Hallo,
erst einmal an die Macher dieser Site: 1000 Dank! Hier geschieht Wichtiges und Richtiges!
Und nun bin ich - bisher stille Leserin ab und an - auf der Suche nach Menschen, die mir vielleicht den Weg zum Licht im endlosen Tunnel weisen können.
Zurzeit bin ich einfach nur noch traurig. Obwohl ich das große Glück habe, den mir liebsten Menschen seit nunmehr 2 1/2 Jahren an meiner Seite zu haben! Mit dem ich ein gemeinsames Kind erwarte, auch wenn dies alles andere als geplant war ..
Hintergrund: Mein Freund hat 2 Töchter (7 und 3), ich eine Tochter (10) aus vorangegangener Beziehung mitgebracht. Meine Süße wechselt von Anfang an jede Woche zwischen ihrem Papi und mir, alles verläuft harmonisch. Geld ist kein Thema bei uns, alles wird geteilt, d.h. weder er noch ich beziehen vom anderen Unterhalt oder sonstiges. Ganz anders bei meinem Liebsten: Den 2-wöchigen Umgang mit seinen Kindern musste er sich erst vor Gericht erkämpfen.
Vielleicht bin ich durch die Schwangerschaft dünnhäutiger. Tatsache ist, dass ich den Krieg zwischen meinem Liebsten und seiner Ehemaligen langsam nicht mehr ertrage. Mir geht die Puste aus. Ich versuche, neutral zu bleiben, natürlich vor allem seinen Kindern gegenüber, denen zuhause leider gesagt wird, ich wäre der Teufel, der ihre Familie zerstört hätte. (Die Beziehung zwischen meinem Freund und seiner Ehemaligen war schon 1 ganzes Jahr offiziell beendet, als ich in sein Leben trat.) Die Große behandelt mich und meine Tochter nun zunehmend wie Menschen zweiter Klasse. Ständige Beleidigungen und Vorwürfe vonseiten der Mutter, die ich nur vom Foto kenne, kann ich ignorieren, aber die Respektlosigkeit und unterschwellige Abneigung der Tochter mir und meiner Großen gegenüber macht mir echt zu schaffen. Sodass ich langsam anfange, sie nicht mehr mögen zu wollen. Klar, sie ist ein Kind in einem Loyalitätskonflikt, aber gerade Kinder können einem so verdammt weh tun. Dazu kommt, dass die beiden Töchter meines Freundes die letzten 3 Monate hauptsächlich bei uns gewohnt haben, da ihre Mutter auf Kur und in Urlaub war. Der Alltag schafft natürlich noch zusätzliche Reibungspunkte.
Ich liebe meinen Freund sehrsehrsehr. Aber momentan bin ich einfach wahnsinnig erschöpft und möchte mit dieser ganzen Geschichte nichts mehr zu tun haben. Mir wird langsam bewusst, dass meine Kraft wahrscheinlich nicht reicht, diesen Psychoterror vielleicht noch jahrelang mitzuerleben. Und dass natürlich auch unsere Liebe darunter leidet. Mein Freund versteht das und steht voll und ganz zu mir. Aber ich distanziere mich mehr und mehr und habe einfach nur Angst vor der Zukunft mit dieser Frau und ihren Auswirkungen auf uns alle. Ich bin kein Opfertyp. Aber hier stoße ich an meine Grenzen.
Sorry, ist lang geworden - und vielleicht gibt´s auch schon einen ähnlichen Thread hier .. Aber könnte ja sein, dass jemand etwas dazu schreiben möchte.
Danke!
LG von Kitty
Mit dem ich ein gemeinsames Kind erwarte, auch wenn dies alles andere als geplant war ..
Na, so was - wie kam das denn zustande ?
Das neue Kind ist noch nicht einmal auf der Welt und Du stellst jetzt schon fest, dass Du mit dem geliebten Mann wegen seiner problematischen EX eigentlich nicht zusammenbleiben willst und überfordert bist ?
Hallo Kitty,
ihr habt doch sicherlich schon das gemeinsame Sorgererecht beim Jugendamt beurkundet oder?
Grüße,
Lullaby
Hi Kitty,
Ich versuche, neutral zu bleiben
...
Die Große behandelt mich und meine Tochter nun zunehmend wie Menschen zweiter Klasse.
