Frage zum unterhalt
 
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Frage zum unterhalt

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(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

mit der Miete kommt es immer darauf an. Damals hatten wir eine große Wohnung: 850 € also durch 3 = pro Kind 280 €. Wobei die Kinderzimmer richtig groß waren.
Die Wohnung davor war etwas kleiner, hat aber ähnliches Geld gekostet und da nahmen die zwei Kinderzimmer mehr als 60 % der Fläche ein.
Für mich alleine hätten die 300 € fast auch für eine 1-Zimmer-Wohnung damals gereicht.

Was bei uns noch richtig Geld "gefressen" hat waren die Hobbies: Handball, Turnen, Voltigieren, Moderner Fünfkampf, Musikschule.
Und auch Trainingslager, Ferienfreizeiten.

Und das Auto, das war für Kindertransporte etc. Ich für mich habe nie wirklich - bis auf 9 Monate eines Jobs - ein Auto gebraucht. Aber zum Wettkampf, zum Training, alles was aufgrund von Entfernung und/oder Jahreszeit nicht mit dem Fahrrad möglich war. Und das Land Brandenburg ist groß.

Wer günstiger wohnen kann oder wessen Kinder solche Hobbies nicht haben, da ist es günstiger.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 02.08.2018 17:24
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

60 Euro für Miete? Hängt das Kind an einer Hängematte unter der Decke?

Mein Sohn ist 14.
Miete warm inkl. Strom 220
Essen zu Hause 100
Mensa 70
Fahrkarte 30
Sportverein 12
Kleidung aufs Jahr umgelegt 50
Krankenversicherung 30
Da bin ich schon bei 512 Euro ohne Schulbücher, Ausflüge, Einladungen zu Geburtstagen, alle paar Jahre neues Fahrrad, eigene Geburtstagsgeschenke und natürlich auch Anteil an den Kosten, die "auch so anfallen".

Kinder kosten tatsächlich Geld. 😛

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 02.08.2018 19:17
(@nadda)
Registriert

Hi,

Kleidung?
Das kann ein Fass ohne Boden sein.

Der "Große" ist inzwischen gleich groß wie der "Kleine", also Klamotten weitergeben ist nicht. Vor allem auch deshalb nicht, weil der Große deutlich runder ist als der Kleine, der einfach total dürr ist.

Jetzt haben diese Beiden es auch noch geschafft dieses Jahr schon  zweimal die Schuhgröße zu wechseln.
Hausschuhe, Turnschuhe (Schule), Turnschuhe so für den Alltag, Wanderschuhe.

Selbst wenn ich die Schuhe günstig kaufe, brauche ich pro Paar locker 40€ im Schnitt, Wanderschuhe sind halt teuer. 160€ mal 2 Kinder, also spontan 320€ nur Schuhe in einem halben Jahr.

Da rede ich noch nicht von den Hosen, den T-shirts, der Unterwäsche, den Jacken, den  Socken.

Würde mal behaupten das man für Schuhe und Kleidung locker 60€ pro Monat braucht - wenn die Kinder grad mal wachsen. Es gibt natürlich Kinder die wachsen langsamer.

Aber dann hat ja das Kind sicher auch Hobbys, und allein die Fahrten zum Hobby ziehen Sprit und Versicherungskosten nach sich.

Hin und wieder wollen die auch Kohle in der Schule, also nur hin und wieder. Nur im Juli war das 5€ für den Jahresbericht, 20€ für das Französisch Lernheft das in den Ferien durchgearbeitet werden muss, 10€ für die Klassenlektüre bei Kind 1, 8 € für die Klassenlektüre bei Kind 2, Wandertag Kind 1 Fahrkarte 12,50 + Eintritt 3€, Kind 2 hat diese Kosten "gespart" wegen Gipsfuß. Also mal knapp unter 60€ einfach so für schulischer Kram.

