Hallo, ist ne Weile her hier.
Bisher hat sich alles mit der Trennung einigermaßen geregelt und lief weitestgehend friedlich ab.
Jetzt ist es leider der gemeinsame Sohn der völlig von der Rolle ist.
Gerade erst 18 geworden, bei KM lebend, meint er er könne machen was er möchte.
Er hat in diesem Monat eine Lehre begonnen und schludert bewusst rum.
Die Firma schreibt ihm jetzt(!) schon eine Abmahnung wegen fehlender Krankmeldungen.
Auch sonst ist er immer unzuverlässiger geworden und benimmt sich ziemlich pubertär.
Laut Jugendamt brauche ich wohl bei einer Lehre keinen Unterhalt zu zahlen, nun frage ich mich ob ich es
verhindern kann wenn er hinschmeißt? Also ganz bewusst einen auf Harz4 machen möchte?
Hallo,
auch meine beiden Söhne haben im ersten Versuch die Ausbildung "abgebrochen". Beide waren zu diesem Zeitpunkt Ü18 und somit für sich selbst verantwortlich.
Der Unterhalt fiel dann weg und beide haben sich dann selbst "versorgen" müssen. Unterhalt wird nur dann geschuldet, wenn sich die Kids in der Schule oder in der Ausbildung befinden.
Bitte denkt auch daran, dass mit dem Abbruch der Ausbildung auch das Kindergeld weg fällt. Mein Großer war der Meinung das nicht zu melden und musste dann den überzahlten Betrag zurückzahlen.
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Okay, das mit dem Kindergeld ist glaube ich, schon geregelt.
Er hat irgendwo her mal aufgeschnappt das er uns ja auf Unterhalt verklagen könnte.
Abgesehen von der moralischen Seite, wäre dies für uns beide Elternteile ziemlich bitter.
Meine Ex wird ihm auch aufgrund seines Verhaltens von Zuhause rausschmeißen.
Alle eindringlichen Gespräche (ganz vernünftig, ohne Stress) fruchten überhaupt nicht und wir wissen nicht weiter.
Ich würde es als extrem ungerecht finden, sollte ich dennoch zahlen.
Hallo,
1) Wenn er eine Lehre macht, dann ist sein Lehrlingsentgeld minus berufsbedingte Aufwendungen auf den Unterhaltsbedarf anzurechnen, außerdem steigt Dein Selbstbehalt auf 1300 Euro und es gibt keine gesteigerte Erwerbsobliegenheit mehr.
Ob Du keinen Unterhalt mehr zahlen musst, müsste man ausrechnen.
2) Wenn er volljährig ist, dann muss er sich selbst um seinen Unterhalt kümmern, d.h. er muss seine Bedürftigkeit nachweisen. Wie papi74 schon geschrieben hat bedeutet es sich in einer Berufsausbildung zu befinden.
3) Wenn er hinschmeißt, gibt es keinen Unterhalt. Sucht er sich etwas anderes, dann besteht die Unterhaltspflicht wieder ab Ausbildung. Gerichte akzeptieren dann eine Übergangszeit.
Das Arbeitsamt steckt junge Erwachsene gern in Maßnahmen/Praktika, die zu einer beruflichen (Vor)Qualifikation führen. Auch hier könnte ein Unterhaltsanspruch bestehen.
Du solltest mit ihm reden und ihm klar machen, dass nix machen nix Geld bedeutet, nicht zuletzt weil auch das JC dann durchaus gern Daumenschrauben anlegt.
Wenn er sich umorientieren will, dann sollte das planvoll und mit Aussicht auf Erfolg geschehen.
VG Susi
Nachtrag: Für unter 25jährige gelten auch bei H4 härtere Regeln.
Danke für die Info. Bin leider nur zu Teil erleichtert, es ist schon schlimm genug das er so ausflippt.
Alle Leute, selbst seine Kumpels die alle einen Job haben, raten ihm keinen Mist zu bauen.
Wir sind ziemlich verzweifelt. Habe ihm gerade vorgerechnet was er den zu erwarten hat wenn er so auf nix Bock hat.
Hoffe mit diesem letzten Argument kann ich ihn noch zum Nachdenken bewegen.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist als Eltern, wenn das Kind so abrutscht. Man kann ihm Hilfe anbieten und bei der Findung unterstützen, aber letztlich ist er nun 18 Jahre alt und auch für sich selbst verantwortlich.
