Guten Abend zusammen.
Ich bin momentan etwas aufgebracht, aber ich hoffe, dass ich einigermaßen zusammenhängend schreiben kann...ich hatte gerade eben ein mieses Telefonat mit meiner Exfrau.
Aktueller Zustand: Wir sind seit März 2014 nach 18 Trennungsmonaten rechtskräftig geschieden, haben ein gemeinsames Kind (4 Jahre). Es besteht gemeinsames Sorgerecht, ich sehe unseren Zwerg jede Woche.
Nun habe ich seit 2 Wochen eine neue Freundin. Sie ist alleinerziehende Mutter dreier Kinder, es läuft gut an. Mein Kind kennt sie noch nicht und das soll für's erste auch so bleiben, ich will mir erstmal sicher sein (soweit man denn "sicher" sein kann, ihr wisst, was ich meine).
Nun waren die neue Freundin und ich mit ihren Kindern am letzten Wochenende auf einem Grillfest, auf dem sich auch Bekannte meiner Exfrau aufhielten. Heute nun rief mich meine Exfrau an und warf mir vor, ich würde die seelische Gesundheit unseres Kindes gefährden, sie wolle nicht, dass unser Kind die neue Freundin kennenlernt. Von mir hatte sie vorher nichts erfahren (dafür ist es mir noch zu frisch), sie hat die Info von den Bekannten, die auch auf dem Grillfest waren.
Leider gibt es eine lange Vorgeschichte. Meine neue Freundin und ich kennen uns von früher, waren auch vor der Ehe mit meiner Exfrau kurz liiert. Meine Exfrau hatte bereits damals einen massiven Hass auf sie. Die beiden hatten sich zwangsläufig kennengelernt, weil wir recht nah beieinander wohnten (gute alte Studentenzeit, jeder kennt jeden usw.).
Nun hat meine Exfrau mir angedroht, sie wolle mir unser Kind entziehen, wenn ich unser Kind und meine neue Freundin zusammenbringen sollte.
Eigentlich bin ich mir recht sicher, das mir nichts passieren kann. Ich hätte aber doch gerne eine externe Einschätzung der Situation.
Vielen Dank, Kitefan.
Moin.
Eigentlich bin ich mir recht sicher, das mir nichts passieren kann. Ich hätte aber doch gerne eine externe Einschätzung der Situation.
Naja, was meinst Du damit, dass Dir nichts passieren könne???
Natürlich wird Dir kaum kein Richter verbieten, dass Dein Kind während der Umgangszeiten Deine neue Partnerin und deren Kinder kennenlernt. Aber wenn die KM es verhindern will, wird sie zumindestens viel viel Sand ins Getriebe streuen können und Dich ggf. zwingen, dass Umgangsrecht gerichtlich einzuklagen. Das kann ein langer und nervenaufreibender Weg werden, wie man hier vielfältig lesen kann.
Solltest du deshalb einknicken? Nein, mit nichten. Aber vorbereitet sein und dann schnell handeln. Dabei gilt es mE nicht, die KM zu überzeugen, bei der Vorgeschichte schon gar nicht, das Kind ist schon längst im Brunnen versenkt. Insofern solltest Du ihr einmal klarmachen, dass sie dass einen Sch....Dreck angeht und sie sich bitte aus Deinem Leben rauszuhalten hat. Fang bloß nicht an, mit ihr zu diskutieren, dass Du ja auch gar nicht vorhättest, Euer Kind kfr. mit Deiner neuen Partnerin zusammenzubringen. Erstens wird sie es Dir nicht glauben, zweitens solltest Du Dich nicht so verbiegen lassen. musst die neue ja nicht gleich als Ersatzmutter vorstellen...
Gruss, Toto
Moin!
Sofern es Dir gefällt, kannst Du Dir auch 20 Freundinnen gleichzeitig anschaffen - ohne, dass es die Exe zu interessieren hat.
Vor einer "Kindesentzugsdrohung" würde ich nicht einknicken. Denn dann folgt irgendwann wirklich der Entzug.
Du könntest aber auch einfach cool sein und wahrheitsgemäss antworten, was Du eingangs geschrieben hast - dass Du sowieso noch was warten wolltest mit dem Kennenlernen und Exe sich erstmal beruhigen soll.
Greetz,
Milan
Hallo, danke für die ersten schnellen Antworten.
@ Toto: Ich meinte damit, dass ich grundsätzlich im Recht bin. Mir ist schon bewusst, wieviel Sand meine Ex da streuen kann. Ich hab ihr im Telefonat auch ziemlich deutlich gesagt, dass mein Privatleben sie einen Sch...dreck angeht. Sie argumentiert dagegen, dass es ihr nicht um sie selbst ginge, sondern um unser Kind. Sie habe Angst, dass dem Kind etwas passiert (ich frag mich, was das sein soll...) und dass sie zum Schutz unseres Kindes entsprechend handeln würde.
