Umzug Ex mit Kinder...
 
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Umzug Ex mit Kindern - Ummeldung?

 
(@rennrad)
Schon was gesagt Registriert

Liebes Forum,

wäre über eure Erfahrungen und Meinungen zu folgender Geschichte sehr dankbar:

Geschieden seit 2010, zwei Kinder. Seit einem gerichtlichen Vergleich hatte ich verlässlichen Umgang, obwohl uns Kilometer im dreistelligen Bereich trennten, also standardmäßig am Wochenende alle zwei Wochen und die Hälfte der Ferien . Das Verhältnis zur Ex war und ist soweit neutral und in Ordnung, wir konnten uns immer einigen und Kompromisse finden.

Jetzt habe ich die Entfernung durch eine glückliche Fügung verringern können, heißt im Klartext, ich lebe nun im selben Ort wie Ex und unsere Kinder, quasi um die Ecke. Das hat in den letzten Monaten auch super funktioniert und ich genieße es die beiden auch "einfach so" mal sehen zu können, Teil ihres Alltags sein zu dürfen usw. Bisher hat auch meine Ex einigermaßen mitgespielt, obwohl mich vor allem die Große auch schon heimlich besucht hat, weil Mama sonst sauer ist, Streit war deswegen also trotzdem vorprogrammiert.

Nun plant meine Ex mit ihrem LG zusammenzuziehen und möchte dafür 30km weg ziehen. Ist vielleicht nicht die Welt, aber erschwert es uns nun natürlich wieder alles, was gerade so angenehm für mich und die Kinder war. Natürlich verbiete ich ihr den Umzug nicht, kann sie gerne machen, allerdings sagen beide Kinder, dass sie nicht wollen, vor allem die Große (13) stand die letzten Tage mehrfach tränenüberströmt vor meiner Haustür. Die Jüngere (9) sagt zwar auch, dass sie nicht will, da weiß ich aber nicht, ob sie es nur mir zuliebe sagt, sie lässt sich mit diversen Versprechungen noch gut beeinflussen (Pony, Prinzessinnenschloss, der Klassiker eben).
Wohnung wurde schon besichtigt, der Ort wos hin gehen soll ist mir bekannt. Wir haben beide SR und ABR. Hätte meine Ex die Möglichkeit die Kinder einfach am neuen Ort anzumelden, ohne meine Erlaubnis? Gibts da Festlegungen? Hab gerade ganz höflich am potenziellen Wohnort nachgefragt und da kam man mir pampig und meinte, sie müssen da gar nichts überprüfen hinsichtlich ABR und SR, Zustimmungen und dergleichen. Stimmt das?
(Hab zudem mal an meinem jetzigen Wohnort angerufen und die sagten, die überprüfen das.)

Ich würde die Kinder sofort bei mir aufnehmen, sie haben hier eigene Zimmer und es ist genug Platz. Da wird Ex aber nicht mitmachen. Angeblich (das sagt sie zumindest den Kindern) dürfen sie weiter auf ihre Schulen hier gehen, sie will sie jeden Tag her fahren. Die Große besucht die weiterführende Schule, da dürfte das gehen, aber geht das auch für die Grundschule? Wir leben in einem sehr ländlichen Gebiet. Keine Ahnung, wie sie sich das vorstellt. Nach Schulschluss fährt kein Bus vom Schulort der Großen zum neuen Wohnort, was soll sie solange machen, bis ihre Mutter Feierabend hat?

Hoffe auf einige Meinungen.

Danke!

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 26.03.2015 12:20
(@jensb)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin,

[...]obwohl mich vor allem die Große auch schon heimlich besucht hat, weil Mama sonst sauer ist, Streit war deswegen also trotzdem vorprogrammiert. [...]

sollte ein absolutes NoGo sein, und den Kindern gegenüber auch so kommuniziert werden. Natürlich versuchen Kinder (ALLE, nicht nur Trennungskinder), gerade in dem Alter, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Hier solltest Du Dich wie folgt aufstellen:

"Du darfst mich gerne und jederzeit besuchen, aber Heimlichtuerei geht einfach nicht."

Kannst Du denn nicht die Betreuung nach der Schule gewährleisten?

Ein Betreuungsmodell einfach mal umzukehren klappt in den seltensten Fällen, von Mutter zu Vater verringert sich die Wahrscheinlichkeit nochmal.
Allerdings ist zumindest Deine Grosse alt genug, um selbst (mit-)entscheiden zu dürfen wo sie leben möchte.

Wenn das Verhältnis zur KM wie Du sagst doch relativ gut ist, muss man eben reden, und alle Optionen müssen auf den Tisch. Erst dann WEISST Du überhaupt wobei Deine Ex "mitmacht" oder eben nicht. Bis jetzt ist das doch noch Kaffeesatzleserei.

