Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, hat am 27. August den Abschlussbericht der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen in Deutschland vorgestellt.
"Die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigen: eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat einen zentralen Stellenwert für die Familien und die Familienpolitik", sagte Manuela Schwesig. "Ich freue mich, dass der Abschlussbericht vorliegt. Hieraus können wir eine Menge lernen: Mit dem ElterngeldPlus und den Investitionen in die Kinderbetreuung sind wir auf dem richtigen Weg. Es bleibt aber noch viel zu tun."
Den vollständigen Bericht gibt es >>hier<< (über 400 Seiten)
Ebenso gibt es eine Kurzform der Ergebnisse auf 2 Seiten.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Das Elterngeld Plus wird wirklich eine gute Sache, insbesondere als Meilenstein für eine paritätische Rollenverteilung während der Beziehung. Wenn Mann da nicht zugreift, ist ihm nicht zu helfen.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Wenn Mann da nicht zugreift, ist ihm nicht zu helfen.
LBM you made my day! :rofl2: Horst
Das Elterngeld Plus wird wirklich eine gute Sache, insbesondere als Meilenstein für eine paritätische Rollenverteilung während der Beziehung. Wenn Mann da nicht zugreift, ist ihm nicht zu helfen.
auch wenn diese Statistik nicht ganz aktuell ist: 25% hört sich zwar nett an; bedeutet aber im Umkehrschluss, dass auch heute noch etwa drei Viertel der Väter mit dem klassischen Rollenmodell vollkommen zufrieden sind. Und ich vermute mal: Nach Ablauf der möglichen 14 Monate Elternzeit (davon meist nur zwei vom Vater erbrachte) werden sich nicht sehr viele von ihnen um ein paritätisches Rollenmodell bemühen, sondern KKK (Kinder, Küche, Kirche) gerne weiterhin bei ihren Frauen oder Partnerinnen lassen.
Auch die ZEIT hat kürzlich festgestellt:
Zwei Ziele hatte Ursula von der Leyen im Herbst 2006 zur Einführung des neuen Elterngeldgesetzes formuliert: Zum einen sollten Paare ermutigt werden, mehr Kinder zu bekommen; zum anderen sollte das Gesetz dafür sorgen, dass Paare sich die Babyfürsorge stärker partnerschaftlich teilen. Dafür gibt der Staat jährlich rund fünf Milliarden Euro aus. Leider muss man feststellen: Bislang wurden beide Ziele verfehlt.
Weder stieg die Geburtenzahl (laut der neuesten amtlichen Statistik aus dem Jahr 2012 liegt sie mit 673.500 Kindern noch unter der des Jahres 2005), noch verbringen frischgebackene Väter in den Monaten nach der Geburt auch nur annähernd so viel Zeit zu Hause wie die Mütter. Der sogenannte neue Vater, er ist ein Zweimonatsvater. Dem Klischee nach: Akademiker, nimmt nach der Geburt zwei Wochen Urlaub und ein Jahr später noch mal zwei Monate Elternzeit, um den Nachwuchs in die Kita einzugewöhnen. Dazwischen und danach kümmert er sich um Meetings, Dienstreisen sowie den einen oder anderen Karrieresprung – und lässt sich dennoch für seine aufopferungsvolle Elternschaft loben.
Erst wenn es knallt und eine Trennung ins Haus steht, kommt das bekannte "Jetzt will ich aber endlich auch mal Kinder betreuen dürfen!"
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin
Da nicht hinterfragt wurde, warum 3/4 der Männer zufrieden sind, halte ich diese Zahl für Propaganda. Belegt ist, das Männer bei gleicher Tätigkeit deutlich mehr verdienen als Frauen. Wenn das kein elementarer Motivationsschub für die obige Rollenverteilung ist, wäre - übertrieben ausgedrückt - Leben in Armut erstrebenswert. Da bin ich persönlich anderer Auffassung. Überhaupt kommt mir die gesellschaftl. bedingte finanzielle Situation bei solchen Umfragen immer zu kurz, wird ja auch eigentlich ausgeblendet bzw. vermieden.