Du bist nicht neutral und der Versuch neutral zu bleiben, wird daneben gehen. Du musst dieses Problem mit Deinem Freund gemeinsam anpacken und er muss gegenüber seinem Kind ganz deutlich Stellung beziehen und solches Verhalten unterbinden.
Vielleicht holt ihr Euch frühzeitig professionelle Hilfe an Bord denn die Gefahr, dass ihr beiden dabei untergeht ist tatsächlich so gross wie unnötig.
Gruss von der Insel
Moin Kitty (und auch ein freundliches Willkommen von mir),
im Grunde genommen hast Du Eure Situation ja ganz gut auf dem Schirm:
Klar, sie ist ein Kind in einem Loyalitätskonflikt, aber gerade Kinder können einem so verdammt weh tun.
In Ergänzung zum Inselmenschen:
Meines Erachtens ist hier in der Tat in erster Linie Dein Männe gefragt, diesem deutlich entgegen zu wirken.
Alleine schon um Sätze á la "Du hast mir nichts zu sagen, Du bist nicht meine Mutter !" in diesem Zusammenhang zu vermeiden.
In Eurem Haushalt gelten Eure Regeln, das sollte man einer 7Jährigen durchaus vermitteln können.
Gerade weil sie in den letzten drei Monaten - wie Du schreibst - hauptsächlich bei Euch gewohnt hat ...
Was für Treffer setzt denn die Prinzessin so ?
Gruß
United
Hi diskurso,
Unfälle trotz schärfster Sicherheitsvorkehrungen soll´s ab und an geben .. 😉
Falls jemand auf den oder ähnliche Gedanken kommen sollte, ich hätte diesen "Unfall" manipuliert, um meinen Freund fester an mich und eine "neue" Familie binden und ihn (vielleicht unbewusst) mehr von seinen anderen Kindern entfremden zu können: Nein.
Nebenbei wird dieses Ungeborene seit dem ersten Schreckmoment von uns beiden innigst erwünscht.
Nein, meinen geliebten Mann möchte ich nicht verlassen, werde ich auch nicht.
Und ja, manchmal, jetzt gerade fühle ich mich überfordert. Es frustriert mich momentan, dass mir ein derartiger Hass entgegenschlägt aufgrund meiner Rolle als die "Neue". Morgen sieht die Welt mit Sicherheit wieder anders aus.
Ich hoffe, hier in diesem Forum auf Menschen (Männlein oder Weiblein) zu stoßen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und mir eventuell Möglichkeiten aufzeigen können, wie ein Patchwork-Dasein einigermaßen harmonisch gestaltet werden kann. Und sei es, dass man sich aus dem Weg geht, wenn es für die Beteiligten die beste Lösung sein sollte. Alle müssen erst einmal hineinwachsen, denke ich. Und dass dies nicht ohne Hindernisse abläuft, das ist ja klar.
Ich für meinen Teil versuche, die Kinder vorbehaltlos ohne Erwartungen in mein Herz zu schließen, keines der Kinder zu bevorzugen (auch mein eigenes nicht) und mich aus allen Zwistigkeiten zwischen Vater und Mutter konsequent herauszuhalten.
LG von Kitty
Hallo Kitty,
ihr habt doch sicherlich schon das gemeinsame Sorgererecht beim Jugendamt beurkundet oder?
Grüße,
Lullaby
Hi Lullaby,
wie meinst du das? Für wen? Für den Winzling im Bauch? Noch nicht, ist noch recht früh. Ist aber gar keine Frage, klar teilen wir uns das Sorgerecht!
LG von Kitty.
Hi Kitty,
Du bist nicht neutral und der Versuch neutral zu bleiben, wird daneben gehen. Du musst dieses Problem mit Deinem Freund gemeinsam anpacken und er muss gegenüber seinem Kind ganz deutlich Stellung beziehen und solches Verhalten unterbinden.
Vielleicht holt ihr Euch frühzeitig professionelle Hilfe an Bord denn die Gefahr, dass ihr beiden dabei untergeht ist tatsächlich so gross wie unnötig.Gruss von der Insel
Hi Inselmensch,
ja, zu dieser Erkenntnis kommen wir auch langsam .. Zum Glück bezieht mein Freund ganz klar Position, sowohl seinen Kindern als auch seiner Ehemaligen gegenüber. Dass dann die Stimmung meistens im Keller ist, das müssen wir wohl aussitzen.
