Landkreis (TZ/seb). Vor einigen Monaten bestimmten zahlreiche Berichte von Kindsmisshandlungen die Schlagzeilen der Republik. Der Kreis blieb verschont. Von einer Arbeit auf "Messers Schneide" hatte der Torgau-Oschatzer Sozialdezernent dennoch gesprochen, als es um die Arbeit des Jugendamts ging. Inzwischen hat sich die Rechtslage geändert. Die TZ sprach mit Hans-Günter Sirrenberg.
Auf, auf zum Denunziieren. Enfach den Nachbarn anschwärzen und schwupps kommt die Jugendamtsmafia. Die Grundrechte in Deutschland werden immer mehr ausgehebelt.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Deep
Ich konnte deinen link zwar nicht lesen, aber das was du da gesagt hast Nachbarn schwärtzen jemanden an und JA kommt nach Hause musste meine jetztige Frau auch vor Jahren amit erleben.
Als wir uns noch nicht kannten , lebte meine Frau mit ihrer Tochter alleine in einer Wohnung neben ihr eine 30 Jährige Frau die sich mit ihr anfreundete und sie oft was unternahmen.
Tja irgendwann hatten die beiden einen heftigen Streit und keinen persönlichen kontakt mehr, plötzlich rief das JA an sie hätten einen Anonymen Brief erhalten und müssten die anschludigungen die auf meiner Frau lagen mit einem Hausbesuch überprüfen.
Ja so kam das JA und sie stellten fest,daß kein einziger Hinweis der Wahrheit entsprach und waren zufrieden mit meiner Frau.
Aber die Briefe weiderholten sich des öfteren, aber zum glück kam das JA nur noch einmal um zu gucken,danach nahm es die Briefe nicht mehr ernst.
die Nachbarin ging nur noch aus dem Haus wenn sie wusste,daß meien Frau nicht zuhause war, obwohl meine Frau eh nichts gemacht hätte, weil sie wusste,daß dieser Frau ohnehinnich tmehr zu helfen war 😉
um den Thread mal wieder nach oben zu holen:
Wenn es wirklich drauf ankommt, kommt das Jugendamt nicht - könnte ja richtig Arbeit bedeuten...:
Schon wieder hat die Polizei zwei verwahrloste Mädchen (5 und 8 ) aus einer Horror-Wohnung gerettet. Sie mussten bei ihrer Mutter im Bremer Stadteil Gröpelingen mit mehrere Tieren hausen. Überall lagen Fäkalien, verschimmelte Essensreste und Müll!
[...]
Das Jugendamt wusste angeblich von nichts. Beim Kindernotdienst habe es keine aktuellen Hinweise gegeben, die Familie sei den Sozialdiensten jedoch bekannt gewesen, so die stellvertretende Leiterin des Jugendamtes, Monika Frank.
Nachbarn haben das Amt aber offenbar verständigt! Eine Anwohnerin: „Wir haben auch das Jugendamt nicht verstanden, dass bisher nichts passiert ist.“
Quelle und Volltext: http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/07/17/verwahrloste-kinder/in-bremen-gefunden.html
Erschüttert
Martin
Edit Beppo: Altersangabe geflickt.
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Auch wenns mir schwer fällt, ich muss die JÄ mal in Schutz nehmen, ich habe auch mal da gearbeitet (aber nur im Bereich Kinderfreizeiten) :yltype:
Das ein JA einen anonymem Brief nach gehen sollte ist doch verständlich. Ich möchte mal hören bzw. lesen, was los ist, wenn, wie jetzt in Bremen, ein Hinweis vorlag und nix passiert ist.
Ich weiß von den damaligen Kollegen, das anonyme Hinweise zwar nervig seien können, aber doch geprüft werden MÜSSEN.
Und ich denke, dass das auch sinnvoll ist ! Wenn 99 Hinweise unbegründet sind und der 100. zur Rettung eines Kindes führt waren die ersten 99 nicht umsonst !
