Ein geschiedener Vater führt seit Jahren einen erbitterten Kampf um das Umgangsrecht mit seinem Sohn. Beim Besuch einer Rechtsanwältin im Januar 2009 nahm er dieser in deren Kanzleiräumen gewaltsam seine vom Amtsgericht beigezogenen Familienakten weg. Gestern stand der 44-Jährige wegen räuberischen Diebstahls vor dem Schöffengericht. Brisant ist: Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen frühpensionierten Kriminalhauptkommissar, der 25 Jahre im Dienst der hiesigen Polizei stand.
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Ui,
harter Tobak. Also nicht die Geschichte an sich (ich denke, dass ist für viele trauriger Alltag) - sondern vielmehr
der Druck, den der Pensionist hier aufzubauen versucht.
Sicherlich kämpft(e) er hier gegen Windmühlen. Aber es zeigt, dass Juristen, Polizisten usw. wie auch immer -
vor dem Gesetz alle gleich sind.
Bleibt für ihn zu hoffen, dass er doch irgendwann etwas erreichen kann.
Gruss
Agent
Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25
Ich freue mich mittlerweile über jeden, der ausrastet.
Natürlich nicht aus Schadenfreude, sondern, weil es das System etwas näher an den Zusammenbruch bringt.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Die Gerichtsreporterin war bei uns im Mini-Club.
Aber warum verbaut er sich alles, indem er sich bei der Verhandlung so "psychisch stark angeschlagen" zeigt?
Moin Beppo,
Ich freue mich mittlerweile über jeden, der ausrastet.
Natürlich nicht aus Schadenfreude, sondern, weil es das System etwas näher an den Zusammenbruch bringt.
ich bin da eher skeptisch: Durch Medienberichte wie diesen wird in der Öffentlichkeit (also da, wo die meisten Menschen mit dem Thema sowieso nicht befasst sind und deshalb recht schlichte Pauschalmeinungen dazu haben) eher der Eindruck geschürt, dass Väterentsorgung auf breiter Linie gute Gründe haben müsse: Wenn Väter so austicken, muss es ja besser sein, wenn man sie schon rein prophylaktisch von ihren Kindern fernhält. Was im Einzelfall Ursache und was Wirkung ist, wird ja kaum hinterfragt.
Das System wird durch solche Ausraster aber ganz sicher nicht zusammenbrechen; es werden nur ein paar Vorurteile zementiert.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Martin,
Durch Medienberichte wie diesen wird in der Öffentlichkeit (also da, wo die meisten Menschen mit dem Thema sowieso nicht befasst sind und deshalb recht schlichte Pauschalmeinungen dazu haben) eher der Eindruck geschürt, dass Väterentsorgung auf breiter Linie gute Gründe haben müsse: Wenn Väter so austicken, muss es ja besser sein, wenn man sie schon rein prophylaktisch von ihren Kindern fernhält. Was im Einzelfall Ursache und was Wirkung ist, wird ja kaum hinterfragt.
Das System wird durch solche Ausraster aber ganz sicher nicht zusammenbrechen; es werden nur ein paar Vorurteile zementiert.
Dieses Problem haben alle, die ein objektives oder subjektives Unrecht bekämpfen.
Die Palästinenser haben durch ihre Terroraktionen sicher keine großen Sympathien gewonnen, aber sie haben bewirkt, dass ihre Existenz und ihr Problem wahrgenommen werden.
Und auch die Israelis haben ihre Heimat nicht nur durch "sympathisch sein" erobert.
Ein späterer israelischer Ministerpräsident war z.B. maßgeblich am Sprengstoffattentat auf das King David Hotel mit über 100 Toten beteiligt.
Und sie waren damit deutlich erfolgreicher als im dritten Reich, wo die meisten sich der Hoffnung hin gegeben haben, dass es schon nicht so schlimm werden würde, solange man nur den Nazis keinen Grund für weitere Drangsalierungen geben würde.
Schließlich haben ja sogar viele für den deutschen Staat als Soldaten im ersten Weltkrieg gedient.