Erst wenn es knallt und eine Trennung ins Haus steht, kommt das bekannte "Jetzt will ich aber endlich auch mal Kinder betreuen dürfen!"
Das halte ich so ausgedrückt für eine ganz böse Unterstellung.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Ich denke, dass die meisten Paare die Entscheidung, wer wie viel Elternzeit nimmt, wirtschaftlich kalkulieren. Dann bleibt der Besserverdienende im Job und der Wenigerverdienende zu Hause. Man muss ja mit der Einkommenssumme auch leben können und die Einbußen sind ja nicht unerheblich, wenn 35% eines Einkommens wegfallen.
In den wenigen Fällen, die mir persönlich bekannt sind, sind die Väter in langer Elternzeit auch die, die weniger verdienen. Aus reiner Freude am Kind hat von denen keiner die Elternzeit gewählt.
In meinem eigenen Haushalt wird es deshalb keine weitere Lausebacke geben, weil ich nach 8 Wochen wieder arbeiten möchte und der potentielle Kindesvater aber keine 12 Monate Elternzeit machen will. Also ist das Projekt ad acta. Auch hier spielen die finanziellen Gründe eine Rolle (ich verdiene 1/5 weniger) und außerdem kann ja nur ich stillen (was ich gar nicht will, aber gut....).
Ich bin natürlich auch nur ein Einzelfall. Dennoch rate ich an, "Vaterseindenke" nicht zu "Volkes Wille" zu erklären. Da sind wir noch weit von entfernt, leider!!
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin
Ich denke, dass die meisten Paare die Entscheidung, wer wie viel Elternzeit nimmt, wirtschaftlich kalkulieren.
Sehe ich genauso. Das bitte mal auf der Zunge zergehen lassen, und dann eine Trennung sich vorstellen, wo genau dieses Konstrukt zerstört wird. Hier jetzt einem ET vorzuwerfen, plötzlich die Betreuung für sich zu entdecken, ist mit lediglich materieller Schlussfolgerung verachtend. Die vorherige Wahrnehmung finanzieller und betreuungstechnischer Verantwortung wird nach der Trennung damit konterkariert.
Sorry für das Nachtreten.
LG oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Das ist Deine Meinung und kein Nachtreten 😉
Ich wollte an meinem eigenen Beispiel lediglich zeigen, dass die Entscheidung in der Beziehung nicht ausschließlich von wirtschaftlichen Aspekten getragen sein sollte. Bleiben wir bei meinem Beispiel: Nehmen wir an, Lausebacke2 ist ein Jahr alt und unsere Beziehung scheitert. Für meinen LG hätte das zur Folge:
- ER hat die Elternzeit gemacht.
- ICH habe gearbeitet und KEINE finanziellen Nachteile gehabt
- ER verdient nach den 12 Monaten weiterhin mehr als ich
Er könnte sein Hausmanndasein für sich entdecken und Unterhalt einfordern. Er könnte sagen: "Ex-Mausi, wir arbeiten beide, lass uns Lausebacke2's Betreuung teilen!". Und natürlich könnte er auch sagen: "Hier haste dein Kind, ich hab keine Lust mehr!"
Aber seine Ausgangsposition hätte sich gegenüber den "Zweimonatselternzeitvätern" gegenüber um 100% verbessert, weil er während der 12 Monate NICHT ausschließlich wirtschaftlich (zu kurz) gedacht hat. 😉
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
seine Ausgangsposition hätte sich gegenüber den "Zweimonatselternzeitvätern" gegenüber um 100% verbessert, weil er während der 12 Monate NICHT ausschließlich wirtschaftlich (zu kurz) gedacht hat. 😉
Ja, LBM, genauso! :thumbup:
Hier schreibst du aus eigener Erfahrung, weshalb sich immer mehr Paare gegen ein zweites - oder schon gegen das erste - Kind entscheiden.
