eltern und unsere Enkel werden in der Geborgenheit eines Elternhauses aufwachsen, wo Vater und Mutter einander lieben, die jeweilige Andersartigkeit wertschätzen und dieselben Werte leben und vertreten.

Sollte das schiefgehen, weil mein zukünftiger Schwiegersohn mit Mitte 40 feststellt, dass Frauen Anfang der Zwanziger viel knackiger und pflegeleichter sind, als die Enddreißigerin, die seit knapp 20 Jahren keine anderen Interessen als seine Bequemlichkeit und das Wohlergehen seiner Kinder hatte, wird meine Tochter als geschiedene Frau mittleren Alters ohne vernünftige Berufsausbildung nicht einmal "ehebedingte Nachteile" geltend machen können, da es keine eigene Lebensstellung gegeben haben wird, die sie zugunsten der Ehe und Familie aufgegeben hätte. Das Familienrecht spricht an dem Punkt eine klare Sprache.

Die Chancen stehen laut Statistik fifty-fifty.

Sollte der Plan schief gehen, werde ich als liebende Mutter (falls ich noch leben sollte) meiner Tochter dasselbe sagen müssen, was Martin heute hier sagt: "Wie man sich bettet, so liegt man."

Ganz gleich, wie Männer und Frauen sich entscheiden: Mit oder ohne eigene leibliche Kinder, mit oder ohne Trauschein, mit oder ohne beruflichen Ehrgeiz ihr Leben zu leben - jede Entscheidung hat ihren Preis.

Die Justiz kann Entscheidungen, die wir selbst getroffen haben, versüßen oder bestrafen.
Das hängt vom Einzelrichter und vom eigenen Standpunkt ab.
Rückgängig machen kann die Justiz unsere ganz eigenen Lebensentscheidungen nicht.
Ganz gleich ob der/die Einzelne sich für oder gegen einen Banküberfall oder eine Hausfrauenehe entscheidet.

Ich kenne Väter, für die ein längerer Krankenhausaufenthalt ihrer (geschiedenen) Frau und die damit einhergehende Pflicht, sich selbst um den eigenen Nachwuchs zu kümmern, die Höchststrafe ist. Die finden dann meist hilfsbereite Nachbarinnen und Mütter von Mitschülern, die ihnen helfen, ihre "widernatürliche" und zeitlich begrenzte Last zu schultern - oder denen einfach die verwahrlosten Kinder leid tun.

Diese Männer könnte kein Gesetz und kein Richter in ein WM zwingen. Weder während noch nach einer Ehe.

Ich kenne Frauen, die eher ihre Kinder ins Heim oder zu den Großeltern gäben, als sie ohne Aufsicht dem leiblichen Vater zu überlassen. Oft haben diese Väter sich dieses Misstrauen ihrer Angetrauten hart erarbeitet (s.o.). Wo sich solche Männer und Frauen suchen und finden, ist die Welt auch für die Kinder so lange in Ordnung, wie die Eltern in ihrer Verschiedenartigkeit sich einig sind.

Wo soziale Prägungen dermaßen verfestigt sind, kann kein Richter und kein Gesetz die Entscheidung der Eltern kippen - schon gar nicht gegen den Willen der Kinder, die sich vor allem wünschen, willkommen zu sein, dort wo sie zuhause sind oder betreut werden.

Wo das WM von beiden Eltern schon während des Zusammenlebens und während der Ehe mit Engagement und persönlichen Einschränkungen gelebt wurde, wird kein Richter es gegen den Willen der Eltern aufkündigen.

Wo das WM einseitig aufgekündigt wird, ist es zu ende.
Dann muss es eine Entscheidung geben.

Jeder Gerichtsbeschluss ist mindestens für einen, oft für beide Gegner eine herbe Enttäuschung.

Das liegt in der Natur juristischer Prozesse - ganz gleich ob Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Mieter und Vermieter, Schuldner und Gläubiger oder Beteiligte an einem Verkehrsunfall vor Gericht aufeinander treffen.

