Hallo.
Meine Frau ist seit Sonntag mit meiner Tochter (1,5 Jahre) ca 80 km entfernt zurück in ihren Familienkreis gezogen (anderer Kulturkreis). Sie ist noch sehr jung (23) und lebt mit der kleinen jetzt übergangsweise im Elternhaus.
Wir haben beide das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Zudem hat die kleine dort bereits in einer Kita angemeldet, hier nach ihrer Aussage einen Platz erhalten für nach den Sommerferien.
Natürlich fühlt man jetzt das einem der Boden unter den Füssen weggezogen wurde.
Mir gehts jetzt natürlich darum die Bindung zu meinem Kind aufrecht erhalten zu können, damit ich Sorge tragen kann das e genug Aufmerksamkeit und Liebe erfährt.
Ich konnte , nach langem Kampf mit ihr, jetzt vereinbaren die kleine an jedem 2.Wochenende zu mir holen zu können.
Zuerst schob sie vor das ich die Kleine nicht sehen kann weil Ihre Familie dort unten dagegen sei. Als ich dann einer ihrer Schwestern anschrieb, kam heraus das es überhaupt nicht stimmte. Sie hat dann dankenswerter Weise dafür gesorgt das ich jetzt schonmal diese Regelung hat.
Ich erwarte/befürchte aber das es künftig immer wieder schwierig werden wird, und ich immer neu um mein Kind betteln / kämpfen muss.
Eigentlich würde ich die Kleine gerne öfter sehen, jedes Wochenende oder jeder eine ganze Woche abwechselnd, was aber dann mit Kita natürlich nicht möglich ist.
Wieviel steht mir zu, oder was muss ich tun um evtl noch mehr Zeit mit ihr zu erwirken.
Auch über andere hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar.
Da es jetzt alles noch sehr frisch ist weiss ich gar nicht wo mir der Kopf steht.
Korrektur....nicht Frau sondern Freundin bzw. Ex Freundin....sind nicht verheiratet
Moin,
ein Wechselmodell ist nicht davon abhängig, ob ein Kin in den Kindergarten geht, oder nicht. Die Faktoren sind, wie die Bindung ist und ob das Kind dieses mitmacht. Wobei dass Problem eher die "Fachkräfte" sind, die eine gelegentlich subjektive Sichtweise an den Tag legen und weniger das Kind im Fokus haben.
Das Kind noch recht klein. Da wird oft mit der Mutter-Kind-Bindung argumentiert. Allerdings hast Du bereits 1,5 Jahr mit ihr in einem Haushalt gelebt. Du hast eine Bindung zu dem Kind und das Kind wird Dich auch vermissen. Das sind Faktoren, bei denen man nicht viel Zeit ins Land gehen lassen sollte.
Es ist übrigens Egal ob "ihre" Familie etwas verbietet, oder nicht. Die haben in diesem Fall nichts zu sagen.
Mein Rat wäre, dass jetzt zügig ein hoher Umgang installiert wird. Vielleicht auch ein WM (Wechselmodell) mit wöchentlichen, oder kurzen Tagen, Wechsel. Wenn die KM nicht darauf einsteigt, dann eine Beratung beim JA versuchen (alles sehr kurzfristig) und wenn sie dann immer nicht will, dann musst Du eine Umgangsklage einreichen.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Danke dir schonmal vorab für deine Antwort.
Ich spüre es grade innerlich, das wie du bereits erwähnst, ich keine Zeit ins Land verstreichen lassen darf.
Ich habe diese Seite mehrmals stündlich aktualisiert, suche von überallher Infos und Meinungen. Danke
Man denkt natürlich in diesem Ausnahmezustand in alle Richtungen und nach Wegen.
Gedanken ans Jugendamt bzw. Anwalt gehen einem da natürlich auch durch den Kopf.
Da ich aber jetzt zumindest über die Schwester schonmal die Kleine von Montag bis Mittwoch haben kann, und sie danach jedes 2.Wochenende bekomme, habe ich Angst das ich die Lage durch Einbeziehung des JA weiter verschärfe und ich zumindest diese Regelung aufs Spiel setze.
Das angesprochene Wechselmodell wäre aus meiner Sicht bzgl. der Bindung zum Kind die beste Lösung, beim KITA Platz ist es aber so das der dann 100km von meinem Wohnort entfernt wäre, und es mir logistisch nicht möglich wäre die Kleine in "meiner" Betreuungswoche dorthin zu bringen. Könnte das ein Nachteil für mich werden ?
Wir haben im Übrigen das gemeinsame Sorgerecht, und sie ist ohne meine Einwilligung mit der Kleinen 100km entfernt und hat sie dort in der Kita angemeldet, und somit Fakten geschaffen ohne Einbeziehung meiner Rechte
Wie war denn die Betreuungssituation bis zum Wegzug?
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Alle drei in einem Haushalt, durch die Pandemie natürlich schwierig ein forderndes Kind zu beschäftigen.