Wenn Horst oder Martin als Väter dasselbe schreiben, werden sie als "Lila Pudel" diffamiert.
Wenn wir als Mütter so etwas schreiben, sind wir "Femi-Nazis".
Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann. sagt nicht nur der Volksmund. Diese Erfahrung machen auch Familienrechtler - ganz gleich ob sie engagiert und redlich oder zynisch und empathielos ihre alltägliche Routine abarbeiten. Und auch ganz gleich, ob sie hinter dem Richtertisch sitzen oder an einem der beiden Parteivertreter-Tische.
Einen erholsamen Sonntag wünscht uns 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
MoinLBM
Oh nein, falls Du mit "Nachtreten" meinen Beitrag auf den Deinigen bezogen hast. Ganz sicher meinte ich das nicht - niemals. Versprochen. Ich meinte da einen weiter oben angesiedelten Standpunkt, der mich regelrecht in Rage bringt.
LG oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hi Oldie,
es ist wohl meine Woche der misunderstandings :redhead:
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin,
Da nicht hinterfragt wurde, warum 3/4 der Männer zufrieden sind, halte ich diese Zahl für Propaganda.
Jep. ... und nicht nur diese Zahl.
Belegt ist, das Männer bei gleicher Tätigkeit deutlich mehr verdienen als Frauen.
Das "deutliche Mehr" wird in den Medien gerne verkauft. Aktuell liegt dieses bei 22%.
Dass diese Zahl in Bezug auf gleiche Tätigkeit/Arbeitszeit auch nach den Erhebungsmethoden des Statistischen Bundesamtes (Bereinigung in Bezug auf geringere Arbeitszeit und Tätigkeit in schlechter bezahlten Berufssegmenten) bei 8% liegt, wird gerne weggelassen ... in der Tat empfinde ich auch diese 8% als deutliche Schlechterbezahlung und traurig.
Wenn man - wie der IW Köln (siehe <hier>) - aber diese Zahl weiter untersucht und zu dem Ergebnis kommt, dass es "nur" 2% sind, dann wird man schnell in die Schublade "gefährlich" gesteckt ...
http://www.equalpayday.de/statistik/
Das liegt an der Betrachtungsweise. Die Zahlen des IW sagen lediglich aus, dass ein Teil des Entgeltunterschieds erklärbar ist. Das ist vergleichbar mit der „bereinigten Lohnlücke“ des Statistischen Bundesamts. Die Botschaft, die das IW vermittelt, ist allerdings gefährlich.
Um es klar zu sagen: Auch wenn es lediglich 2% sind, halte ich ungleiche Entlohnung für gleiche Tätigkeit für schlimm.
Anstelle auf Statistiken zu schauen, gucke ich mich aber lieber in meinem Umfeld um.
Eine tarifvertragliche Klausel, die es einem Unternehmen ermöglicht, Frauen für den gleichen Job schlechter als Männer zu bezahlen, konnte ich bis dato nicht finden.
Bestimmungen, aus denen hervorgeht, dass eine weibliche Bewerberin bei gleicher Eignung einem männlichen Bewerber vorzuziehen ist, kenne ich aber durchaus.
Hier schreibst du aus eigener Erfahrung, weshalb sich immer mehr Paare gegen ein zweites - oder schon gegen das erste - Kind entscheiden.
Wenn Horst oder Martin als Väter dasselbe schreiben, werden sie als "Lila Pudel" diffamiert.
Wenn wir als Mütter so etwas schreiben, sind wir "Femi-Nazis".
@Biggi:
Dass eine gemeinsame Entscheidung gegen ein Kind aufgrund der wirtschaftlichen und betreuungstechnischen (und manchmal auch familienrechtlichen) Rahmenbedingungen getroffen wird, hat mit "Lila-Pudel" oder "Fem-Nazi" nichts zu tun.