Und ich denke tatsächlich, dass sich dieses Unrechtssystem in Politik und Gesellschaft so fest gefressen hat, dass sich der Knoten nur noch sprengen, aber nicht mehr aufdröseln lässt.
Solange keiner ausrastet, werden die Protagonisten das als Bestätigung ihrer guten Politik werten.
Dass über die Abschaffung des §1626a überhaupt noch diskutiert wird (mit allen, außer uns Vätern), einzig mit dem Ziel, die Diskriminierung, so weit wie möglich zu bewahren, zeigt mir, dass es ohne radikale Maßnahmen nicht mehr geht.
Und ich bin mir sicher, dass in allen staatlichen Sparkommissionen, Väter immer noch als mögliche Kompensatoren für die notwendigen Einsparungen bei AE-Müttern angesehen werden.
Die letzte KU-Erhöhung um 13% ging ja auch wunderbar durch.
Viel besser als alles Andere was jetzt diskutiert wird.
Und genau deswegen freue ich mich, wenn jemand ausrastet.
So zynisch das auch klingen mag.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Vom Gefühl her schließe ich mich Martin an.
Ich glaube nicht, dass jemand, der in der Presse von diesen Ausrastern liest, tiefgreifend analysiert, WARUM da ein Vater Amok läuft. Eher heißt es dann, dass man das hilflose Kind (und dessen Mutter) vor so einem Kaputten schützen muss.
Und klar, Du hast Recht, dass man durch die Anschläge und Israelis auf deren Probleme aufmerksam wird. Aber wieviele Menschen informieren sich über den Ursprung des Konflikts und sympathisieren nicht nur mit der einen oder anderen Seite? Wer denkt darüber nach, dass die Probleme durch die Balfour-Deklaration durch die Briten quasi geschaffen wurde? Ähnlich wie bei einem Umgangs- oder Sorgerechtstreit kloppen die Beteiligten sich um die Rechte am Kind (Land). Und niemand kann dieses Problem fair lösen. Man kann sagen: Teilt es euch (Wechselmodell für Israel/Palästina), aber wenn beide daran ziehen, mit dem Ziel, ganz zu gewinnen und den anderen aus dem Rennen zu kicken, kann man es nicht mehr lösen. Man zwingt sie, beide dort zu leben und sich gegenseitig auszuhalten, aber die Bomben zünden trotzdem.
Und was macht das gemeine Volk? Denkt sich: "Interessiert mich nicht, sollen sie sich doch die Köpfe einschlagen, schade ums schöne Land!" oder "Schmeißt halt den Einen raus, dann ist Ruhe!"
Und bei Israel/Palästina sieht man doch klar: Es fallen Bomben über Bomben, es gab so viele Tote und Verletzte und eine Lösung gibt es trotzdem nicht. Dito in Irland.... und zusammengebrochen ist dort auch nix.
Ich halte Gewalt nach wie vor für einen Weg, der keinen Erfolg verspricht.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Ganz klar!
Wer mit einem Zustand gut leben kann, versucht ihn zu konservieren und hält jeden, der ihn verändern will für einen Querulanten (wenn friedlich) oder Terroristen (wenn gewalttätig).
Wer mit einem Zustand nicht leben kann, versucht ihn zu ändern. Notfalls mit Gewalt.
Und natürlich gibt es auch gewaltsame Aufstände, die gescheitert sind.
Der Terrorist des Einen ist immer auch der Freiheitskämpfer des Anderen.
Und wie hier auch oft als Signatur zu finden ist:
Wer nicht kämpft hat schon verloren!
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Gegen das Kämpfen ist nichts zu sagen! Auf die Wahl der Waffen kommt es an. :note:
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin Beppo,
Die Palästinenser haben durch ihre Terroraktionen sicher keine großen Sympathien gewonnen, aber sie haben bewirkt, dass ihre Existenz und ihr Problem wahrgenommen werden.
