Schwieriger Umgang
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Schwieriger Umgang

Seite 1 / 4
 
(@zaunkoenig)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen.
Ich hab ein paar Fragen zum Thema Umgangsrecht.
Mein Freund hat sein Kind seit vielen Jahren nicht gesehen, keinen Kontakt. Jetzt kam aus heiterem Himmel ein Brief der KM, dass ihr Partner das Kind adoptieren möchte. Mein Freund möchte das nicht, vielmehr wünscht er sich seit langem Kontakt zu seinem Kind!
Kurzgefasst  hat sie das Sorgerecht, er ist aber anerkannter Vater. Sie lebt mit dem Kind im Ausland und wir wussten bis zu diesem Brief jetzt nicht mal die Adresse.
An wen sollen wir uns am besten wenden? Gibt es noch andere Beratungsstellen als das Jugendamt? Welche Rolle spielt es, dass Kind und Mutter im Ausland leben?

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 18.03.2012 21:53
 Mux
(@mux)
Registriert

Hallo Zaunkönig,

Dein Freund teilt schriftlich seine Ablehnung mit. Mehr muss er zunächst nicht machen.
Der Umgang ist eine andere Geschichte. Er hat nun die Adresse und kann seiner Ex mitteilen,
dass er Umgang wünscht. Für konkretere Ratschläge sollte sich Dein Freund
selbst hier anmelden.

LG,
Mux

AntwortZitat
Geschrieben : 18.03.2012 22:04
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Wie alt ist denn das Kind?

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.03.2012 22:34
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi,

dazu kommt doch sicherlich der Punkt, dass auf die Rolle als "Zahlesel" sicherlich in der Vergangenheit nicht verzichtet worden ist. Auch vor diesem Hintergrund sollte sich Dein Partner hier anmelden und sich Rat holen. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 18.03.2012 22:38
(@zaunkoenig)
Schon was gesagt Registriert

Vielen Dank für eure Antworten!
Leider igelt sich mein Freund sehr ein, was dieses Thema betrifft, deshalb habe ja ich mich hier angemeldet...
Zu euren Nachfragen: Die "Kleine" wird dieses Jahr 14. Unterhalt hat er bisher keinen beszahlt, zum einen war ihm das nach der Geburt nicht möglich (noch Schüler), dann ist die KM weggezogen und hat den Kontakt abgebrochen. Zuletzt rief sie vor etwa 5 Jahren an, dass sie kein Geld will, einfach nix. Mein Freund würde auf jeden Fall Unterhalt bezahlen, seid er Geld verdient!
Ich kann verstehen, dass ihr möchtet, dass mein Freund sich hier selber meldet, aber ich glaube nicht,  dass er das tun wird. Er kann nicht gut darüber sprechen... Da ich aber voll hinter ihm stehe und bereit bin, für seine Rechte zu kämpfen, nehme ich diese Sache jetzt in die Hand! Es kann ja nicht sein, dass er sich von der KM so fertig machen lässt! Dazu hat sie doch kein Recht, nachdem er sich jahrelang ihren Wünschen gebeugt hat!
Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand weiß, an wen man sich wenden muss, weil Kind und Mutter im Ausland leben?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.03.2012 13:10
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Zaunkönig,

Da ich aber voll hinter ihm stehe und bereit bin, für seine Rechte zu kämpfen, nehme ich diese Sache jetzt in die Hand!

Dein Engagement ehrt Dich - aber es wird vollkommen wirkungslos bleiben. Du kannst nicht für ihn "kämpfen", so wenig, wie Du nicht für Deinen Freund zur Arbeit gehen kannst; das muss er schon selbst tun.

Es kann ja nicht sein, dass er sich von der KM so fertig machen lässt! Dazu hat sie doch kein Recht, nachdem er sich jahrelang ihren Wünschen gebeugt hat!

Ob er sich "von der KM fertig machen lässt", entscheidet er selbst - und nur er. Es geht nämlich nicht um ihre "Rechte", sondern um seine und die des Kindes. Und die muss er schon selbst einklagen, wenn sich etwas bewegen soll.

Also: Stärke ihm den Rücken - aber ermutige ihn vor allem, selbst aktiv zu werden. "Vater-Sein" kann man nicht an die Partnerin delegieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 13:18
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus Zaunkoenig!

