Ich stehe immer hin...
 
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Ich stehe immer hinten an

 
(@yvonne)
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Ich muss mich jetzt einfach mal bei Euch ausheulen.
Ich lese schon einige Tage hier und bin immer wieder geschockt über die Grausamkeiten der Menschen im Umgang miteinander.

Naja....nun zu mir.
Seit 2 Jahren lebe ich in einer Beziehung, die im Laufe der Zeit gewachsen und fester geworden ist.
Es hatte sich ein Vertrauen entwickelt, von dem ich dachte,dass es größer kaum sein könnte.
Seit Dezember letzten Jahres machte eine Tochter das Glück perfekt...dachte ich zumindest.
Nun habe ich vor einigen Tagen erfahren,dass mein Freund seine Ex Freundin finanziell unterstützt.
Ich hatte ihn mehrmals auf sie angesprochen,hatte gefragt, ob er mal was von ihr gehört hätte u.ä. .
Er hat mich die ganze Zeit belogen, indem er mir erzählte, keinen Kontakt zu ihr zu haben.
Er hat sie getroffen, mit ihr telefoniert, ihr Geld gegeben.
Naja....ich sprach ihn darauf an und musste die Wahrheit förmlich aus ihm herausprügeln....bildlich gesprochen natürlich.
Jeden Tag kam etwas neues heraus, er schenkte mir nie reinen Wein ein und ich bekam Bröckchen hingeworfen.
Nun habe ich das Gefühl über Monate eine Beziehung zu dritt geführt zu haben.
Woher soll ich wissen, was zwischen den beiden gelaufen ist, wenn er mir das mit dem Geld nicht einmal erzählt hat?
Am Anfang unserer Beziehung hatte er noch einmal eine Nacht mit der Frau, ich habe es ihm verziehen.
Ich bin enttäuscht, verwirrt,ich weiss nicht, was ich ihm noch glauben kann.
Ich stehe immer hinter dieser Frau bei ihm.....ich hasse die ganze Situation.
Der Vertrauensbruch ist so gross, dass ich ihn am liebsten verlassen würde.
Aber was wird aus unserer Tochter?
Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll.
Danke für das Zuhören.
Yvonne

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 15.03.2005 19:53
(@jensb2001)
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Hey!

Begrüße dich erstmal hier @yvonne !!

Wenn es auch nicht ein grad schöner Anlass ist...

Aber das ist ja schon wirklich der Hit, was da dein Partner treibt .. ich würd fast da unterstellen, bzw würde es bezeichnen als : Zweigleisig fahren

Ist schon ein sehr herber Vertrauensbruch ..

und das schon scheinbar von Anfang eurer Beziehung an ..

Denkt er eigentlich übrhaupt nach..was er da tut, und was das ist ..und denkt er da auch mal an eure Tochter..??

Rede mit ihm..offen..und er solte schon spätestens jetzt alles auf den Tisch packen..
Und dann schasut was zu retten ist..und was ihr beide wollt ..

Und er sollte da vor allem klaren Wein einschenken !!!

Nur redet ersteinmal miteinander!!

Dir und euch alles Gute!

Gruß
Jens

AntwortZitat
Geschrieben : 15.03.2005 20:38
(@kleinegon)
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Hallo Yvonne,
ja, heule Dich aus, das tut gut und ist wichtig.
Kannst Du bereits eine andere Sichtweise ertragen?

Stell Dir mal die ehemalige Freundin vor, was die denkt. Bereits als ihr zusammen wart, hat Dein Freund noch mit ihr eine Nacht verbracht. Diese Freundin hat sich gedacht: warum gehst Du fort, warum tust Du mir das an, wir passen doch zusammen ?

Am Anfang unserer Beziehung hatte er noch einmal eine Nacht mit der Frau, ich habe es ihm verziehen.

