Hallo zusammen,
erstmal bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Hab auch schon viel hier gelesen.
Aber nun lasst mich mal erzählen:
Ich bin 34 Jahre alt, habe eine Tochter (9 Jahre) und einen Sohn (5 Jahre) und seit 10 Jahren verheiratet. Berufsbedingt haben wir von 2004 bis 2014 rund 300 km von meinem Heimatort entfernt gelebt, die Kinder sind hier aufgewachsen. Mitte 2014 erfolgte unser Umzug in die Heimat, wir bauen ein Haus (fast fertig), Kinder fühlen sich wohl, Großeltern in der Nähe etc. Meine berufliche Versetzung dorthin steht im Dezember 2015 an.
Vor zwei Monaten entschied sich meine Frau dann, sich zu trennen und wieder zurück zu ziehen, was sie inzwischen auch tat. Zwei Rechtsanwälte erklärten mir, ich hätte keine Chance dies zu verhindern, da die Kinder dort aufgewachsen sind und ich im Moment ja berufsbedingt auch noch dort bin. Ausserdem arbeitet meine Frau nicht und ich war das letzte Jahr ohnehin nur am Wochenende zu hause. Haus, Großeltern etc. würden nicht ausreichen. Wohnung hat sie bei einer Freundin und der Next steht in unserem alten Wohnort schon mit einem Haus bereit.
Ich muss sagen, dass ich bisher einen sehr engen Kontakt zu Kids hatte, habe beim Kleinen Elternzeit genommen, bin mit beiden nach der Arbeit (habe dank Gleitzeit früh heimkommen können) ins Schwimmbad usw., während meine Frau zum walken, shoppen oder Freundin (heute denk ich vielleicht auch schon zum Next) gegangen ist. Dies ist auch der Grund, weshalb ich mir während der Zeit auch keinen Freundeskreis ausser der Arbeit aufgebaut habe. Meine Familie stand für mich immer im Mittelpunkt.
Im Moment sehe ich meine Kinder jedes zweite Wochenende, unter der Woche telefonieren wir ab und zu. Eventuell gesteht mir meine Ex noch einen Nachmittag unter der Woche zu, aber nur wenn ich beide nehme (dass sie zum Next kann).
Für mich kam das alles aus heiterem Himmel, Anzeichen habe ich erst vier Wochen vor der Trennung gemerkt (Handy lautlos etc.). Bei meiner Ex habe ich jedoch das Gefühl, sie hat das alles schon länger geplant. Sie hat eine scheidungserprobte Freundin und im Moment gesteht sie mir genau das zu, was ich auch gerichtlich durchsetzen könnte. Alles was darüber hinaus geht (zusätzlicher Nachmittag um mit der Großen zu lernen, telefonieren mit den Großeltern etc.) blockt sie ab.
Nun steht auch noch meine Versetzung an. Ich wäre dann 300 km entfernt von meinen Kids. Meine Ex hat mir angeboten, mir die Kinder entgegen zu fahren, aber nur wenn das mit dem Unterhalt geklärt ist und schriftlich bekomme ich´s auch nicht (das kriegen wir dann schon hin). Sie geht aber fest davon aus, dass ich wegziehe (hat sie mir auch geraten wegen soz. Umfeld usw.).
Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Ich vermisse meine Kinder jetzt schon, liege jeden Abend heulend im Bett. Es ist so schlimm. Wenn ich 300 km wegziehe, wie soll das denn gehen. Dort hätte ich aber Menschen, die mich auffangen. Aber ohne meine Kinder ;(
Wenn ich hierbleibe, kann ich darauf warten, dass meine Ex zum Next zieht und auf "heile Familie" machen wird. War ihr bei uns ja auch immer so wichtig. Darum auch erstmal in eine Wohnung, aber das wird kommen. Wie soll ich damit umgehen können, wenn ich dann der Störfaktor bin. Sie will ja jetzt schon nichts mehr mit mir zu tun haben.
Kann mir jemand helfen???
Hallo Marc.
Leider muss ich deine bisherigen Erkenntnisse, und die Meinung des RA bestätigen.
Du bist in dieser Konstellation aus Sicht von Politik und Justiz nur dafür zuständig, genug Geld für die Restfamilie zu erwirtschaften.
Ob du dich in Zukunft in der alten oder der ganz alten Heimat wohler fühlst, ist von aussen nicht vorherzusagen.
Und von innen vermutlich auch nicht.
