Hi ihr,
ich habe mal eine Frage bzw. ein Problem: Die meisten hier kennen ja meine Story und wissen auch, dass meine Ex immer wieder tiefgreifende Probleme mit der Erziehung unseres Sohnes hat. Nachdem sich diese in Gewalt gegen ihn geäußert haben, wurden diverse Schritte eingeleitet um "ihr" zu helfen. Dazu gehörten Mediation, psychologische Begutachtung meines Sohnes, Ergotherapie etc. Meine Ex stellte bei der Psychologin und dem Kinderarzt direkt die Behauptung in den Raum, dass mein Kleiner extrem unter ADHS leiden würde und sie deshalb gar nicht anders könnte, als körperliche Gewalt gegen ihn anzuwenden. Für mich absolut unverständlich wurde dies sowohl vom Kinderarzt als auch von der Psychologin nach diversen Testreihen (absoluter Bullshit) bestätigt.
Das Problem ist jetzt, dass ich a) weiss, dass mein Sohn nicht unter ADHS leidet, sondern ein ganz normaler, aufgeweckter kleiner Junge ist, und dass meine Ex erreicht hat, dass er b) ab dem sechsten Geburtstag (nächstes Jahr) mit Psychopharmaka behandelt werden soll. Natürlich möchte ich das unter allen Umständen verhindern, denn hier wird ganz offensichtlich der falsche "Patient" behandelt, aber meine Ex besteht darauf.
Was kann ich jetzt tun? Ein Gegengutachten erstellen lassen? Das Gutachten anfechten und einen vom Gericht bestellten Psychologen ein neues Gutachten erstellen lassen?
Ich weiss es wirklich nicht ;(
Kann mir jemand einen Tip geben?
LG,
K.
Hi K.
ich muss zugeben, ich kenne deine Story nicht aber was macht dich so sicher, dass es kein ADHS ist?
Warum glaubst du, dass Kinderarzt und Psychologin das falsch diagnostizieren?
Hältst du das für Unfähigkeit, oder Vorsatz (Gefälligkeit)?
Versteh mich recht, ich will dir nichts unterstellen aber ADHS ist, trotz oft deutlicher Symptome schwer zu diagnostizieren. Nicht jedes zappelige Kind hat AD(H)S und nicht jedes AD(H)S Kind ist zappelig.
Meine eigene Erfahrung (nur am Beispiel meines eigenen Sohnes) ist, dass gerade diese Testreihen und vor Allem Fragebögen an das Umfeld für die Diagnose wichtig sind.
Ich selbst habe beim Lesen der Fragebögen sofort gedacht, jawohl, da werden genau die Muster abgefragt, die die Probleme unseres Sohne deutlich machen.
Wie sicher bist du und warum, dass die "Psychopharmaka" in seinem Falle falsch sind?
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi Beppo,
danke für Deine Antwort. Auch ich kann Deine Bedenken verstehen, aber ich kenne meinen Sohn und ich weiss - egal wie bescheuert sich das anhören mag -, dass er ganz sicher keinerlei Anzeichen von ADHS zeigt. Zumindest tut er das nicht bei mir, denn ich gebe zu, dass ich schon sehr oft den Eindruck hatte, dass sich in seinem kleinen Köpfchen ein Schalter umlegt, sobald er bei seiner Mutter ist. Dies äußert sich öfters sehr heftig, z.B. hat er am letzten Sonntag nach dem WE bei mir im Flur meiner Ex versucht einen Spiegel in der Garderobe zu zertreten, weil er sich darin gesehen hat.
Komisch ist, dass ich mit ihm Tage oder Wochen verbringen kann und er noch nie ein solches Verhalten an den Tag gelegt hat. Er schlägt auch seine Mutter (Rache???), würde aber nie auf die Idee kommen, mir weh zu tun.
