Hallo, hat jemand von Euch Erfahrung mit Problemen bei erwachsene Töchter und Väter?
Die Töchter (23 und 25 Jahre alt)von meinem Freund weigern sich, sich auch nur im entferntesten mit mir in Kontakt zu kommen. Es heißt regelmäßig, sie oder wir.
Ich wäre echt dankbar, wenn ihr mir helfen könnt. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
Mein Partner steht immer zwischen zwei Stühlen, aber im zweifelsfalle seine Töchter.
Zum Beispiel, er verabredet sich mit ihnen auf dem Golfplatz, wo sie vorher nie waren. Ich hatte aber auch vorher schon vor, dort zu sein. Insgeheim hofft er, dass ich woanders hingehe. da besonders seine ältere Tochter nicht kommen würde. Er hat es dann aber so geregelt, dass sie eine Stunde früher wie vorgehabt dort waren, ich nach der Arbeit auch hingekommen bin, wo wir und dann über den Weg gelaufen sind.
Er ist dann praktisch mit seinen Töchtern nach Begrüßung in die andere Richtung gegangen.
Diese Situation macht mich wirklich krank.
Ich weiß eigentlich nicht, ob ich richtig oder nicht richtig im Kopf bin. Vielleicht weiß jemand eine Literatur, oder ähnliches? Zur Paarberatung waren wir schon, aber in Bezug auf Töchter ist mit meinem Partner nicht zu reden.
Hallo ML,
schwierig darauf zu antworten.
Vielleicht magst du ein wenig ausführen, seit wann die Eltern getrent sind, wie der Umgang sich gestaltete, seit wann ihr zusammen seid usw.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
[img] Ich lebe seit 7 Jahren mit ** zusammen, der 14 Jahre älter ist. Wir lernten uns kennen, da war er noch nicht geschieden. Ich sagte mir immer, nie einen verheirateten Mann. Aber
wie es so ist, hatten wir uns lieb gewonnen, er trennte sich. Seine Töchter
waren 17 und 19 Jahre alt. Die Jüngere hatte ursprünglich Verständnis und musste zu Hause ganz schön was aushalten. Inzwischen hat sie glaube ich resigniert. Die
ältere Tochter ist total ausgeflippt, hatte uns bedroht,.... Es war anfangs
wirklich schlimm. Das hat sich beruhigt. Was schwierig ist, ist, dass sie
sich manchmal Monate bei ihrem Vater nicht melden, manchmal melden sie sich,
wenn sie etwas von ihm brauchen. Was auch schlimm ist, ist, dass alles so
organisiert sein muss, dass ich ihnen ja nicht über den Weg laufe. Ich bin
immer die Schuldige. Das Schlimme ist, dass mein Partner immer zwischen zwei
Stühlen steht. Ich denke immer, dass er lernen müsste zu sagen, "das ist
meine Partnerin, und das müsst Ihr akzeptieren" , wir treffen uns alleine,
aber wenn sie irgendwo auch dabei ist, müsst ihr es akzeptieren. Vielleicht
ist das zuviel verlangt. Ich weiß es nicht. Ich würde ja nicht dauernd dabei
sein wollen, aber ich hätte nicht das Gefühl, ausgegrenzt zu sein. Er darf wenn es
geht, mich überhaupt nicht erwähnen. Diese Situation ist für uns beide sehr
belastend, es belastet auch unsere Beziehung, in der er jetzt immer mehr die
Schuld auf mich projeziert, da ich auf die Probleme aufmerksam mache. Er
kann mich nicht heiraten, da er Bedenken wegen mir und seiner Töchter, die
jetzt schon 25 und 23 Jahre alt sind.
** liebt die Harmonie und ist ein Künstler des Verdrängens. Ich bin jemand, der die Probleme anspricht. Das macht es ein wenig schwieriger. Er möchte unter allen Umständen eine Beziehung zu seinen Töchtern aufbauen, was ja auch verständlich ist.
Anmerkung: Bitte keine realen Namen ins Forum schreiben. Gruß Tina
[Editiert am 25/11/2004 von DieMystiks]
Hallo M(ona) L(isa?),
ich kenne mehrere Geschichten mit Trennungskindern, die schon älter waren. Fast immer reagieren die Älteren mit plumper Schuldzuweisung auf die Neue oder den Neuen. Das macht es möglicherweise für sie leichter, weil sie ja dann nicht auf den Elternteil sauer sein müssen.
Ich denke, es ist Aufgabe Deines Mannes, die Situation klarzustellen ("Ich bin von Eurer Mutter getrennt" "Ich habe eine neue Frau"). Das ist vermutlich nicht leicht für ihn - und die Töchter machen es ihm ja auch nicht leichter durch ihre Schuldzuweisung. Aber ich denke, gerade weil sie keine Kleinkinder mehr sind, kann man ihnen etwas Respekt abverlangen und ein Mindestmaß an "Höflichkeit". (Ich verhalte mich ja auch höflich, jedenfalls nicht abweisend den Freunden meines Sohnes gegenüber, die ich nicht so toll finde, z.B.)
In jedem Fall: Dein Mann muss das den Töchtern gegenüber klarstellen. Du hast da leider gar nichts in der Hand. Außer: Oben beschriebene Höflichkeit und Geduld den Mädels gegenüber. Nimm es nicht persönlich, es ist nicht persönlich gemeint! Lass Dein Selbstbewusstsein dadurch nicht ankratzen. Lass Deinen Mann in die andere Richtung auf dem Golfplatz gehen und bleibe ruhig und freundlich. Und sage ihm vielleicht hinterher einfach, dass du Dir wünschen würdest, dass er eindeutiger zu Dir steht. Vielleicht geht das in einer ruhigen Minute, wenn die Gefühle nicht mehr ganz so hoch kochen, besser. Ohne Schuldzuweisungen.
Kopf hoch! Ohren steif!
Grüße!
Hallo ML,
Schuldzuweisungen würde ich mir auch nicht anziehen. Schließlich habt ihr euch beide entschieden zusammenzuleben.
Sicher gibt es Möglichkeiten den Töchtern aus dem Weg zu gehen. Ich denke das kommt auf die Häufigkeit des Umgangs an.
Dein LG registriert vielleicht in dem Druck nicht, wie verletzlich das für dich ist. Er sollte sich schon bewußt werden, daß seine Töchter ja auch ihren Weg gehen und sich wahrscheinlich in ihrem Alter nicht reinreden lassen.
Du bist sicher damals in den Augen der Töchter der Grund zur Trennung gewesen und so hat sich ihre Mißgunst auf dich konzentriert.
Als ich 17 Jahre alt war, hatte mein Vater ein Verhältnis. Meine Schwester und ich haben ähnlich reagiert. Gut, meine Eltern haben sich wieder zusammen gerauft und ich musste erst 30 Jahre alt werden um mit ihm unter 4 Augen bei einem Glas Wein darüber sprechen zu können.
Der einzige der etwas an der Situation ändern könnte, ist dein LG. Zumindest etwas offener zu dir stehen.
Sicher geht er solchen Diskussionen aus dem Weg wenn er , wie du schreibst, sehr harmoniebedürftig ist.
Sind wir das aber nicht alle?
Er wird auch nicht seine innerliche Harmonie finden, wenn er ewig in dieser Zwickmühle steckt.
Die Situation fordert schon reichlich Organisationstalent aber das müsste bei offenen Gesprächen funktionieren.
Hab weiterhin Geduld und mache dich vor allem von Schuldgefühlen frei.
Viel Glück
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.