Nicht vergessen darf man dann noch die Brillen. Juhu, zwei Brillenträger, beide mit Prisma in den Gläsern und dann beide noch mit Sonnenbrille in Sehstärke damit sie auch bei Helligkeit noch was sehen können. Dann haben es beide auch noch geschafft eine Zahnspange zu haben. Allein die ständigen Fahrten zum Kieferortopäden. "Mama das Teil ist da weg gegangen." ein häufig gehörter Satz, schaff ich locker einmal im Monat zu dem Typ. Der gebrochene Fuß wollte auch ständig von Ärzten kontrolliert werden, das sind auch Fahrtkosten auf denen man erstmal sitzen bleibt.  Wieder Geld das man mal einfach so übrig haben muss.

Kinder kosten Geld, mal mehr mal weniger.

LG
Nadda

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Geschrieben : 02.08.2018 19:57
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

das ist sie wieder die Herumrechnerei ...
Klar kosten Kinder Geld, aber ich bin für einen Systemwechsel, dass nicht einer alleine für diesen Barunterhalt aufkommen muss. Denn bei aller Rechnerei wird vergessen, dass der MindesKU das doppelte des Existenzminimums ist und dieser Mindesunterhalt keine Rolle mehr spielt, wenn staatliche Zuschüsse ins Spiel kommen.
Also konsequent komplett, oder garnicht bzw. auf Barpflicht aufgeteilt.

Denn, mit ein wenig sparen und haushalten ist der Posten des KU weitaus höher, und vor allem ein Betrag, der Kindern in "kompletten" Familien nicht zur Verfügung steht.

Und schon alleine daher, ist der Mitnahmeeffekt, wenn ein Kind bei einem wohnt, günstiger, als wenn eine extra Wohnung für dieses Kind angemietet werden müsste. Weiterhin halte ich die Kostenbeteiligung des Kinderzimmers beim UET für ebenso existenziel notwendig.

Also kur, ja, auch ich erachte den Kindesunterhalt für zu hoch. Sport und Aktivitäten zähelen nciht die Spur, da dies jedem selber überlassen bleibt ... denn warum soll immer wieder der UET die schönen aktivitäten des BET bezahlen.
Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich nie auch nur einen Cent KU bekommen habe ... Also schwellkt Euch mal in Eurem Luxus ...

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 02.08.2018 20:14
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Kasper, das sind die Dinge, die ICH bezahle. Was hat das mit im Luxus schwelgen zu tun?

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

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Geschrieben : 02.08.2018 23:28
(@sturkopp)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo LBM,

Kasper, das sind die Dinge, die ICH bezahle. Was hat das mit im Luxus schwelgen zu tun?

LG LBM

da kannst du froh sein das du einen Sohn hast. Bei meinen 3 Mädels komm ich  nicht so günstig weg.

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ H. Ford
L.G.
Sturkopp

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Geschrieben : 02.08.2018 23:56
(@gargamel)
Schon was gesagt Registriert

wieso sollen 300 euro unterhalt für 1 nicht ausreichen?

können wir ja mal ausrechnen

in einem post habe ich gelesen das kinderzimmer miete 60 euro kostet

schulbücher 120 im jahr

fahrkarte kostet 13 euro im monat ( scvhokoticket heißt es bei uns)

essen 100 euro im monat

anziehsachen 50 euro im monat

also ich fnde da reichen 300 im monat locker aus

miete 60 / 2 = 30 euro

schulsachen 120 /12 = 10 euro

essen 100 / 2 = 50 euro

anziehsachen  50 / 2 = 25 euro

ich komme also auf 105 euro im monat was der vater zahlen m+üsste an unterhalt

warum habe ich alles durch 2 geteilt? die mutter kann auch für ein wenig aufkommen warum nur der vater?

die mutter kann einen 400 euro job anehmen wärend kinder in der schule sind.

warum stand mir als arbeitsloser nur 246 euro zum leben zu? und ein kind benötigt viel mehr zum leben?

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Themenstarter Geschrieben : 03.08.2018 00:02
(@sturkopp)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Gargamel,

100,-€ für Essen?  also etwa 3,33€ für 3 Mahlzeiten je Tag ? klingt wenig realistisch.

Hättest von 246,-€ die du als ALO hattest vielleicht 2,-€ für Kondome ausgeben sollen, da könntest du dir die Zeit hier sparen.