Verstehe mich nicht falsch, denn ich weiss schon, dass mein Kleiner bei meiner Ex ein schwieriges Kind ist, aber die Diagnose ADHS passt einfach nicht, denn dann wäre er es bei mir auch und wir haben am WE alles andere als "Spaßkultur rund um die Uhr". Auch dort habe ich Pflichten, die meinem Kleinen nicht immer passen, aber er macht trotzdem alles mit und flippt nicht aus. Zudem weigert er sich auch seit Jahren seine Mutter zu küssen oder mit ihr zu schmusen, mit mir kann er stundenlang auf der Couch sitzen und kuscheln. Strange, oder?
Kurz mal zu den Medis: Ich habe das Gefühl, dass meine Ex denkt, dass das was die Schläge nicht gerichtet haben, jetzt die Medis erledigen. Unterdrücken, Kleinhalten und Erzwingen um jeden Preis, was nicht da ist.
Bzgl. der Testmethoden muss ich Dir beipflichten, denn bei meinem Sohn war das Ergebnis alles andere als eindeutig. Aufgaben für seine Alterstufe hat er einfach nicht machen wollen (und ist daher gandenlos abgesoffen), aber Aufgaben die weit über seiner Altersstufe lagen, hat er mit Bravour erledigt. Als Kind war ich auch nicht anders, denn auch ich habe immer nur das getan, was mich wirkliche forderte, das aber mehr als gut. Mit 16 wurden daher zwei IQ-Tests bei mir gemacht und der eine ergab einen Wert von 168, der andere einen von 172. 170 habe ich also schriftlich und kam daraufhin auf ein Internat für Hochbegabte. Da hat dann alles wunderbar geklappt 😉
Evtl. ist es bei ihm ja ähnlich, obwohl die männlichen Gene dann extrem dominant sein müssten, denn seine Mutter bringt noch nicht einmal einen einzigen Satz fehlerfrei aufs Papier...
LG,
K.
Hallo LucasDaddy,
ist zwar schon wieder ein paar Jahre her, seit ich diese Modekrankheitsdiagnose ADHS von meinem Großen fernhalten durfte, aber Basisinformation zum Thema findet sich beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse: http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/m02__landesvertretungen/0883/03__medienservice/02__medienservice__archiv/06__2008__medienservice__malaisen.html (in dem Download ab Seite 26, unter der bezeichnenden Überschrift: "Psychomedikamente für Kinder – Wer ist hier hyperaktiv?").
Die wesentlichen Punkte: Über den Medikamentenverbrauch von Ritalin & Co heißt es, auch wenn in unserer heutigen Welt ADHS vielleicht häufiger vorkomme als früher, so ist bei den Medikamenten eine "Verfünffachung des Volumens in weniger als zehn Jahren (...) dennoch beunruhigend." Und wir reden hier wohlgemerkt über Mittel, die "dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen - genauso wie zum Beispiel Morphium". Wir reden bei diesem Zeug also wirklich nicht über Fenchelhonig oder über ein Fieberzäpfchen.
Wichtig ist auch dieses: "AD(H)S darf jedoch nicht als bequeme Erklärung für ein anstrengendes Kind, das sich nicht elterlichen, erzieherischen oder gesellschaftlichen Normen entsprechend verhält, herhalten. Es ist wichtig, die Diagnose sorgfältig abzuklären, damit Kinder eine für ihre Probleme geeignete Behandlung bekommen." Nun, die Diagnose ist in diesem Fall da - aber wie sieht es mit der Qualifikation der Leute aus, die diese Diagnose gestellt haben? Bei einem Kinderarzt erwarte ich im Normalfall nicht so viele Kenntnisse über ADHS, dass er eine Diagnose zweifelsfrei stellen kann. Und die Psychologin - ist das eine Kinderpsychologin mit Spezialausbildung zum Theme ADHS? Alles andere würde ich erst mal mit einem Fragezeichen versehen, notfalls durch ein Gegengutachten.