Das zu verstehen ist oft für beide Seiten nicht einfach.
Hallo David,
jetzt heißt es die Nerven behalten. Meine 3 eigenen Kinder und 2 meiner Stiefkinder sind selbst ziemlich durchgeknallt als sie 18 wurden. Es ist ein großer Unterschied zwischen Volljährigkeit und alles dürfen aber im Grunde noch nichts können. Diesen Unterschied müssen die Kinder lernen und das geht meiner Erfahrung nach selten ohne blaue Flecken, leider auf beiden Seiten. Halte durch! Auch du wirst das durchstehen, versprochen ...
Gruß
Matze
Moin
Das mit dem Ausflippen Deines Sohnes - nun ja - da kann Dir keiner wirklich helfen. UH-rechtlich wurde m.E. bereits alles wesentliche mitgeteilt.
Bin leider nur zu Teil erleichtert, ...
Es gibt immer Ursachen/Umstände, wieso jemand sich wie auch immer benimmt. Und meistens liegt es im Verwandten-/Bekanntenkreis. Suche nach Gründen, ohne Dich dabei verrückt zu machen. Fange bei Dir an.
Kopf hoch. Erkläre dem Jungen nicht permanent alle Nachteile, die er sich selbst verschafft. Das meiste dürfte er eh wissen. Viel interessanter und wichtiger wäre: Finde sein(e) Problem(e), und zeige bzw. erarbeite mit ihm Lösungen.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Nun weiß ich zumindest das mein 18Jähriger kein Einzelfall ist. Man fragt sich schon was man falsch gemacht hat.
Aber seit dem Kindergarten war es immer schwierig mit ihm und ständig Theater in der Schule. Also auch nicht erst seit wir Eltern getrennte Wege gehen. Ich dachte ich könnte ihn noch erreichen und habe natürlich nicht nur die negativen Dinge vorangestellt.
Gestern habe ich ihn gefragt was er denn überhaupt möchte wohin er will. Habe sogar reichlich alternative Lehrstellen gefunden die er antreten könnte. Aber...nix. Offensichtlich kein Interesse daran sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Auch bei der Wohnungssuche hatte ich mich eingesetzt, da er ja genervt von der Mutter ist. Auch da hat er mich versetzt mit Ausreden.
Bleibt nur noch abzuwarten was passiert.
Habe sogar reichlich alternative Lehrstellen gefunden die er antreten könnte.
...
Auch bei der Wohnungssuche hatte ich mich eingesetzt,
Wenn Du willst, dass er sein Leben selbst in die Hand nimmt, dann lass ihn auch selber machen!
Gruss von der Insel
Werde ich wohl müssen. Ich kann da eher loslassen als die KM, aber es fällt trotzdem nicht leicht.
Es geht doch auch darum, ihm bei seinen Entscheidungen zu unterstützen, nicht die Entscheidungen abzunehmen.
Er hat mir ja zum Beispiel gesagt, das er das mit der Wohnung noch nie gemacht hat und er schon Unterstützung benötigt.
Nun macht er komplett dicht und jetzt muss er zusehen wie er klar kommt.
Die KM wird ihn wohl in Kürze rausschmeißen und dann wird es hart für ihn.. Vielleicht heilend.
Es geht doch auch darum, ihm bei seinen Entscheidungen zu unterstützen, nicht die Entscheidungen abzunehmen.
Das geht aber nur, wenn er dich um Rat fragt und sich über seine Gedanken mit dir austauscht 😉
Er hat mir ja zum Beispiel gesagt, das er das mit der Wohnung noch nie gemacht hat und er schon Unterstützung benötigt.
Dann kannst du ihn ja auch unterstützen. Aber eer sollte genau wissen, wo er die Hilfe braucht. Denn dann hat er sich schon mit der Materie befasst und eine Ahnung was alles zu tun ist und wo er noch nicht alleine zurechtkommt.
Ein "ich brauche Hilfe bei der Wohnungssuche und dem Umzug" ist sehr allegemein. Ein "ich habe mir da ein paar Wohnungen rausgesucht, die ich gerne angucken möchte. Worauf muss ich achten, was soll ich alles mitnehmen, was darf der Vermieter alles fragen..." zeigt schon mehr, dass er sich damit beschäftigt und sich da auch Gedanken macht
Nun macht er komplett dicht und jetzt muss er zusehen wie er klar kommt.