Professionelle Hilfe ist ein gutes Stichwort, daran habe ich auch schon gedacht ..
Danke und Gruß zur Insel, wo auch immer, Kitty.
Moin Kitty (und auch ein freundliches Willkommen von mir),
im Grunde genommen hast Du Eure Situation ja ganz gut auf dem Schirm:
In Ergänzung zum Inselmenschen:
Meines Erachtens ist hier in der Tat in erster Linie Dein Männe gefragt, diesem deutlich entgegen zu wirken.
Alleine schon um Sätze á la "Du hast mir nichts zu sagen, Du bist nicht meine Mutter !" in diesem Zusammenhang zu vermeiden.In Eurem Haushalt gelten Eure Regeln, das sollte man einer 7Jährigen durchaus vermitteln können.
Gerade weil sie in den letzten drei Monaten - wie Du schreibst - hauptsächlich bei Euch gewohnt hat ...Was für Treffer setzt denn die Prinzessin so ?
Gruß
United
Hi united,
bei uns gelten die Regeln, die wir uns gesetzt haben. Da gibt´s auch keine Ausnahmen. Da sind mein Freund und ich uns von Anfang an einig. Dass dies bei den Kindern manchmal nicht gerade Glücksgefühle auslöst, das ist klar.
Mir tun seine Kinder echt verdammt Leid. Die müssen sich verbiegen bis zum Brechen, weil sie genau wissen, dass ihre Mutter uns scheiße findet. Dass ich da öfters als Ventil herhalten muss, damit muss ich mich anscheinend arrangieren.
Die Prinzessin möchte einfach nur geliebt werden. Und nicht teilen müssen. Sie leidet sehr unter der Trennung ihrer Eltern. Deshalb fährt sie öfter die Krallen aus. Auf eine ziemlich eklige, subtile Art und Weise mit Lügen, spitzen Bemerkungen, Mangel an Empathie. Also nicht gerade heraus .. Und immer nur, wenn mein Freund nicht in der Nähe ist. Der steht aber ganz klar hinter mir. Und behandelt sie mit Sicherheit nicht wie ein Prinzesschen, sondern alle Kinder gleich. Zum Glück!
Trotzdem macht es mir sehr zu schaffen, dass ich in ihren Augen der Grund für all ihr Unglück und das ihrer Mutter sein soll.
LG von Kitty.
Hallo kitty,
ich habe mit meinem Mann (beide zweite Ehe) kein gemeinsames Kind. Er hat zwei aus erster Ehe, ich eins (meins lebt bei uns). Auch bei uns ist es so, mit meinem Ex gibt es keine Probleme, dagegen gab es bei meinem Mann und dessen Ex stets nur Probleme, zum Glück sind seine Kinder nun auch schon erwachsen.
Mein Mann hat den Fehler gamcht dass er viel zu lange "wegen der Kinder" zu viele Zugeständnisse gemacht und sich zu viel gefallen lassen hat. Und zwar auch von den Kindern ließ er sich auf der Nase rumtanzen, wenn die irgendwelchen Mist erzählt haben, oder Partei für die Mutter ergriffen haben, Termine gecancelt haben, dann hatte er wahnsinniges Verständnis und nie ließ er auch nur einen Funken Kritik gelten. Dabei ist es mir für unseren gemeinsamen Alltag total egal, ob diese Kinder manipuliert sind, oder einen Inetressenkonflikt haben: in jedem normalen Alltag gibt es eben auch Konflikte oder Kritik, und es kommt darauf an, dass man dies vernünftig vorträgt, sich auseinandersetzt, aber nichts unter den Teppich kehrt.
Mein Mann hat das nie kapiert und hat immer große Unterschiede gemacht, denn im normalen Alltag ohne seine Kinder hat er es genau so gehandhabt, wie es mir entgegenkommt, da sind wir gleicher Auffassung und haben dieselben Werte. Nur wenn seine Kinder kamen, wurde alles vergessen, und es galten plötzlich andere Voraussetzungen und die Werte der früheren Familie (wegen denen er sich eigentlich getrennt hat). Versteh einer die Männer 😉
Natürlich sehe ich vollkommen ein, dass die besonderen Umstände berücksicht werden müssen, und man nicht den normalen Alltag ohne nach rechts und links zu gucken, leben kann, wenn die Kids da sind, aber niemals sollen diese Kinder das Gefühl haben, oder sogar noch vermitteln, dass sie was besseres wären.
