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 kom
(@kom)
Frischling Registriert

Guten Tag,

Habe diese Forum vielleicht ein bisschen spät gefunden. Ich möchte um eure Hinweise/Tipps/Rat bitten. Ich bin Vater eines 9-Jähriges Junge. Mit seiner Mutter leben wir getrennt und danach geschieden schon seit 6 Jahren. Vom 1. bis zum 4. Geburtstag war meiner Sohn überwiegend mit mir (6 Tage in der Woche). Danach wurde auf Antrag der Mutter das Wechselmodell durch dem Gericht eingerichtet, welche ich noch akzeptieren konnte. Ich konnte noch damit leben, auch weil es mir damals gesagt worden ist, dass wenn ich da nicht kompromissfähig bin, kann ich auch meinem Sohn verlieren. Diese Sommer hat aber meiner Exfrau dass Kind plötzlich nicht mehr zu mir gelassen, mit der Behauptung, dass ich ein schlechtes Vater sei (diverse Begründungen, vie z.B. dass ich löchrige Klamotten an meinen Sohn gegeben hätte, usw). Nach einem Vermittlungsverfahren, wo Ordnungsmittel gegen meiner Exfrau ausgeschrieben war, habe ich festgestellt, dass ich kein Mittel habe, meinen Sohn zurückzubekommen - Ordnungsgeld hilft hier nicht. Es kommt auch bald zu einem Termin um Umgang, und je mehr ich über das Thema lese, desto schlimmer bewerte ich meine Aussichten. Im Moment sehe ich meinen Sohn nur jede zweite Wochenende, und dann noch 2x3.5 Stunden jeder Woche. Er verbringt viel Zeit mit seiner Mutter wo er selbstverständlich sein Gedanken schön brainwashed bekommt. Leider bin ich einmal auch zusammengebrochen, und habe meinem Sohn gesagt, dass ich es nicht schaffe, ihn nicht zu verlieren, und dass er es akzeptieren muss, dass wir uns in der zukunft nicht mehr sehen. Ich bedauere es immer noch. Damit habe ich mich aber selbstverständlich sogar mehr weg von einer guten Ausgang gestoßen...

Ich kann es nicht akzeptieren, weniger als 50% zu haben (es ist bereits sehr wenig), und ich kann nicht die nächste Jahrzehnte damit verbringen, dass ich zuschaue, wie meiner Sohn von mir entfremdet wird durch immer wenigere Kontakte. "Mein" Anwalt will aber Konsenz vor allem (welche aufgrund der Haltung der Mutter wirklich unmöglich ist), und versucht mich schon für eine Kompromisslösung vorzubereiten (weniger als 50% mit meinem Sohn zu haben).

Ich bin in diesem Tagen nicht mehr wie ich normalerweise bin - ich schwinge zwischen Hoffnung, Resignation, Hass (manchmal für Sekunden auch irgendwie gegen meinem Sohn 🙁 ), Wut, Trauer und alles mögliche. Wenn jemand hier relevante Erfahrungen oder Kentnisse hat, teilen Sie bitte mit - vielleicht hilft es.

Danke

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 07.10.2022 18:15
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrechte Registriert

Hallo,

es ist nie zu spät und wir bemühen uns zu helfen.

Was mir auffällt ist, dass das erste Problem, was Du lösen musst Deine Angst ist. Deine Angst blockiert Dich und macht für Dich die Situation unerträglich. Da musst Du raus! Deine Stimmungsschwankungen sind Ausdruck davon. Hast Du ein Hobby oder Freunde oder auch Arbeitskollegen mit denen Du etwas unternehmen kannst? Weg von all den Problemen?

Es wäre falsch zu sagen, dass Du Dir keine Sorgen machen musst, aber Deine Ängste sind überzogen. Es ist doch egal, ob Du mal was Dummes zu Deinem Kind gesagt hast, wir machen alle mal einen Fehler und da hilft es nichts sich ständig damit zu beschäftigen. Dein Sohn lässt sich sicher beeinflussen, es bringt aber nichts, wenn er Deine Angst ständig spürt. Dann bist Du nicht souverän, dann bist Du nicht cool.

Dein Sohn ist jetzt 9 Jahre alt. Wird bald die weiterführende Schule besuchen und immer weniger Zeit zu Hause oder mit den Eltern verbringen. Deshalb hat Dein Anwalt durchaus Recht, wenn er eine Kompromisslösung will. Denn am Ende des Tages wird es darauf ankommen, dass diese Regelung eingehalten wird.

Worum geht es denn der KM? Will sie mehr Geld = mehr Unterhalt? Oder geht es um Besitz "mein Kind"? Geht es nur um Geld, dann würde ich sagen, kaufe Dir den Umgang, wenn Du es kannst. Geht es um Besitz, dann ist es komplizierter. Dann müsste erst einmal erkundest werden, was ist eigentlich die optimale Lösung. Wie weit ist die Schule entfernt, wie steht es mit Freunden und Schulkameraden, hat Dein Sohn Hobbys, wie wirken diese sich auf den Tagesablauf aus? Wenn Du Schule mit einbeziehst, dann dürfte Dein Sohn jetzt schon mehr Wachzeit in der Schule verbringen als mit Dir und der KM zusammen und diese Prozeß wird sich fortsetzen. In 10 Jahren geht Dein Sohn eigene Wege und er wird es nicht gut finden, wenn Du so an mir klammerst. Entspannter wirst Du ein viel besseres Verhältnis zu ihm haben.