Was für deinen Fall eventuell ein Ansatzpunkt ist: In dem genannten Artikel heißt es vollkommen zurecht über Ritalin & Co, "arzneimittelrechtlich sind sie ausschließlich als Teil eines umfassenden Behandlungsprogramms zugelassen – zum Beispiel in Verbindung mit psychotherapeutischen und pädagogischen Maßnahmen. Anders herum gesagt: ADHS allein mit diesen Präparaten zu behandeln, ist hierzulande verboten". Das heißt: Ritalin darf nicht die Therapie sein, sondern "nur" das Mittel zum Zweck, das die Behandlung des Kindes durch Psychotherapie u.ä. erst möglich machen soll. Und wenn nun ohnehin eine Psychotherapie angesagt ist (denn ohne diese oder etwas ähnliches darf es auch kein Ritalin geben) - wäre es dann nicht ein Ansatz, wenn du deinen Sohn durch die Behandlung begleitest und nicht deine Ex? Argumentation: Wenn du dabei bist anstelle der Ex, dann braucht es keine Medikamente, um ihn "behandlungsfähig" zu machen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo lucasdaddy,
bitte nimm es mir nicht übel, aber durch deine Statements habe ich das Gefühl, dass du von den Diagnosekriterien von ADHS nur wenig Ahnung hast:
Bzgl. der Testmethoden muss ich Dir beipflichten, denn bei meinem Sohn war das Ergebnis alles andere als eindeutig. Aufgaben für seine Alterstufe hat er einfach nicht machen wollen (und ist daher gandenlos abgesoffen), aber Aufgaben die weit über seiner Altersstufe lagen, hat er mit Bravour erledigt.
Was du hier beschreibst könnte für einen Intelligenztest gelten - hat aber mit der Diagnose ADHS wohl nur wenig zu tun.
Ebenso sind die Verhaltensauffälligkeiten deines Sohnes bei deiner Ex, die du beschrieben hast, nicht letztendlich das Diagnosekriterium, sondern vielmehr eine Folge von ADHS. Dies sollte dann zu einer Diagnose nach ICD10 - "HKS mit Störung des Sozialverhaltens" führen. Diese Störung ist nicht zwingend bei einer Diagnose ADHS.
ADHS wird über standardisierte Frembeurteilungsbögen (FBB-HKS) diagnostiziert. Bisserl mehr dazu fndest du zum Beispiel unter:
http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE09/HOMEPAGE/Wild/ADHSZusf.pdf
Den FBB-HKS beispielsweise hier:
http://www.philso.uni-augsburg.de/lehrstuehle/psychologie/psycho1/team/zimmermann/downl_paeddiag/Fremdbeurtbogen.pdf
Wo ich dir Recht gebe:
Es ist mitunter sehr schwierig die Diagnose ADHS trotz Beobachtung typischer Symptome zu stellen. Die Abgrenzung beispielsweise zu einer emotionalen Störung oder Anpassungsstörung ist schwierig.
Bezüglich deiner Vorbehalte zu einer Medikation:
Und wir reden hier wohlgemerkt über Mittel, die "dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen - genauso wie zum Beispiel Morphium". Wir reden bei diesem Zeug also wirklich nicht über Fenchelhonig oder über ein Fieberzäpfchen.
Die Wirkungsweise von Methylphenidat ist gänzlich eine andere als beispielsweise Morphium. Der Wirkstoff wirkt NICHT dämpfend, sondern anregend - er gleicht einen Stoffwechselmangel einer Hirnregion aus.
Methylphenidat führt nicht zu einer körperlichen Abhängigkeit. Es gibt zahlreiche verlässliche Studien, die belegen, dass bei Mediaktion bei ADHS einem späteren Drogenmissbrauch vorbeugt.
Um über eine Mediaktion entscheiden zu können, bedarf es natürlich einer fundierten Diagnostik. Nicht jede ADHS-Störung bedarf einer Mediaktion.
Zu den anderen Ausführungen von Malachit bleibt anzumerken, dass bei ADHS üblicherweise mit Verhaltenstherapie gearbeitet wird.