Da ich aber voll hinter ihm stehe und bereit bin, für seine Rechte zu kämpfen, nehme ich diese Sache jetzt in die Hand!

Das wird nur insoweit funzen, dass Du infos beschaffst und damit Deinem Freund anschieben kannst, selbst (!!) für seine Rechte einzusetzen und zu kämpfen.

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand weiß, an wen man sich wenden muss, weil Kind und Mutter im Ausland leben?

Wo, EU-Ausland? Es wird auf jeden Fall mehr als schwierig, da m.E. in diesem Fall wohl das Familienrecht das Landes, in welchem Kind lebt, massgebend sein wird...

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 13:24
(@zaunkoenig)
Schon was gesagt Registriert

Ok, ich verstehe... Ich bin halt eine Kämpfernatur, selbst ein Trennungskind...  😉
Ich werde auf jeden Fall weiter Infos zusammen suchen und natürlich versuche ich, ihn dazu zu bringen, endlich mal zu handeln. Ist halt eine alte, schwierige Geschichte, wo er am liebsten den Kopf in den Sand steckt.
Außerdem fühle ich selbst mich auch betroffen! Seit über 8 Jahren sind wir zusammen und ich wusste von anfang an von dem Kind und habe mich darauf vorbereitet, es kennen (und als Teil meines Partners auch lieben-) zu lernen! Also die ganze Sache geht mir auch sehr nahe!

Wo, EU-Ausland?

- Frankreich
Natürlich habe ich nicht vor, alles für ihn zu regeln! Ich denke es ist einfach sehr, sehr wichtig, richtig informiert an die Sache ran zu gehen. Ich habe die Befürchtung, wäre mein Freund alleine, würde er sich wieder von seiner Ex in Grund und Boden reden lassen und dann das Feld räumen.
Also seid mir nicht bös, dass ich hier Fragen stelle!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.03.2012 13:39
 Mux
(@mux)
Registriert

Hi Zaunkönig,

die Adoptiosgeschichte ist zunächst - wie schon geschrieben - recht einfach.
Dein Freund erteilt einfach seine Zustimmung nicht. Ohne richterlichen Beschluss
kann seine Zustimmung nicht einfach ersetzt werden. Dies kann aber ggf. passieren,
wenn die KM klagt.

Der Umgang ist eine andere Geschichte und da ist eigentlich schon zuviel Zeit verstrichen.
Die Auslandsgeschichte mal außen vorgelassen; selbst für Deutschland hätte ich nur die Idee
einer (vorsichtigen) Kontaktaufnahme mit dem Sohn durch den Vater. Wenn diese scheitert,
ist man schon am Wegende.

Ich glaube nämlich, dass kein Gericht einen 14jährigen zum Umgang mit einem Unbekannten zwingen
wird. Denn das kind bzw. das Kindeswohl steht im Mittelpunkt der Entscheidungen. Und da das Kind
keine soziale Bindung zum Vater hat und offenbar eine sozialen Vater hat, wird sich hier keiner für den
biologischen Vater einsetzen. Darüberhinaus boykottiert die Mutter, das Ganze findet im Ausland
statt und der Vater bringt nicht die Energie auf, sich in einem Väterforum anzumelden.

Fast möchte man den Mann raten, der Adoption zuzustimmen, um zukünftig Planungssicherheit
zu haben. Er ist dann nämlich - neben seinen (theoretischen) Rechten - ganz handfeste Unterhaltspflichten
für immer los.

Schade, manchmal kann man wenig machen. Den größten Fehler, den Väter machen können, ist Zeit
ungenutzt verstreichen zu lassen. Gemein daran ist, dass es Kinder in der Regel später nicht interessiert,
warum der Vater nicht für sie da war.

Vielleicht kommen andere User zu einer weniger pessimistischen Einschätzung.  

LG,
Mux

Edit. Fehler: kein, nicht ein Gericht!

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 15:03
(@bagger1975)

Servus Zaunkönig,

auch ich sehe das Ganze ähnlich pessimistisch wie @Mux. Im Prinzip willst Du nach annähernd 14 Jahren für Deinen Partner eine Schlacht führen, die quasi schon verloren ist, weil sich verlorene Zeit nur schwer bis gar nicht aufholen lässt und längst Fakten geschaffen wurden.