Und auch die Israelis haben ihre Heimat nicht nur durch "sympathisch sein" erobert.
keinerlei Widerspruch von meiner Seite. Nur: Wenn man Lieschen Müller auf der Strasse fragt (und die entscheidet Wahlen!), weiss diese (falls sie überhaupt eine Ahnung hat, wo Israel liegt) bestenfalls, dass das eben "die Juden" leben, nachdem man die meisten von ihnen vor etwa 70 Jahren umgebracht hat - und dass die Palästinenser die nicht leiden können. Geografische, historische, religiöse und ethnologische Detailkenntnisse, wie sie beispielsweise >>>HIER<<< zu lesen sind, hat Lieschen Müller nicht - und will sie auch nicht haben.
Jetzt liest Lieschen Müller den eingangs zitierten Zeitungsartikel über den ausrastenden, psychisch angeknacksten Vater. Mit der Ungerechtigkeit des deutschen Familienrechts hat sie sich noch nie befasst - und wird es auch nie tun, sofern sie nicht selbst aktiv davon betroffen ist. Hängen bleibt bei ihr daher nur ein diffuses Gefühl von der Sorte "solchen Typen kann man ja keine Kinder anvertrauen!" oder "die Mutter wird schon gute Gründe haben, das Kind vom Vater fernzuhalten; sie kannte ihn schliesslich!" Und damit ist der "Sache der Väter" nicht gedient.
Echten medialen Aufmerksamkeitswert hätte eine Aktion, bei der tausende oder zehntausende umgangsboykottierter Väter ankündigen, bis zur Einrichtung eines geregelten und verlässlichen Umgangs mit ihren Kindern ihren Unterhalt auf ein Sperrkonto zu überweisen. Denn so viele Gerichtsvollzieher hat dieses Land gar nicht, die dann aktiviert werden könnten. Dazu müsste es allerdings eine grosse Solidarität zwischen den entsorgten Vätern geben - und die ist Illusion: Die meisten backen ihre eigenen Brötchen. Auch der "ausrastende Vater" hatte nicht das "grosse Ganze" oder den "Kampf gegen das System" im Hinterkopf, sondern nur seinen eigenen (verständlichen) Frust. Damit bewegt man aber nichts.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
LBM, Martin, aus euch spricht der ehrenwerte Grundsatz, dass der Staat das Gewaltmonopol hat, und das Vertrauen, dass dieser damit auch vernünftig umgeht.
Und bis vor einigen Jahren hatte ich dieses Vertrauen auch.
Inzwischen ist mir dieses jedoch vollständig abhanden gekommen.
Ich gebe gerne zu, dass es noch deutlich schlimmere Staaten gibt als diesen und dass es falsch wäre, eine Mehrheit für die Probleme einer Minderheit zu bestrafen.
So ähnlich wie es vor Jahren einmal Klaus Kinski in seiner gewohnt drastischen Art sagte:
"Was würden Sie denn sagen, wenn ich Ihnen vor die Haustür k....n würde, aus Protest, dass mein Klo nicht funktioniert!"
Nur beklage ich nicht ein schlimmes Schicksal, dass mir vom Himmel auf den Kopf gefallen ist, und um dessen Beseitigung sich der Staat in meinen Augen nicht angemessen bemüht, sondern ich spreche von einem Problem welches der Staat schuldhaft verursacht!
Der Staat ist hier der Täter!
Und hier sehe ich mich und andere Betroffen durchaus im Recht, mich auch mit ungesetzlichen Mitteln zur Wehr zu setzen, solange mir legale Mittel verweigert werden.
Auch Sklaven, die in einem Sklavenhalterstaat die Minderheit darstellen, haben aus meiner Sicht das Recht, für ihre Freiheit zu kämpfen. Auch wenn das gegen die Sklavengesetze verstößt, und die 60% Lieschen Müllers, das Sklavensystem völlig OK finden und garnicht verstehen, warum die Sklaven so unzufrieden sind. Ja noch nicht mal wissen dass sie unzufrieden sind.
Natürlich bevorzuge ich Waffen, die möglichst wenig Unschuldige treffen.
Und am schlimmsten ist es natürlich, wenn Eltern ihre eigenen Kinder mit in den Tod nehmen.