Was bedeutet verzeihen ? Wer verzeiht? Man verzeiht, wenn ein anderer einen Fehler gemacht hat. Hat er einen Fehler gemacht? Für mich bedeutet verzeihen merh: den anderen zu verstehen! (Goethe, der alte Goethe, hat mal sinngemäß geschrieben, dass er jedes Verbrechen, wenn man sich in den Täter hineinversetzen kann, verstehen und nachvollziehen kann--- das heißt nicht, dass man das Verbrechen gutheißt!)

Ich stelle mir das so vor, dass beim "Verzeihen" er genau gemerkt hat, dass, wenn er nochmals mit seiner ehemaligen Freundin zusammentrifft, die neue Beziehung den Bach runter geht. Damit hast Du ihm nicht mehr die Chance gegeben, mit seiner ehemaligen Beziehung eine Freundschaft zu halten. Aber aufgeben? Er hatte doch schöne Zeiten mit ihr gehabt, warum nicht einmal eine normale Freundschaft ? Stell Dir vor, die beiden hätten ein Kind gehabt und der Umgang würde ganz klasse laufen und beide fühlten sich für das Kind verantworlich. Würdest Du dann den Kontakt negativ empfinden ?
Warum muß "Mann" oder "Frau" bei dem Ende einer Beziehung diese ganz vergessen, die "Neue" ein alleiniges Besitzrecht beanspruchen??

Und damit agierte Dein Freund hinter Deinem Rücken. Und damit begann die Misere, die Heimlichkeiten, die einen Stau im Kopf verursachen, Verstrickungen, Ungereimtheiten-- und irgendwann will "Mann" nur noch, dass alles bekannt wird, weil er selbst nicht weiß, wie er in diese Situation geraten ist. Ist doch eigentlich normal, dass man mit der Ex ganz Schluss macht, wenn man etwas neues beginnt, oder? Das ist doch unsere Moral! Aber verdammt, dein Freund und seine Ex habe eine gute Vergangenheit gehabt-- warum muß er die dann wegschmeißen? Er kann bestimmt mir ihr über Sachen reden, die er mit Dir nicht bequatschen kann, und sei es die Relativitätstheorie von Einstein. Hast Du nicht auch Freundinnen, mit denen Du Dinge besprichst, wo Du meinst, dass das mit Deinem Freund eigentlich nciht geht? Dein Freund war in einem Konflikt und hat keine Lösung gefunden.

Es hatte sich ein Vertrauen entwickelt, von dem ich dachte,dass es größer kaum sein könnte.
Seit Dezember letzten Jahres machte eine Tochter das Glück perfekt...dachte ich zumindest.

Du weißt heute, dass Dein Freund die ganze Zeit irgendeinen Kontakt zu seiner ExFreundin hatte.Merkst Du, dass Du (!!)dachtest, dass es kein größeres Vertrauen geben könnte? Siehst Du , dass Du(!!) eine rosa Brille aufhattest, seinen Konflikt, nämlich Dich zu lieben (ja, das tut er!!!) und trotzdem mit seiner Ex eine normale Freundschaft halten zu können, diesen Konflikt gar nicht erkannt hast ? Und jetzt die Tochter, die das Glück perfekt machen sollte. Die tochter kann kein Glück perfekt machen, sondern ein kleines Kind braucht glückliche Eltern -- das färbt ab.

Ich habe in meiner letzten Beziehung das Wort "Freiwilligkeit" gelernt. Es hört sich auf den ersten Blick blöde an, aber freiwillig beim anderen sein: ist das nicht schön?

Ich gehe davon aus, dass eure Tochter aus Liebe von euch beiden (!!) entstanden ist. Und eure Tochter konnte sich seine Eltern nicht aussuchen. Spricht miteinander, akzeptiert eure Schwächen, versteht euch, arbeitet eure unterschiedlichen Werte und Ansichten heraus, arbeitet jeder an sich und zusammen. Dann könnt ihr beide wachsen, und das kommt eurer Tochter zugute -- glückliche Eltern, die wissen, warum sie glücklich sind.

Ich drücke Euch allen drei die Daumen! Es steht euch ein langer, aber erfolgsversprechender Weg bevor!!

Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.03.2005 01:20
(@jensb2001)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hey!