Was ist das genaue Ziel Deines Partners, jetzt wo Post kam und die Sache wieder präsent zu sein scheint?

Die mitgeteilte Adoption verhindern?

Bei einer 14 Jährigen, die bislang keinerlei Kontakt zum leiblichen Vater hatte und für die nie Unterhalt geleistet wurde?

Dein Partner kann zwar "Nein" sagen, aber ggfs. wird seine Zustimmung dann halt einfach gerichtlich ersetzt und bei dem mitgeteilten Sachverhalt ist das eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich.

Die Angelegenheit lediglich unter "Schwieriger Umgang" zusammenzufassen, halte ich ehrlich gesagt für gewagt. 

Viele Grüsse

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 15:23




(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Zaunkönig,

ich stimme der Einschätzung von @Mux und @bagger1975 durchaus zu. Versetze Dich mal in die Lage des Mädchens: Da kommt nach 14 Jahren plötzlich einer und sagt "ich bin Dein Vater und ich will jetzt Kontakt haben" - eine begeisternde Vorstellung? Oder bei ehrlicher Betrachtung nicht doch eher eine, die eine Reaktion auslöst wie "wer auch immer Du bist - ich musste 14 Jahre lang ohne Dich auskommen und schaffe das auch weiterhin."

Eine Kindheit kann man nicht im Zeitraffer nachholen. Die Gründe, warum 14 Jahre lang kein Kontakt gepflegt wurde, sind für einen Teenie unerheblich: Er hat nicht stattgefunden, fertig. Schuldfragen ("...Mama wollte das nicht...") spielen dabei keine Rolle (mehr). Und "biologische Verwandtschaft" ebenfalls nicht. Mit juristischen "Rechten" kann man nicht dagegen argumentieren.

Insofern ist "Loslassen" vielleicht tatsächlich die beste Lösung. Wenn das Mädel von sich aus irgendwann den Kontakt suchen will, ist es ok - und wenn nicht, dann ist das eben so und ebenfalls zu akzeptieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 16:03
(@zaunkoenig)
Schon was gesagt Registriert

@ brille007, Mux und bagger1975:
Das sind auch meine schlimmsten Befürchtungen...
Leider ist es ja so, das versuchte Kontaktaufnahmen meines Freundes all die Jahre daran scheiterten, dass er nicht wusste, wo sein Kind ist! Ganz zu schweigen davon, dass sowohl die KM als auch deren Eltern den Kontakt unterbunden. Sprich, Briefe nicht weitergeleitet usw. Was mich jedoch echt sauer macht ist, dass die KM ihm damals versprochen hatte, dass sie zu Besuch kommt, sobald das Kind nach seinem Vater fragt....
Was ich kaum zu denke wage ist die Theorie meiner Schwiegermutter, dass das Kind nicht mal weiß, dass der Partner seiner Mutter nicht der richtige Vater ist. Bzw, dem Kind "Schlechtes" über den richtigen Vater eingeimpft wurde. Wie gesagt, ist das die Meinung der Oma, über die ich lieber nicht länger nachdenke...
Ich finde ja selbst, dass mein Freund schon lange mal Bewegung in die Sache bringen hätte sollen! Warum er es nicht schafft hat mehrere Gründe, die es wahrscheinlich nicht lohnt aufzulisten, da es ja offensichtlich zu spät ist...
Ich sehe auch selbst, wie schlimm es aussehen muss, dass er sich offensichtlich so lange nicht bemüht hat... Aber versteht hier keiner, dass es Menschen gibt, die den Kopf hängen lassen, klein beigeben und alleine auf keinen grünen Zweig kommen?
In die Lage des Kindes kann man sich nicht versetzten, da man nicht weiß, was die Mutter erzählt. Ich kann nur für mich sprechen, und ich bin meiner Mutter dankbar, dass sie meinen Vater nach meiner Geburt überredet hat, mich kennen zu lernen!
@ bagger1975: Ziel ist natürlich das Verhindern der Adoption, er möchte außerdem endlich die Chance auf Kontakt, wenn schon mal ein Lebenszeichen kommt.
Gut, jetzt haben wir die Adresse, aber woher wissen wir, ob die KM den Brief dem Kind gibt, wenn er jetzt schreibt?
Gibt es überhaupt eine Chance (im Falle einer Adoption), dass das Kind herausfindet, wer sein wirklicher Vater ist?
Noch etwas Interessantes habe ich gerade gelesen: in Frankreich gilt bei unehelichen Kindern trotzdem gemeinsames Sorgerecht. Hätte da nicht mal irgendein amtlicher Brief kommen sollen?!?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.03.2012 17:45
(@paulpeter)
Nicht wegzudenken Registriert

