Hallo,
ich habe bin neu hier und schreibe auch nicht in eigener Sache.
Es geht um meinen Bruder und meine Nichte (3,5 Jahre) und Neffen (1 Jahr):
Ich probiere es relativ kurz zu halten:
Vor einem Monat kam meine Schwägerin aus einer Mutter&Kind Kur. Aus der Kur brachte sie einen sogeannten Kurschatten mit, zu dem sie nun beschloss mit den Kindern zu ziehen.
Mein Bruder war selbstverständlich nicht mit einverstanden, dass sie die Kinder mitnimmt, zumal es 150 km entfernt ist.
Ich muß dazu sagen, dass sie nicht getrennt gelebt haben und meinem Bruder keine Probleme in der Ehe bekannt waren. Sie spricht nun davon, dass die Ehe schon seit 2 Jahren die Hölle war (geheiratet haben sie vor 3 Jahren, zusammen sind sie seit 7 Jahren).
Gut, dies wird kein Aussenstehender beurteilen können.
Unabhängig von der gescheiterten Ehe, wollte er nicht, dass sie mit den Kindern zu jemanden zieht, den sie selber erst 2,5 Wochen (mittlerweile sind es ca. 6 Wochen) kennt. Der neue Partner ist übrigens alleinerziehender Vater mit einem 9jährigen Sohn.
Das heißt sie hat die Kleine aus dem Kindergarten abgemeldet und erwartet dass mein Bruder damit einverstanden ist. War er natürlich nicht. Da man mit ihr leider nicht reden konnte (ich habe es auch versucht) hat mein Bruder keinen anderen Weg gesehen, als sich Rechtsbeistand zu holen.
Da es eilig war, gab es erstmal eine einstweilige Verfügung dass die Kinder nicht ohne Zustimmung des Vaters woanders leben dürfen.
Mein Bruder machte den Vorschlag, dass die Kinder für die nächsten Monate ersteinmal bei Ihm bleiben, die Kleinen sich langsam an die Trennung der Eltern gewöhnen können. Unterstützt sollte das Ganze von einer Kinderpsychologischen Betreuung werden (die 3,5jährige war schon ganz verängstigt bei dem Chaos zu Hause) Sie hat mich sogar schon gefragt ob sie bei mir wohnen darf (und das mit 3,5 Jahren!!!).
Wenn die KM sich dann in ihrer neuen Umgebung eingelebt hat und den neuen Partner besser kennt kann sie die Kinder nachholen und mein Bruder wollte 14tägiges Umgangsrecht.
Naja, letzte Woche war dann die gerichtliche Anhörung und die Mutter durfte beide Kinder sofort mitnehmen. Mein Bruder hat jedes 2. Wochenende Umgangsrecht.
Die Kleine hat nicht mit zur Mama gewollt, ich hoffe dass sich dies nun gelegt hat und die Mutter wieder besseren Kontakt zu Ihrer Tochter hat.
Nun möchte mein Bruder regelmäßig mit den Kindern telefonieren, mit dem Kleinen geht das ja leider nicht, aber wenigstens seine Tochter wollte er täglich anrufen. Jetzt wurde ihm mitgeteilt, dass er höchstens 1 bis 2mal die Woche anrufen dürfte, stimmt das??? Kennt sich damit jemand aus? :question:
Er will ja nicht Stunden mit der Kleinen reden, aber sich wenigstens täglich bei ihr ins Gedächtnis rufen.
Angeblich hätte dies das Jugendamt gesagt.
Mein Bruder ist total am Boden zerstört. Weiss jemand wie das normalerweise mit dem Telefonieren gehandhabt wird?
Dann hätte ich auch noch eine Frage in eigener Sache. Ich hatte zu beiden Kindern sehr guten Kontakt, wir haben immer sehr viel Spass zusammen. Ich bin auch die Patentante von dem Mädchen. Leider wohne ich 350 km entfernt (aufgrund des Wegzugs der Kinder sind es nun 500 km!!)
Ich habe die Kinder trotz der Entfernung sehr regelmäßig gesehen, normalerweise haben alle 4 (KM+Vater+Kinder) mich 3- 4 mal im Jahr besucht und ich bin auch regelmäßig hin gefahren. Zusätzlich habe ich sicher alle 2 Wochen mit meinem Patenkind telefoniert. Wie sieht das nun aus? Kann man mir nun auch verbieten mit den Kindern zu telefonieren???
Ich denke der persönliche Kontakt wird sich jetzt sehr reduzieren, da ich natürlich die Besuchswochenenden bei meinem Bruder ihm und seinen Kindern lasse und nicht auch noch dazu kommen möchte.
Ich hänge sehr an den Kindern und möchte dass der Kontakt nicht abbricht! Vielleicht hat jemand Tipps!
;(
Danke fürs „zuhören“
Chris
Ach ja (das oben geschilderte ist wirklich alles in den letzten 4 Wochen passiert) Vor 7 Wochen waren sie noch alle für 5 Tage bei mir zu Besuch und da habe ich nichts davon gespürt, dass die Ehe nicht mehr funktioniert. Das Ganze kam für meine Familie ziemlich überraschend und macht uns alle sehr traurig.
Hi Chris,
schöner Mist was da abgelaufen bei euch abgelaufen ist.
Ich will gleich mal vorn wegschicken, dass ich vielleicht z.Zt. nicht der ideale Berater bin, da ich selber tief in einer äußerst unerfreulichen Sache drinstecke.
Ich will aber eines zu bedenken geben und erzählen, wie ich es bisher gemacht habe bzgl. des Telefonierens mit den Kindern wenn sie nicht bei mir sind. Ich habe es nämlich weitestgehend vermieden, da ich denke, dass die Kinder den Verlust um so mehr spüren, je öfter sie mit der Person sprechen, die nicht bei ihnen sein kann.