Trotz aller systemimmanenter Ärgernisse ziehe ich eine Gerichtsverhandlung mit der Möglichkeit einer Revision / Beschwerde einem Showdown mit Waffengewalt oder

Wenn ich Gesetzgeber wäre, würden Ex-Partner so lange gemeinsam in einen  Raum gesperrt, bis sie mit einer von beiden unterschriebenen Lösung wieder rauskommen - oder sich meinetwegen gegenseitig umgebracht haben.

ähnlich archaischen und endgültigen Methoden des Interessenausgleichs vor. Als Königsweg der Konfliktlösung betrachte ich persönlich faire und harte Verhandlungen - idealerweise ohne Einpeitscher mit der RVG und dem jeweils eigenen Kontostand fest im Blick.

LG  🙂 Biggi     

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 00:43
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin.

weil man Eltern nicht zur Kooperation verurteilen kann.

Genau das ist der springende Punkt.

Zum, geschätzt, 537. Mal:
Man muss die Eltern nicht zur Kooperation zwingen.
Man muss nur aufhören, sie für Destruktion zu belohnen.

Es reicht völlig, demjenigen, der die Kooperation verweigert, das ABR zu entziehen, statt es ihm, samt viel Geld, zuzuweisen.

Das ist doch doch weder schwer zu verstehen, noch umzusetzen.

Du würdest staunen, wie kooperativ die Eltern werden.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 09:11
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

@Biggi:
Ich habe alles gelesen  🙂

... und in erstaunlich vielen Punkten teile ich Deine Meinung.

Dennoch drei Punkte von meiner Seite:

1. Zunächst möchte ich Beppo zum, gefühlt, 653. Mal zustimmen:

Man muss nur aufhören, sie für Destruktion zu belohnen.

Ich halte mich für einen kompromißbereiten Menschen ...

Das durfte ich dreimal vor Gericht beweisen, weil Allgemeinheit, Helferindustrie und Gesetzgeber es geschafft haben, meiner - durchaus selbstbewußten - Ex zu erklären, dass sie
a) ein armes Hascherl ist,
b) ich ein hundsgemeiner Geizkragen bin,
c) ihr viel mehr zustehen könnte als ich ihr angeboten habe und
d) dass es auf dem Klageweg keinerlei Risiko für sie gibt.

In Abhängigkeit der Beutemasse kostet eine Scheidung den "Besserverdienenden" dann eben nicht maximal 2.000 EUR, sondern landet schnell im fünfstelligen Bereich.
Dass ich mit einer Strategie, alles abzunicken, langfristig besser gefahren wäre, wage ich zu bezweifeln ...
Rausgekommen ist in keinem der drei Verfahren mehr als die meinerseitigen Kompromissangebote.

... und ja: Teile der Verantwortung hierfür schiebe ich durchaus dem Gesetzgeber zu.

2. Bei einer Scheidung gibt es keine finanziellen Gewinner:
Das Alleinverdiener-Ehemodell ist das Modell, welches unter dem grundgesetzlichen Deckmantel "Schutz der Ehe" am stärksten staatlich gefördert wird.
Bei der Entscheidung Mann bleibt zu Hause oder Frau bleibt zu Hause, spielt sicherlich eine Rolle, dass "Mann besorgt das Geld" in der öffentlichen Meinung immer noch als Normalfall wahrgenommen wird.
Das ist aber nur ein Randaspekt.
Denn wenn man gemeinsam entscheidet, wer in den ersten Jahren der Erziehung zu Hause bleibt, dann wählt man die Alternative, die betriebswirtschaftlich am meisten Sinn macht:
Derjenige mit dem aktuell besseren Verdienst übernimmt die finanzielle Versorgung. Das ist häufig - aber nicht immer - der Mann.
Mit der staatlichen Förderung "Ehegattensplitting" funktioniert das finanziell auch ganz gut.

Wenn es aber zur Trennung kommt, dann funktioniert das eben nicht mehr.
Die Kosten steigen und die Einnahmen sinken.
Die Eigenverantwortlichkeit, die von einer unverheirateten Mutter wie selbstverständlich erwartet wird, muß einer verheirateten Mutter erst einmal erklärt werden.
Anstelle hierbei Hilfestellung zu leisten, wird geholfen, diese Eigenverantwortlichkeit auszuhebeln.