wäre es für euch (ihn) vorstellbar, erst mal vorsichtige Zustimmung zu signalisieren um sich damit ein Treffen zumindest mit der KM ohne die Tochter zu erkaufen? Dann hat Dein Freund ja zumindest mal einen Fuß in der Tür und kann die Situation eruieren und sich ein Bild von den Gesamtumständen machen. Wenn Die Familie der Ex jetzt den Schritt geht, eine Adoption anzubieten (zu verlangen) haben die sich das sicher nicht an einem Sonntagnachmittag ausgedacht und werfen den Plan nicht gleich über den Haufen, nur weil nicht gleich eine Unterschrift aus D kommt. Die dürften das ja auch lange geplant und besprochen haben, so dass davon auszugehen ist, dass eine gewisse Motivation da ist, den Plan auch umzusetzen. Diese Motivation solltet ihr euch zu Nutze machen und euch ein wenig Informationen und Zeit erkaufen.

Gruß, PP 

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 18:01
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Zaunkoenig,

das mag ja alles sein - nur gibt es da eben keinen Reset-Knopf von der Sorte "jetzt gehen wir einfach nochmal bis zur Geburt zurück und machen alles besser."

Was die KM irgendwem irgendwann mal versprochen hat oder ob irgendwer im Ausland irgendwem einen "amtlichen Brief" hätte schicken müssen sind Fragen, die heute niemanden weiterbringen, zumal dort der Name und die Adresse Deines Partners vermutlich gar nicht bekannt waren. Auf der anderen Seite gibt es - aus welchem Grund ist unerheblich - keinen Kontakt zwischen leiblichem Vater und Kind, während sich ein "sozialer Vater" auch ohne biologische Verwandtschaft offenbar seit Jahren persönlich, emotional und finanziell kümmert. Ist da eine Adoption nicht eigentlich ein logischer Schritt?

Fakt ist: Die Schlechtigkeit der Welt oder der Ex oder die eigenen widrigen Lebensumstände zu beklagen bringt keine Gummipunkte. Dein Partner hat sich - wir leben im Kommunikationszeitalter - in der Vergangenheit offenbar nicht wirklich gekümmert, den Kontakt herzustellen und zu pflegen und tut es auch heute nicht; stattdessen stehst statt seiner jetzt Du hier und zerbrichst Dir seinen Kopf. So wird das in 100 Jahren nichts werden.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 18:26
(@bagger1975)

Servus Zaunkönig,

ich denke alle Beitragschreiber können Deine Empörung und Befürchtungen gut nachvollziehen.

Die KM hat Deinem Partner das Leben seiner tatsächlichen Vaterschaft (warum auch immer) von Anfang an verwehrt und jetzt soll ihm auch noch seine rechtliche Vaterschaft durch Adoption nachträglich genommen werden.

Nur, das Zeitrad lässt sich nicht zurückdrehen. Wie @Brille richtig geschrieben hat, lässt sich die Kindheit der Tochter nicht nachholen oder nachleben. Das ist leider unwiederbringlich vorbei.

Trotzdem halte ich den Hinweis von @PaulPeter für überdenkenswert, und ist das Adoptionsansinnen der Gegenseite evtl. der Hebel einmal einen 1. Kontakt herzustellen. Denn biologischer Vater (ich hasse diese Bezeichnung eigentlich) wird Dein Partner ja definitiv immer(!) bleiben.

Wenn Tochter weiss, dass sie einen Vater hat und diesen auch einmal sehen kann, dann wird sie evtl. irgendwann einmal von sich aus Kontakt suchen. Denn Kinder wollen irgendwann ihre Wurzeln wissen.

Das muss aber letztendlich vom Kind kommen und muss sie hierzu überhaupt einmal wissen, dass sie einen richtigen Vater hat. Insofern wäre eine erste "vorsichtige Zustimmung" evtl. der Tüöffner.

