Wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig. Ich hasse einfach Schwebezustände, die ich nicht beeinflussen kann. Aber ich werde mich daran gewöhnen (müssen).
Das kenne ich - und wie!!! :redhead: Für mich ist das auch nichts. Zum Glück gibt es Andreas, der mich da ausbremst 😉 Besser ist das 😀
Liebe Grüße
Andrea
Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft? Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.
Dalai Lama
Hallo AJA!
Was kann man tun, wenn der Vater von sich aus die Umgangszeiten immer weiter verringert, zu spät oder dann auch mal gar nicht kommt.
Wenn es auf diese Frage ein Patent-Rezept geben würde, dann wäre vieles einfacher und diese Seite wäre nutzlos (und DeepThought wäre arbeitslos 😉 )
Ich habe einige Geschichte nachvollzogen und habe festgestellt, dass einige Mütter dieses Problem haben. Erzwungener Umgang ist dabei nie förderlich gewesen und macht auch keinen Sinn.
Andreas Vorschlag, alles laufen zu lassen und mit den Kindern zu reden, ist wohl die beste Chance für dich. Solange der KV noch nicht stabil auf den Füßen steht, würde ich auch nicht viel unternehmen wollen, oder? Klar, für dich ist das ein "Schwebezustand", den du absolut nicht leiden kannst (steht ja auch in deinem Profil).
Deswegen denke ich im Sinne der Kinder, denen du erstmal die Umgang nicht ermöglichst. Du kümmerst dich als Mutter um sie und gleichermaßen um die Situation des KV. Erst wenn Besserung in Sicht ist, wäre das Thema "Umgang" wieder denkbar. Wenn er mit den Kids überlastet ist, bringt es sowieso nichts. Erst dann, wenn er sich selbst wieder im Griff hat, soll er auch wieder Vater sein.
Aber Männer, die einfach nicht wollen, die einfach nicht Vater sein wollen, die kannst du gleich abhaken. Denke ich mal...
Von mir: Seit der leibliche Vater des großen keinen Kontakt mehr pflegt (die Ursache ist aber nicht die Unlust, sondern die permanenten Spannung zur KM), geht es dem großen auch relativ gut. Er ist zwar der dumme, der zum zweiten erlebt, wie seine Mutter sich trennt, aber ich habe versprochen, für ihn Vater zu bleiben! Und es läuft super!
Soweit erstmal
Tschau
Nico
Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)
Aber Männer, die einfach nicht wollen, die einfach nicht Vater sein wollen, die kannst du gleich abhaken. Denke ich mal...
Hallo Nico,
den Eindruck hatte ich von meinem Exmann auch eine zeitlang. Ich hatte es satt bis oben, immer den dicken roten Teppich auszurollen und dafür Tritte zu kassieren.
Richtig wütend gemacht hat mich aber erst zu sehen, wie traurig und enttäuscht meine Kinder wurden. Sie haben natürlich überhaupt nicht verstehen können, was los ist.
Zum Glück haben wir Eltern es geschafft, die Kinder in den Mittelpunkt zu rücken. Ich habe mich über diese Zeit mit etwas Abstand nochmal mit meinem Exmann unterhalten und ihn gefragt, wie er das sieht bzw. gesehen hat.
Er hat mir dann gesagt, die erste Zeit nach der Trennung von mir und den Kindern sei für ihn die Hölle gewesen. Das Alleinsein, vor allem abends, hätte ihn völlig fertig gemacht. Er hätte schon gerne etwas mit den Kindern unternommen, war aber auch in seinen eigenen Gefühlen recht gefangen. Freude wurde manchmal überlagert von Unsicherheit, manchmal Schuldgefühlen. Verglichen mit unserem Familienleben hat er die Situation so gesehen, tageweise den Kasper für seine Kinder abzugeben, was er selbst auch als unnatürlich empfunden hat.