@kleinegon

Sorry, aber so ganz kann ich für mich deine Sichtweise dieser Sache, im besonderen, die Sache ihres Freundes, wie er nochj Kontakt zun der Ex hat, nicht gut heißen!

Weil das klingt so, wie der arme, wegen der neuen Liebe konnte er die "alte Liebe" nicht mehr haben ...

Hallo, er hatt noch einen Seitensprung mit ihr, und er hatte nicht nur eine Freundschaft mit ihr offensichtlihc haben wollen.. denn unteranderem scheint er sie auch finanziel unterstüzt zu haben..obwohl er auch erstmal die Verpflichtung gegenüber seiner Familie hat...

Er hat sie finaziell unterstützt, sie getroffen, mit ihr telefoniert .. und wer weiß was noch alles er gegeben hat! :knockout:
Und seiner Partnerin hat er von all dem nichts erzählt..warum bitte nicht..wenn die Ex doch nurn eine Freundin wäre ...

Das stinkt ja doch wohl zum Himmel ..

Wenn da nur Freundschaft wäre, dann könnte man davon ja berichten und erzählen .. aber er hat über 2 Jahre nichts davon gesagt .. hm ..

Denke da muß man nichts mehr hinzufügen ..

Man kann natürlich, da es ein Mann ist, ja solch ein Verhalten in Schutz nehmen!? :knockout: :againstwall:
Ne sorry, das kann es nicht sein!!!

Gruß
Jens

AntwortZitat
Geschrieben : 16.03.2005 01:36
(@kleinegon)
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@Yvonne
Ich hoffe, dass ich Dich nicht erschreckt habe. Es wäre nett, wenn Du weiter schreiben könntest. Hast Du weitere Gespräche mit Deinem Freund geführt? Wie geht es Deiner Tochter ? Hast Du für Dich Möglichkeiten gefunden, ein Zeitfenster gesteckt ?
Wünsche Dir alles Gute!
@Jens
Ich habe versucht, dem alten Goethe (Zitat oben) Inhalt zu geben. Eigene Erfahrungen (zwischen zwei Frauen stehen -- ein Mann zu sein,bei einer Frau---..) waren schmerzhaft.
Den Freund von Yvonne zu verteidigen --- Nein!!
Den Freund von Yvonne zu verteufeln ---- Nein!!
Mögliche (?) Motive und Interessen, aber auch Wertesysteme des anderen zu ergründen gibt neue Blicke frei. Ob ich es erreicht habe ?
Gruß
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.03.2005 23:53
(@yvonne)
Schon was gesagt Registriert

Guten Morgen,
zugegebenermaßen, lieber Kleinegon,hat mich Deine Sichtweise etwas erschreckt, weil ich genau mit dieser Art und Weise auch schon versucht habe, die Dinge zu betrachten.
Allerdings bin ich zu einem Punkt gekommen : er hätte es mir sagen müssen.
Fast zwei Jahre lang hat er sich mit ihr getroffen, sie finanziell unterstützt und was weiss ich noch.
Ich bin ein sehr toleranter Mensch, ich hätte eine Freundschaft der beiden immer unterstützt, sie waren schließlich 6 Jahre zusammen und in dieser Zeit erlebt man einiges miteinander.
Aber ich bin immer für Offenheit.
Er hätte kommen müssen, es mir sagen müssen, dass sie ihn um Hilfe gebeten hat....Hilfe finanzieller Natur.
So fing es wohl an und jetzt zahlt er seit Monaten ihre Miete, weil sie es einfach nicht auf die Reihe bekommt.
Versteh mich nicht falsch, mir geht es nicht um das Geld.
Ich bin jemand, die sich nie im Leben von einem Mann abhängig machen würde, schon gar nicht auf finanzielle Art und Weise.Aus diesem Grunde geht meine Tochter in eine Betreuungsstelle und ich wieder arbeiten.
Ich hatte erst überlegt, länger zu Hause zu bleiben, weil ich zehn Wochen für sie doch etwas zu früh fand.
Ich dachte, ich hätte einen Partner, auf den ich zählen kann.
Da dies nun nicht der Fall ist, werde ich also loszockeln und wieder arbeiten.
Ich bin tiefverletzt und habe jetzt etwas getan, was nicht meine Art ist.
Ich habe ihn vor die Wahl gestellt.....sie oder wir.
Er schrie natürlich sofort...nein, natürlich ihr...ich liebe euch....blablabla......was es letztendlich bringen wird, wird die Zeit zeigen.
Ich habe ihn ins Arbeitszimmer ausquartiert und schlafe mit unserer Püppi im Elternschlafzimmer.
Ich bringe es einfach nicht fertig neben jemandem zu liegen, der mich so hintergangen hat.
Er hat mir versichert, dass auf der sexuellen Schiene nichts gelaufen ist, aber ich bin nicht sicher, ob ich das glauben soll.
Das Vertrauen ist erstmal kaputt.
Keine Ahnung, ob ich den richtigen Weg gehe, ob ich nicht vielleicht doch überreagiere und einen Film schiebe.
Ich wünschte mir so, es würde klack machen und alles wäre wie früher.
Naja.......ich bin tieftraurig und eine wirkliche Ahnung wie es weitergehen soll, habe ich auch nicht.