Aber dazu muss Deinem Partner(!) erst einmal klar sein, was(?) genau er(!) will und wie er einen allenfallsigen Kontakt zum Kind mit Leben füllen will, denn eins ist auch klar: Ein einmaliger Volltreffer beim Beischlaf berechtigt m.E. nicht dazu nach so langen Jahren des Nichtstuns in fremde Leben hineinzuregieren, nur weil evtl. das eigene Ego verletzt ist.

Und es gab und gibt grds. Mittel und Wege Menschen ausfindig zu machen, wenn man dies nur richtig will. Überlegt Euch deshalb @PaulPeter`s Variante, d.h. vorrangig muss dies Dein Partner
tun.

Viele Grüsse               

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 20:16
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo zaunkönig,

du solltest echt aufpassen, dass du deinen Freund nicht in einen Kampf schubst, den er gar nicht will.
Er ist vielleicht etwas schwerfällig, und nicht wirklich interessiert an dem Kind gewesen, oder immer noch, und du willst jetzt einen Kampf, den du dir selbst wünschst (vielleicht für dich selbst bzw deine Vergangenheit, wenn du schlechte Erfahrungen als Scheidungskind hast) ihn kämpfen lassen bzw. für ihn kämpfen?

Stell dich ein paar Schritte neben euch und schaue gut hin was ER möchte. Was würde er tun ohne dich? Vielleicht hätte er dann das Papier schon längst unterschrieben? Und pass auch gut auf, dass du ihn nicht deine eigenen Wunschantworten in den Mund legst. Wenn er dir nach dem Mund redet, damit du ihn weiter liebst, obwohl er im Herzen mit diesem Kind abgeschlossen hat? Was bringt das?

Und das hier

Es kann ja nicht sein, dass er sich von der KM so fertig machen lässt! Dazu hat sie doch kein Recht, nachdem er sich jahrelang ihren Wünschen gebeugt hat!

also ich befürchte fast, das ist größtenteils DEIN Kopfkino. Fertig machen bedeutet für mich was anderes... vor allem weil er nie Unterhalt bezahlt hat, und dieser auch nie vehement gefordert wurde. Wenn der Umgang verhindert wird, der Vater schlecht geredet wird und auch noch jeder Cent gerichtlich eingeklagt wird, ich denke dann kommen wir dem "fertig machen" ein Stückweit näher. dein Freund hat sich weder darum, Unterhalt aufzubringen und finanziell für sein Kind was beizutragen, noch um den Umgang so richtig gekümmert, und die KM war anscheinend froh dass er nicht "nervt" aber hat ihrerseits keine (im übrigen berechtige) KU Forderungen gestellt. (das alles will ich gar nicht bewerten) Ich denke nur, die haben es eher nach dem Motto:  "leben und leben lassen" gestaltet  😉

Interpretier in deinen Partner nicht das arme Opfer rein, das sich von der KM am Nasenring in der Manege hat rumziehen lassen. Sondern sieh auch seine Schwächen - ist doch menschlich - in diesem Fall dass er sich eben nicht kämpferisch um sein Kind gekümmert hat - nicht immer sind "andere schuld" , auch wenn uns das manchmal schöner in den Kram passt weil es das Idealbild des Partners länger aufrecht erhält.

Und nur weil du dir ein Stiefkind wünschst, muss er doch nicht kämpfen, schon gar nicht, wenn er 14 Jahre lang so "gleichgültig" mit der Tatsache gelebt hat, dass ein Kind von ihm existiert.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 20.03.2012 20:26
(@zaunkoenig)
Schon was gesagt Registriert