Es gibt Licht am Ende des Tunnels, kann aber auch ein entgegenkommender Zug sein.....
Ich halte das für verkehrt.
Denn kann man ja auch in allen Haushalten routinemässig Hausdurchsuchungen machen. Ich möchte mal wetten, das man in 10% aller Haushalte was findet.
Aber wäre doch sicher sinnvoll.
Sorry, die Bürgerrechte werden immer mehr eingeschränkt, einfach pervers
Der Kinderklaubehörde gelingt der nächste Streich:
Tausende Mahnschreiben an säumige Eltern
25. August 2008 Etwas ängstlich schmiegt die vierjährige Zara sich an ihre Mutter. Im buntbemalten Untersuchungsraum der Kinderarztpraxis in Frankfurt-Griesheim soll das kleine Mädchen mit den großen braunen Augen und dem langen Pferdeschwanz zeigen, wie gut es sehen und hören kann, ob es einfache Aufforderungen versteht und in ganzen Sätzen spricht. Mit ihrer Mutter Nese Odabas ist sie zur „U8“ gekommen, einer der Vorsorgeuntersuchungen, die für Kinder in den ersten fünf Lebensjahren seit Januar in Hessen verpflichtend sind.
Die Arzthelferin hält Zara einen Bleistift hin: „Mal mir mal die Mama, guck, hier auf dem Blatt ist ganz viel Platz“, sagt sie und lächelt aufmunternd. Damit die Familie keine der „U-Untersuchungen“ verpasst, hat Nese Odabas vom neu eingerichteten Hessischen Kindervorsorgezentrum mit Sitz in Frankfurt ein Einladungsschreiben bekommen. Hätten die Eltern nicht reagiert, wäre ihm eine Mahnung gefolgt. Nach zwei ignorierten Briefen geht eine Meldung an das Jugendamt am Wohnort, das Kontakt mit der Familie aufnimmt und gegebenenfalls einen unangekündigten Hausbesuch macht.
Doch damit nicht genug:
Daten fürs Jugendamt
Gotha. (tlz) Die Gesetzeslage ist eindeutig. Die Änderung der Meldeverordnung ermöglicht seit März dem jeweiligen Jugendamt vom Landesrechenzentrum Name und Geburtstag jedes Neugeboren sowie die Anschrift der Mutter abzurufen. Das Amt schickt dann einen Sozialarbeiter auf den Weg, der mit den Eltern ins Gespräch kommt. Frühzeitiger Kinderschutz ist das Ziel, um einen Deckel über den Brunnen zu legen, bevor das Kind hineingefallen ist.
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin,
zu dem ertsen Teil möchte ich gern etwas anmerken, auch wenn ich hier mit meiner Meinung nicht auf Gegenliebe stossen werde.
Ich arbeite beruflich und auch ehrenamtlich viel im sozialen Bereich, was ist egal, ich brauche keine Blumen. Mache das aus Überzeugung.
Die U- Untersuchungen halte ich für sehr sinnvoll- zum Schutz der Kinder. Zwischen dem 2. und dem 4. LJ gibt es aber keine. Wenn die Kinder also nicht in die Krippe gehen, sieht keine "externe" Stelle die Kinder. (nicht an der Formulierung aufhängen bitte, keine andere Umschreibung gefunden) Ich habe Kinder mit 3 Jahren gesehen, die einen Entwicklungsstand eines 1-jährigen hatten. Und ich rede hier nicht aus der Sicht einer Mutter, die ein Einstein zum Kind haben will und das als Maßstab setzt. (Sohni ist völlig normal und ein Kind) Keine Zähne mehr im Mund, untergewichtig, Sozialverhalten nicht gelernt, Sprache nicht entwickelt..... Diese Kinder haben auch eine Chance verdient, welche sie nicht kriegen, weil Eltern versagen.