Bei uns ging es so aus, dass ich keine Urlaube mehr mache, mit seinen Kindern, also jonglieren wir eben irgendwie den Urlaub, so dass jeder seins macht, aber auch was zusammen gemacht wird. Umgang findet bedingt statt, meist unter der Woche, so dass ich eben nciht da bin und an solchen Tagen lange arbeite. Übernachtet sein Sohn hier (Tochter wohnt inzwischen woanders), nehme ich mich zurück und überstehe irgendwie das Wochenende...Wären seine Kinder immer noch klein, wäre es mit uns nicht lange gut gegangen. Ich hätte auf Dauer nicht akzeptieren können, dass jedesmal der rote Teppich ausgerollt wird, nur weil seine Kinder vor der Tür stehen, aber im Alltag, mit meinem Kind, 180 Grad andere regeln gelten sollen. Erschwerend war, dass mein Kind und seins gleichaltrig war.
Nun ist der Text recht lang geworden.
Ich denke, was du daraus ablesen kannst, ist dass dein Mann hier eine absolute Schlüsselrolle zukommt. Wie geht er mit seinen Kindern aus erster Ehe um, was lässt er zu und wie eindeutig positioniert er sich?
Ich denke aber auch, dass du gerade jetzt, in der Schwangerschaft, genug Kräfte für dich, dein großes Kind und dein ungeborenes brauchst. Und zwar sowohl die körperlichen als auch die psychischen. Und deshalb deine Mut- und Kraftlosigkeit vielleicht nur temporär ist.
Die ex deines Mannes ist sicher total eifersüchtig und will nicht dass es deinem Mann gut geht. Je mehr er sich davon distanziert, und es schafft, auch seinen Kindern klar zu machen, dass er ein eigenes Leben unabhängig vonde r ex führt, in dem seine Kinder (alle drei!! und seine Stieftochter) eine gleichberechtigte Rolle führen desto besser. Und schließlich bekommen sie ein Halbgeschwisterchen, darauf freut man sich normalerweise.
Überfordert euch nicht, und findet einen Weg für den Abschitt der Schwangerschaft, und danach überlegt ihr, wie ihr danach weitermacht. Idealerweise könnt ihr die zwei Kinder aus erster Ehe einbeziehen, in die Vorbereitungen und Vorfreude.
Viel Erfolg, und viel Kraft!
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Ich denke auch, dass es in erster Linie die Aufgabe des Vaters ist, durch klare Regeln dafür zu sorgen, dass sie sich (auch) bei euch benimmt.
Das nimmt dir aber nicht das Recht, auf Fehlverhalten dir oder deiner Kinder gegenüber auch selbst zu reagieren.
Zwar nicht als Erziehungsberechtigte aber als Hausherrin.
Ich kann die Probleme und Hemmungen durchaus nachvollziehen aber die Kinder erkennen und nutzen Schwächen ganz schnell aus.
Die Grenze ist genau da, wo Ihr sie setzt.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Die Grenze ist genau da, wo Ihr sie setzt.
:applaus1:
Hallo Kitty,
willkommen und herzlichen Glückwunsch zum "Verkehrsunfall".
Bitte nimm dich und deine Grenzen ernst.
Gerade jetzt in der Schwangerschaft.
Was Beppo schreibt, bringt die Sache exakt auf den Punkt.
Nicht nur in Patchworkfamilien, sondern überall dort, wo Menschen zusammen leben.
Was mir persönlich in solchen und ähnlichen Konfliktlagen immer wieder hilft, ist die Frage:
"In wessen Angelegenheiten bewege ich mich?"
Da, wo ich selbst Einfluss nehmen kann, lohnt es sich, Zeit, Kraft und Geld zu investieren.
Da, wo ich selbst machtlos bin, lohnt es sich nicht und jeder Energiefluss dahin schwächt mich nur.
Das Wetter, die Vergangenheit sowie das Denken, Fühlen, Sprechen, Tun und Lassen anderer Menschen kann ich nicht beeinflussen.
Nur meine eigene Reaktion darauf, d. h. mein eigenes Denken, Fühlen, Sprechen, Tun und Lassen.
Wenn du deine eigenen Grenzen schmerzhaft spürst, ist es oft schon zu spät für wirksamen Schutz oder sinnvolle Gegenwehr.