Ok, jetzt wirds interessant...
Ich verstehe eure Bedenken und "Vorwürfe" wirklich!!! Alles was jetzt gesagt wurde, geht mir auch durch den Kopf!
Ein paar Punke möchte ich klären.
1. Wollte mein Freund KU zahlen, das hat die KM strickt abgelehnt.
2. Mein Freund möchte auf jeden Fall sein Kind kennen lernen! Und das schon immer, auch wenn es hier so unkämpferisch rüberkommt. Natürlich sehe ich die Fehler auf beiden Seiten durchaus und nicht nur voreingenommen gegenüber der KM.
3. Nichts entspricht meinem Kopf Kino!!!
4. Ich will auch keine Gummipunkte... Das ist mir alles klar!
5. Probleme mit der Trennung meiner eigenen Eltern hab ich auch nicht, denn sie waren nie richtig zusammen und ich kenne es nicht anders und bedauer es deswegen auch nicht.
6. Es gibt Dinge, die ich hier nicht schreiben möchte, da es ja um meinen Partner geht, deshalb kann ich die genaueren Umstände der Geschichte auch nicht vertiefen. Ich hatte gehofft, hier erst mal Ideen und Infos zu bekommen, weil ich mehr der Typ für so Foren- Gespräche mit fremden Leuten bin als mein Freund.
7. Der Vorwurf ich würde mir ein Stiefkind wünschen ist wirklich unangebracht und aus der Luft gegriffen. Ich wünsch mir derzeit kein Kind und wenn dann würde ich selber eins bekommen. Ich denke, es handelt sich um eine Missinterpretation.
8. Ist das einfach eine total verzwickte Lage!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.03.2012 23:59
(@nadda)
Registriert

Hi,

ja es ist eine verzwickte Lage. Allerdings sehe ich es auch nicht wirklich optimistischer als die anderen hier.

Manchmal ist loslassen besser!

Was wird es einem Kind, das seinen Vater noch nie gesehen hat bringen ihn jetzt kennenzulernen? Meiner Meinung nach ist das grade das falsche Alter. Der Wunsch den Vater kennenzulernen muss vom Kind kommen, vielleicht kommt er irgendwann wenn das Kind erwachsen ist - vielleicht auch nicht.

Keiner weis, mit welchen Geschichten über den Vater das Kind aufgewachsen ist, aber selbst wenn die Mutter gesagt hat, dass der Vater ein netter Kerl ist von dem sie sich getrennt hat, hätte das Kind trotzdem das Gefühl diesem Vater nichts wert zu sein. Immerhin kennt es den Vater ja nicht.

Was würde also im positivsten Fall passieren können? Eine Vater- Kind- Beziehung im normalen Rahmen halte ich hier für ausgeschlossen. Hin und wieder treffen sich also zwei Leute, reden etwas miteinander und trennen sich dann wieder für einen recht langen Zeitraum. Wenn die KM nicht will, wird nicht einmal das passieren können!

Daher denke ich es ist gut der Adoption zuzustimmen. Vielleicht kann man an diesen Vertrag die Bedingung knüpfen, dass das Kind den Namen und die Anschrift des Vaters erfährt. Mehr kann man in dieser verkorksten Situation kaum noch machen.

Um einen Kontakt aufzubauen würdet ihr vermutlich unendlich viel Energie investieren, nur um nach Monaten oder Jahren zu kapieren das es nichts bringt. Dieser unglaubliche emotionale Stress wäre auch für eure Partnerschaft kaum gut. Vor allem wenn einer von euch eher optimistisch an die Sache rangeht und der andere eher weniger optimistisch.

Wir haben hier auch, viele Leute im Forum die nach jahrelangem Kampf feststellen mussten chancenlos zu sein.

Dieses Kind lebt vermutlich seit Jahren glücklich mit dem anderen Mann als sozialem Vater zusammen. Also warum jetzt hier irgendetwas erzwingen wollen? Das Kind würde es kaum als positiv empfinden.

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2012 08:45
(@redwood)
Rege dabei Registriert

Wäre nicht hier die einfachste Lösung, wenn man jetzt schon eine Adresse hat, einen Brief zu schreiben oder anzurufen und das Kind direkt zu fragen, was es gerne möchte?

Auch wenn bisher kein Kontakt bestand, besteht ja jetzt immerhin die kleine Möglichkeit, dass die Mutter den Brief weiterleitet und das Kind antwortet. Ein Versuch wäre es doch wert...

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2012 09:03
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo zusammen,

Dieses Kind lebt vermutlich seit Jahren glücklich mit dem anderen Mann als sozialem Vater zusammen.

Hm, dies ist eine reine Mutmaßung, die durch keinerlei Fakten unterstützt ist. Schließlich besteht kein Kontakt zum Kind, es liegt keinerlei Information vor - bis vor kurzer Zeit war noch nicht einmal eine Adresse bekannt! Somit wäre es genau so gut möglich, dass anstelle des Heile-Welt-Szenarios das exakte Gegenteil zutrifft ...

Nix für ungut,

Malachit

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2012 09:55




Seite 1 / 4