Die KM wird ihn wohl in Kürze rausschmeißen und dann wird es hart für ihn.. Vielleicht heilend.
Jein. Da er unter 25 ist, ist es nicht ganz so einfach ihn auf die Straße zu setzen. Einerseits muss kein Elternteil ihm bei sich whnen lassen, andererseits bekommt er auch nicht ohne weiteres eine Wohnung vom Staat finanziert, wenn er auch daheim wohnen könnte.
Ich würde ihm raten, sich beim JA beraten zu lassen
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Wir waren vor einigen Wochen alle drei gemeinsam beim Jugendamt. Es hieß, wenn er eine Wohnung hat kann er mögliche Hilfen beantragen.
Aber auch nur er. Nun, es wird sich diese Woche entscheiden was passiert. Laut seiner Aussage hat er auch keine Angst davor rauszufliegen.
Darum war ich mit ihm im Dialog und wir haben eine günstige Wohnung gefunden. Zum Besichtigungstermin hat er mich dann sitzen lassen.
Tja, weiter weiß ich jetzt leider auch nicht. Er macht einfach nichts Zuhause, pennt bis Nachmittags, zofft sich mit der KM und genießt das süße Nichtstun.
Sein Ausbildungsbetrieb hat die erste Abmahnung geschickt (in der Probezeit!) weil er noch nicht einmal eine Krankmeldung abgegeben hatte.
Er geht dort auch diese Woche einfach nicht mehr hin.
Aussitzen, kein Bock, Ausreden, große Klappe haben. Da hat man schon Angst das man ihm in ein paar Wochen verloddert im Park trifft beim Flaschen sammeln oder er bei der Tafel morgens ansteht.
Hallo,
Deine Bedenken verstehe ich sehr gut.
Aber gerade die jungen Leute bilden sich vielfach ein, dass sich die Welt gegen sie verschworen hat und der Ausbildungsbetrieb ihn ja sowieso nicht mag. Dagegen anzukommen ist schwer.
Meine einzige Vorstellung, was man tun könnte ist ihn in den Betrieb "zu zerren" und eine Aussprache mit allen Beteiligten zu erreichen. Am Ende gibt es entweder einen Neustart ("Wir vergessen, was war, aber jetzt wird ordentlich gearbeitet) oder das Lehrverhältnis wird aufgelöst und er meldet sich beim Arbeitsamt, die ihn dann in aller Regel in "irgendwas" stecken.
Am meisten Einfluss hat in der Regel seine "peer group". Gibt es noch Kontakt zu anderen Schülern seiner ehemaligen Klasse? Was machen die? Gibt es u.U. neue Kontakte im Ausbildungsbetrieb?
VG Susi
So etwas hat in der Vergangenheit nur wenige Tage geholfen, weswegen wir davon Abstand genommen haben.
Tatsächliche Einsicht kommt dadurch nicht.
Nein, der Betrieb ist freundlich und auch erfahren mit etwas schwierigen Auszubildenden. Auch mein Sohn sagte öfter das es ihm gefällt und er gut aufgenommen wird. Seine Kumpels haben ihm auch geraten die Ausbildung weiter zu machen.
Wir Eltern haben eigentlich ein gutes Verhältnis zu ihm, und für bald geschiedene Leute auch unter uns.
Es wird halt nur immer stressig wenn abzusehen ist das er Mist baut. Er weiß es auch genau.
Trotzdem ändert er sein Verhalten nicht.
Bleibt abzuwarten bis er wieder klar denken kann.
Vielleicht hilft da ein Gespräch zwischen den Eltern und dem Ausbilder. Wenn er einen guten Draht zum Azubi hat, kommt es vielleicht anders rüber als wenn es die "ollen Eltern" vorbeten.
