Ich bin Zweitfrau und kümmere mich um all die rechtlichen Fragen, mit denen mein Mann nicht ganz klar kommt. Und auch ansonsten stärke ich ihm den Rücken und mach ihm (sprichwörtlich) Feuer unterm Hintern, wenn er mal wieder auf JA und co. warten will, bevor er wieder aktiv um das Wohl seines Sohnes kämpft.
Eine Kurzfassung seiner/unserer Geschichte:
Er war im Sommer 2010 wenige Monate mit einer damals 3-fachen Mutter zusammen und sie hat auch ihm zum Abschied ein Kind angehängt. Als ich ihn kennen gelernt habe (11/10), wusste ich von der Schwangerschaft seiner Ex und, dass er und ein Nachbar der KM als KV in Frage kommen. Die KM hat mehrfach ihre Meinung zur Frage der Vaterschaft geändert und von der Geburt L (02/11) haben wir erst später vom JA erfahren. Im September stand dann (übers Gericht) fest, das doch mein Mann der Vater ist.
(Anm. Noch nicht wirklich Mann, aber im Juli heiraten wir, deswegen nenne ich ihn schlicht "mein Mann" 😉 )
Wir haben den Lütten dann umgehend besucht und gezwungenermaßen seine Ex und deren andere zwei Kinder. (Für alle die mitgerechnet haben, ja, einer fehlt, der älteste ist in irgendeiner Einrichtung dauerhaft untergebracht, weil er zurückgeblieben ist)
Der erste Eindruck meinerseits damals war kurzgefasst: "Oh mein Gott. Wo bin ich hier gelandet."
Mittlerweile weiß ich, das vieles auf ihr Borderline-Syndrom zurückzuführen ist, anderes wie ihre Arbeitslosigkeit eher auf ihr sehr sehr einfaches Gemüt und das scheinbare Fehlen jeder Schulbildung. Was ich dabei jedoch bisher nicht verstehe und wohl auch nie verstehen werde, ist, dass JA und Familienhilfe und Putzhilfe die sie, die Kinder und die stinkende Wohnung kennen, zuerst ihr und dann irgendwann den armen Kindern helfen wollen.
Anfangs habe ich versucht mich, um meines Mannes und seines Sohnes Willen, mit ihr anzufreunden, so gut das eben geht. Mittlerweile weiß ich, das das vergebene Liebesmüh ist. (Sie hat mich zur "Persona non grata" erklärt, weil ihre Kinder sich schon beim ersten Besuch an mich geklammert haben, weil ich ihnen Aufmerksamkeit geschenkt habe, etwas was den Kindern bis dahin scheinbar unbekannt war.)
Aktuell ist es so, dass ein begleiteter Vater-Sohn-Umgang stattfindet (sie hat krankheitsbedingt Probleme Vertrauen zu fassen und Angst, das wir ihr den Lütten wegnehmen, daher begleitet) alle zwei Wochen in der KiTa unter Aufsicht des Familienhelfers. Nun ist sie zur Zeit nicht in Berlin, sondern in Hamburg, in einer Klinik und die Kinder seit Mitte Dezember in einer 1A Pflegefamilie.
Soweit wir gehört haben, hat sie zur Zeit auch kein Besuchsrecht mehr und demnächst findet eine Hilfekonferenz im JA statt. Hoffentlich kommen da auch die Ansichten der Pflegefamilie und der Hilfestelle zu Gehör. Alle drei Kinder sind laut denen zurückgeblieben, unterernährt und haben seltsamen Macken. (was wir schon lange angemerkt haben, aber was der KV sagt, scheint auf dem JA wenig Gehör zu finden).
Diese Hilflosigkeit, den Kindern nicht helfen zu können. Dazu immer die Ermahnungen des JA doch Vertrauen mit der KM aufzubauen und bitte keinesfalls (weil eh aussichtslos) ASR oder GSR zu beantragen. Dann die Kinder, die sich alle drei freuen meinen Mann ("L-Papa") zu sehen und sich über jedes bisschen Aufmerksamkeit freuen. Der bald zweijährige L mit seinen knapp 10kg, der aussieht und agiert wie ein einjähriger. Dazu immer wieder die wirren Äußerungen der KM. ...