Es geht nicht um die Eltern, die sich der Verantwortung ihrer Kinder gegenüber bewußt sind, natürlich empfinden diese das als Eingriff. Völlig verständlich. Es geht um die Kinder, die vernachlässigt werden.
Und sind wir mal ganz ehrlich (auch ich habe schlechte Erfahrungen mit dem JA gemacht, aber auch gute): wie es das JA/ der Staat macht (Achtung: Polemik) ist es falsch- ergreift er keine Maßnahmen und es passiert was- schreien alle, die Behörden haben versagt. Ergreifen sie Maßnahmen- das ist Prävention- ist es auch nicht richtig.
So, das wollte ich jetzt mal loswerden.
LG Nadine
Moin Moin,
aus der Erfahrung heraus, dass selbst das Wetter es nicht allen Recht machen kann, ist auch das Jugendamt nicht zu beneiden:
Macht es nichts, gilt es als unfähig.
Macht es viel, gilt es als grenzüberschreitend.
Ich wünsche mir ein Jugendamt, dass viele Möglichkeiten hat, diese aber mit gesundem Menschenverstand und Augenmaß einsetzt.
Vielleicht kommt dieser Wunsch dem Ideal am nächsten.
Gruß
Thorsten
Moin,
ich glaube die Grandwanderung ist der schwierige Teil und die Angst der Eltern vor Beamten und Mitarbeiter die nur ihre eigene Ansicht vertreten.
Ich kenne selber solche Fälle und bin genauso der Meinung, dass hier etwas getan werden muss. Ich weiß aber auch, dass so mancher JA Mitarbeiter einem heftige Steine in den Weg legen kann, nur weil ihm eine Nase nicht passt.
Ich beführworte die Intension, aber nicht die Unmöglichkeit der Kontrolle dieser Instutition. Denn wie die Kinder erzogen werden, ist immer noch die Entscheidung der Eltern und nicht der Gesellschaft / des Staates. Ich befürchte hier wirklich eine Gleichschaltung, die an NS und DDR Zweiten erinnern könnte.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Moin Nadine,
ich betrachte das Thema "Wächteramt" (ja, so nennen sich selbst) ambivalent.
Einserseits gibt es Eltern, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Die Folge sind Kinder häufig ohne wirkliche Zukunft.
Dann wiederum gibt es Eltern, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sie auch leben. Auch diese Eltern geraten in die "Rasterfahndung" der Jugendämter.
Wie beim Thema Vorratsdatenspeicherung, Steuer-ID, Bundeszentralregister usw. gilt für mich, dass ich die Hoheit über die übermittelten und gespeicherten Daten bei mir sehe. Der Aspekt "Ich habe mir nichts vorzuwerfen, von daher ist es mir egal" greift für mich zu kurz.
Wir können leicht erahnen, welche Begehrlichkeiten entstehen, wenn Daten verfügbar sind. In Deutschland werden das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und der Datenschutz scheibchenweise demontiert. Ganz subtil, kaum spürbar, von den Medien unkommentiert. Das deutsche Steueropferlamm kümmert sich nicht drum, geschweige denn, dass es sich wehrt und seine Grundrechte durchsetzt. Die Kontrolle durch den Staatsapparat hat in den letzten Jahren rasant Fahrt aufgemommen (begünstigt durch den 11.09., was auch immer da wie passiert ist) und das Ende ist erst dann erreicht, wenn wir Zustände haben, die George Orwell treffend beschrieb. Ganz bös formuliert: In der DDR haben sie nur geübt.
Ich beklage ganz deutlich den Willen der Menschen, sich für ihre Interessen, ihre Rechte einzusetzen und komme mir oft vor wie ein Sportkommentator, der den Leuten auf dem bequemen heimischen Sofa erzählt, was gerade geschieht.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin DeepThought,
ich kann deine Auffassung völlig nachvollziehen. Ich habe dir ja schon anderweitig angedeutet, was noch kommt, nachdem ich den Gesetzesentwurf zum neuen Melderecht gelesen habe.