... und ja: Teile der Verantwortung hierfür schiebe ich durchaus dem Gesetzgeber zu.

3. Das Wechselmodell zu Ehezeiten:
Ja, das wäre in der Tat eine tolle Idee: Beide Elternteile arbeiten nur vormittags und teilen sich nachmittags den Haushalt und die Kindesbetreuung ... wer glaubt, daß das der Arbeitsmarkt hergibt, lebt woanders.

Die Realität in der Familie eines "modernen Vaters" (wenn wir uns mal zurück auf die Studie besinnen) sieht so aus:
7.00 Uhr  Gemeinsam mit Frau Kinder für Schule und Kindergarten fertig machen
7.30 Uhr  Kinder zu Schule und Kindergarten bringen
              Frau macht Haushalt
              Mann geht arbeiten
13.00 Uhr Frau holt Kinder vom Kindergarten ab
              Mittagessen
              Frau betreut Kinder
16.30 Uhr Mann kommt nach Hause
              Mann betreut Kinder
              Frau macht Haushalt
bis 20 Uhr Mann bringt Kinder zu Bett
Am Wochenende Mann/Frau 50:50 (Kinder/Haushalt).

Zugegebenermaßen läuft das nicht überall so ab, abnormal ist das mit Sicherheit aber nicht.
Eheprägend ist das für mich ein Wechselmodell.
Familienrechtlich fällt das einem Trennungsvater in erster Linie als Alleinverdienerehe vor die Füsse.

Besten Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 11:42
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

Juristisch und finanziell sind es 100/0.
Mit Umgangskosten 150/0.

Sorry Beppo, das ist mathematisch unmöglich.

Jeder Tag hat 24 Stunden. Heisst bei kleinen Kindern 7/24 Betreuungsbedarf.
100/0 heißt Umgangsausschluss für ein Elternteil.

70/30 heißt Standardumgang in zwei Haushalten.
Oder klassische Arbeitsteilung in einem Haushalt.

50/50 Betreuung heißt Wechselmodell in zwei Haushalten.
Oder paritätische Arbeitsteilung in einem Haushalt

Logischerweise geht auch irgendwas dazwischen.
20/80, 40/60 oder was weiß ich.

Das backt sich jeder Mann so wies ihm passt.
Mit der passenden KM.

150/0 Betreuung geht definitiv nicht. KeinTag hat 36 Stunden. Mit oder ohne Umgangskosten.

Und was hat die Gnade deiner Ex mit der Rechtsprechung zu tun.

Welche Gnade? Hab die passende Frau für meine Familienplanung gefunden.
Du hattest die passende für deine. Jetzt löffeln wir beide aus was wir uns eingebrockt haben.
That's life.

Man muss nur aufhören, sie für Destruktion zu belohnen.

Wer belohnt wen für Destruktion? Ich versteh dich nicht.
Wenn dein Hausdrachen dir einen Ring durch die Nase zieht dafür kann dein Scheidungsrichter später nix.

Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 13:00
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin nochmal,

@Horst:

Sorry Beppo, das ist mathematisch unmöglich.

Zeitmathematisch hast Du Recht, Beppo´s Rechnung bezieht sich aber auf Finanzmathematik.

Diese Rechnung müsste man zwar etwas korrigieren, vom Grundsatz her, halte ich sie aber für in Ordnung.

Korrektur der "100/0":
Kindesbedarf beim Betreuungselternteil (Kind 12, 100%): 426 EUR, Kostenteilung: UET 334 EUR (~78%) / BET -92 EUR (~ -22%), Staat 184 EUR (~44%)

Erklärung der "150/0":
Kindesbedarf beim Umgangselternteil (Kind 12, 100%): Kostenlos
Weil Umgang in echt aber doch Geld kostet, halte ich den rechnerische Ansatz "150/0" bei Standardumgang jedenfalls nicht für grundverkehrt.

Die Behauptung, Betreuungsleistung sei mit dem Ansatz "Barunterhalt = Unterhalt durch Betreuung" vollkommen unterbezahlt, halte ich für korrekt.
Beim UET ist diese aber deutlich unterbezahlter als beim BET.