Jens, ich glaube,dass du mich verstehst, oder?
Ich fand Deinen Zuspruch sehr aufbauend.
Dafür vielen Dank.
So.....bis später,
lieben Gruss an euch alle,
Yvonne

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.03.2005 11:28
(@jensb2001)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hey Yvonne!!!

Ohje, ohje ... schei ... Scheibenkleister, wollte ich sagen ...

Allerdings bin ich zu einem Punkt gekommen : er hätte es mir sagen müssen.

Ja genau das hätte er tun sollen..müssen .. und nicht 2 Jahre lang so etwas tun .. und dann noch ihre Niete über Moante zahlen .. klar das sie weiterhin nicht klar kommt, warum ja auch?! Sie hat doch jemanden der ihre Probleme löst .. einen der für sie da ist, wenn es ihr schlecht geht, einen super "Freund" ..
Der der seine eigene Familie dafür "betrügt" und das ist eine Form des "Betruges" ..

Und sowas gegen über seinem Kind und der Partnerin?..Nur um die Ex zu unterstützen?..Ok warum nicht helfen und eine Freundschaft zwischen ihnen, aber doch bitte nicht so!!!!!

Ja geb dir da vollkommen recht @yvonne, das das ein vollkommener Vertrauensbruch ist ..!!!

Ich dachte, ich hätte einen Partner, auf den ich zählen kann.

Ja und das hast du gedacht und so sollte es auch wahrlich sein .. aber es scheint ja volkommen anders zu sein!!
Und das ist mehr als nur schade!!

Und ich denke du hast da keinen Fehler begangen in dem du das ausgesprochen hast

Ich habe ihn vor die Wahl gestellt.....sie oder wir.

Denke das war genau richtig..und jetzt ist es auch der Zeitpunkt an dem er sich entscheiden muß!!! Eindeutig!

Und dennoch finde ich deine Art und Weise wie du damit umgehst klasse.. und wie du/ihr das Prob erstmal angeht ..

Nämlich so

Ich habe ihn ins Arbeitszimmer ausquartiert und schlafe mit unserer Püppi im Elternschlafzimmer.
Ich bringe es einfach nicht fertig neben jemandem zu liegen, der mich so hintergangen hat.

und das ist auch ein recht gute Form, besser als wenn du ihn an die "Luft" gesetzt hättest .. finde ich gut..und auch verständlich so..

Aber..redt miteinander, klärt alles, und es sollte alles ausgepsochen werdne in dem Fall und mindestens für klare Fronten gesorgt werden .. überall ..auch bei seiner Ex und da besonders ..

Und ich denke du reagierst nicht über, oder schiebst einen Film deshalb .. es ist nachvollziehbar ..

Aber geb nicht auf..und redet, das ist schon mal das A und O !