In Konflikten kannst du - ganz bewusst und vorsätzlich - standhalten oder ausweichen.
Du kannst dich zurückziehen oder dich engagieren.
Von einer Siebenjährigen muss sich kein erwachsener Mensch sein eigenes Verhalten diktieren lassen, noch ist es sinnvoll und zielführend, einem Kind dieses Alters Macht über das eigene Denken und Fühlen zu geben.
Du bist schwanger und brauchst Schutz und Fürsorge.
Offenbar ist derzeit niemand außer dir selbst in der Lage, dir Fürsorge und Schutz zu bieten.
Unter anderem deshalb, weil der Vater des Ungeborenen in kraft- und zeitraubende Konflikte mit seiner Ex verstrickt ist. Das ist nicht schön, aber aktuell auch nicht zu ändern.
Du hast diesen Mann als (möglichen) Vater deines Kindes gewählt, als du ihn soweit in dein Leben und das deiner Tochter hineingelassen hast, dass der "Unfall" passieren konnte.
Und jetzt ist er es - mit allen seinen Stärken und Schwächen.
Andere Väter sterben im Krieg oder an Verkehrsunfällen, werden arbeitslos, schwer krank oder behindert ...
Starke Frauen haben zu allen Zeiten ungeachtet aller Schicksalsschläge gut für sich und ihre Kinder gesorgt - für die geborenen wie für die Ungeborenen. Unabhängig davon, wie weit der Vater präsent und verfügbar war.
Schwache Frauen schaffen es selbst in Friedenszeiten an der Seite eines gesunden, liebevollen, fleißigen Mannes nicht, gut für sich und ihr eigenes Wohlbefinden zu sorgen.
Dein Mann ist weder krank noch behindert noch im Auslandseinsatz noch tot. Er hat "nur" diese KM und zwei Kinder, die seine Ressourcen teilen. Auf der Skala möglicher Einschränkungen des Wohlbefindens liegt er damit gut im Mittelfeld zwischen Menschen mit mehr oder weniger starken schicksalhaften Belastungen.
Wie gut es dir und deinen Kindern an der Seite dieses Mannes geht, liegt überwiegend in deiner eigenen Hand.
"Heultage" sind Teil jeder Schwangerschaft - und dieses Forum ist ein guter Ort zum "Heulen" unter Erwachsenen.
Die Rückmeldungen hier sind aufrichtig, oft widersprüchlich und wertvoll. Zugleich ist eine Schwangerschaft eine Zeit höchster weiblicher Potenz. Du hast die Möglichkeit, die innere Kraft dieser Monate zu nutzen, um selbst gut für dich und deine Lieben zu sorgen.
Was ich persönlich in weinerlicher Stimmung sehr schätze, ist die Frage eines guten Freundes:
"Rotwein oder Blaumann?"
Rotwein heißt: "Bitte hör mir einfach zu. Du musst meine Probleme nicht lösen, ich brauche nur etwas Mitgefühl und eine Umarmung."
Blaumann heißt: "Ich habe ein ganz konkretes Anliegen und ich hoffe, dass du der Richtige bist um genau dieses Problem zu lösen."
Unendlich viele Konflikte zwischen mir bekannten Männern und Frauen entstehen dadurch, dass Männer in "Blaumann"-Alarm geraten (und sich völlig überfordert fühlen) weil ihre Frau in "Rotwein"-Stimmung ist und eigentlich nur etwas jammern will.
Oder dadurch, dass Frauen sich in Angelegenheiten ihrer Männer einmischen, auf die sie keinen wirklichen Einfluss haben.
Was die Ex deines Mannes tut und lässt, denkt und sagt ist weder die Angelegenheit deines Mannes noch deine.
Sie zu ändern liegt schlichtweg nicht in eurer Macht. Jeder Gedanke in diese Richtung ist reine Zeitverschwendung.
Was das siebenjährige Kind deines Mannes denkt und fühlt, ist auch nicht deine Angelegenheit.
Was ein Kind tut und lässt, das sich in deinem Haushalt aufhält, den du finanzierst und organisierst, das Kleidung trägt, die du wäschst, Mahlzeiten verzehrt, die du zubereitest, Räume nutzt, die du sauber und in Ordnung hältst und wie du auf dessen Tun und Lassen reagierst, das ist deine Angelegenheit.