Ich war die meiste Zeit im Homeoffice.
Was mein Chef jetzt nicht lesen darf 🙂
Die Kleine wurde morgens zwischen 7-8 Uhr wach und weckte mich, nicht sie.
Die Mutter schlief dann meistens bis 9 oder gar 10 Uhr teilweise.
Tagsüber war ich es den sie an die Hand nimmt und spielen will, der derjenige der auf Ihre Bedürfnisse einging.
Wenn ich merkte das ihr die Bude auf den Kopf viel, ging ich mit ihr raus zum Spielplatz, und trug sie auf dem arm durch die Gegend wo sie sich beruhigte und es genoss.
Die Mutter aber sehr wichtig nachts beim Einschlafen, bringt sie ins Bett usw. Wenn die Kleine nachts wach wird kann nur sie sie beruhigen (davor habe ich am meisten Angst wenn sie nun das erste mit mir alleine ist. Der Tagesablauf macht mir keinen Kopf. In der Nacht fehlt dann aber die Mama.)
Ich möchte einen Sachverhalt einwerfen: wenn du einen wöchentlichen Wechsel anführst, wird jeder sagen, dass das Kind dafür zu klein ist (was auch stimmt): Argumentiere in Richtung Wechselmodell, da das Kind beide Elternteile braucht. Eine Verteilung der Tage ist davon unabhängig. Ich wechsele bspw. immer noch alle 2 Tage, weil die Kinder das so gut finden. Erst ab Schulalter sollte man über wöchentliche Wechsel nachdenken.
Wie sieht es denn mit Umzug aus? Könntest du, falls realisierbar, in einem Verfahren aus einwerfen, dass du dazu bereit bist.
Hast du den KiTa-Vertrag mit unterschrieben? Bei gem. Sorgerecht musst du das eigentlich auch. Ohne deine Zustimmung dürfen die das nicht machen.
Hi.
Du hast sie von Mo bis Mi? Komplett mit Übernachtung?
Und jedes 2. Wochenende auch mit Übernachtung? Oder nur stundenweise?
Das wäre für ein 1,5 Jahre altes Kind schon sehr viel. Das würde ich erst einmal eine zeitlang leben und festigen.
Ich glaube kaum, dass Dir ein Gericht bei der Entfernung ein WM zuspricht.
Du jast recht mit Deiner Einschätzung, dass Du die Regelung durch ein RA verschärfst. Die giessen auch gerne Öl ins Feuer.
Wenn Du so viel Umgang bekommst, scheinst Du mit der KM ja reden zu können.
Den Gedanken, sie per Gericht zurück in Deinen Haushalt zu holen, würde ich abhaken. Sorgerecht hin oder her.
Wenn Dich die KM auffordert, den Kigavertrag mit zu unterschreiben, mach das, sonst bist Du Dein Sorgerecht schneller los als Du gucken kannst.
Zahlst Du Ku oder BU? Ewentewell kannst Du zusätzliche Zeit erkaufen.
Fatal wäre, wenn der Kontakt jetzt komplett abbricht und KM auf Totalblockade schaltet.
Die Nacht ohne Mama bekommst du schon hin.
VG
BP
Ich würde Dir, ohne den Sachverhalt genau zu kennen, raten, das Verhältnis zur Mutter zu verbessern, vielleicht sogar durch Hinzuziehung von professioneller Hilfe. Trennungsberatung usw. Von da ab könnte es leichter fallen Lösungswege zu finden, die für Euch beide gangbar sind.
Jugendamt finde ich schwierig. Nach meiner Erfahrung hat man da zu oft mit MItarbeiter (INNEN vor allem!) zu tun, die sich zu sehr an den Wünschen der Mutter orientieren. Was natürlich keine allgemeingültige Aussage ist, sondern lediglich meinen Erfahrungswert wiederspiegelt.
Gleichzeitig würde ich alles, was Dein Kind und den Umgang zu ihm betrifft, protokollieren, z. B. Versuche, sich mit der Mutter zu einigen oder wenn versucht werden sollte, Dich von ihm fernzuhalten. Das könnte Deiner Absicherung dienen, falls Du doch einen Rechtsbeistand aufsuchen musst.
Aber auch:
Wenn Du Deine Tochter momentan 3 Tage die Woche sowie jedes zweite Wochenende siehst, ist das nicht wenig, finde ich. (Ja, ich beneide Dich darum. Das kann ich nicht verleugnen.)
Warum auch immer Ihr Euch getrennt habt, aber darauf wird es ab einer gewissen räumlichen Entfernung hinauslaufen: Ein Elternteil kann nur noch bedingt für das Kind da sein. Bleib Deiner Tochter treu, doch versuche auch, Dein neues Leben zu finden. Achte auf Dich selbst. Es wird sicher Tage (und Nächte!) geben, die fürchterlich sind. Laß Dir die Kraft, die Du für Dein Kind brauchst, nicht davon nehmen.
Alles Gute!