Und nicht gleich alles "wegschmeissen" ..auch wenn das Vertrauen da massiv gebrochen und gestört wurde!!

Ja, ich denk ich versteh dich!!!

Und schön wenn es dich etwas aufgebaut hat!

Und nun wünsche ich dir viel Kraft und alles Gute und gibt nicht auf.. und vielleicht läßt sich dein Vertrauen doch wiedererlangen .. wäre wünschenswert, für alle!!

Gruß
Jens

AntwortZitat
Geschrieben : 17.03.2005 12:20
(@diemystiks)
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Hallo Yvonne,

ich habe mir nun alles einmal durchgelesen.

Du hast nun reagiert und etwas Polster zum Luftholen geschaffen. Das ist gut so.

Deine Reaktion wieder arbeiten zu gehen, kann ich gut nachvollziehen. Ich könnte ebenfalls nicht damit umgehen, daß die Ex mit Mietzahlungen unterstützt wird und schon gar nicht hinter meinem Rücken.

Schließlich habt ihr eine Familie gegründet. Ein Gespräch zwischen euch wäre da für alle Beteiligten besser gewesen.
Kann ja sein, daß er aus Freundschaft helfen wollte. Die Dauer der Zahlungen kann ich aber nicht nachvollziehen und die Heimlichkeit dabei schon gar nicht. Ich könnte auch ein gewisses Verantwortungsgefühl seinerseits gegenüber der Ex-freundin verstehen. Man weiss ja nicht wie das in den 6 Jahren abgelaufen ist und ob sie in der Beziehung arbeiten gegangen ist. Aber diese Hilfe sollte zeitlich begrenzt sein und mit dem neuen Partner abgesprochen.

Versuche trotzdem immer wieder Gespräche zu führen. Jeder von euch sollte klar Stellung beziehen was er möchte und wie er weiter leben möchte.
Wenn das Vertrauen einmal so am Boden ist, ist es schwer es wieder aufzubauen. Trotzdem kann es klappen.

Das erfordert aber jede Menge Geduld, Offenheit und gegenseitiges Verständnis. Es ist nun für beide schwer. Für den einen Partner der das Vertrauen wieder finden muss und für den anderen, dem immer wieder Mißtrauen entgegen gebracht wird. Das kann ein langer Weg werden.

Versucht also über alles zu reden, auch über die finanziellen Dinge.
Vielleicht findet ihr wieder zueinander.
Ich schließe mich Jens da an; nicht dirtekt alles hinschmeißen...erst einmal versuchen die Fronten zu klären und sehen was man retten kann.

Viel Glück für euch drei und ehrliche Gespräche wünsche ich euch.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.03.2005 15:12
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Yvonne,
danke für Deine Antwort aus der ich erkenne, dass Du mir nicht böse bist. 😉

Von mir:

Spricht miteinander, akzeptiert eure Schwächen, versteht euch, arbeitet eure unterschiedlichen Werte und Ansichten heraus, arbeitet jeder an sich und zusammen. Dann könnt ihr beide wachsen, und das kommt eurer Tochter zugute -- glückliche Eltern, die wissen, warum sie glücklich sind.

Ich drücke Euch allen drei die Daumen! Es steht euch ein langer, aber erfolgsversprechender Weg bevor!!

Das war der Schlußsatz meines ersten Beitrags und darin stimmen die anderen Kommentare, auch Jens, mit mir überein.

Bei diesem Vertrauensverlust, den Du erfahren hast, fände ich es für mich sinnvoll zu verstehen, warum ich die Rosa-rote-Brille aufhatte und auch, warum ich nichts in den zwei Jahren gemerkt habe. Die Welt strotzt vor Lügen (also absichtliche Täuschungen) und noch mehr von unterschiedlichen Wahrnehmungen (also unabsichtliche Täuschungen). Wie gehe ich künftig damit um, was ist für mich 100-prozentig wichtig, und was kann ich tolerieren ? Dies wäre eine Arbeit, die ich als erstes machen würde: über mich selbst klar werden, was mit mir geschah.