Es hängt stark davon ab, inwieweit deine Ex den Umgang mit den Kids zulassen und fördern wird und davon, was zukünftig dein Nichtfamilienleben prägen wird.
Schwere Entscheidung.
Im Moment kann ich dir weder helfen noch etwas raten.
Vielleicht können Andere mehr.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hat jemand Erfahrung mit Umgang über diese Entfernung. 600km für die Kinder, 1200 für mich, jedes zweite WE. Meine Ex wird es den Kindern ja so verkaufen, dass ICH weggezogen bin. Wie soll ich das den beiden dann erklären?
Wenn ich in der Nähe wohne habe ich die Hoffnung, dass die beiden öfter zu mir kommen wenn sie älter sind und die KM wird dann weniger Einfluss darauf haben. Oder bin ich da zu naiv (wie bisher auch...)?
Ich habe Erfahrung mit der doppelten Distanz.
Und es macht es wirklich schwierig.
Der Kontakt zu meiner Tochter ist gut aber eben doch nicht so innig wie zwischen Vater und Tochter.
Eher wie zu Onkel oder Opa.
Du solltest jedenfall nicht das WE auf der Strasse zubringen, sondern den Umgang vor Ort durchführen.
Pension oder Jugendherberge.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin Marc,
Hat jemand Erfahrung mit Umgang über diese Entfernung. 600km für die Kinder, 1200 für mich, jedes zweite WE.
Vielleicht solltest du dir überlegen, es erstmal umgekehrt zu probieren. D.h. du bleibst wo du bist und fährst jedes zweite Wochenende in die alte Heimat.
Mach ich auch so, auch wenn's bei mir nur die Hälfte der Strecke ist.
--
Storm
When nothing goes right - go left!
Moin Marc,
ich möchte dich noch auf eine wichtige weitere Baustelle hinweisen mit der du dich dringend beschäftigen musst:
Mitte 2014 erfolgte unser Umzug in die Heimat, wir bauen ein Haus (fast fertig)
Lass mich raten: Du bist für die Finanzierung alleine zuständig, aber deine Frau steht mit 50% mit im Grundbuch?
-Kannst du die Finanzierung weiter stemmen, wenn du erstmal kräftig Unterhalt zahlen musst? Denn deine Frau wird sich das heile Familienleben mit dem Next gerne durch deinen Unterhalt finanzieren lassen...
-Wäre die Hütte ohne Verlust zu verkaufen oder (schlechtere Lösung) kostendeckend zu vermieten?
Hier droht sonst noch erheblicher Stress und erhebliches Konfliktpotential; es sind auch schon genügend gutverdienende Menschen wg. der Kombi aus Haus und Unterhalt insolvent geworden... Und deine Frau wird das Geld "wollen, was ihr zusteht". Wie es dir dabei ergeht, interessiert sie nicht die Bohne.
Nun dazu:
Ob du dich in Zukunft in der alten oder der ganz alten Heimat wohler fühlst, ist von aussen nicht vorherzusagen.
Und von innen vermutlich auch nicht.
Hier kann dir sicherlich niemand der dich nicht aus dem realen Leben kennt einen guten Rat geben.
Könntest du denn überhaupt deine geplante Versetzung rückgängig machen? Wenn nicht, hast du ja eh keine Wahl
Gruß vom Krümelmonster
Alle sagten: " Das kann nicht funktionieren"
Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht
D.h. du bleibst wo du bist und fährst jedes zweite Wochenende in die alte Heimat.
Hab jetzt erst gesehen, dass du schon in die (ganz) alte Heimat umgezogen bist.
Trotzdem würde ich mir an deiner Stelle überlegen, das Haus zu verkaufen und wieder in die Nähe deiner Kids zu ziehen.
Das Haus wirst du aufgrund der anstehenden Unterhaltszahlungen vermutlich sowieso verkaufen müssen.
Wie gesagt, ich fahre auch jedes zweite Wochenende in meine alte Heimat. Das ist durchaus ausreichend, um den Kontakt mit Jugendfreunden aufrecht zu erhalten. Innerhalb der Woche passiert sowieso meist nicht viel. Die haben ja mittlerweile auch Familie und ein Alltagsleben. Und deine Eltern willst du sicherlich auch nicht jeden Tag besuchen.
--
Storm
When nothing goes right - go left!