Ich denke, für uns Erwachsene sieht das zwar manchmal so aus als ob die gemütlich ihr Leben genießen während wir uns den Hintern aufreissen ... aber ganz ehrlich, das glaube ich einfach nicht. Natürlich hat da jeder seine eigenen Erfahrungen vor Augen aber ich bin davon überzeugt, die wenigsten "Kinder" sind wirklich bösartig den Eltern gegenüber. Die "Kinder" hängen in der Ecke rum weil sie einerseits selbst völlig unzufrieden mit der Situation sind, andererseits jedoch selbst keinen sinnvollen Ausweg, keine sinnvolle Veränderungsmöglichkeit sehen. Immer aus deren Sicht, also nicht was wir als sinnvoll ansehen zählt, sondern was sie als sinnvoll ansehen. Darin liegt die Basis: erklär mal nem Blinden Farben. Da können zwischen den unterschiedlichen Ansichten von altgedienten Erwachsen zu jungen Erwachsen so manches Mal unendliche Weiten liegen. Teilweise dachte ich mir "als ob hier ein deutscher mit einem Russen diskutiert der auch noch einen ukrainischen Akzent hat", da kannste dir die Luft sparen, völlig sinnfrei ... Was dann in eine Art Lethargie bei den jungen Erwachsenen mündet und das interpretieren wir als gemütlich das leben chillen. Vom gemütlich chillen sind die aber genau so weit weg bzw. nah dran wie ich an der Weltmeisterschaft im Dreisprung.
Ob das mit dem Betrieb noch zu retten ist, weiß ich nicht. Wir versuchen es.
Das Kinder/Jugendliche im Grunde genug mit sich selbst zu tun haben und sie es nicht leicht haben, ist völlig klar.
Und das wir Erwachsenen auch sehr anstrengend sein können, will ich wohl gerne zugeben.
Trotzdem ist es schwer zu verstehen warum sich ein junger Mensch so ins Nirwana flüchtet, obwohl es da nichts fruchtbares für ihn gibt.
Sogar die zu erwartenden Probleme werden in Kauf genommen, für eine scheinbare Freiheit.
Ich hab ihn gefragt was seine Pläne sind oder er überhaupt Pläne haben will. Eine sinnvolle Antwort darauf kam nicht.
Ist ja auch mühselig das alle etwas von einem wollen.
Was soll man da noch machen? Ihm Zeit geben ist nun fast unmöglich, denn jetzt wird es finanziell schwierig.
Werde berichten wie es sich entwickelt.
Ihm Zeit geben ist nun fast unmöglich, denn jetzt wird es finanziell schwierig.
So wie es aussieht habt ihr als Eltern euch alle Mühe gegeben ... leider ohne Erfolg. Dann hilft jetzt wohl nur noch alle Vergünstigungen streichen, Geldhahn zudrehen, Popcorn holen und dem Schauspiel zusehen. Auch wenn es schwer fällt.
Wir haben hier auch so einen, der seit vier Jahren nichts sinnvolles hinbekommen hat trotz aller möglichen Hilfen und Angebote sowie aufzeigen der wahrscheinlichen Kosequenzen seines Handelns (oder besser: Nicht.Handelns). Reden bringt auch gar nichts. Allenfalls sagt er das, was sein Gegenüber hören will. Das war's dann aber auch schon. So einiges hat er schon angefangen, aber nichts davon auch nur halbwegs zu Ende gebracht. Falls er doch noch irgendwann wach wird stellt er schlimmstenfalls fest, dass jetzt alle oder die meisten Züge abgefahren sind. Auch das wurde ihm schon mehrfach versucht nahe zu bringen. Leider ebenfalls ohne Erfolg.
Servus DavidD!
Ich hab ihn gefragt was seine Pläne sind oder er überhaupt Pläne haben will. Eine sinnvolle Antwort darauf kam nicht.
Ist ja auch mühselig das alle etwas von einem wollen.
Was soll man da noch machen? Ihm Zeit geben ist nun fast unmöglich, denn jetzt wird es finanziell schwierig.
Werde berichten wie es sich entwickelt.
Möglicherweise hilft dies tatsächlich...der junge Mann muss sich vlt. erst mal eine blutige Nase holen, um zu realisieren, dass diese seine Einstellung nicht tragfähig ist. Die Zeiten mit "Sicherheitsnetz durch Eltern" ist irgendwann mal vorbei...er wird dann schon lernen (müssen), dass leerer Kühlschrank sich nicht von alleine füllt.
Wichtig ist m.E., dass ihr als Eltern da seid und mit Rat (und Tat) wieder aufhelft, wenn er auf die Nase gefallen ist.
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!