Unterschiede zu den anderen Kommentaren gibt es hier:
Von DieMystiks:

Versuche trotzdem immer wieder Gespräche zu führen.

Von mir:

Hast Du für Dich Möglichkeiten gefunden, ein Zeitfenster gesteckt ?

Ich bin vor einem knappen Jahr umgezogen und habe leider lernen müssen, dass nichts dauerhafter ist als das Provisorium: Der Alltag läßt mir keinen Raum oder die Prioritäten sind andere, so dass einige Umzugskisten immer noch im Wohnzimmer herumstehen.
Der Alltag bei Dir ist noch mehr streßig: Du gehst zur Arbeit (was Du auch ohne den Vertrauensverlust (evtl.später) getan hättest, wie ich Dich verstanden habe), und Du hast Dein kleines Töchterlein, das geliebt und umsorgt sein will -- und das Du liebst und Du dir keine Vorwürfe künftig machen willst. Deshalb Die Frage, ob Du für Dich Möglichkeiten gefunden hast, mit deinem LG zu kommunizieren, miteinander füreinander zu arbeiten. Feste wöchtenliche Termine (z.B. freitags Abends um x Uhr), oder die Aufnahme von moderierten Gesprächen in einer Eheberatungsstelle, oder.........??
Und um Fortschritte zu erkennen, kannst Du Dir in den Kalender kleine, meßbare Ziele notieren, die Du dann prüfen kannst. Beispiel: Am 30.3. möchte ich wieder ohne schlechtes Gefühl mit ihm Fernsehen; am 15.4. möchte ich mit ihm wieder ohne Bauchgrimmen mit unserer Püppi spielen; .............. Und dann könntest Du Dir ein zeitliches Limit setzen (3-6 Monate??) für eine Zwischenbilanz und evtl. Schritte, die dann (noch) zu tun sind.

Das hört sich alles sehr nach technischem Vorgehen an, feste Regeln, die dann doch wieder über den Haufen geworfen werden. Die Vorteile dieser Vorgehensweise sind jedoch bekannt: (das ganze kommt ja nicht von mir!)
-- Bei der Zielformulierung findet in Dir ein Arbeitsprozess statt. Er bringt Klärung wo Du stehst, was Du willst.
-- Die Notierung im Kalender befreit Dein Gehirn: Du hast es aufgeschrieben und damit ist es erstmal fort und Du kannst Deinen Kopf für wichtigere Dinge benutzen. Du bist nicht blockiert. Du kannst es mit einem Tagebuch vergleichen -- oder diesem Forum, diesem Topic.
-- Kommt der Tag und Du liest Dein Ziel machst Du einen Vergleich: was wollte ich (mein Gott, in welcher blöden Verfassung war ich vor drei Wochen! -- oder auch das Gegenteil) mit dem, was Du erreicht hast. Fühle dabei Deinen Bauch. Es kommt nicht (!!!) darauf an, ob das Ziel tatsächlich erreicht wurde, das ist Nebensache!
-- Kommt der Tag der Zwischenbilanz, also neue Schritte sind angesagt: Tu es.
Man kann auch einen Bilanzstichtag bestimmen und sofort die dann zu erledigenden Schritte aufschreiben. Hierzu kenne ich Dich aber zu wenig und mag Dir keinen Tip geben.

Dieses Verfahren fordert Selbstdisziplin -- klar. Aber mein Gefühl sagt mir, dass Du irgendetwas brauchst, damit der Alltag nicht die Überhand gewinnt und die Sache vernebelt, verschleiert. Dann wird es zurückgedrängt, es gibt einen Stau, der dann zu einer Explosion werden kann -- und damit ist niemandem gedient.