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ H. Ford
L.G.
Sturkopp

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Geschrieben : 03.08.2018 00:36
(@gargamel)
Schon was gesagt Registriert

dann nehmen wir 400 euro für essen dann bin ich trotzdem bei 500 euro. und warum sollte das nicht ausreichen???

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Themenstarter Geschrieben : 03.08.2018 01:18
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

also etwa 3,33€ für 3 Mahlzeiten je Tag ? klingt wenig realistisch.

Ich kann es rechnen wie ich will, keines meiner Kinder kommt auf 9,99 Euro / Tag für Essen. Nichteinmal wenn ich für einen Schulhort (den ich seit diesem Monat nicht mehr habe) noch Mittagessen zahlen muss.

Naja, wie so oft ... derjenige der bekommt, rechnet die AUsgaben hoch und derjenige der zahlen muss, in der Regel klein. Gemessen daran, dass es beim KU um den Bedarf geht, spielen Freizeitaktivitäten und meiner Meinung auch Sportvereine, eine untergeordnete Rolle. Zumal, wenn eine Seite bezahlen soll, obwohl noch nicht einmal eine Mitbestimmung gewünscht ist.
Und es zählt meiner Meinung auch nciht, wenn jetzt einer sagt, "moment, ich bezahle Sport etc, aber der andere (UET) den Bedarf!" ... Meiner Meinung obliegt es beiden Elternteilen für den Barunterhalt aufzukommen. Weiterhin kann ich mich erinnern, dass an irgendeiner Stelle schon einmal nachgewiesen wurde, dass der KU überzogen ist, da eine bewusste Quersubventionierung vom Gesetzgeber gewünscht ist (war das nicht sogar die damalige Zypresse?).

Weiterhin, ein durchschnittlicher KU von 400 Euro ist für die Durchschnittsgehälter eine ziemliche Stange Geld. Da dies auch noch nicht einmal an Bedingungen geknüpft ist (Unterhalt gegen regelmäßigen Umgang), fehlt auch hier bei einigen das Verständnis ...

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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Geschrieben : 03.08.2018 08:32




(@celine)
Nicht wegzudenken Registriert

Die Unterhaltsrelativierer hier möchten sich doch 'mal als Denkanstoß den Thread "Kosten fürs Internat" zu Gemüte führen, um sich klar zu machen, welchen Wert die Betreuung des Betreuungselternteils hat. Dabei stellen die angegebenen Kosten von 350 € ohnehin die untere Grenze dar. Die meisten Internate sind wesentlich teurer. Ich war selbst in einem und meine Eltern haben damals schon 900 DM bezahlt. Und natürlich kommen da Kosten für Ausflüge, Kleidung, Schulmaterial, Feiern, Taschengeld, Krankenversicherung erst noch dazu.

Das, was der Betreuungselternteil gibt, ist also mindestens ebenso viel wert wie die finanziellen Leistungen des Unterhaltszahlers.

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Geschrieben : 03.08.2018 10:49
(@inselreif)
Moderator

Die anteilige Miete für das Kinderzimmer liegt bei 60€.

Ähm, wie gross ist Euer Kinderzimmer? Das müssen ja deutlich unter 10qm sein!

Und für Lebenshaltungskosten landen pro Person mtl. 150€ auf unserem Haushaltskonto.

Das ist ja wohl reines Essen und dafür schon mehr als knapp. Für 5 Euro am Tag bekommst Du keinen Halbwüchsigen auch nur ansatzweise satt! Hat Euer Kind keine Zeitschrift, ist in keinem Verein, spielt kein Instrument, macht keinen Sport, bekommt kein Taschengeld, sammelt die Schule nicht alle paar Tage mal 5, mal 10 Euro ein für irgend einen Firlefanz? Was ist mit Ausstattung für das Kinderzimmer? Keine Möbel (die bei einem Kind schneller verschleissen), kein Radio, PC, Handy, was weiss ich was? Und in Urlaub fahrt ihr auch nicht?

Das Auto kostet auch nicht plötzlich mehr. Höchstens wird mehr Sprit verbraucht. Die Steuern und Versicherung bleiben konstant ebenso wie die Abschreibung bzw. Abzahlung.