Wenn man aber regelmäßig "Väter-in-Alleinverdienerehen-sind-selber-Schuld" propagiert und alle nicht in die eigene Meinung passenden anderslautenden Argumente mit rethorisch versierten "Jammerlappen"- und "Schwätzer"-Statements vom Tisch wischt, ohne auf sachliche Argumente und Situationsbeschreibungen mit auch nur im Ansatz sachlichen Gegenargumenten zu reagieren, braucht man sich über "Ich-hab-keinen-Bock-mehr-in-diesem-Forum-zu-schreiben" nicht wirklich zu wundern.
In der von Oldie verlinkten Studie geht es um die Wirkung der familienpolitischen Fördermaßnahmen.
Die dadurch geschaffenen Rahmenbedingungen werden teilweise als kontraproduktiv tituliert.
Mit keinem Wort auf den Inhalt der Studie einzugehen und die eheliche Rollenverteilung auf "einer 100% KKK und einer 100% Geldverdienen" zu reduzieren, ist arm.
Genauso arm wie das Zeugnis, dass die Studie dem Staat ausstellt.
Gruß
United
Um es klar zu sagen: Auch wenn es lediglich 2% sind, halte ich ungleiche Entlohnung für gleiche Tätigkeit für schlimm.
Wenn das tatsächlich so wäre, brauchen wir ganz schnell eine Männerquote.
Welcher Arbeitgeber würde dann noch Männer einstellen, wenn Frauen die gleiche Arbeit mindestens genauso gut machen (oder noch besser) aber bereit sind 2% (oder 23%) weniger zu bekomen?
Keiner!
Grüße
Lullaby
Hallo,
Welcher Arbeitgeber würde dann noch Männer einstellen, wenn Frauen die gleiche Arbeit mindestens genauso gut machen (oder noch besser) aber bereit sind 2% (oder 23%) weniger zu bekomen?
Keiner!
Das ist doch Quatsch, man würde sich für alles Manager finden, die eine konkrete Arbeit für einige Millionen weniger machen würden. Trotzdem bekommen Manager diese exorbitaten Gehälter (natrürlich nur einige wenige).
Bei einer Einstellung geht es nie darum wie jemand die Arbeit macht, dafür gibt es einfach keine objektiven Kriterien. Sicher ist die Einschätzung im wesentlichen richtig, aber eine Differenz von 5 % oder auch 10 % ist immer drin.
Gezahlt und vorallem eingestellt wird doch aufgrund von Erwartungen und beim gleich qulifizierten Mann fällt die Einschätzung eben etwas besser aus (5% sind letzlich nicht viel).
VG Susi
Bei einer Einstellung geht es nie darum wie jemand die Arbeit macht, dafür gibt es einfach keine objektiven Kriterien.
:question:
You made my day 🙂
:question:
Das liegt einfach daran, dass wir die Zukunft nicht kennen. Wenn ein Manager (wer auch immer) einen super Gewinn einfährt, bedeutet, dass letzlich nicht, dass ,wenn ein anderer die Stelle bekommen hätte, dieser dann nicht noch mehr Gewinn gemacht hätte.
Wenn einer sehr mäßig seinen Posten ausfüllt, dann weiss man auch nicht ob es mit einem anderen Kandidaten nicht noch schlechter gekommen wäre.
Kannst Du das objektiv verifizieren? Welcher Kandidat welchen Erfolg bringt? Aber genau das macht man bei einer Einstellung, man nimmt den Kandidaten von dem glaubt, dass er es am besten macht (plus Geklünger, andere sonstige Faktoren, die aber eben auch nicht objektiv sind).
Sicher kann man die Ding dann hinterher bewerten, aber selbst wenn dann ein Neuer kommt, sind die Bedingungen nicht die gleichen.
VG Susi