Grüße
galaxy
Hi Galaxy,
vorab erstmal: Ich habe mich sehr wohl - zumindest versucht - weitgehend in das Thema "ADHS oder eben nicht" einzulesen, aber sicherlich weiß ich nicht alles. Aber darum geht es mir ja auch gar nicht, denn nicht ich habe bei meinem Sohn ADHS diagnostiziert, denn ich sehe dazu keinerlei Grund. Mein Sohn ist bei mir weder auffällig aktiv, noch unaufmerksam, noch hat er Probleme sich in seinem sozialen Umfeld einzugliedern. Ganz anders fällt dazu natürlich die Meinung meiner Ex aus, denn dort ist er angeblich nie zur Ruhe zu bringen, gewalttätig anderen Kindern und seiner Mutter gegenüber und ihrer Aussage nach "einfach nur nervig". Ich kann das einfach nicht nachvollziehen, was dort behauptet wird, denn weder ich noch mein Umfeld (fast ausschließlich ebenfalls Eltern) konnten jemals etwas in diese Richtung bei meinem Kleinen beobachten. Ganz im Gegenteil!
Es ist doch wohl nachvollziehbar, dass ich mir hier Sorgen um meinen Sohn mache und von einer Fehldiagnose ausgehe, oder? Und es geht mir auch nicht darum, ob die Medis - Deiner Aussage nach - nur gut und ganz klasse sind, sondern darum, ob er sie überhaupt nehmen muss, weil es etwas zu behandeln gibt. Ich gebe Dir aber Recht, dass bei der Abschlußbeurteilung auch Schlagworte wie "Eingliederungsprobleme" und "Probleme mit der Anpassung / Unterordnung" in Bezug auf die Mutter angesprochen wurden. Nur, wo oder besser bei wem liegt denn hier das Problem? Wenn eine Mutter offen zugibt, dass sie ihr Kind die meiste Zeit nur als unnötigen Klotz am Bein empfindet und sich auch so verhält, dann muß sich wohl keiner wundern, wenn dieses einen Schaden davon trägt, oder? Weshalb sollte man dann versuchen eben genau dieses Kind mit Hilfe von Psychopharmaka dazu zu bringen, dass es auch noch dieses akzeptiert? Meine Ex schlägt unseren Sohn und soll die Lösung dann sein, daß man ihn mit Schmerzmitteln vollstopft, damit er nichts mehr spürt?
Hier sollen Symptome wegbehandelt werden und nach der Ursache fragt kein Mensch!
Und noch etwas, denn Du sprichst immer von Störungen. Wenn ein Mensch unter einer Störung leidet, dann kann er wohl kaum selbst steuern, wann und bei wem diese Störung auftritt. Genau dies ist es, was mich so mißtrauisch macht, denn - ich betone es nochmal - ich kenne meinen Sohn nicht so, wie seine Mutter ihn beschreibt und wir haben bis vor kurzem jedes WE miteinander verbracht, waren gemeinsam im Urlaub und während des Verfahrens wegen Kindesmißhandlung war er vier Wochen bei mir. Das evtl. kommende Argument, daß sich Kinder beim Wochenendpapa anders verhalten, zählt für mich also nicht.
Also, was kann ich tun, um die Konsequenzen der Bemühungen meiner Ex zu verhindern?
LG,
K.
Moin LucasDaddy,
ich gebe Dir in Deinen Ansichten recht.
Ich habe im nährern Bekanntenkreis auch ein sogenanntes ADS Kind, und was soll ich Dir sagen !!! Irgendwie hat nur die KM Probleme mit dem Kind ... ich mein wundert mich auch nicht sonderlich, wenn sich das Kind morgens alleine Beschäftigen muss, vorm Fernseher sitzt und vor langeweile nichts mit sich anzufangen weiß.
Da sind die sog. Ausraster nur eine Art der Aufmerksamkeitserhaschung ... Ich habe den Lütten auch gehabt (alleine) und hatte diese Probleme nicht.