Das ist eine Milchmädchenrechnung. Fahr mal Kinder durch die Landschaft. Da kommen schnell ein paar tausend Kilometer im Jahr zusammen, die man ohne die Kinder nicht hätte - macht nicht nur ein bisschen Sprit, sondern früher Wartung, höhere AfA, schnellerer Reifenverschleiss, höhere Versicherung wegen höherer Laufleistung und vielleicht auch noch ein Knöllchen, was man sonst nicht hätte.

In einem 5-Personen Haushalt wären das schon 2.400€ plus Kindergeld wenn man nicht am Hungertuch nagen will.

Das halte ich aus der Erfahrung unseres 6-Personen Haushalts für absolut realistisch.

Bitte dabei nicht zu vergessen: Wir reden beim Mindestunterhalt vom doppelten des sächlichen Existenzminimums. Also nicht dem, was der Mensch braucht, um gerade so nicht zu verhungern sondern um ein auskömmliches Leben mit sozialer Teilhabe zu führen. Dass dieses Geld irgend wo herkommen muss, ist eine andere Sache.

Gruss von der Insel

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 11:35
(@sturkopp)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin Kasper,

Ich kann es rechnen wie ich will, keines meiner Kinder kommt auf 9,99 Euro / Tag für Essen.

du hast da was falsch verstanden, bei 100,-€ Monat für Essen hast du je Tag 3,33€ für Nahrung und Trinken am Tag und nicht 3,33€ je Mahlzeit.

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ H. Ford
L.G.
Sturkopp

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Geschrieben : 03.08.2018 13:43
(@papahochx)
Zeigt sich öfters Registriert

60 Euro für Miete? Hängt das Kind an einer Hängematte unter der Decke?

Natürlich hängt sie nicht platzsparend unter der Decke.
Wir wohnen (trotz einer der schönsten Gegenden in RLP und allgemein auch nicht wrklich mit billigem Wohnraum gesegnet) sehr günstig mit einer Netto-Kaltmiete von ~4 €/qm. Ist halt kein Neubau und von der Aufteilung sehr gewöhnungsbedüftig. Das macht bei einem 15qm Zimmer dann besagte 60€ (kalt). Wenn man es mal ganz genau nimmt dürfte ich das gar nicht einrechnen. Das gleiche Zimmer hatte sie nämlich schon, als sie noch nicht bei mir gewohnt hat. Kalkulatorisch wird die anteilige Miete demnächst auch steigen, weil sie ein größeres Zimmer bekommt. Dann sind es 100€.

Kosten für Mensa fallen hier nicht an. Wozu auch?! Mann kann sich durchaus was zu essen von zu Hause mitnehmen. Das ging vor 40 Jahren und geht heute immer noch.
Was ich für Kleidung ausgebe kann ich nicht genau sagen. Ganz sicher sind es aber keine 600€ im Jahr!
Die Monatskarte hatte ich noch gar nicht eingerechnet. Die kostet hier sogar etwas mehr - nämlich 45€.
Schulbücher (Oberstufe) kosten hier per Ausleihe immer so um 70€ p.a. plus ggf. Arbeitshefte für um 50€. Das sind dann 10€ im Monat.
Mitgliedbeitrag für Verein haben wir natürlich auch. Der liegt etwa bei 120€ p.a.
Wenn du mit Juniors Fahrrad kommst, dann werfe ich noch ~50€ für das Auto vom Kind in die Waagschale.

Und trotzdem bin ich immer noch sehr weit von den angeblich hinten und vorne nicht ausreichenden 550€ (die mir ja gar nicht zur Verfügung stehen) entfernt.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 15:20
(@sturkopp)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin,

Natürlich hängt sie nicht platzsparend unter der Decke.
Das macht bei einem 15qm Zimmer dann besagte 60€ (kalt). Wenn man es mal ganz genau nimmt dürfte ich das gar nicht einrechnen.

15qm incl. Toilette, Kochecke ist ja wirklich grosszügig als Wohnraum. javascript:void(0);

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ H. Ford
L.G.
Sturkopp

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 15:30
(@papahochx)
Zeigt sich öfters Registriert

Denn bei aller Rechnerei wird vergessen, dass der MindesKU das doppelte des Existenzminimums ist und dieser Mindesunterhalt keine Rolle mehr spielt, wenn staatliche Zuschüsse ins Spiel kommen.