Ich bin sicher noch weit davon entfernt selbst mit ner Knarre den BGH zu stürmen, aber niemand kann mich zwingen besonders traurig zu sein, wenn es doch mal jemand tut.
Und vermutlich würden dann auch weniger verzweifelte Väter ihre Kinder mit in den Tod nehmen.
Bittere Grüße
Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi
Auch mal was dazu sagen.
Und hier sehe ich mich und andere Betroffen durchaus im Recht, mich auch mit ungesetzlichen Mitteln zur Wehr zu setzen, solange mir legale Mittel verweigert werden.
Hierbei sehe ich einen (vermutlichen) Irrtum bei Dir. Was ist Recht, was Unrecht. Zumindest kann das eigene Recht nicht aus dem dt. Gesetz abgeleitet werden, welches dann in der (legalisierten!) Anwendung als Unrecht empfunden wird. Wenn, so muss mindestens ein Schritt weiter gegangen werden. Dann wiederum kommt man zum universellen Recht. Doch bitte sehr - was soll das sein? Wo steht das? Wer legt das fest, ebenso die Spielregeln?
Wird das nicht geklärt bleibt alles völlig individuell, subjektiv. Mit all den Stigmata.
Ich bin sicher noch weit davon entfernt selbst mit ner Knarre den BGH zu stürmen, ...
Falls es Dir doch einmal passieren sollte: Tust Du es nur für Dich allein, wirst Du in den Medien genauso durch den Kakao gezogen, bist pauschal ein ganz Schlimmer. Tust Du es für andere, bist Du ein Terrorist. Solange diese Denkweise nicht überwunden wird (oder kennt einer von Euch noch den Begriff des Freiheitskämpfers oder Widerständlers aus den heutigen Medien?), kommt es nur noch schlimmer. Terroristen, alles Terroristen. Was denn auch sonst.
Es ist immer das Problem, von welchem Standpunkt aus was betrachtet wird und hier dann eine Übereinkunft zu erzielen. Und in D. setzt sich nun mal der Mächtigere durch - der Staat.
Gruss oldie
PS: Sage bitte vorher Bescheid.
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hallo Oldie,
Was ist Recht, was Unrecht. Zumindest kann das eigene Recht nicht aus dem dt. Gesetz abgeleitet werden, welches dann in der (legalisierten!) Anwendung als Unrecht empfunden wird.
Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 2: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Soweit es das deutsche Familien"recht" betrifft, ist hier wohl jeder Kommentar überflüssig ...
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Soweit es das deutsche Familien"recht" betrifft, ist hier wohl jeder Kommentar überflüssig ...
Eben, auf die Diskrepanz zw. Gesetz und Rechtssprechung/-auslegung hatte ich ja abgezielt. Solange das BVerfG das BGB bzw. FamFG (kleiner Blick zum SR) verteidigt wird auch das GG eingehalten. Logisch, oder?
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Es wird die schlussendliche Aktion gesehen, nicht der Weg dorthin. Den Weg zu erklären ist auch viel zu kompliziert und birgt das Risiko, kritische Gründe benennen zu müssen.
Es wird völlig vergessen, dass dieser Mann schlimm verwundet in der Ecke stand und die Ächter des deutschen Rechts aus auf eigenes Wohlbehalten ausgerichteter Distanz mit Speeren auf ihn einstachen. Ich empfinde Respekt für den Mann. Nicht für seine Tat im Büro der RAin, sondern für sein Verhalten in der Gerichtsverhandlung.
Wie heißt es noch: Nimm einem Mann nie so viel, dass er nichts mehr hat.
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hi,
Eben, auf die Diskrepanz zw. Gesetz und Rechtssprechung/-auslegung hatte ich ja abgezielt. Solange das BVerfG das BGB bzw. FamFG (kleiner Blick zum SR) verteidigt wird auch das GG eingehalten. Logisch, oder?
Nun, nach vergleichbarer Logik hätte auch das Dritte Reich als Rechtsstaat durchgehen können. Und somit schließt sich für mich der Kreis zu diesem hier:
Auch Sklaven, die in einem Sklavenhalterstaat die Minderheit darstellen, haben aus meiner Sicht das Recht, für ihre Freiheit zu kämpfen.