Ich weiß sehr genau, wovon du sprichst, ich habe ja die Entwicklung hautnah und sehr intensiv miterleben dürfen. Und ja- der Knackpunkt war der 11.09.- danach gabs Dinge, wovon die "allgemeine Bevölkerung" nur träumen kann. Früher (wenn ich das so nennen darf) hieß es PKZ- Personenkennzahl, jetzt heißt es Steueridentifikationsnummer, früher hieß es ZER- Zentrales Einwohnerregister, jetzt heißt es Landesportal und bald gibt es das auch auf Bundesebene. Und was meinst du was da passiert, Onlinezugriff für Sicherheitsbehörden, mehr sage ich dazu nicht.
Alles richtig, was du sagst. Aber den obrigen Punkt sehe ich allein aus der Sicht der Kinder, die keine Chance haben. Natürlich finde ich es auch nicht prickelnd, dass ständig Daten "umhergeschoben" werden. Aber eine Antwort darauf geben nicht Gesundheitsamt oder Jugendamt, sondern die Legislative. Und wenn du dir die Wahlbeteiligungen ansiehst, weißt du, was viele von Demokratie und ihrem Recht darauf halten.
Zurück zu den Kindern- ich nehme den "Datenklau" tatsächlich für diese Sache in Kauf, aber nicht ohne eine eigene Meinung und dem Bewußtsein, was dort passiert. Ich finde nämlich die Entwicklung für Kinder in Deutschland und den zunehmenden Werteverfall erschreckend. Und für mich fängt Vernachlässigung nicht bei fehlendem Essen an, sondern bei fehlender Zeit und Liebe- und das in allen sozialen Schichten. Aber gut, anderes Thema.
Lg Nadine
(die noch mehr traurig ist, dass sie beim UT andere Verpflichtungen hatte, wären sicher nette Zwiegespräche geworden)
Zurück zu den Kindern- ich nehme den "Datenklau" tatsächlich für diese Sache in Kauf,
Das ist leider die Krux, dass jedes einzelne Maßnahmenpaket immer gut plausibel gemacht werden kann. In Summe entsteht so ein riesiges Datenpaket über den Einzeln, dass künftig über Wohl und Wehe entscheiden kann und sicher auch wird.
LG, Uli
Hallo,
ich kann Nadine nur zustimmen. Man kann nicht auf die JÄ schimpfen, wenn sie andererseits keine rechtlichen Instrumentarien haben, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen. Die U´s sind da ein ganz kleiner Teil und jetzt mal ernsthaft: Warum etwas gegen die Aufforderungen und auch Anmahnungen sagen, wenn Eltern das zunächst mal völlig selbstverständlich wahrnehmen sollten und ihnen ferner dennoch alle Zeit der Welt für den Kinderarztbesuch bleibt? Anruf in der Praxis und gut ist.
Intelligente Eltern, die ihre Kinder bspw. schlagen, werden immer auch so intelligent sein und dies nicht vor einer U tun. Andere, total überforderte Eltern, werden herausgefischt. Und das ist gut so. Klar kann da ein Jugendamt über das Ziel hinausschießen und statt Hilfen auch eine Herausnahme einleiten. Aber das sind krasse Ausnahmen, die mit dem täglich Brot der JÄ weit weniger zu tun haben als die Bereitstellung von Familienhilfen, die oft schon ausreichen.
Sind Eltern mit stark entwicklungsverzögerten Kindern schützenswert? Ich denke nicht. Jeder will seine Ruhe vor dem Staat haben, aber geht dieser verständliche Wunsch so weit, dass Kinder dafür leiden müssen?
Was macht man in dem Fall intelligenter Eltern? Da kann man nur versuchen den häufig anonymen Hinweisen nachzugehen. Und das leider meistens ohne Erfolg, denn hinter die Wände kann man nicht gucken. Und dieses Problem besteht bislang in nahezu allen Fällen sowieso schon.