Erstmal danke für eure Antworten. Meine Versetzung kann ich noch bis Mitte September stoppen. Das Haus werde ich sicher verkaufen (müssen), wobei ihr Anwalt schon jetzt mit Mietwert etc. kam, obwohl noch nicht mal ganz fertig. Habe ich aber zurückweisen können. Dass ich an den kinderfreien Wochenenden in meine alte Heimat fahre und dort Kontakt halte wäre vielleicht auch eine Idee...
Im August habe ich meine Kinder drei Wochen (halbe Sommerferien). Ich habe im Moment das Gefühl, sie hat gerne ihre kinderfreie Zeit mit Next und es geht ihr gar nicht so sehr um die Kinder, obwohl sie das immer behauptet. 😡 Sie weiß auch, dass es die Kids gut bei mir haben (sagt sie natürlich nicht öffentlich).
Habe ich es also nicht mit einer "Kindesbesitzerin" zu tun???
Oder kann sich das ganz schnell ändern, sobald sie zu Next zieht (ich meine das habe ich hier schon paar Mal gelesen).
Übrigens: Meine ganz alte Heimat ist auch die meiner Ex. Sie wollte Mitte 2014 auch dort wieder hin. Ihre Familie lebt auch dort. Nur eben nicht Next, und der kann nicht weg wegen Familienbetrieb...
Moin Marc,
das mit der alten, ganz alten und aktuellen Heimat habe ich noch nicht so ganz begriffen ...
Heimatort: Haus und voraussichtlich ab Dezember Arbeit
Alter Heimatort: Ex mit Kindern, Haus vom Next, Deine aktuelle Arbeit (pendelst Du täglich 300 km ?)
Dessen ungeachtet:
Oder kann sich das ganz schnell ändern, sobald sie zu Next zieht (ich meine das habe ich hier schon paar Mal gelesen).
Klar kann sich das ändern, kann aber auch sein, daß sie die kinderfreien Zweisamkeiten weiterhin genießen wird und froh über jedes WE der Kinder bei Dir ist.
Genau so kann es sein, daß sie morgen genug vom Next hat und zu Dir zurück will.
Soll heißen: Konzentriere Dich nicht allzu sehr auf Dinge, die Du nicht beeinflussen kannst und laß Dich von diesen Gedanken nicht verrückt machen.
Trenne konsequent die Themenbereiche "Finanzen" und "Kinder".
Möglichst im echten Leben genau so wie hier im Forum.
Bei den Finanzen lautet der größte Risikofaktor: "Haus".
Wenn ihr gemeinsam im Grundbuch steht (die Frage hast Du offen gelassen), lautet die nächste Frage, wie steht sie zu einem Verkauf ?
Wenn ihr das Recht ist, umgehend Makler beauftragen. Ein einvernehmlicher, geordneter Verkauf ist (in aller Regel) die wirtschaftlich sinnvollste Variante (so Du es nicht halten kannst bzw. willst).
Sobald die Anwälte in pucto "Zugewinn" anfangen, über Verkehrswerte zu streiten, wird es ganz schnell teuer.
Nächster finanzieller Punkt ist das Thema "Unterhalt".
Bist Du Deinerseits anwaltlich vertreten oder zahlst Du auf Basis von Berechnungen des Gegenanwalts ?
Ggf. kannst Du im entsprechenden Unterforum die Berechnungen nochmal wohlwollend prüfen lassen.
Wie gesagt, habe ich nicht ganz Deinen aktuellen Wohnort begriffen (s.o.), kannst Du nochmal für nen Doofi sortieren.
Hinsichtlich des Umgangs mit Euren Kindern:
Der wird sich mit Sicherheit einfacher am Wohnort der KM gestalten lassen.
Die Gefahr einer "Entfremdung" wäre ohne Entfernung sicherlich geringer.
Inwieweit bist Du dort sozial integriert ?
Gruß
United
Hallo,
also es ist so:
Heimatort= Haus, voraussichtlich ab Dezember Arbeit, Eltern, Jugendfreunde, Verwandtschaft von Ex.
Alter Heimatort= Ex mit Kindern, Haus vom Next, aktuelle Arbeit und ein Zimmer für mich damit ich nicht täglich pendeln muss.
Zum Haus: Ich stehe im Grundbuch, kann es also verkaufen wenn auch wahrscheinlich mit Verlust.
Ich habe eine Anwältin, meine Frau einen Anwalt. Die Berechnungen waren doch unterschiedlich. Wir haben uns bisher "gütlich" geeinigt, weil ich ihr etwas mehr zahle als meine Anwältin berechnet hat.