Er hat sich in wilden Aktionismus gestürzt, beruflich wie auch privat, um sich abzulenken. Dabei hat er sich überlegt, dass es sinnvoller ist, die Kinder bei mir zu lassen, weil ich im Inneren gefestigter schien als er. Heute sagt er, dass das auch teilweise Selbstschutz gewesen ist, weil es ihm auch immer sehr weh tat, wenn er die Kinder gesehen hat, und trotzdem hatte es für ihn immer den Anschein, dass sie nicht mehr wirklich zu ihm gehören - nicht mehr so wie früher. Er hat sich für viel entbehrlicherer gehalten, als er für die Kinder ist. Er hätte sich selbst auf Dauer stillschweigend bei den Kindern "entsorgt" (so hat er es ausgedrückt).
Ihm war nicht klar, dass die Kinder ihn so vermissen. Und die Kinder habens sich auch nicht getraut, ihm das so zu sagen. Sie wollten ihm keine Vorwürfe machen, sondern waren froh, wenn sie ihn gesehen haben und wollten die Zeit genießen und nicht mit Papa streiten: wo warst du denn?
Seitdem bin ich vorsichtiger damit geworden, einfach zu verurteilen, denn was mein Exmann mir da erzählt hat, das kann ich gut nachvollziehen. Hätten wir früher so darüber reden können, wäre es gar nicht so weit gekommen. Aber so kurz nach der Trennung - wer kann das schon?
Gruß
Andrea
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Dalai Lama
hy aja,
ich würde vorschlagen das du dem KV weiter die türe offenhältst und den umgang anbietest und ermöglichst wenn er den möchte.
als falsch empfinde ich wenn du versuchst den umgang zu erzwingen,weder bei den kindern noch beim KV wirst du damit etwas erreichen.
man könnte die sache nämlich auch so betrachten das du ihm damit deine macht/möglichkeiten demonstrierst:"kinder nur zu meinen bedingungen und dann wenn ich es will,deine wünsche zählen nicht!"
seine reaktion wäre dann unter umständen diese:"ich lasse mich doch nicht fernsteuern,wann und ob ich meine kinder sehen will bestimme immer noch ich!"
ich nenne das dann immer gerne das system "sandkasten",
der eine macht die sandburg des anderen kaputt und bekommt dafür dann die schauffel übergebraten.
irgendwann eskaliert es dann völlig und der kontakt wird abgebrochen,wobei sich jeder dann mit der schuld des anderen entschuldigt.
wenn er den umgang will wird er auch auf dich zukommen,alles was du nun anbietest wird er als diktat betrachten und aus trotz verweigern! 🙁
sage den kindern wenn sie nach dem KV fragen bitte nicht "der papa ist krank",
selbst wenn es so ist finde ich es unpassend und wenig diplomatisch von kindgerecht ganz zu schweigen.
warum bist du nicht ehrlich und sagst ihnen das du es selbst nicht weist?
@andreaDD
endlich traut sich mal jemand auch diesen aspekt anzuführen,danke!! 🙂
gruss sandgren 😎
Hallo Andrea!
Die Argumentation deines Mannes kenne ich auch. Das ist die Anfangszeit, in der Man(n) nicht so richtig weiß, wie es weiter gehen soll. Ich hab ähnlich gedacht und finde es auch heute noch ok, wenn sich solche Gedanken einschleichen und das Bewußtsein lenken.
Aber ich lese ein wenig heraus, dass es wohl jetzt in seinem Kopf anders tickt. Er hat den Weg zum Vater sein wieder neu gefunden. Dann ist doch der Umgang nicht mehr schwierig, oder? Dein Mann gehört damit nicht in die Kategorie "WillnichtVatersein".
AJA muss ja um den Umgang förmlich kämpfen. Ob das so gut sein soll, wage ich zu bezweifeln!
Tschau
Nico
Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)
Hallo Nico
Die Argumentation deines Mannes kenne ich auch. Das ist die Anfangszeit, in der Man(n) nicht so richtig weiß, wie es weiter gehen soll. Ich hab ähnlich gedacht und finde es auch heute noch ok, wenn sich solche Gedanken einschleichen und das Bewußtsein lenken.