So gut ich deinen Bruder verstehen kann, möglichst oft Kontakt zu haben, denke ich, dass es für die Kinder v.a. durch tägliche Anrufe eher schwerer wird als leichter. Vielleicht sollte er sich mehr auf die Zeit konzentrieren in denen er sie an den WE tatsächlich bei sich hat.
Nur so ein ganz subjektiver Gedanke...
Ich wünsche dir und v.a. deinem Bruder viel Kraft und auch den Kindern, dass sie alles heil überstehen.
Gruß R.
Moin Chris,
die Geschichte fing hinsichtlich der Regelungen so gut an und endete in einem Fiasko vor Gericht. Dein Bruder hätte Antrag auf ABR stellen und einen Verfahrenspfleger durch das Gericht benennen lassen müssen. Schöner Mist, das ist nicht mehr nachzuholen, der Zug ist weg.
Telefonkontakte sind wichtig und auch hier gilt die Faustregel: Je öfter umso besser und je jünger das Kind um so häufiger.
Die Kinder müssen wissen, dass der Papa sich nach wie vor für sie interessiert. Kinder geben sich immer mind. eine Mitschuld an der Trennung. Und wenn sie dann über eine längere Strecke nichts von dem anderen Elternteil hören, denken sie, er sei auf sie sauer und wolle nichts von ihnen wissen. Dazu noch ergänzend: Für Kinder bis 6 Jahre (+/- je nach Entwicklung) vergeht die Zeit 20mal langsamer als für uns Erwachsene!
Kinder wollen auch wissen, wie es dem anderen Elternteil geht. Es wird Tränen geben am Anfang und das auf beiden Seiten der Leitung. Da muss er durch, es wird sich bessern mit der Zeit und wenn er verlässlich und kontinuierlich Umgang wahrnimmt.
Häufig kommen Ausreden beim Umgangselternteil, man wolle den Kindern Zeit zur Orientierung, Eingewöhnung, blablabla geben und deshalb meldet man sich. Das ist vorgeschoben. Letztlich ist es nämlich diesder Elternteil, der mit der Trennung nicht durch ist und durch den Kontakt zu den Kindern in seinem Dilemma nicht weiterkommt. Dieser Elternteil stellt seine Befindlichkeit über die der Kinder und das ist deutlich nicht ok.
Die KM fühlt sich evtl. eingeschränkt und kontrolliert. Dein Bruder muss es ihr erklären und sie muss mitmachen.
Also: Präsenz zeigen, zuverlässig und konstant sein. Kontakt zu Schule / KiGa / Sportvereinen aufbauen; also alle Stellen, die Kontakt mit den Kindern haben.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Danke für Eure Infos! Es für uns grade schwer die Sache neutral und nicht so emotionsgeladen zu sehen, daher ist "externe Meinung" grad wirklich wichtig!
Meine Bruder hatte Antrag auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht gestellt. Daher wurde aufgrunde der "akuten Gefahr", dass sie die Kinder sofort mitnimmt, bis zur Anhörung die einstweilige Verfügung erlassen.
Ja, aber leider ist sein Antrag dann nicht durchgekommen und sie hat das ABR bekommen 🙁
Das Sorgerecht möchte er garnicht alleine haben, da er der Meinung ist dass die Kinder auf alle Fälle auch die Mutter benötigen (so sauer er jetzt auch auf sie ist, aber die Kinder können ja nichts dafür).
Er wird weiterhin jeden Tag den telefonischen Kontakt mit den Kindern suchen. Ich werde ebenfalls probieren wie üblich alle 2 Wochen anzurufen. Und hoffen dass sich der Kontakt irgendwann mal normalisiert.
Ja und den Kontakt zum Kindergarten will er auch aufbauen, so dass er auch zu Kindergartenfesten und so mitkommt. Schließlich will er weiterhin Papa sein!
Chris
Hallo Chris!
Mein Ex hat die ersten zwei Jahre nach unserer Scheidung jeden Tag angerufen und mit der Tochter gesprochen und ich muß gestehen, dass das sehr unangenehm für mich (KM) war, weil manchmal waren wir wirklich nicht zu hause oder haben es nicht läuten gehört weil wir alle im Garten waren und dann konnte ich mich ausfragen lassen wo wir denn waren und warum blabla... Ich habe ihm aber NIE nahegelegt, er möge nicht so häufig anrufen, weil ich doch selbst weiss, dass wenn das Kind bei ihm ist, ich selber am liebsten auch täglich anrufen würde. Trotzdem finde ich persönlich ein Telefonat jeden zweiten Tag als ausreichend.
LG 7of9
hi crisspi,
zum thema abhauen hat deep dir schon erklärt was falsch gelaufen ist.
dein bruder muss sich einfach sicher sein was er will, bleiben die kinder bei der KM oder will er sie haben.
allerdings muss ich zum thema telefonkontakt folgendes sagen:
die aussage des SA vom JA stimmen. kein gericht wird es zulassen, dass KM oder KV jeden tag bei den kindern anrufen, es ist schädlich für die zukünftige entwicklung.
in vielen urteilen kann man lesen, dass die gerichte dem anderen elternteil maximal zwei anrufe in der woche genemigen.
er sollte die KM zur zeit auch nicht überfordern sonst dreht sie den spieß um und verhindert die kontakte.
vielleicht hat er glück dass die KM einen partner hat der wiederum eigene kinder hat. es kann sein dass der neue den kontakt zwischen den kindern und KV fördert.
mel