Habe eigentlich nix zu verschenken, aber wenigstens läuft es mit dem Umgang bisher einigermaßen. Habe Angst, wenn ich da auf stur mache macht sie wegen Umgang Ärger (soweit kenne ich sie).
Sozial integriert bin ich an meinem Heimatort deutlich besser, durch die Aktion meiner Ex (Hinzug, Hausbau, Wegzug) jetzt auch noch bekannter. Hatte am Wohnort der KM bisher nur Arbeit, meine Familie/Kinder und zwei Kollegen mit denen ich mich auch privat treffe. KM hat da deutlich mehr Kontakte gepflegt.
Umgang mit den Kindern ist deshalb am Wohnort der KM nicht unbedingt besser: Habe hier nur ein Zimmer. An meinem Heimatort hätten die Kinder ein eigenes Zimmer im Haus meiner Eltern, wir unternehmen dort viel, ich selbst habe dort mehr Energie. Hätte dort auch schon eine Wohnung, die ich günstig mieten könnte (auch mit Zimmer für die Kids). Wenn nur diese Entfernung nicht wäre, vor allem im Winter (Bayern=viel Schnee).
VG Marc
Hallo,
sicher wirst Du noch eine Weile brauchen bis Du die Sache emtional halbwegs verkraftet hast.
Ein Umgang bei 300 km ist auf die Dauer teuer und zeitraubend. Wenn Du in engem Kontakt mit Deinen Kindern bleiben willst, dann solltest in ihrer Nähe sein.
Sicher sind die Kinder ein Faktor, aber nicht der alleinge.
Hinsichtlich Unterhalt und Umgang würde ich Dir empfehlen hier im entsprechenden Unterforum Deine Zahlen einzustellen und die Spezialisten rechnen für Dich. Mit Sicherheit wird in absehbarer Zeit ein Unterhaltstitel gefordert werden und wenn der steht, dann steht die Zahl! berechtigt oder nicht. Gegen einen Titel kannst Du Dich nicht wehren, die Kinder haben Anspruch auf einen Titel, was Du tun kannst ist, Dich kundig zu machen wieviel Du wirklich zahlen musst und eine Befristung auf den 18. Geburtstag des Kindes aufnehmen.
Habt ihr getrennte Konten? Zahlst Du Trennungsunterhalt?
Wenn Du Dir darüber im klaren bist wo Du arbeiten und wohnen willst, dann solltest Du einen Umgangsplan erstellen.
Schreib auf wann Du Umgang regelmäßig haben willst, Feiertage und Ferien ebenfalls. Dann soll die KM sagen wie sie das sieht, dann einigt ihr euch darauf und unterschreibt es beide. Letzlich ist das alles nicht verbindlich und kann sofort geändert werden, aber irgendwie ist es eben auch so, dass man darpber nachdenken muss und sich doch etwas daran gebunden fühlt.
Das Haus zu verkaufen ist mit Sicherheit die beste Lösung. Laufen Kredite? was wird aus denen?
Für eine Kindbesitzerin halte ich Deine DEF nicht, im Moment dreht sich alles um Next, dass ist auch eine gewisse Chance für Dich. Sie wird aber sehr schnell lernen, dass sie Dich über die Kinder/Umgang erpressen kann.
Sei in der Frage nicht zu blauäugig.
VG Susi
Hallo Susi,
wir haben getrennte Konten. Ich zahle ihr Trennungsunterhalt, sie hat kein Einkommen.
Kredite vom Haus können mit dem Erlös abgelöst werden.
Bezüglich dem Umgang, Fahrtkosten etc. unterschreibt mir meine DEF nix. Keine Chance.
Was ich nicht verstehe: Warum will SIE, dass ich wegziehe? Wo sie doch die Zeit mit Next gerade so genießt. Steht jedesmal schon in den Startlöchern wenn ich die Kids hole.
VG Marc
Hallo,
Sie will Dich aus ihrem Leben um mit Next "heile Familie" spielen zu können, da störst Du!
Wenn Du so weit weg bist werden Dich die Kinder bald vergessen und Du zahlst halt nur noch, dass ist die Kalkulation und sie wird gewinnen, wenn Du weg ziehst.
Wenn Du in der Nähe bleibst, wird sie vielleicht Deinen "Service" schätzen lernen.
VG Susi
Hallo Susi,
[...]
Was ich nicht verstehe: Warum will SIE, dass ich wegziehe? Wo sie doch die Zeit mit Next gerade so genießt. Steht jedesmal schon in den Startlöchern wenn ich die Kids hole.