Und noch zum Schluß:
selbstverständlich kann ich mit Dir fühlen, den Schmerz, die Wut, alles einfach nicht wahr haben wollen. ;(

Und ich bin sicher, dass Du mein erstes Mail richtig verstanden hast. 😉

Mein Gruß an Dich steht am Anfang dieser Antwort (selten hier)
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.03.2005 17:02
(@yvonne)
Schon was gesagt Registriert

Hallo ihr alle,
danke für Eure lieben Antworten.
Es wird wohl tatsächlich ein schwerer Weg werden, wieder Vertrauen zu fassen.
Wenn ich sitze und grübele, dann fange ich an über viele Dinge nachzudenken, viele Dinge im Nachhinein in Frage zu stellen.
Blödes Beispiel : mein Freund ist Architekt.Zur Zeit läuft ein großes Projekt mit einem Hotelbau, wo er oft hinfahren muss.
Der Investor hat im selben Ort schon ein Hotel......da übernachten dann immer alle beteiligten Architekten und Ingenieure.
Zum Spatenstich war ich mit, obwohl es erst nicht geplant war.Ich bin also überraschend mitgefahren, trotzdem war für ihn ein Doppelzimmer reserviert.
Zufall? :question: :question:
So ein Quatsch fällt mir ein, solche komischen Gedanken habe ich.
Wir versuchen viel zu reden, ich versuche ihm zu glauben,es fällt mir aber irre schwer.
In meinem Kopf gehen so viele Sachen vor.
Ich denke, dass er mich für sie belogen hat.
Ist das fair?Ich bin keine Oberzicke, eigentlich recht entspannt, mit mir kann man reden.
Warum hat er es nicht getan?
Liegt der Fehler bei mir?Wäre ich anders gewesen, wäre er es dann auch?Hätte er mich nicht belogen?Aktion - Reaktion heisst es doch immer.
Ich versuche momentan meine Gedanken zu ordnen.
Kleinegon : diese Zielsetzung ist eine gute Sache.
Vielleicht kann ich dann wieder strukturierter denken...einfach rationaler sein.
Ich hoffe es.
Ich werde mir kleine Ziele setzen, das ist wohl realistischer als alles andere.
Er gibt sich Mühe, spricht von Paartherapie, aber ich bin wie zugenagelt.
Er sagt,dass er mich und die Püppilotta über alles lieben würde......ich kann es ihm nicht glauben.
Ich bin irgendwie auf dem Boden der Realität angekommen.
Paartherapie....Reden......was ist das beste Mittel?
Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom.... :heu: .
Welcher ist der richtige Weg?
Ich danke euch für eure Antworten.
Es hilft mir wirklich weiter und irgendwie befreit mich das Schreiben hier ein wenig von meinen Sorgen.
Alles Liebe, Yvonne

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 17.03.2005 20:11




(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Yvonne,
vielen Dank für die vielen Fragen, die Du Dir selbst gestellt hast.

Eine davon

Paartherapie....Reden......was ist das beste Mittel?
Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom.... .
Welcher ist der richtige Weg?

Es gibt keinen falschen Weg. Ihr beide könnt alles ausprobieren, auch in einer Paartherapie Einzelgespräche mit dem Therapeuten. Vielleicht braucht jeder von euch Denkanstöße von außen? Das einzig falsche wäre nichts zu tun.

Es gibt einen philosophischen Spruch: der Weg ist das Ziel.
Nach einem derartigen Bruch in Deinem Leben gibt es jetzt eine neue Richtung. Nimm den Weg an: sei neugierig, aufmerksam, sehe, rieche, höre, schmecke, taste, fühle -- es lohnt sich! Und sei froh, nicht einen "Klick" machen zu können und der alte Zustand ist wieder da.

Kinder nehmen das als Selbstverständlichkeiten an, was ihnen ihre Eltern, Geschwister, Schule, Freunde vorleben -- und so geprägt werden Sie Erwachsene.

Du hast jetzt die Chance, Dich mit einem Partner, als Erwachsene, mit Deinen vielen Lebenserfahrungen, aus dem Tief hochzuarbeiten --- glücklich zu sein mit dem Wissen, warum Du glücklich bist. Vielleicht gestattet Dir das Schicksal, nochmals erwachsen werden? Ist das nicht ein erstrebenswertes Ziel, diesen Weg zu gehen?

Sei warm umärmelt
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.03.2005 22:02