@ Milan: ich hab ihr gesagt, was ich denke: dass es derzeit noch gar nicht relevant ist, ob er meine Freundin kennenlernt oder nicht. Ich will mir damit selbst noch viel Zeit lassen. Ich hab ihr aber auch unmißverständlich klargemacht, dass sie es nicht verhindern kann, wenn esdenn soweit kommen sollte. Darüber war sie natürlich nicht erfreut. Sie meinte abschließend zu mir, dass man ja beizeiten sehen werde, wer Recht bekommt.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich mich da auf Einiges gefasst machen kann in Zukunft. Da das Umgangsrecht bei uns nicht schriftlich geregelt ist, denke ich, dass ich gute Chancen hätte, auf den aktuellen Stand zu pochen (jedes zweite WE komplett, die Freitage dazwischen vom KiGa bis zur Bettruhe). Momentan muss ich wahrscheinlich noch nichts befürchten. Haarig wird es erst, wenn es zum Kontakt kommt.
Worüber ich mir eigentlich am meisten Sorgen mache ist, dass sie natürlich bei jeder Gelegenheit unseren Zwerg ausfragen wird. Und wie ich ihn kenne, wird er sich irgendwann aus Loyalität zu mir (war schon immer Papakind) ihr gegenüber völlig verschließen. Dazu kommt, dass meine Ex derzeit ein Kind von ihrem neuen Lebensgefährten erwartet (so rum scheint's also kein Problem zu sein). Das macht ihn autormatisch zur Nummer zwo nach der Geburt. Ich hab wirklich Angst, dass er darunter leidet.
Moin!
ich hab ihr gesagt, was ich denke: dass es derzeit noch gar nicht relevant ist, ob er meine Freundin kennenlernt oder nicht. Ich will mir damit selbst noch viel Zeit lassen.
Mehr würde ich darüber mit ihr nicht mehr reden. Es geht sie nichts an. Das würde ich ab jetzt durch Schweigen unterstreichen.
Da das Umgangsrecht bei uns nicht schriftlich geregelt ist, denke ich, dass ich gute Chancen hätte, auf den aktuellen Stand zu pochen (jedes zweite WE komplett, die Freitage dazwischen vom KiGa bis zur Bettruhe). Momentan muss ich wahrscheinlich noch nichts befürchten.
Bleib entspannt. Das ist der Umfang einer standardmässigen Umgangsregelung für einen 4jährigen, die Dir im Streitfall so auch jedes Gericht festsetzen würde. Vielleicht wird über den einen oder anderen Freitag diskutiert. Mehr hast Du nicht zu befürchten von rechtlicher Seite gesehen.
Worüber ich mir eigentlich am meisten Sorgen mache ist, dass sie natürlich bei jeder Gelegenheit unseren Zwerg ausfragen wird. Und wie ich ihn kenne, wird er sich irgendwann aus Loyalität zu mir (war schon immer Papakind) ihr gegenüber völlig verschließen.
Du hast keinen Einfluss auf das, was sie mit ihm macht. Daher würde ich da vorerst auch kein Wort drüber verlieren. Notieren und Sammeln. Ansonsten Füsse still halten. Und achte darauf, was DU dem Kurzen erzählst. Er wird es weitertragen, wenn sie ihn ausquetscht.
Das macht ihn autormatisch zur Nummer zwo nach der Geburt. Ich hab wirklich Angst, dass er darunter leidet.
Vielleicht treibt ihn das dann weiter in Deine Arme....
Greetz,
Milan
Hi Kitefan,
unddu hast sie nicht gefragt, ob sie das seelische Wohl eures Kindes gefährdet hat, als sie ihren Nuene angeschleppt hat 😉
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hi Kitefan,
ich möchte an der Stelle noch etwas Anderes zu bedenken geben, aus eigener Erfahrung.
Natürlich kannst Du Dir Zeit lassen Deinen Kleinen Deiner neuen Freundin und deren Kindern vorzustellen, Ihr seid auch erst kurz zusammen.
Trotzdem würde ich es nicht auf die zu lange Bank schieben, denn ansonsten habt Ihr mit ihren Kindern irgendwann irgendeine Form von Patchwork, in die man dann Deinen Sohn erst wieder integrieren muss.
Mir wurde der Sohn meines Freundes damals längere Zeit "vorenthalten", denn ich war die Miese (dabei hatte ich keine Aktien in seiner Trennung), mein Kind schrecklich (hatte KM nie gesehen) und es wurde während dieser Zeit noch ordentlich gegen Tochter und mich geschossen von KM Seite aus.