Ich finde daher auch das Betretungsrecht absolut korrekt. Da kommt der Satz: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Leider gibt es das in meinem Bundesland nicht.
Man kann nicht argumentieren, wie unsinnig Hausbesuche des Jugendamtes nach einer Voranmeldung von zwei Wochen sind und andererseits (eben ohne Betretungsrecht) schockiert darüber sein, in was für verwahrlosten Wohnungen Kinder dann aufgefunden werden. Und seien wir doch mal ehrlich: JÄ sind personell völlig unterbesetzt und können nur den aus deren Beurteilung zunächst schlimmsten Fällen nachgehen. Dafür gibt es das Handbuch des ASD.
Die Leute versuchen schon ihren Pflichten nachzukommen. Und dabei passieren genau so viele Fehler, wie in anderen Bereichen. Wer hat nicht schon einmal die Erfahrung gemacht, dass die eigene Einschätzung der Situation falsch war? Und angesichts der Garantenstellung, die JA-Mitarbeiter haben, möchte ich auch nicht in deren Haut stecken.
Wir leben in einer Zeit, in der Bürgerrechte immer weiter eingeschränkt werden. Schilly und Co. sei Dank. Aber wenn eine Einschränkung mal mit einem ganz praktischen Ziel zum Wohle von Menschen kommt, dann sollte man das nicht allein wegen der Einschränkung gleich wieder schlecht reden.
Ich habe das JA auch schon so oder so erlebt. Und ich bin auch sehr unzufrieden über die fehlende Kontroll-Instanz. Einzig das Familiengericht kann etwas machen, aber das ist viel zu häufig auf der Seite der JÄ. Aber was wäre die Alternative? Wir leben in einem Staat, der über wirkliche Alternativen nicht nachdenkt und Gesetze nicht ab und völlig neu schafft. Also sollten wir versuchen, die bestehenden Rechte mit Sinn zu erfüllen und nicht nur zu kritisieren.
Was wäre, wenn wir einem Staat leben würden, der die Menschenrechte an allererster Stelle handeln würde? Wenn wir mit diesem Denken groß geworden wären. Kein Mensch würde sich über ein Betreten der Wohnung groß aufregen, weil das als Einschränkung der eigenen Rechte gar nicht wahrgenommen würde, sondern nur Teil des eigenen Rechtes ist.
Art. 2 GG: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt...
Grüße
Krishna
P.S.: Vor dem Absenden der Nachricht sind noch ein paar weitere Beiträge geschrieben worden.
@ Deep und Luca
Was hat der 11.09. mit unseren Kindern zu tun? Das genau meinte ich, als ich sagte, dass ich vor diesem Hintergrund nicht befürworten kann, dass damit gleich Alles schlecht geredet wird. Ambivalent ist das ganz klar. Aber ist das nicht jeder Fall im Spannungsfeld zwischen Grundrechten und staatlichen Eingriffsrechten?
@ Kasper
Die Befürchtungen hatten wir doch auch schon, als das Gesetz zur Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen kam. Im Grunde nur Schönheitsreparatur am bestehenden Gesetz mit nur wenigen Neuerungen (Beschleunigung, Überprüfung).
Ich denke, dass JÄ gar nicht die personellen Möglichkeiten haben, nun haufenweise Kinder aus den Familien zu nehmen und habe so etwas auch noch nicht gehört.
Häufig ist sogar das Gegenteil der Fall. Auf Biegen und Brechen wird versucht, die Kinder in der Familie zu lassen. Wenn es dann schiefgeht (wie in Bremen), wird auch sofort wieder das JA beschuldigt. In diesem Fall ja auch zu Recht. Aber das zeigt doch nur, dass die Wahrnehmung der JÄ immer sehr davon abhängt, was gerade geschehen ist und wessen Lied man jetzt singen sollte.