Wer belohnt wen für Destruktion? Ich versteh dich nicht.

Ich schon.

Selbst einem nur laienhaft mit dem Familienrecht betrauten Anwalt sollte klar sein, dass einer Mandantin im Erstgespräch zu vermitteln ist:
"Sichern Sie die Kinder".

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 13:33
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,
das Modell von United gefällt mir, denn man kann daran erkennen wie vieles läuft.

Das Wechselmodel Die Realität zu Ehezeiten:
Ja, das wäre in der Tat eine tolle Idee: Beide Elternteile arbeiten nur vormittags und teilen sich nachmittags den Haushalt und die Kindesbetreuung ... wer glaubt, daß das der Arbeitsmarkt hergibt, lebt woanders.

Die Realität in der Familie eines "modernen Vaters" (wenn wir uns mal zurück auf die Studie besinnen) sieht so aus:
7.00 Uhr  Gemeinsam mit Frau Kinder für Schule und Kindergarten fertig machen
7.30 Uhr  Kinder zu Schule und Kindergarten bringen
              Frau macht Haushalt
              Mann geht arbeiten
13.00 Uhr Frau holt Kinder vom Kindergarten ab
              Mittagessen
              Frau betreut Kinder
16.30 Uhr Mann kommt nach Hause
              Mann betreut Kinder
              Frau macht Haushalt
bis 20 Uhr Mann bringt Kinder zu Bett
Am Wochenende Mann/Frau 50:50 (Kinder/Haushalt).

Interpretationsmöglichkeiten: Er "Nur" ich kümmere mich um die Kinder, sie macht das nie!  (Wenn er sich um die Kinder kümmert, macht sie Haushalt.)
                                          Sie "Nur" ich kümmere mich um die Kinder, ich versorge (Haushalt) und betreue sie. (Er pickt sich ja nur die Rosinen raus, wenn er mit den Kindern spielt),

das sind sicher die Extreme, die im Fall einer Scheidung vertreten werden.

Gesetzliche Auflösung: Sie hat keine Erwerbseinkommen, deshalb ist er Alleinverdiener. Sie ist x Jahre aus dem Beruf, ihre Qualifikation ist veraltet. Er hat Karriere gemacht und hat Qualifikation und Einkommen erhöht, was auch daran liegt, dass sie sich nur um Haushalt und Kinder (wenn auch nicht ausschliesslich) gekümmert hat.

Wie sollte eine gerechte Aufteilung aussehen, ohne die Allgemeinheit zu belasten?

Da ist es eben dann doch optimal, wenn sie, nun alleine betreut, da sie ja kaum Erwerbseinkommen haben wird, das über dem Selbstbehalt liegt, und er zahlt, weil er mit Sicherheit das höhere Einkommen hat.

Wenn man das ändern will, muss man auch andere Rahmenbedingen vorher setzen, also z.B.
7.00 Uhr  Gemeinsam mit Frau Kinder für Schule und Kindergarten fertig machen
7.30 Uhr  Kinder zu Schule und Kindergarten bringen
              Frau macht Haushalt geht arbeiten
              Mann geht arbeiten
13.00 Uhr Frau holt Kinder vom Kindergarten ab
              Mittagessen
              Frau betreut Kinder
16.30 Uhr Mann kommt nach Hause
              Mann betreut Kinder und hilft im Haushalt
              Frau macht Haushalt
bis 20 Uhr Mann bringt Kinder zu Bett
Am Wochenende Mann/Frau 50:50 (Kinder/Haushalt).

Erst dann kann auch sie überhaupt für sich selbständig sorgen und ggf. auf KU verzichten.

Ich will keinem Ausreden, dass das gelebte System nicht gerecht ist, aber um es zu ändern müssen sich beide Seiten bewegen. Es muss eben der Normalfall sein, dass es 2 "Verdiener" gibt und sich 2 um den Haushalt kümmern, dass Papa Babyjahr nimmt und Mutti arbeitet, aber in der  (insbesondere  west-)deutschen Realität klingt das wie eine Utopie.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 17.01.2014 15:21




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