Ich las mal irgendwo das nur tatsächlich etwa 10% aller ADS Kinder diese Diagnose auch wirklich verdient haben. Der Rest ist den Müttern (Eltern) anzulasten, die einfach selber ein Problem haben und dieses auf das Kind übertragen. Warum sollte das geändert werden? Ein ganzer Berufstamm lebt davon, diese Krankheit zu behandeln .... da wird sich nichts ändern ... oder vielleicht doch, wenn kein Geld mehr da ist.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hi Kasper,
da hast Du ganz bestimmt Recht! Mir ist gerade eine Sache aus dem letzten Jahr eingefallen, die den Wahnsinn noch verdeutlicht: Mein Kleiner war bei seiner Tagesmutter und diese rief mich an, weil er ziemlich hohes Fieber hatte. Seine Mutter wollte nichts davon wissen, denn sie hatte gerade mal wieder besseres zu tun (she didn´t make it this far by just shaking hands :rofl2:). Ich war gerade am Flughafen und musste beruflich nach Düsseldorf, habe aber sofort den Termin gecancelt und bin zu meinem Kleinen gefahren. Er sah echt übel aus, also sofort zu seinem Kinderarzt. Nachdem er ihn untersucht hatte, sprach ich ihn auf seine "Diagnose" ADHS an und bekam die schwachsinnigste Antwort der Welt:
"Natürlich hat ihr Sohn behandlungswürdiges ADHS, Herr R....., sie haben es doch auch, das sehe ich ihnen sofort an!"
Dieser Kacklappen hat mich vorher ein einziges mal gesehen und glaubt, er könne mir eine Diagnose direkt ins Gesicht schmettern, die er sich ganz offensichtlich während seines letzten Bieres zusammengewürfelt hat? Klar war ich aufgeregt und sicherlich auch nicht die Ruhe selbst, aber ich habe die halbe Nacht durchgearbeitet und knapp eine Stunde vorher einen extrem wichtigen Termin abgesagt UND...ich hatte Angst um meinen Sohn, der eine ganz üble Lungenentzündung hatte. Was erwartet dieser Penner denn von mir? Vielleicht sollte er mal etwas weniger Selbstmedikation betreiben, dann wird der Blick auf wieder klarer....
Was kann ich tun? Gegengutachten, am besten mit einem Psychologen, der meinen Sohn bei mir erlebt?
Grüße,
K.
Geh doch mal offensiv an die Sache ran:
Kannst du nicht mal Kontakt zu dem Kinderarzt und dem Psycho aufnehmen, um die Diagnose zu hinterfragen?
Natürlich stellst du ihre Diagnose nicht in Frage, sondern möchtest dich einfach bei ihnen über diese Krankheit informieren.
Ausserdem habest du gehört, wie wichtig der richtige Umgang und die psychologische Unterstützung für diese Kinder ist.
Das wäre in jedem Fall angeraten, erst recht, wenn wann was dran sein sollte und kein Arzt, der etwas von dieser Krankheit versteht, wird sich diesem Wunsch widersetzen.
Du bist dann nicht mehr auf Hörensagen angewiesen, sondern kannst dir selbst ein Bild machen.
Schaden kann es nicht. Entweder bestätigt sich dein Verdacht, dann bekommst du Munition oder es macht die Diagnose auch für dich plausibel und glaubürdig, dann bekommst du zumindest Hinweise für den richtigen Umgang mit dieser Krankheit, evtl. sogar neue Verbündete, wenn du tatsächlich glaubhaft machen kannst, dass du die Symptomatik besser im Griff hast als KM.
Gruss Beppo
Edit: Ok, dein letzter Post relativiert das natürlich etwas!
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo LucasDaddy,
Er sah echt übel aus, also sofort zu seinem Kinderarzt. Nachdem er ihn untersucht hatte, sprach ich ihn auf seine "Diagnose" ADHS an und bekam die schwachsinnigste Antwort der Welt:
"Natürlich hat ihr Sohn behandlungswürdiges ADHS, Herr R....., sie haben es doch auch, das sehe ich ihnen sofort an!"
Ja, genau solche "Experten" meinte ich. Bringt in einem einzigen Satz mit nicht einmal zwanzig Wörtern gleich zwei geistige Kurzschlüsse unter, nämlich (a) ADHS erkennt man innerhalb von ein paar Minuten allein durch Hingucken, und (b) ADHS ist eine Erbkrankheit. Möchte jetzt gar nicht wissen, in welcher Lotterie der seinen Doktortitel gewonnen hat.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo Malachit,
von (b) habe ich schon mal gehört, dass es dafür Verdachtsmomente gibt.