Im Umgang mit meinen Stief- bzw. Ziehkinder habe ich mich immer gefragt: "Wenn das die Tochter / der Sohn von Nachbarn oder Freunden wäre - wie würde ich darauf reagieren? In meinem Wohnzimmer, in meiner Küche, in meinem Garten?"
Gegenüber "fremden" Kindern ist es oft einfacher, die richtige Mischung aus Klarheit, Freundlichkeit und Distanz zu finden. Stiefkinder im eigenen Haushalt sind aber im Prinzip auch nur Gäste, die sich - ebenso wie Freunde der eigenen Kinder - als Übernachtungsgäste an die Hausregeln der Gastgeber zu halten haben.
Welche Mittel du wählst um welches Verhalten zu sanktionieren oder zu belohnen, sollte
a) mit deinem Mann vereinbart und
b) allen Kindern klar sein.
Dass 11-jährige Kinder andere Rechte und Pflichten haben als 7- oder 3-Jährige sollte Konsens sein.
Dass in Eurem Haushalt dein Mann und du (und nicht die Ex oder der Pizzabote oder der Hund eures Nachbarn) die Hausregeln aufstellt, sollte ebenfalls Konsens sein und klar kommuniziert werden.
Solange du mit deinem Mann lachen und weinen kannst und ihr einander in "Rotwein"-Gesprächen (in der Schwangerschaft auch gerne mit Tee oder Saft) emotional und körperlich nahe seid, kannst du es getrost ihm überlassen, seine Angelegenheiten zu klären und dich selbst um deine Angelegenheiten kümmern.
Falls Erwachsene es schaffen, an diesem Punkt Klarheit zu gewinnen und diese innere Klarheit auch in ihrem Verhalten zu äußern, wird das Leben mit Zieh- und Stiefkindern nicht viel aufregender und überraschender, als mit eigenen Kindern unterschiedlichen Temperaments und Alters. Die harmonische Vorzeigefamilie ist eine Erfindung der Windel- und Margarine-Reklame.
Die Wahrheit ist: Wo Menschen eng zusammenleben, gibt es immer Konflikte. Wie ihr in eurem vielköpfigen Haushalt in wechselnder Besetzung damit umgeht, entscheidet jeder von euch selbst - in jeder Minute aufs Neue.
Die besten Wünsche von 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
1000 Dank!
Eurer offenes Ohr hat mir sehr geholfen. Heute sieht die Welt schon wieder anders aus, und der Knoten ist geplatzt. Ich hatte tatsächlich vergessen, wie stark die Armada an Schwangerschaftshormonen das Gemüt durchschütteln kann!
Heultage wird´s mit Sicherheit noch ein paar mehr geben. Aber nun habe ich beschlossen, mich wieder um die Angelegenheiten zu kümmern, welche ich auch beeinflussen kann. Meine Tochter, der Winzling, mein Freund und seine Kleine - und ich selbst - haben mehr davon 🙂 Der Prinzessin werde ich nicht mehr so viel Aufmerksamkeit widmen - und trotzdem versuchen, freundlich und konsequent zu bleiben. Sollte ich auch nur ansatzweise merken, dass ich mich um des Friedens willen verbiegen sollte, dann werde ich (hoffentlich!) die Reißleine ziehen. Getrennte Urlaube zum Beispiel ..
Und ja, in "normalen" Familien läuft das auch nicht anders, seine Anverwandten kann man sich nicht aussuchen, nur den Menschen, mit dem man zusammenleben möchte. Da war wohl der selige Wunsch nach Harmonie größer .. 😉
Auch mein Freund ist mittlerweile an einem Punkt, sich mit wirklich gutem Gewissen auf sein jetziges Leben zu konzentrieren. Zwar stehen noch einige Gerichtstermine an (Sorgerecht für seine Kleine), fast täglich flattert Anwaltspost ins Haus undundund .. Aber langsam verliert dies alles seinen Schrecken.
Danke und einen wunderbaren Tag wünscht Kitty.
Hi Lullaby,
wie meinst du das? Für wen? Für den Winzling im Bauch? Noch nicht, ist noch recht früh. Ist aber gar keine Frage, klar teilen wir uns das Sorgerecht!
LG von Kitty.