VG Marc
Einen Grund (so meine eigene(n)) Erfahrungen: Es macht das zukünftige gemeinsame Leben zwischen Deiner Ex und dem Nex komfortabler (in Hinblick auf "heile Next-Familie" spielen) - weniger bis gar keine Auseinandersetzungen mit Dir, weil Du ja nicht oder kaum persönlich präsent bist. Und ein Telefon kann man ignorieren...
Und es schafft Raum für Argumente bei eventuellen Auseinandersetzungen mit Behörden (JA, RA, Gerichte- wobei RA eigentlich keine Behörden sind...), Beispielsweise Umgangszeiten, gemeinsame Sorge, usw. . Sieh auf jeden Fall zu, dass Du das GSR behälst!!
Edith: Susi war schneller...
Gruß Kakadu59
"Die Lüge fliegt, und die Wahrheit hinkt hinterher; so ist es dann, wenn die Menschen die Täuschung erkennen, schon zu spät - der Hieb hat gesessen und die Lüge ihre Wirkung getan." - Jonathan Swift (1667- 1745)
Moin nochmal,
ich bin nicht als Pessimist verschrieen, aber wirklich gute Nachrichten habe ich für Dich aktuell nicht ...
Was ich nicht verstehe: Warum will SIE, dass ich wegziehe?
Nun ja, etwas ergänzende Mutmaßung:
Sie betrachtet Dich in näherer Umgebung als Unruheherd und potenziellen Störer, das ist nicht von der Hand zu weisen und bedenklich.
Solange Du in näherer Umgebung bist, läßt sich auch schwieriger glaubwürdig verbreiten, wie Du sie aus der Ehe getrieben hast ...
Wie gesagt, die Gefahr einer Entfremdung ist mit Sicherheit höher im Falle des Wegzugs.
Ein Wegzug ohne Umgangsvereinbarung - am besten gerichtlich protokolliert - sollte jedenfalls keine Alternative für Dich sein.
Zum Haus: Ich stehe im Grundbuch, kann es also verkaufen wenn auch wahrscheinlich mit Verlust.
Davon ausgehend, daß Ihr keinen Ehevertrag habt (der das Haus vom Zugewinn ausschließt), ist die Konstellation "gehört Dir alleine" leider auch nicht optimal.
Du bist bezüglich Verkauf auf den Goodwill Deiner Ex angewiesen. Solange Ihr verheiratet seid, kann sie einen Verkauf "als Vermögensverfügung im Ganzen" ablehnen.
... und auch, wenn sie einem Verkauf grundsätzlich zustimmt, kann sie bei konkretem Angebot "ist zu wenig" sagen.
Wenn Du es - wenn auch nur zeitweilig bewohnst - schwebst das Damoklesschwert Wohnvorteil über Dir (ihr Anwalt wollte Dir vermutlich schon jetzt den "objektiven Wohnwert" anrechnen, wohingegen Deine Anwältin mit einer angemessenen Mietersparnis gerechnet hat).
Ohne Kenntnis der genauen finanziellen Verhältnisse (und wie gerechnet wurde) fällt es schwer, diesbezüglich einen Rat zu geben.
Am besten wäre das Haus (und Vermögen) betreffend schon jetzt einvernehmlich die Zugewinngemeinschaft notariell zu beenden.
Zur Ermittlung einer Ausgleichszahlung dabei eventuell einen potenziellen, realistischen Verkaufserlös ansetzen und bei Mehrertrag einen weiteren Ausgleich in Aussicht stellen.
Verständnis für die aktuell extrem bescheidene Gesamtsituation hast Du in jedem Fall ...
... und ein gutes am Ende:
Viele hier im Forum mussten auch durch so eine Phase durch ... es gibt für alles eine Lösung und man kommt da irgendwie durch.
Am Ende wird alles gut - und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende!
Besten Gruß
United
Du solltest jedenfall nicht das WE auf der Strasse zubringen, sondern den Umgang vor Ort durchführen.
Pension oder Jugendherberge.
Eine weitere Alternative, wäre ein Wohnwagen, falls Du in einer entspr. Gegend wohnst.
Wir habe 8 Campingplätze in der Nähe mit Bahnanschluß, Freibad ... im Naturschutzgebiet.
Ist aber nicht billig, trotzdem eine Überlegung werde, da ein WW eine Küche, Betten, ... enthält und preisstabil ist.