Grüsse!
JB

Diskutiere nicht mit Idioten -
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

AntwortZitat
Geschrieben : 26.03.2015 12:30
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Rennrad,

Hab gerade ganz höflich am potenziellen Wohnort nachgefragt und da kam man mir pampig und meinte, sie müssen da gar nichts überprüfen hinsichtlich ABR und SR, Zustimmungen und dergleichen. Stimmt das?
(Hab zudem mal an meinem jetzigen Wohnort angerufen und die sagten, die überprüfen das.)

Melderecht und Familienrecht sind zwei paar Schuhe.

Im Meldegesetz (Landesrecht) liegt der Fokus darauf sicherzustellen, daß der Wohnsitz einer Person dort gemeldet ist, wo er de facto auch lebt.
Die Umsetzung hinsichtlich der Zustimmung eines Mitsorgeberechtigten wird von Einwohnermeldeamt zu Einwohnermeldeamt unterschiedlich gehandhabt (wie Du lernen durftest).

Familienrechtlich darf KM die Kinder "eigentlich" nicht einfach mit umziehen lassen.
De facto hätte bei Unstimmigkeit aber ein Richter zu entscheiden und auf Basis der aktuellen Situation wäre ein Umzugsverbot durch Dich keine schlaue Aktion.

Suche analog Jens das Gespräch mit KM ... in dem Zusammenhang kannst Du ihr gegenüber auch erwähnen, daß KM der Großen in puncto Umzugsentscheidung durchaus zuhören sollte ...

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 26.03.2015 12:44
(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

was ist mit der Kleinen? Evtl kann sie nach dem Umzug nicht mehr den Hort besuchen? Kosten/Finanzierungsfrage.

In der Grundschule meiner Kinder trat das Problem nämlich auf. Der Junge zog einen Ort weiter, gehörte nicht mehr zur Gemeinde. Damit stellte sich die Frage, wer übernimmt die Finanzierung des Hortplatzes, der über den Elternbeitrag hinausgeht? Dort machte es der Ort, der neue wollte die Kosten nicht tragen, weil in diesem Ort auch Grundschulen mit Horten zur Verfügung standen. Damit durfte der Junge bis zu den Sommerferien noch die alte Schule und den Hort besuchen, nach den Sommerferien hat er die Schule gewechselt, damit er weiterhin einen Hort besuchen konnte.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 26.03.2015 14:25
(@nadda)
Registriert

Hi,

genauso wie Anna Sophie das schreibt: es gibt vermutlich Probleme mit der Schule der Kleinen. Bei weiterführenden Schulen ist das kein Thema, aber bei Grundschulen kann es sein, dass die Schule das Kind nicht mehr weiter beschulen darf, prüfe das doch nach. Grund sind hier die verschiedenen Finanzierungstöpfe, wenn deine Tochter im Hort ist und am neuen Wohnort eine andere Schule plus Hort zuständig ist gibt es sicherlich keine saatliche Förderung für den Hortplatz mehr. Keine Gemeinde zahlt an eine andere Gemeinde Gebühren wenn man den eigenen Hort hat und dort noch ausreichend Platz ist - wenn dann geht da nur was bei Überbelegung.

Und dann würde ich, wenn das überprüft ist mit der KM sprechen. Wenn beide Kinder nicht umziehen wollen würde ich anbieten das sie in deinen Haushalt wechseln können. Du solltest dir noch Gedanken darüber machen, dass es für die KM schon heftig ist wenn die Kinder nicht umziehen wollen, wenn sie dann noch kapiert was das finanziell auslösen kann erlebst du vermutlich eine totale Ablehnung. Denke darüber nach ob du es dir finanziell erlauben kannst auf Unterhalt zu verzichten.

Bei der Großen wäre ich entspannt, wenn die nicht umziehen will wird kein Richter sie mehr dazu zwingen, das bekommt ihr also hin. Schwieriger ist das bei der Kleinen.
Suche das Gespräch mit der Mutter und sammle vorher die Fakten.

Du kannst ja mal deine Überlegungen vorher hier reinstellen, dann können wir dir vielleicht nochmal Tipps geben.

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 26.03.2015 14:54
(@rennrad)
Schon was gesagt Registriert

N'Abend!
Vielen Dank für eure Antworten, Hinweise, Kritik und Tipps.

sollte ein absolutes NoGo sein, und den Kindern gegenüber auch so kommuniziert werden. Natürlich versuchen Kinder (ALLE, nicht nur Trennungskinder), gerade in dem Alter, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Hier solltest Du Dich wie folgt aufstellen:

"Du darfst mich gerne und jederzeit besuchen, aber Heimlichtuerei geht einfach nicht."