@ Uli
Und wer regt sich auf, wenn eine private BUZ sämtliche Angaben zur medizinischen Vorgeschichte verlangt? Das sind private Versicherungen, die eine Risikoeinschätzung machen müssen. Mit der Solidarität gesetzlich Versicherter hat das
Gruß
Krishna
Hallo zusammen,
ich halte die Datensammelwut - und vor allem die ständige Online-Abrufbarkeit - auch für kritisch.
Geholfen hat der "Datenschutz" (ich mag das Wort nicht; es handelt sich ja um ein Verbergen von Daten, nicht um ein Schützen der Daten) wie z.B. beim Bankgeheimnis hauptsächlich Verbrechern und Kriminellen.
Dass die Vorsorgeuntersuchungen bis U8 Pflicht sind und auch überwacht wird, dass diese auch durchgeführt werden, halte ich für richtig.
Gruß
Martin
@ Uli
Und wer regt sich auf, wenn eine private BUZ sämtliche Angaben zur medizinischen Vorgeschichte verlangt?
Ich rege mich darüber auf, weil diese Daten niemanden etwas angehen!
Das sind private Versicherungen, die eine Risikoeinschätzung machen müssen. Mit der Solidarität gesetzlich Versicherter hat das
Dass die Privaten ein "vitales Interesse" an diesen Daten haben liegt nahe. So lassen sich die Gewinnmargen am ehesten optimieren. Die Stigmatisierten dürfen dann auf die Solidargemeinschaft bauen, der zu horrenden Gebühren bestenfals Mittelmaß geboten wird.
@ Uli
Dann lass uns mal abwarten, was Private nach dem angekündigten Gesetz demnächst noch alles abfragen dürfen.
Der einschlägige Paragraph im Gesetzentwurf zum Gendiagnostikgesetz dazu lautet:
§ 22
Genetische Untersuchungen vor und nach Abschluss des
Versicherungsvertrages
Der Versicherer darf von Versicherungsnehmern weder
vor noch nach Abschluss des Versicherungsvertrages
1. die Vornahme genetischer Untersuchungen oder Analysen
verlangen oder
2. die Offenbarung von Ergebnissen bereits vorgenommener
prädiktiver genetischer Untersuchungen oder Analysen
verlangen, solche Ergebnisse entgegennehmen oder
verwenden.
Ich denke, so wird das auch beschlossen werden, wenngleich die Kritik natürlich aus Geldinteressen groß ist.
Gruß
Gruß
Krishna
Moin,
Und wer regt sich auf, wenn eine private BUZ sämtliche Angaben zur medizinischen Vorgeschichte verlangt? Das sind private Versicherungen, die eine Risikoeinschätzung machen müssen.
da hat die Gehirnwäsche wohl schon gegriffen. Denn eine absolute Sicherheit kann und darf es auch bei der "Risikoeinschätzung" nicht geben. Denken wir dieses Beispiel mal weiter, müsste das nämlich bedeuten, dass auch der "Genpool" jedes einzelnen Menschen durchleuchtet wird; im Klartext: Wer eine Krankenversicherung will, muss sein Einverständnis dazu geben, dass der Gesundheitsstatus und die Todesursachen von Verwandten abgefragt und zur "Risikoeinschätzung" verwendet werden? "Vater an Herzinfarkt gestorben" oder "Mutter an Brustkrebs erkrankt" bedeutet dann automatisch "Du kommst hier nicht rein" oder zumindest "Du bezahlst hier viel mehr". Und wer sagt, dass dieses Denken auf private Krankenversicherungen beschränkt bleibt? Auch die "Gesetzlichen" müssen rechnen. Das Ende vom Lied ist irgendwann die Unterscheidung zwischen "guten" und "schlechten" Risiken; Letztere bekommen irgendwann einfach keine Krankenversicherung mehr, wenn diese "Büchse der Pandora" erst einmal geöffnet wurde. Auch ihre Kinder natürlich nicht. Müssen Menschen mit solchen "schlechten Genen" sich dann zwangsweise sterilisieren lassen? Beim letzten Mal, als hierzulande über "Rasse", "Genpool" und "lebensunwertes Leben" diskutiert wurde, hatte das ein ganz schreckliches Ergebnis. Und damals gab es noch keine Computer...