Das alles zermürbt, mich ebenso wie meinen Mann.
Ich weiß, eigentlich sollte ich als Zweitfrau mich so gut es geht raushalten, weil es nicht meine Kinder sind, aber mir tun die Kinder einfach leid und ich will ihnen helfen so gut es geht indem ich meinem Mann unterstützte. In erster Linie geht es dabei natürlich um L, aber wenn man dabei den anderen Kindern jener Frau helfen kann, finde ich das umso besser.
Schätzt ihr die Aussichten meines Mannes auf GSR/ASR für L ebenso düster ein, wie JA und co.? Wieso kann eine Frau unter Aufsicht der Ämter ihre Kinder so vernachlässigen? Was würdet ihr uns raten?
edit: Realnamen entfernt, bitte Forenregeln beachten
Hi Soloyo,
willkommen im Forum.
Er war im Sommer 2010 wenige Monate mit einer damals 3-fachen Mutter zusammen und sie hat auch ihm zum Abschied ein Kind angehängt.
Ganz ehrlich: Dazu gehören immer zwei. Und so "helle" hätte Dein Mann auch sein können, für eine ausreichende Verhütung zu sorgen.
Noch nicht wirklich Mann, aber im Juli heiraten wir,
Dann weisst Du hoffentlich auch, worauf ihr zu achten habt. Auch wenn ihr zusammen eigene Kinder haben möchtet. Und das Unterhalt zu bezahlen ist, ja hoffentlich auch. Egal, wie "komisch" die KM nun sein mag.
Mittlerweile weiß ich, das vieles auf ihr Borderline-Syndrom zurückzuführen ist, anderes wie ihre Arbeitslosigkeit eher auf ihr sehr sehr einfaches Gemüt und das scheinbare Fehlen jeder Schulbildung.
Auch mit solchen Anschuldigungen sollte man vorsichtig sein. Gerne nochmal: Dein Partner hat sich auf das alles eingelassen. Persönlich würde ich mir da auch mal so meine Gedanken machen.
Diese Hilflosigkeit, den Kindern nicht helfen zu können. Dazu immer die Ermahnungen des JA doch Vertrauen mit der KM aufzubauen und bitte keinesfalls (weil eh aussichtslos) ASR oder GSR zu beantragen
Berlin zählt halt leider mit zum "Armenhaus" in Deutschland. Das das JA und seine Aussagen für die Tonne sind, muss wohl nicht näher ausgeführt werden. Da das JA wohl keinen Bock auf Stellungnahmen für das Gericht hat, ist das wohl der einzige Grund.
Was ist denn mit den anderen Kindern? Auch diese sollten wohl einen biologischen Vater haben. Warum setzt er sich nicht für die Kinder ein? Ansonsten habt ihr an den anderen Kindern keine Aktien. Das JA ist informiert, mehr könnt ihr da nicht tun.
In erster Linie geht es dabei natürlich um L***, aber wenn man dabei den anderen Kindern jener Frau helfen kann, finde ich das umso besser.
Das ist aber nicht Eure Aufgabe und dafür fehlt Euch die Befugnis. Ich denke mal die Energie solltet ihr darin stecken, ein vernünftiges Umgangskonzept zu erarbeiten bzw. gerichtlich versuchen, dass Kind aus diesen Verhältnissen zu bekommen. Ob das in der Realität Erfolg hätte (da kein GSR) bleibt allerdings höchst fraglich. Hier muss ein Fachanwalt für FamRecht die Beratung übernehmen.
Wieso kann eine Frau unter Aufsicht der Ämter ihre Kinder so vernachlässigen?
Weil sie in der Hauptstadt der sozialen Probleme lebt. Die mit der Masse der Probleme sicherlich überfordert ist. Der Rat? Zum Fachanwalt für FamRecht gehen. Alles andere ist sinnlos und wird nichts an der Problemlage ändern.
P.S. Wenn bei Euch Nachwuchs anstehen sollte, wirst Du Deinem Partner hoffentlich schon vorgeburtlich das GSR anbieten. Gruß Ingo