(a) weist natürlich tatsächlich auf eine ganz besondere Begabung dieses Experten hin. :puzz:
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi Beppo,
an die Psychologin werde ich mich noch einmal wenden, der Kinderarzt ist für mich momentan keine Option.
Ich muss auf jeden Fall verhindern, daß diese Diagnose als Generalentschuldigung für alles Fehlverhalten der Mutter mißbraucht wird, aber ich denke, daß dies sicherlich schwierig werden wird. Wir alle hier wissen, daß wir vor Gutachtern und Gerichten schlichtweg nur das falsche Geschlecht haben. Echt traurig!
Möchte nicht von dem Thema ablenken, aber ich habe noch eine andere Frage: Zwischen den Jahren möchten mein Kleiner und ich für ein paar Tage in Deutschland (am besten im Schwarzwald) Urlaub machen....YIPPPIIIIEEEEE!
Ich suche mir momentan einen Wolf und finde nichts, was wirklich kindgerecht ist. Hat jemand einen Tip? Ob Ferienhaus mit Selbstverpflegung oder Hotelzimmer mit zwei Räumen, denn um 20.00 Uhr ins Bett gehen kann ich echt nicht, ist egal. Zu teuer sollte es auch nicht sein, denn ich bin ja schließlich unterhaltspflichtig :rofl2:
Habt ihr einen Tip????
LG,
K.
Huhu,
mal an Center Park oder Schloss Dankern gedacht? Ist zwar nicht im Schwarzwald, aber kindgerecht.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo lucasdaddy,
Und es geht mir auch nicht darum, ob die Medis - Deiner Aussage nach - nur gut und ganz klasse sind, sondern darum, ob er sie überhaupt nehmen muss, weil es etwas zu behandeln gibt.
Ich denke in diesem Bereich hast du mich falsch verstanden. Grundsätzlich bin ich gegen eine Medikation - allerdings erlebe ich tagtäglich welche Erleichterung und Unterstützung es für ausgeprägte ADHS-Kinder darstellen kann. Außerdem bin ich für eine korrekte Darstellung der Wirkungsweise und der Nebenwirkungen der Medikation - hier wird oft mit dem Begriff "Betäubungsmittel" eine Assoziation hervorgerufen, die so nicht stimmt.
Zur Diagnose: Es ist nicht ungewöhnlich, dass ADHS-Kinder in manchen Lebensbereichen unaufällig sind, in anderen dagegen sehr. Für die Diagnose sollten die Auffälligkeiten in mindestens zwei Lebensbereichen konstant auftreten.
Je strukturierter und geordneter das Umfeld ist, desto besser können sich ADHS-Kinder zu Recht finden. Insofern ist ein gravierender Ansatz immer bei den Bezugspersonen - diese können durch ihr Verhalten für eine deutliche Entlastung der Situation sorgen. Insofern ist dein folgendes Statement nicht ungewöhnlich und immer wieder zu beobachten.
Und noch etwas, denn Du sprichst immer von Störungen. Wenn ein Mensch unter einer Störung leidet, dann kann er wohl kaum selbst steuern, wann und bei wem diese Störung auftritt.
Ich möchte hier auch nicht für eine Diagnose ADHS wettern - wie denn auch. Ich kenne deinen Sohn doch überhaupt nicht. Insofern bin ich deiner Meinung, dass du das ganze überprüfen solltest.
Genauso bin ich deiner Meinung - vergiß den Kinderarzt. Die sind dafür nicht ausgebildet.
Lass dir einen Termin bei der Psychologin geben und lass dir ihre Diagnose erklären.
Dann: Habt ihr gemeinsames Sorgerecht ??? Wenn ja - bei uns in der Klinik müssen BEIDE Sorgeberechtigte über die medikamentöse Behandlung und ihre Nebenwirkungen aufgeklärt werden und ihre schriftliche Zustimmung dazu geben. Verweigere diese Zustimmung und dein Sohn darf nicht medikamentös behandelt werden, außer ein Gericht schränkt deine elterliche Sorge in diesem Bereich ein.
Kein gemeinsames Sorgerecht - so blöd es klingt - aber dann hast du keinen Einfluss darauf, wenn deine Ex es denn möchte.