Das führte dazu, dass das arme Kind, als er mich dann kennen lernen durfte, sich kaum traute mir die Hand zu geben, wäre ja ein Verrat an seiner Mutter, während er Papa natürlich auch gefallen wollte und dieser auf einer Begrüßung etc bestand. Außerdem fand er verwirrend, wie gut sein Vater meine Tochter schon kannte... es war elend, für alle Beteiligten.
VG WH
Moin,
ich kann Vorschreibern wie @Wolkenhimmel nur beipflichten: Das Ganze ist eine Kiste, die - vielleicht - die Nerven irgendwelcher beteiligter Erwachsener "schonen"soll, aber mit den Kindern hat das nichts zu tun: Die lernen jeden Tag irgendwelche Leute kennen, ohne dass ihnen das schadet.
Es ist daher Unsinn, von einem Expartner einer Art "Trauerjahr" zu verlangen, in denen gemeinsame Kinder keinesfalls mit einem neuen Partner konfrontiert werden dürften. Natürlich muss man speziell bei den ersten Zusammentreffen eine gewisse Behutsamkeit an den Tag legen. Es wäre verwirrend, wenn da plötzlich jemand Neuer ist, von dem Papa/Mama nicht die Finger lassen kann und ein Kind sich deswegen zurückgesetzt fühlt. Man muss auch nicht gleich das volle Programm mit "gestern noch der alte Partner im Bett, heute schon der neue" fahren. Aber ansonsten finde ich einen behutsamen und möglichst normalen Umgang mit dem Thema angeraten. Verantwortungsvolle Eltern kriegen das hin.
Vollends lächerlich und respektlos ist es jedenfalls, wenn jemand bereits einen neuen Partner hat und dem anderen gleichzeitig einen solchen mit Händen und Füssen zu verbieten versucht.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo,
ja, das war von Beginn an ein Problem...meine Ex war sehr verletzt, weil ich sie damals verlassen hab. Dass es nicht an einer neuen Frau lag, sondern schlicht an ihr, hat sie nicht verwunden. Und tippe stark darauf, dass es eine Art späte Rache ist. Dazu kommt, dass sie grundsätzlich eifersüchtig darauf ist, wie gut unser Sohn mit mir kann. Ich muss mich gar nicht anstrengen und er vergöttert mich trotzdem, das verletzt sie.
Wichtig ist mir, dass unser Junge weiterhin regelmäßigen Kontakt zu mir haben kann, der im Idealfall auch noch unbelastet ist. Als schwierig empfinde ich, dass meine Ex aus einem Psychologenhaushalt kommt (beide Eltern Therapeuten). Ich bin mir sicher, dass die so subtil manipulieren können, dass es gar keiner merkt. Aber vielleicht irre ich mich auch. Mal sehen.
Moin!
Also alleine die Tatsache ein Psychologe zu sein heisst noch lange nicht, dass man es auch drauf hat. Da würde ich erstmal gar nix drauf geben.
Wichtig ist mir, dass unser Junge weiterhin regelmäßigen Kontakt zu mir haben kann, der im Idealfall auch noch unbelastet ist.
Wie ist denn der Umgang bisher festgehalten? Gibt´s eine Vereinbarung? Schriftlich? Jugendamt?
Greetz,
Milan
Hallo Milan,
nein, es gibt keine schriftliche oder sonstwie fixierte Regelung des Umgangs. Im Scheidungsurteil ist lediglich ein gemeinsames Sorgerecht festgehalten und die Formulierung, dass der Umgang untereinander geregelt wird. Bislang hatten wir seit der Trennung immer die Regelung, die ich oben bereits erwähnt habe. Daher hoffe ich auch, dass ich im Rahmen der "Gewohnheit" auch darauf bestehen kann, sollte es zu einer gerichtlichen Festlegung kommen müssen.
Was ihre Eltern angeht: die manipulieren extrem gut. Das war u.a. auch ein Trennungsgrund, da meine Ex völlig unreflektiert alles übernommen hat, was insbesondere ihre Mutter ihr gesagt hat. Zudem kommt ihr gesamtes Umfeld aus Erzieher-/Lehrerkreisen. Leute mit teils abstrusen Vorstellungen, darunter einige "Kampfemanzen". Das war in der Vergangenheit nicht ganz problemfrei und wird jetzt...naja...noch schwieriger.
Also alleine die Tatsache ein Psychologe zu sein heisst noch lange nicht, dass man es auch drauf hat. Da würde ich erstmal gar nix drauf geben.
Oh ja, da kann ich auch ein Lied von Singen. Schon Kontakt mit 1-2 der Sorte gehabt die meines Erachtens leider den Beruf verfehlt hatten. Aber was soll man machen, solche Experten gibt es wohl in jeder Branche.
BVB 09 - Echte Liebe!