Kind soll zur Ruhe ...
 
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Kind soll zur Ruhe kommen

 
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Forum,

was soll man gegen dieses Argument oben am Besten entgegnen?

Ich höre dies die letzte Zeit leider vermehrt. Sprich sich erst mal aus dem Leben zurück ziehen,

damit Fakten geschaffen werden. Bestimmt Hintergrund gibt es momentan nicht.

Möchte nur präventiv auf mögliche Maßnahmen vorbereitet sein.

Danke euch

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.06.2014 20:41
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Das kommt auf den Kontext an, bzw. auf das, was mit dieser Aussage bewirkt werden soll.
Im Zweifelsfall würde ich immer gegen diese Wirkung angehen und das Argument pauschal als unbelegten Unsinn abtun.
Oder gibt es Belege dafür?

Man könnte auch sagen, dass jeder in seiner Zeit das für ihn richtige Maß an Halli Galli und Ruhe finden muss. Wenn der andere Elternteil der Meinung ist, dass mehr Ruhe vonnöten sei, so möge er diese dem Kind selber ermöglichen.

Natürlich immer unter der Einschränkung, dass man Rücksicht auf den nächsten Tag nimmt, wenn es da früh zur Schule muss.

Im Übrigen kann man sich natürlich immer auf etwas mit dem anderen Elternteil einigen kann, sofern dieses vernünftig als Bitte oder Vorschlag vorgetragen wird und nicht ultimativ als Forderung oder Entscheidung.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.06.2014 22:05
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

vor langer Zeit las in hierzu einen Vergleich: Früher wurden Kinder in Krankenhäusern ohne Besuch gelassen. Die Begründung der Ärzte war, dass Kinder so zur Ruhe kommen. Andernfalls würden sie durch die Besuche immer wieder aufgestachelz und entwickelten Heimweh. Davon ist man zügig abgerückt. Grund war, dass die Kinder zwar äußerlich ruhig waren, innerlich sich aber aufgegeben / ergeben haben. Sie ließen alles mit sich machen und die Trennung verlangsamte den Heilungsprozess.

Diese Geschichte kommt mir immer in den Sinn, wenn ich lese: Die Kinder müsen zur Ruhe kommen.

Es ist ausgemachter Quatsch und zeugt von einen unadäquaten Miteinander, einer Hilflosigkeit oder gar von einem Ausgrenzungsplan des Elternteils, der es ausspricht.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 10.06.2014 23:22
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

interessanter Vergleich.

Ich hatte mit 6 Jahren einen schweren Verkehrsunfall und lag vom 1. August bis zum 9. Januar im Krankenhaus.  Besuchszeit war Mittwoch und Freitag je 1 Stunde, Sonntags 2 Stunden. Meine Geschwister durften nicht zu mir.

Mir wurde von Anfang an gesagt, dass ich nicht weinen darf, wenn der Besuch geht, sonst darf der Besuch gar nicht mehr kommen.

Es war tatsächlich so, dass ich einmal geheult habe und Angst hatte, meine Eltern nie wieder zu sehen. Danach hab ich nie wieder geweint, wenn sie gingen. Aber sie waren durch die lange Zeit auch nicht mehr wichtig. Wichtig waren meine Zimmergenossen und die Zuwendung von den Lieblingskrankenschwestern.

Als ich entlassen wurde, war mir gar nicht klar, warum. Meine Familie, meine Freunde waren mir fremd geworden und mein Zuhause auch. Es wurde von mir erwartet, dass ich mich freue, aber ich habe nicht verstanden, warum ich mich freuen soll, alles war fremd geworden.

Unter diesem Aspekt kann ich mir gut vorstellen, warum es so oft nicht klappt, die Kinder erstmal in Ruhe zu lassen um später dann eine gute Bindung aufzubauen.

LG eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 11.06.2014 02:06
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo,

danke erst mal für euer Feedback. Bezogen war dies auf eine mögliche Einschränkung des Umgangs.

Kind möchte nur noch Papa besuchen und bei Mama leben. Was es im übrigen tut. Donnnerstag bis Dienstag bei mir.

Da Kind die letzte Zeit diesen oben genannten Wunsch äußert, soll es zur Ruhe kommen. Zur Ruhe kommen gleichbedeutend

mit Einschränkung des Umgangs!

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.06.2014 09:14