Da hast du selbstverständlich recht, war auch eher in der Anfangszeit meines Wohnens hier. Manchmal, wenn sie mit ihren Freundinnen draußen herumstromert, schaut sie aber auch heute ab und an vorbei, das finde ich okay. Damals war das dramatischer, da drohte KM damit all ihre Sachen vor die Tür zu stellen. Um sie vor diesem Psychoterror zu bewahren habe ich mit ihr ganz ähnlich gesprochen. Hast ganz recht, jensB.

Kannst Du denn nicht die Betreuung nach der Schule gewährleisten?

Ja. Und nein. Ihre Schule ist am Nachbarort, ca. 5km entfernt, sie fährt täglich mit dem Bus dahin. Sie kann nach der Schule gern zu mir und meiner LG nach Hause kommen, aber täglich holen kann ich sie nicht, sollte sie dann keinen Busfahrschein mehr haben. Letzteres weiß ich noch nicht. Hab mich heute übrigens mal informiert, mit dem Bus von ihrer Schule zum potenziellen Zuhause wäre sie mit Umsteigerei fast zwei Stunden unterwegs. Freunde treffen am Nachmittag fiele damit Weg.

@United:
Ja, die Unterschiede habe ich lernen dürfen.
Habe mich heute ganz unverbindlich und allgemein telefonisch mit unserem Jugendamt unterhalten und die sagten mir das das selbe. Lediglich mit einer einstweiligen Anordnung könne ich vorgehen und mich auf Kontinuität berufen und den Willen der Großen. Sehe aber auch selbst beides kritisch, eigentlich hab ich nicht das Bedürfnis die Kinder wieder vor Gericht zu zerren. Meine Ex und ich können über unverbindliche Themen sogar freundschaftlich reden, aber bei allem, was ihr nicht ins Konzept passt, wird sie egoistisch und meint ihr obliegt die alleinige Entscheidungsgewalt. Dass die Große schon ein Teenie mit eigenen Vorstellungen ist vergisst sie dann gern.
Chancen hätte ich im Grunde nur, wenn sich die Große komplett gegen ihre Mutter stellt. Das will ich ihr nicht antun, natürlich liebt sie ihre Mutter und würde bestimmt sogar auch im Notfall mitziehen, wenn sie nicht so einen abgrundtiefen Hass auf den neuen LG hegen würde (und ich übertriebe da wirklich nicht!), mit dem sie dann unter einem Dach leben würde. Selbst wenn sie mit zieht, ich glaube nicht, dass es lange gut geht. Und da ist sie jetzt noch nichtmal in der allergrößten Pubertätschaosphase, die steht uns defintiv noch bevor.

@Sophie
An die Sache mit dem Hort hab ich noch gar nicht gedacht, meine Ex defintiv auch nicht. Werde mich morgen mal informieren. Danke für den Hinweis!

@Nadda
Danke auch dir für deine Anregungen. Werde mir Gedanken machen und überlegen, wie ich am Besten vorgehe. Habe dann natürlich auch im Hinterkopf, dass ich die Kinder nicht unbedingt trennen will. Werde euch sicher noch öfter befragen, hilft auch dabei sich zu strukturieren.

Würden beide Kinder sagen, dass sie gerne mit umziehen wollen, würde ich die Füße still halten und sie vor Streit bewahren und natürlich zustimmen. Aber so? Nicht leicht.

Gute Nacht für heute......

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 27.03.2015 01:05
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Ich würde mich an DeineStelle nicht gegen den Umzug stellen. Der ist nicht zu verhindern. ob der Umzug eine Chance bietet, die Betreungs- und Umgangsrolle zu tauschen wage ich auch zu bezweifeln, jedenfalls nicht einfach mal so, sondern vermutlich nur mit viel Krieg um die Kinder. Und für Dich sind die Kinder ja nicht aus der Welt. geplanter Umgang wird auf die Entfernung einfach zu organisieren sein und je größer gerade die ältere wird, desto einfacher wird sie auch mal so die Entfernung überwinden, insbesondere wenn ihre Freunde ja noch in Deiner Stadt wohnen.Insofern ihr signalisieren, dass sie jederzeit Dich "besuchen" kann, ggf Dich auch darauf einstellen, dass sie zu Dir ziehen will. Damit muss das Kind aber - zu gegebener Zeit - kommen.

Was ich nicht unterstützen würde ist, dass die Kinder nicht die Schule wechseln. Insb. bei der Kleinen ist eine solche Pendelei nicht gut.

Gruß, Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 27.03.2015 09:35