Ansonsten: Mach doch mal einen Versuch - druck dir den FBB-HKS Bogen aus und drück den einigen deiner Bekannten, die deinen Sohn kennen in die Hand und bitte diese ihn auszufüllen. Schau einfach was dabei rauskommt, denn manchmal ist man selber einfach blind. (oder auch nicht)
Grüße
galaxy
Noch eine Sache, die mir wichtig ist.
Bei der Beurteilung der Situation. Wenn ein Arzt dieses Medikament (oder eines der Derivate) verschreibt ohne eine begleitende Verhaltenstherapie oder ein Verhaltenstraining zu empfehlen doer zu verschreiben würde ich die Finger weglassen. Erfolgt eine Verschreibung ohne Therapieempfehlung und/oder regelmäßige Kontrolle würde ich auch eher auf ein "ruhigstellen" tippen.
Ziel sollte immer sein, das das Kind auf lange Frist ohne Medis oder nur einer sehr geringen Dosis zurecht kommt. Dies kann aber eben nur durch eine Therapie erreicht werden, wobei die Medis diese unterstüten, da so ein eebtroffenes Kind oft erst in der Lage ist zu lernen sich zu organisieren und zu beherrschen.
Euer Kind ist ja noch im KiGa. Frag dort mal nach Auffälligkeiten, meist zeigen die sich sehr deutlich in Streßsituationen (viele Kinder sindsStreß 😉 ). Nicht immer ist ein Kind aggressiv oder unruhig, es gibt auch Formen bei denen das Kind eher zurückgezogen, still und verträumt ist. Noch ein kleiner Hinweis. Bei einer ordnungsgemäßen Anamnese wird auch der Kiga/Schule gebeten diesen Einschätzungsbogen auszufüllen.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hi Galaxy,
O.K., das relativiert natürlich einiges. Irgendwie habe ich eine Art Allergie gegen Psychpharmaka, denn meine Mutter ist viel zu früh an ihnen verstorben. Sorry, wenn ich überreagiert haben sollte. Ich denke auch, dass es eine Frage des Umgangs ist, denn die Unterschiede im Verhalten meines Sohnes zwischen mir und seiner Mutter sind einfach zu drastisch. Es ist schon etwas wahres dran, wenn man sagt, dass unsere Kinder das lernen, was wir leben. Und wenn meine Ex nur ihre Spaßgesellschaft im Kopf hat und es absolut richtig findet, jeden ihrer "Wünsche" mit Gewalt durchzusetzen, dann lernt mein Kleiner leider mit und tut es ihr gleich. Schöne Sch...e!
Zum Sorgerecht: Wir haben das gemeinsame und es wird auch so bleiben, aber...ich war beim Abschlußgespräch der Psychologin dabei und in Bezug auf die Medis und das weitere Vorgehen wurde ich nicht im geringsten nach meiner Meinung gefragt. @ Tina: Bereits bei der Auswahl des Kindergartens hat meine Ex behauptet, dass sie das ASR hat und überprüft hat das natürlich niemand. Bei der Psychologin wird es wohl ähnlich gewesen sein. Soll ich jetzt immer die Sorgerechtsurkunde mitnehmen? Wahrscheinlich schon, oder?
LG,
K.
Hi @ all,
irgendwie geht mir momentan soooo viel duch den Kopf :knockout:, dass ich gleich nochmal eine Frage an euch habe:
Meiner Ex wurde zu einer Mutter-Kind-Kur geraten und da sich das ja irgendwie nach Urlaub - für sie - anhört, hat sie dieses Angebot auch sehr gerne angenommen.
Im Januar des nächsten Jahres geht es nun also los und ich frage mich folgendes: Sind bei solch einer Kur auch Psychologen involviert, die den Umgang zwischen Mutter und Kind beobachten oder sogar begutachten? Werden dort wirklich evtl. offensichtliche Probleme, die die Mutter mit ihrem Kind hat, angesprochen und im besten Falle sogar zu einer weiteren Behandlung geraten bzw. diese angestoßen? Beschäftigen sich Psychologen auch mit dem Kind oder geht es primär mal wieder nur um die Erholung der Mutter?