Und trotzdem reicht das doppelte des Existenzminimums angeblich nie!
Das lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass dort wo es nicht reicht Geld ausgegeben wird, das man eigentlich nicht hat. Man kann nun mal jeden Euro nur einmal ausgeben.
Ganz nebenbei ist der Mindestunterhalt immer noch mehr als der Regelsatz bei ALG2 und auch mehr als der Unterhaltsvorschuss. Wenn der Gesetzgeber der Meinung ist, wenn er zahlt reicht auch weniger, weil man mehr nicht zum Leben braucht, dann sollte man doch annehmen, dass der Mindestunterhalt (und erst recht höhere Beträge) auf jeden Fall ausreichen.

Dass der Staat sich im Fall von ALG2-Bezug Überschüsse der Kinder einverleibt wird auch niemals irgendwo erwähnt. Meine Kinder haben ihre Mutter lange Jahre jeden Monat mit 70-80€ subventioniert, da vom Unterhalt alles was den ALG2-Regelsatz überstieg ihrer Mutter als Einkommen angerechnet wurde um bei ihr zu sparen.
Ganz toll fand ich dabei übrigens, dass den Kindern erzählt wurde, dass dies und jenes nicht geht, weil sie ja Harzt4 wären. Das war schlicht und ergreifend gelogen. Die Einzige im Haushalt die ALG bezogen hat war die Mutter. Die Kinder hatten ja ausreichend Einkommen über den Unterhalt. Aber erklär' das mal einem Kind...

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 15:33
(@papahochx)
Zeigt sich öfters Registriert

100,-€ für Essen?  also etwa 3,33€ für 3 Mahlzeiten je Tag ? klingt wenig realistisch.

Ich hatte oben schon mal geschrieben, dass wir pro Nase monatlich 150€ auf unser Haushaltskonto tun. Und das reicht jedes mal.
Davon wird alles gezahlt was wir so einkaufen. Also Lebensmittel, Getränke, Waschmittel, Spülmitten, Hygieneartikel und und und. Vielleicht muss man einfach nur mit dem verfügbaren Geld umgehen können und Angebote nutzen...

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 15:37
(@papahochx)
Zeigt sich öfters Registriert

Das ist ja wohl reines Essen und dafür schon mehr als knapp. Für 5 Euro am Tag bekommst Du keinen Halbwüchsigen auch nur ansatzweise satt!

Doch

Hat Euer Kind keine Zeitschrift, ist in keinem Verein, spielt kein Instrument, macht keinen Sport, bekommt kein Taschengeld

Keine Zeitschrift - liest online; Verein ja; kein Instrument
Taschengeld rechne ich nicht mit. Das bekommen die anderen beiden trotz Unterhalt nämlich auch von mir. Also kann ich es nicht bei dem Kind das bei mir lebt als "vom Unterhalt zu leisten" ansetzen. Allerdings regnet es bei uns nicht jeden Monat Taschengeld. Es soll ja Jugendliche geben, die (weit) über 100€ bekommen. Das sehe ich gar nicht ein. Wenn es ihr nicht reicht muss sie ihren Hintern bewegen und selbst was dazu verdienen.

Und wenn wir schon beim Kleinvieh sind: Das Handy kostet auch jeden Monat 8€ - also Unsummen

sammelt die Schule nicht alle paar Tage mal 5, mal 10 Euro ein für irgend einen Firlefanz?

Eigentlich nicht. Pro halbjahr 5€ Kopiergeld. Das war's.

Was ist mit Ausstattung für das Kinderzimmer? Keine Möbel (die bei einem Kind schneller verschleissen)

Also langsam wird es echt witzig.
Das Jugendzimmer hat vor 7 jahren nicht ganz 1000€ gekostet. Das macht dann 12€ Abschreibung monatlich.

kein Radio, PC, Handy, was weiss ich was?

Doch. Der 32"-TV hat 170€ gekostet und ist inzwischen (glaube ich) vier Jahre alt. Also 3,50€ pro Monat. Das Notebook (17") hat gebraucht 200€ gekostet und steht inzwischen auch schon drei Jahre auf dem Schreibtisch. Also 5€ pro Monat (bei beidem Tendenz fallend, weil noch nicht defekt)

Und in Urlaub fahrt ihr auch nicht?