Aber ich lese ein wenig heraus, dass es wohl jetzt in seinem Kopf anders tickt. Er hat den Weg zum Vater sein wieder neu gefunden. Dann ist doch der Umgang nicht mehr schwierig, oder? Dein Mann gehört damit nicht in die Kategorie "WillnichtVatersein".
Ja und nein. Der Zustand hielt bei meinem Exmann immerhin 2 Jahre an. Wenn ich ihn nicht davon überzeugt hätte, dass er da völlig falsch lag, würde er wohl heute noch denken, dass das so richtig ist.
Sandgren hat mit seiner "Sandkastentheorie" auch Recht. Teilweise kam ich mir auch vor, als ob ich ständig einen mit der Schüppe kriege, obwohl ich ihm gar nichts wollte. Alleine dass ICH das gesagt habe, war schon Kritik und Provokation. Es hat lange gedauert, bis er verstanden hat, dass ich ihm nicht meinen Willen aufzwingen wollte, sondern mich zum Sprachrohr der Kinder gemacht habe. Da erst ist der Knoten geplatzt.
AJA muss ja um den Umgang förmlich kämpfen. Ob das so gut sein soll, wage ich zu bezweifeln!
Das schätze ich etwas anders ein. Der Vater würde ja gerne, wenn er könnte. Und das Problem liegt nicht bei AJA. Er steht sich selbst im Weg, da er psychisch krank ist. Wenn das überstanden ist, wird er sich sicher bei seinen Kindern (und AJA) melden.
Gruß
Andrea
Die 7 Todsünden der modernen Gesellschaft? Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral. Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.
Dalai Lama
Das schätze ich etwas anders ein. Der Vater würde ja gerne, wenn er könnte. Und das Problem liegt nicht bei AJA. Er steht sich selbst im Weg, da er psychisch krank ist. Wenn das überstanden ist, wird er sich sicher bei seinen Kindern (und AJA) melden.
Hab mich da ziemlich bekloppt ausdrückt :knockout: Sie will den Umgang und setzt sich dafür ein. Nur der Erfolg scheitert in ihrem Fall an der Zielperson selbst. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Zuerst muss er wieder mit sich klarkommen - dann geht's auch beim Umgang wieder vorwärts!
LG
Nico
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(Dante)
Papa Nico,
ich denke die Beschreibung, die Andrea über ihren Ex abgegeben hat, trifft in weiten Teilen auch auf meinen Ex zu. Dass die Trennung für ihn der Hammer war, weiss ich. Wohl nicht die Trennung von mir, dafür sind vorher viel zu viele Dinge gelaufen bis hin zu der Tatsache, dass er der erste war, der schon Jahre vorher (noch bevor wir Kinder hatten) von Trennung gesprochen hat. Dass ich es irgendwann durchziehe hat er nie geglaubt. Er war sich meiner sicher, das hat er auch nachher des öfteren betont. Er hat dem Scheidungsantrag vor Gericht zweimal widersprochen, erst als ihm der Richter sagte, dass er die Ehe auch MIT seinem Einspruch scheiden würde und der Einspruch die Sache nur erheblich verteuern würde, hat er zugestimmt.
Nein, es ist wohl eher die Trennung von der Alltagssituation mit den Kindern. Bei Licht betrachtet hat er die Kinder nach der Trennung wesentlich häufiger, länger und vor allem intensiver gesehen als während der Ehe. Aber die Situation ist eben doch eine andere.
Das macht die Sache zwar erklärbar, aber noch nicht unbedingt verständlich. Trennungsschmerz und veränderte Alltagssituation hin oder her, aber müsste die Sehnsucht nach den Kindern nicht genug Kraft verleihen, darüber auch mal hinweg sehen zu können? Wie lange kann so etwas dauern? Auf diese Frage erwarte ich keine Antwort, die kann man nicht allgemeingültig sagen, ist mir klar. Schalter um und gut - solange wie eine Ehe dauerte, so lange dauert die Trennung - da reagiert sicher jeder anders.