Man findet auf Campingplätzen oft gute Angebote - alles fürs Dauercampen eingerichtet.
Für mich eine gute Lösung, da es persönlicher ist, als eine Pension, Hotel oder Ferienwohnung ...
--
Viele Grüße
Bruno
Hallo Marc,
irgendwie hatte ich bei deiner Geschicht ein Dejavu. Fasst exakt die selbe Story könnte ich erzählen. Und ja, es war von langer Hand geplant und auch meine Ex hat einen geschiedenen Next (mit Haus und dickem Gehalt), von dem sie ihre Anwältin hat, die mir jetzt nervlich und finanziell die Hosen auszieht.
Man steht da und wird erst mal von den Problemen (emotional und finanziell) die auf einen einprasseln überwältigt- ist ohnmächtig, ja panisch. Mir ging das auch so. Die Ungerechtigkeit, dass man als KV nur zahlen darf, aber weiter keine Rechte hat, muss man erst mal begreifen und verdauen. Wenn man das akzeptieren kann, ist es schon leichter.
Ich kann mich da meinen Vor-Postern anschliessen: Versuche in der Nähe von deinen Kindern zu bleiben - sie brauchen in dieser schweren Phase ihren Papa. Wenn Du wirklich versetzt wirst, probiers mit doppelter Haushaltsführung. Dein Lebensmittelpunkt ist da, wo deine Kinder sind - dann besorge dir an deinem Arbeitsplatz nur ein Zimmer und setze die Heimfahrten von der Steuer ab. (Oder andersrum, bin da mit Haus, Heimatort und alter Heimat nicht ganz mitgekommen 🙂 )
Viel Glück und Durchhalten!
Geo
Moin Marc,
wie Dir schon die anderen zurückgemeldet haben, bist Du nicht allein mit Deiner Geschichte. Auch wenn es viele Betroffene am Anfang nicht glauben wollen, sind die Abläufe oft ähnlich.
Zu empfehlen ist für Dich auch der Trennungs-FAQ mit vielen wichtig Tipps: www.trennungsfaq.com
Wohnung hat sie bei einer Freundin und der Next steht in unserem alten Wohnort schon mit einem Haus bereit.
Unterschätze auch das Thema Next nicht. Gerade in frischen Trennungssituationen geht es darum, eine psychologische Stütze zu finden - die Du auf Grund der mehrfach Belastung so schnellt meist nicht finden wirst. Lass Dich also bitte nicht davon provozieren, es bringt nichts.
Vielmehr solltest Du schon jetzt auf genaue Dokumentation bzgl. eines evtl. Zusammenzugs achten. Denn einen "Nachteil" hat so ein Next auch für Deine Exe - er wirkt sich oft schädlich auf Punkte wie Trennungsunterhalt bzw. möglichen nachehelichen Unterhalt aus. Spätestens nach zwei Jahren eheähnlichem Verhältnis kann dies zu einer Reduktion bzw. auch zu einer Verwirkung von TU oder nichtehelichem Unterhalt führen.
Gerade die Anfangszeit einer Trennung bietet aus meiner höchstpersönlichen Forenerfahrung die Gefahr, in eines von sehr zahlreichen Fettnäpfchen zu treten. Wenn Dir Sachen komisch vor kommen, wenn Du Titel oder andere Dinge unterschreiben musst, melde Dich immer vorher hier im Forum. Es ist meist jemand hier, der Dir weiterhelfen kann. Gruß Ingo
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für eure ehrlichen Worte - auch wenn es hart ist. Ich bin momentan bin ich immer noch hin und hergerissen.
Gestern hatte ich ein Telefonat mit meiner Ex. Hat mir nochmal geraten wegzuziehen: "Die Kinder sind so schnell groß. Haben dann Hobbies, gehen ihren eigenen Weg etc. Was will ICH dann da?"
Hat mir auch deutlich gemacht, nicht auf meine Hilfe (Abholen von der Schule o.ä.) angewiesen zu sein. Zitat: "Das macht dann schon jemand, da werde ich nicht auf dich zukommen müssen."
Die will mich komplett streichen und mit ihrem Next ersetzen. Das ist doch Wahnsinn, oder?
VG Marc
Also bei so einer würde ich keinesfalls weg ziehen.
Das macht ihr die Entsorgung viel zu leicht.
Klingt so, als solltest du grundsätzlich das Gegenteil von dem tun, was sie dir rät. 😡 :gunman:
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.