Doch. Das Ferienhaus hat uns letztes Jahr für 8 Tage 750€ gekostet. 1000m vom Strand weg. Ja, ich weiß: Wir mussten auch noch hinfahren.

Fahr mal Kinder durch die Landschaft. Da kommen schnell ein paar tausend Kilometer im Jahr zusammen, die man ohne die Kinder nicht hätte

Brauchst du mir nicht zu erzählen. Ich fahre nahezu jedes Wochenende an dem Sohnemann hier ist mit ihm zu spielen. Meistens so um die 80km ein Weg. Und wer bezahlt mir das? Bekomme ich da - in dem Fall - als UET irgendwas vom Unterhalt zurück? Oder soll ich ihn lieber nicht fahren, weil die Kosten dafür ja eigentlich von mir mit dem Unterhalt beglichen sind? Das erklärst du ihm dann aber.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 15:58
(@papahochx)
Zeigt sich öfters Registriert

15qm incl. Toilette, Kochecke ist ja wirklich grosszügig als Wohnraum.

Dumschwätzer. Sorry.
Brauche ich eine größere Küche, weil ein Kind bei mir einzieht/wohnt? Brauche ich ein größeres Bad aus dem gleichen Grund?
Brauche ich beides ohne Kind(er) vielleicht gar nicht, weil ich die Kosten dafür dem Kind zuschlage?

Als ich Jugendlicher war hatte mein Zimmer noch keine 12qm. Schau dir mal durchschnittliche Mietwohnungen an wie groß der Architekt da die Kinderzimmer plant. Da bist du auch bei Neubauten bei irgendwas um 12-15qm. Es sei denn, du lässt mit Absicht größer bauen. Wenn du dann mal noch in den sozialen Wohnungsbau gehst wirst du feststellen, dass dort die Kinderzimer eher in Richtung 12qm gehen als in Richtung 15qm.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 16:02
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Ich persönlich glaube ...

Dass der Staat sich im Fall von ALG2-Bezug Überschüsse der Kinder einverleibt wird auch niemals irgendwo erwähnt. Meine Kinder haben ihre Mutter lange Jahre jeden Monat mit 70-80€ subventioniert, da vom Unterhalt alles was den ALG2-Regelsatz überstieg ihrer Mutter als Einkommen angerechnet wurde um bei ihr zu sparen.

das dies der Knackpunkt ist. Es geht um eine Quersubventionierung, oder auch Besserstellung, denn das wurde bei der Änderung des KU auch so von der damaligen Justizministerin so gesagt.

Natürlich kann man jetzt alles durchrechnen und hier und da argumentieren, dass mehr Geld für ein Kind benötigt wird. Allerdings geht es mir darum, dass wenn medienwirksam posaunt wird, dass 40% (bis irgendwas um die 60%, die Zahlen variieren) unterhaltspflichtiger Väter keinen Unterhalt zahlen, sich die Frage gestellt werden sollte, ob dieses System nicht einfach überfordernd ist (und vielleicht zu einseitig).
Alleine wenn ich den ganzen Verwaltungsaufwand dahinter sehe, kann mir keiner erzählen, dass dies Volkswirtschaftlich einen Nutzen trägt. Zumal mir immer die Zahlen der Mütter in den Ohren klingt, die keinen KU zahlen (können).
Ich denke, und da komme ich auf mein Lieblingsthema zu sprechen, dass ein höheres Kindergeld und einhergehende Absenkung des KU für die Familienkämpfe wesentlich positiver wäre. Ich gehe sogar soweit, dass wegen fehlenden Konfliktpotenzials es Synergie Effekte bei der Gesundheitskasse (weniger Therapeuten bei Kindern und Eltern), Gerichtskosten (weniger Kämpfe um das Geld) gegen würde.

Aber da geht immer das Geschrei los, dass man für fremde Kinder nicht bezahlen will – die gehen einem doch nichts an! Dabei schmeißen wir alle schon mehr Geld in diesen Topf, wie viele denken.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 03.08.2018 16:35




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