Hallo Kitty,
das verstehe ich jetzt nicht. Natürlich für euer gemeinsames Kind. Das geht übrigens per Notarvertrag auch schon vor der Zeugung. Im Forum hören wir viel von Fällen, bei denen der Vater kein Sorgerecht erlaubt bekommen hatte von der Mutti, obwohl sie sich ja beide vorher einig gewesen sind.
Also, dann schnell zum Jugendamt und das Sorgerecht teilen 😉
Grüße,
Lullaby
alles gute zur schwangerschaft kitty.
pass gut auf dich auf und lass dich ncht bekloppt machen.
Das geht übrigens per Notarvertrag auch schon vor der Zeugung.
man kann auch alles übertreiben lullaby.
ich halte es für völlig ausreichend kurz vor der geburt des kindes gemeinsam zum ja zu gehen und eine sorgeerklärung abzugeben.
dann kann der vater der wöchnerin nach der geburt viele laufereien abnehmen.
bei noch ungezeugten kindern kann kein mensch vorher wissen ob es mit der erwählten überhaupt klappt.
gruss horst
Hi lullaby, hi Horst!
Wann der richtige Zeitpunkt für die gemeinsame Sorgerechtserklärung beim Amt ist ..
Das sei allen Eltern - die im Idealfall eine solche Amtshandlung zeitlebens nur als Formalität betrachten - selbst überlassen.
Wir warten, bis der Winzling auch ein lebensfähiges Alter erreicht hat.
Wie schon geschrieben: Klar wird das Sorgerecht geteilt 🙂
Sonnige Grüße von Kitty.
Hallo zusammen,
warum man noch wartet, obwohl man doch sicher ist verstehe ich nicht. Meine Oma hat zu mir immer gesagt "Was du heute kannst besorgen..."
Ein Bekannter von mir wird in 10 Monaten heiraten. Die Braut und ihre Mutter sind schon ganz aufgeregt und entwerfen jetzt schon tagelang die Einladungen, Tischkarten, Menü, Hochzeitsspiele usw. Da wird man doch für einen ollen Verwaltungsakt wir die gemeinsame Sorge auch 10 Minuten Zeit haben oder?
Grüße
Lullaby
Moin,
warum man noch wartet, obwohl man doch sicher ist verstehe ich nicht. Meine Oma hat zu mir immer gesagt "Was du heute kannst besorgen..."
warum sollten sich andere Leute nach den Lebensweisheiten Deiner Oma richten? Es gibt auch Menschen, die ihr Kind bereits vor der Geburt im Kindergarten und bei "Chinesisch für Vorschulkinder" anmelden - und andere, die diese Hysterie, hier etwas zu verpassen, nicht haben.
Ich kann jedenfalls nichts Verkehrtes daran finden, eine Sorgeerklärung dann abzugeben, wenn das Kind, um das es geht, auch geboren ist. Es sei denn, man hätte Anlass zu der Befürchtung, die Mutter könne es sich bis dahin nochmal anders überlegen. Aber dann wäre zwischen den Eltern mit Sicherheit einiges andere komplett schiefgelaufen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Servus lullaby!
Ich verstehe auch nicht, wieso vor Geburt die Erklärung zur gSR abgegeben werden soll, zumal feststeht, dass dieses eh´ eingerichtet werden soll.
M.E. würde ein Beharren auf Deinen Vorschlag zeigen, dass ich meinem Partner nicht ganz vertraue ... Missstimmung vorprogrammiert!
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo Kitty,
Heute sieht die Welt schon wieder anders aus, und der Knoten ist geplatzt. Ich hatte tatsächlich vergessen, wie stark die Armada an Schwangerschaftshormonen das Gemüt durchschütteln kann!
Heultage wird´s mit Sicherheit noch ein paar mehr geben. Aber nun habe ich beschlossen, mich wieder um die Angelegenheiten zu kümmern, welche ich auch beeinflussen kann.
Hab Deine Geschichte mitgelesen und ich freue mich wirklich sehr, dass es Dir wieder besser geht! 🙂
Mich haben diese ganzen Kämpfe bei uns auch ohne Schwangerschaftshormone ganz schön mitgenommen und ich hab auch voll oft geheult - Respekt an Dich, dass Du das alles MIT der Schwangerschaft schaffst!
Schau gut auf Dich und das Baby und auf die Beziehung zu deinem Liebsten!
Wünsche euch allen ganz ganz ganz viel Kraft und Gottes Segen!
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)