Was ist denn die Realität für Dein Kind, da ist die Mutter, die ihn nicht hergeben will und Du bist Du, der ihn auch nicht hergeben will und er ist aller Zankapfel. Da fühlt sich doch keiner wohl.

Wenn es um den Termin geht, dann beherrsche Deine Angst und denke daran, dass es weniger auf die Zeit des Umgangs als auf die Qualität ankommt. Fühlt Dein Sohn, dass Du entspannt bist, dass Du auf ihn eingehst und seine Sorgen und Nöte verstehst, dann wird er sich Dir zuwenden und das ist unabhängig davon, was die Mutter macht. Dein Kind wird jeden Tag größer, älter, vernünftiger und unabhängiger. Stell Dich als freundlichen, kompetenten Vater dar, der sein Kind auf seinem Lebensweg so gut wie möglich begleiten will und deshalb das Wechselmodell möchte. Dann musst Du aber auch darlegen wieso dies das beste für Deinen Sohn ist. Wie Du alles organisieren willst und wie Du an der Erziehung teilnehmen möchtest. Wenn Du das ruhig und besonnen hinkriegst, dann musst Du nichts fürchten.

Mehr Mut!

Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 07.10.2022 19:19
 kom
(@kom)
Frischling Registriert

Danke, @susi64 ,

Bezüglich der Mutter: ich kenne ihre wahre motivationen nicht. Es kann sein dass es um Geld geht, aber auch dass sie Vergeltung finden kann dadurch, dass sie meinem Sohn von mir wegnimmt, und auch dass sie wird eigentlich _mehr_ freie Zeit haben, wen meiner Sohn ständig mit ihr ist - da wird sie nicht jeder Woche am Übergabetag in der Stadt sein. Die sind aber Vermutungen.

Die Argumente darüber, dass mein Sohn jetzt größer und unabhängiger ist, habe ich schon gehört. Sorry, da kann ich nicht eingeben. Mit 9 Jahren er ist noch weit nicht so erwachsen, wie es aus der Beschreibung rauskommen würde. Es gibt noch viel zu erlernen. es wird noch viele Sachen in seinem Leben passieren, wo ich dabei sein soll und Ideen geben soll. Und es geht um Quantität - die Menge der Zeit zusammen. Über Qualität: ich glaube ich war immer engagiert, und versuchte am besten zu tun. Es war eine der Hauptziele meines Lebens - bisher. Und ich kaufe es nicht ein dass ich weniger Zeit haben sollte. Da gibt es nichts, was begründet, weniger Zeit haben zu müssen. Ich stehe davor mit Unverständnis: warum muss hier etwas geändert sein? Und was ich höre ist immer: es wird gut. Es ist Kindeswohl. Mehr Qualität in weniger Quantität. Bin ich wirklich irgendwann auf dem Kopf gefallen, oder kann es jemand mir erzählen, was ich hier nicht sehe/verstehe? Es gibt sicherlich ein Elefant im Raum, aber wo und was ist es?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.10.2022 19:35
(@nordlicht84)
Zeigt sich öfters Registriert

Ich denke das die Angst dich im Moment sehr lähmt. Die Energie könnte man sinnvoller nutzen.

Sei für dein Kind da, unternehme etwas mit ihn, egal wie oft er bei dir ist.

Ich hatte damals auch immer Zweifel hatte meine Kinder selten, trotzdem habe ich immer was mit ihnen unternommen und war einfach da.

Nun hat sich das erste Kind dazu entschieden ganz zu mir zu ziehen

AntwortZitat
Geschrieben : 08.10.2022 09:36
 kom
(@kom)
Frischling Registriert

Danke, @nordlicht84,

darf ich fragen, in welchem Alter hast du dein Kind zu dem anderen Elternteil verloren, und in welchem Alter kommt jetzt das Kind zurück zu dir?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 08.10.2022 14:19
(@samson1978)
Zeigt sich öfters Registriert
Geschrieben von: @kom

Die Argumente darüber, dass mein Sohn jetzt größer und unabhängiger ist, habe ich schon gehört. Sorry, da kann ich nicht eingeben. Mit 9 Jahren er ist noch weit nicht so erwachsen, wie es aus der Beschreibung rauskommen würde. Es gibt noch viel zu erlernen. es wird noch viele Sachen in seinem Leben passieren, wo ich dabei sein soll und Ideen geben soll.

Das ist grundsätzlich richtig, was du schreibst. Du siehst aber derzeit nur den Verlust vor Augen und das macht dir Angst.

Dein Sohn wird in 3-4 Jahren ganz andere Freizeitaktivitäten haben und auch zunehmend weniger mit seinen Eltern unternehmen wollen.  

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2022 13:38