Fragen über Fragen, ich weiß, aber ich hatte noch keine Mutter-Kind-Kur und daher leider auch so gut wie keine Ahnung von dem, was da abgeht. Meine Ex spricht in diesem Zusammenhang immer nur von Wellness-Urlaub auf Staatskosten, der auch für die Kinderbetreuung sorgt. Das wird es aber doch hoffentlich nicht sein, oder?
LG,
K.
Deine Ex hat recht! Genau das ist es.
Ergänzend kann man noch sagen, dass es einem Besuch in der Munitionskammer gleicht.
Der Kurbetrieb ist ein Wirtschaftsunternehmen und die KM ist ne Kundin.
Es wird daher alles getan, damit sich die Kundin wohl fühlt.
Es geht hier auch ganz offiziell um das Wohlergehen der geschundenen Mutter. Die Kinder sind nur da, damit sie nicht etwa dem Vater ausgeliefert werden müssen.
Sie werden dort n Deibel, tun, die Mutter auszuspionieren, schon garnicht um die rein kommerziellen Interessen des Vater zu unterstützen.
Ein Bericht an eine Prozesspartei wäre zudem ein Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht.
Da bekanntermaßen alleinerziehende Mütter besonders Erholungs- und damit Kurbedürftig sind, treffen dort besonders viele diese Spezies aufeinander. Vor allem solche, die sich mit dem Katalog an Transferleistungen besonders gut auskennen.
Die Anderen haben dafür ja keine Zeit.
Diese bedauernswerten Geschöpfe sitzen dort in angenehmer Clubatmosphäre beisammen und tauschen ihre Erfahrungen, insbesondere über Männer und erfolgversprechende Verfahren zu deren Entreicherung aus.
Zieh dich schon mal warm an.
Meine Ex war bisher 2-mal auf so einer Kur und kam beide Male im Rambokostüm zurück.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin Beppo,
shit, das wollte ich jetzt eigentlich gar nicht lesen, aber wenn es so ist, dann ist es wohl so. Habe so sehr auf Antworten gehofft, die mehr meiner Wunschvorstellung - von der ich mich langsam endgültig verabschiede - entsprechen.
Bin schon sehr warm angezogen, aber irgendwie friere ich trotzdem bei dem Gedanken an das, was nach der Kur kommen mag. Aber Sche...ß drauf, die Dummen regieren die Welt und jede Regierung wird irgendwann gestürzt, also kämpfe ich weiter, auch wenn ich manchmal nicht weiß, woher ich die Kraft noch nehmen soll.
Aber es gibt einen, der seine mit mir teilt!
LG,
K.
Moin,
meine sehr subjektive Erfahrung mit einer Mutter-Kind-Kur: Die Kinder werden betreut, damit die Mutter sich voll auf ihre Anwendungen wie Massage und so konzentrieren kann. Die Mahlzeiten werden getrennt von den Kindern eingenommen, damit die Mütter nicht gestört werden. Bestenfalls schlafen die Kinder auch im Kinderschlafzimmer, damit die Mütter in ihrer Nachruhe nicht gestört werden. Nur auf ausdrücklichen Wunsch gab es Zimmer für Mütter und Kinder. Die Zeit zwischen Nachmittag und Abendbrot war allerdings ausdrücklich für Mütter mit ihren Kindern reserviert.
Es gab so Mediationen, in denen Müttern suggeriert wurde, dass sie sich wünschen, einmal einen Bruchteil der Liebe, die sie den Kindern (und Partnern) geben, zurück zu bekommen. Frei nach dem Motto: niemand sieht, was ich im Alltag leiste. Meine Mutter-Kind-Kur hatte einzig die Zielsetzung, die Mütter aufzubauen und in ihrer Meinung zu bestärken. Dazu passt auch, dass Herrenbesuch nicht gern gesehen wurde und Mütter, deren Partner am WE in einem Hotel in der Umgebung waren, sich rechtfertigen mussten. Die Mütter sollten drei oder vier Wochen mal ganz unter sich bleiben und abschalten, um wieder zu Kräften zu kommen.
Das sagt wohl alles, oder?
eskima