Ich hatte auch schon die Idee, ob vielleicht gerade WEIL dieses letzte Treffen so harmonisch verlief - im Grunde das, was er sich schon einmal vorgestellt hatte - er jetzt wieder aus der Spur ist. Weil es halt, wenn überhaupt nicht mehr so wird, wie es war. Oder anders ausgedrückt, solche Treffen immer nur ein Ausnahmezustand sein werden, die mit der Normalität nichts mehr zu tun haben.
Sandgren -
:"ich lasse mich doch nicht fernsteuern,wann und ob ich meine kinder sehen will bestimme immer noch ich!"
Damit hast du wahrscheinlich genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber er ist nicht nur von mir ferngesteuert. Auch von seiner Schwester und von seiner Anwältin. Lange Zeit gehörte auch die JA-Mitarbeiterin dazu. Er weiss das und leidet darunter.
sage den kindern wenn sie nach dem KV fragen bitte nicht "der papa ist krank",
selbst wenn es so ist finde ich es unpassend und wenig diplomatisch von kindgerecht ganz zu schweigen.
warum bist du nicht ehrlich und sagst ihnen das du es selbst nicht weist?
Ich kann ihnen im Moment ehrlich sagen, dass ich nicht weiss, warum er sich nicht rührt. Ich kann ihnen aber nicht ehrlich sagen, dass er nicht krank sei. Mit nur "ich weiss es nicht" geben sie sich nicht mehr zufrieden. Kindgerecht ist eine schwierige Sache. Damals habe ich beim JA um Rat gebeten, was und wie ich es meinen Kindern sagen sollte. Spontane Antwort: die Wahrheit ist immer das Beste. Als ich dann zu bedenken gab, dass mein jüngstes Kind ja erst sechs Jahre alt sei, und die älteste mit damals noch nicht ganz elf auch noch nicht alles versteht, kamen dann Bedenken. Kindgerecht - ein Pauschalbegriff - erklären konnte ihn mir keiner so recht.
Anfang Februar habe ich jetzt mal endlich einen Termin bei der Erziehungsberatungsstelle. Mal sehen, was die dazu sagen.
Ich danke euch auf jeden Fall für euer Verständnis und auch konstruktive Kritik (sandgren *winke*).
Jetzt warte ich halt mal ab - meistens erledigen sich die Probleme oft schneller von selbst als man denkt. Und: ich arbeite daran, auch Schwebezustände auszuhalten :redhead:
Gruß AJA
Trennungsschmerz und veränderte Alltagssituation hin oder her, aber müsste die Sehnsucht nach den Kindern nicht genug Kraft verleihen, darüber auch mal hinweg sehen zu können? Wie lange kann so etwas dauern? Auf diese Frage erwarte ich keine Antwort, die kann man nicht allgemeingültig sagen, ist mir klar. Schalter um und gut - solange wie eine Ehe dauerte, so lange dauert die Trennung - da reagiert sicher jeder anders.
Hallo AJA,
nach Erklärung meines Exmannes war die Sehnsucht nach den Kindern heftig da. Er hat sie unterdrückt in dem Glauben, den Kindern damit etwas Gutes zu tun. Er hat nicht vermutet, dass sie auch so fühlen. Niemals wollte er seinen Kindern schaden.
Gruß
Andrea
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Dalai Lama
Hallo Andrea,
ich wollte damit auch nichts Böses unterstellen. Ich weiss ja auch, wie gross die Sehnsucht nach den Kindern ist und ich glaube nicht, dass er mit seiner Abwesenheit den Kindern "etwas Gutes" tun möchte. Was ich meinte war: kann denn eine so große Sehnsucht nicht etwas mehr KRAFT verleihen, um so ein Loch zu überwinden? Offenbar ist das Loch einfach noch viel tiefer als ich dachte und wahrhaben wollte.
Gruß AJA