Der 9.11. hat hier manche schlechten menschlichen Eigenschaften freigelegt, die latent längst vorhanden waren. In den 80ern haben Millionen von Deutschen noch gegen eine harmlose Volkszählung protestiert; heute kursieren CD's mit persönlichen und Konto-Daten von Millionen von Bundesbürgern auf dem freien Markt. Demnächst gibt es die einheitliche Steuernummer, die als Personenkennzeichen so eindeutig ist, dass niemand sich mehr auf eine zufällige Namensgleichheit herausreden kann; es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Daten über irgendwelche Kanäle in falsche Hände geraten. Wie lange wird es wohl dauern, bis man beim Versuch, eine Kranken- oder Lebensversicherung abzuschliessen, auf einen kopfschüttelnden Versicherungsvertreter trifft, der einem sagt "Tut mir leid, aber Ihre Tante ist am 23.11.1984 von einer Autobahnbrücke gehüpft; wir ziehen daraus den Schluss, dass es in Ihrer Familie die Anlage zu psychischen Problemen gibt."
Wer applaudiert dann wohl noch, weil er doch "nichts zu verbergen" hatte?
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Natürlich hat der 11.09. nichts mit den von mir eingestellten Zeitungsartikeln zu tun. Die beiden Berichte sind hingegen symptomatisch für das Kleinzeugs, das in Summe zu üblem Großzeugs wird.
Um den Schutz der Kinder zu perfektionieren, bin ich dafür, dass staatlicherseits (natürlich auf Kosten der Eltern) eine auf das Babybettchen ausgerichtete Live-Kamera installiert wird. Der Schutz der Kinder steht schließlich an oberster Stelle und da sollte uns doch aber auch wirklich alles recht sein, was dieses Ziel zu erreichen hilft.
Komisch, höre ich plötzlich einen Aufschrei der Empörung?
Es ist nun einmal knifflig, den sinnvollen Anfang und das höchstmögliche Ende zu definieren. Meine Schwelle liegt außerordentlich niedrig. Wohlwissend, dass die avisierten Änderungen außer der Vollkontrolle rein weg gar nix bringen. Vielleicht sollte ich mich beim JA bewerben - denn es werden Stellen geschaffen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin,
die Diskussion geht ja jetzt ziemlich weit.
Natürlich hat die Sache nicht direkt mit dem 11.09. zu tun, indirekt schon. Der 11.09. war der ideale Aufhänger für das Gesetz zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus, verkündet am 09.01.2002, mit entsprechenden Sicherheitspaketen. Kann jeder nachlesen. Und dieses Gesetz öffnet einfach die Türen. Der Datenschutz hat nicht mehr den Stellenwert und im öffentlichen Interesse sind andere Dinge wichtiger. Keine Ahnung wer hier mitliest, deshalb dazu weiter Schweigen.
Bei all den konstruktiven Diskussionen. Ich bleibe dabei, dass ich den "Fall", den Deep hier veröffentlicht hat mit Bedenken dennoch nicht verkehrt finde. Was nicht 100% richtig ist, muss nicht deshalb falsch sein. Und ich finde die Verpflichtung zur U- Untersuchung gut. Auch wenn da persönliche Daten fließen.
Lg Nadine
@ DeepThought
Vielleicht sollte ich mich beim JA bewerben - denn es werden Stellen geschaffen.
Ersteres wäre nicht schlecht, käme so doch eine pragmatischere Sichtweise in z.T. verstaubte Ämter hinein.
Letzteres ist Wunschdenken, der Staat hat dafür jedenfalls kein Geld.
Thorsten