Ein Staat, der auf elementare Grundrechte pfeift, hat jegliche Legitimation verwirkt. Das gilt auch und insbesondere dann, wenn sich dieser Staat dabei formaljuristisch korrekt verhält (wobei nicht einmal dies im deutschen Familienunrecht gewährleistet ist). Menschenrechtsverletzungen werden nämlich nicht dadurch geheilt, dass man selbige zum Gesetz erklärt und/oder einfach leugnet - im Gegenteil, hiermit verhöhnt dieser Staat seine Opfer noch zusätzlich.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Oldie, ich bin nicht ganz sicher, ob ich deine Worte richtig verstanden habe, aber ich leite das Recht (nicht nur mein Recht) auf Widerstand von universellen Grundsätzen und Grundrechten ab.
Das sind unter Anderem das Grundgesetz, mit seinem Gleichheitsgrundsatz.
Die diversen Bestimmungen von UNO, EMRK, etc. zum Thema Menschenrechte.
Die seit Solon postulierten Grundsätze der Rechtsprechung, z.B. das Gesetze schriftlich zu formulieren sind und eben nicht in das billige Ermessen des Richters zu legen sind.
Die allgemein anerkannten Regeln der Rechtstaatlichkeit, wie
In Dubio pro Reo.
Die Gewaltenteilung.
Die Ausgestaltung von Gesetzen und Urteilen ohne Ansehen der Person und seiner Religion, Hautfarbe, Geschlecht, etc.
Und auch der Leitsatz, "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht", der ja auch irgendwo im GG verankert ist.
Und nein, Unrecht wird nicht zu Recht, nur weil der Täter demokratisch gewählt wurde, oder weil es in ein Gesetz geschrieben wird.
Also so, wie Malachit es schon gesagt hat.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Ähm, eigentlich hatte ich alles zynisch gemeint. Falls es falsch rüber gekommen ist bitte mal so betrachten.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Moin,
Und hier sehe ich mich und andere Betroffen durchaus im Recht, mich auch mit ungesetzlichen Mitteln zur Wehr zu setzen, solange mir legale Mittel verweigert werden.
das hatte ich mit meinen Postings ja gar nicht in Abrede gestellt; ich bezweifle nur sehr stark, dass Einzelaktionen wie die eingangs beschriebene diesem Ziel in irgendeiner Form dienen. Nach meiner Kenntnis der medialen Wahrnehmung durch die "grosse Masse" bewirken sie eher das Gegenteil.
Wie dieser Mechanismus über die Medien funktioniert, kann man derzeit sehr hübsch an der Kachelmann-Kiste sehen: Anfangs war weitgehend unstrittig, dass eine behauptete Vergewaltigung zwangsläufig stattgefunden haben muss - weil "Männer tun sowas ja, und keine Frau würde sich so etwas ausdenken!" Allmählich dreht sich das Blatt jedoch; die Erkenntnis, dass eine rachsüchtige Frau zu beinahe allem fähig ist, bricht sich Bahn. Wohlgemerkt: Ohne dass sich an den prozessual noch vollkommen ungeklärten Fakten irgendwas geändert hätte...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Oldie,
Ähm, eigentlich hatte ich alles zynisch gemeint. Falls es falsch rüber gekommen ist bitte mal so betrachten.
Ja, ich schätze, da hab' ich was falsch verstanden. Das ist halt das übliche Problem, wenn man nur den Text, aber nicht die Tonspur hat - und bereits vor zweihundert Jahren hatte Jean Paul gefordert, für die Schriftsprache als neues Satzzeichen ein Ironiezeichen einzuführen, analog zum Fragezeichen, damit man auf Anhieb erkennen könne, welche Aussagen der Autor wortwörtlich verstanden haben möchte, und welche er ironisch meint.
Allerdings wissen wir bis auf den heutigen Tag nicht, ob es ihm mit dem Vorschlag für ein Ironiezeichen ernst war - oder ob er es womöglich einfach bloß ironisch gemeint hat 😉
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.