Jüngster Sohn will ...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Jüngster Sohn will nicht zum Vater

 
(@pierrette)
Schon was gesagt Registriert

Hallo an alle,

zur Situation:

Trennung Mai 1999, Umgang fand alle 14 Tage für ein Wochenende von Freitag bis Sonntag statt. Die Ferien wurden 1: 1 geteilt, an Feiertagen, außer Heiligabend, waren die Kinder bei ihrem Vater. Kindergeburtstage wurden sowohl beim Vater als auch bei mir gefeiert. Ab August 2000 fanden ca. 2 Jahre lang Sorgerechtsprozesse statt, da mein Ex-Mann das alleinige Sorgerecht beantragt hatte. Dies ging bis vor das OLG. Es wurde ihm vom Senat, nach Anhörung der Kinder empfohlen, die Klage zurück zu ziehen. Seit April 2002 habe ich das ASG. Während der Zeit Umgang wie gehabt.

Im September 2002 kam dann die Androhung einer Klage auf Erweiterung des Umgangsrechtes, da meine Söhne mittlerweile in der Kreisliga C Fußball spielen und nicht nur jeden zweiten Samstag ein Spiel mit machen wollte. Vorschlag meinerseits: Drei Wochenenden im Monat, aber dann nur von Samstag, nach dem Spiel, auf Sonntag. Dies wurde abgelehnt und der Umgang vom Vater dahingehend eingeschränkt, daß sie nur noch zu ihm durften, wenn kein Spiel war oder auf das Spiel verzichtet wurde. Wer selber fußballspielende Kinder hat, kennt ja die Winter- und Sommerpause und weiß, daß dies keine gelungene Lösung ist.

Seit 3 Jahren findet also leider kein regelmäßiger Umgang statt. Aber wenigstens die Ferien blieben geteilt. So jetzt komme ich so langsam zu meinem Problem. Der jüngere Sohn, welcher sehr an seinem Vater hängt oder wie ich mittlerweile mit bekomme, gehangen hat, will nicht mehr zu seinem Vater. Der letzte Umgang fand am 03. September statt, weil ich mit dem Vater über den Kopf der Kinder hinweg diesen Termin ausgemacht hatte, weil dieses Wochenende spielfrei war. Der ältere Sohn (12 Jahre) ging mit einer gewissen Gleichmut in dies Wochenende. Aber der Kurze entwickelte sich zum Rumpelstilzchen. Ein Satz geht mir einfach nicht aus dem Kopf, den er mir an den Kopf schmiss: „ Wenn ich zum Papa gehe, ist das verschwendete Lebenszeit.“

Nun stehen ja die Herbstferien vor der Tür. Der ältere Sohn und ich haben einfach den Papa angerufen und gefragt, ob er von Donnerstag bis Sonntag Zeit für die beiden hätte. Das klappt auch und ich finde, das ist doch wohl bei einer Gesamtferienzeit von 2 Wochen, das Mindeste an Zeit, welche die beiden bei ihrem Vater verbringen können. Aber nein, wieder dasselbe Theater. Mit dem Vater darf ich nicht darüber reden, da sie Angst haben, daß er dann das Wochenende „zur Hölle“ machen würde. Da ich mich an das Versprechen halten muß, frage ich mal hier nach, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Weiterhin Zwang ausüben, in der Hoffnung, daß sich alles wieder einrenkt oder die Kinder alles alleine regeln lassen?

Ich hoffe, daß ich die Situation ausreichend erklärt habe, ansonsten bitte nachfragen.

Danke Petra

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 30.09.2005 17:55
(@sandgren)

hy pierrette,
mein kompliment das du versuchst dem vater den umgang zu erleichtern,normalerweise lesen wir hier ja andere sachen. 😉

ich verstehe zwar das verhalten deines ex nicht wegen den abgesagten WE bin aber davon angetan das du versuchst deine kinder trotzdem zum umgang zu motivieren. :thumbup:

bei deinem problem wäre es aber notwendig das der Vater versucht mit dem kleinen zu sprechen und zwar ohne vorwürfe!!

ich denke das der "kleine" nur enttäuscht ist von seinem vater und genau merkt das du den umgang versuchst einzurichten und nicht das sein vater das bedürfnis hat ihn zu sehen. ;(

ich unterstelle einmal das du noch mit dem vater sprechen kannst,versuche ihn dazu zu bewegen das ER einmal anruft und den "kleinen" um einen besuch bittet und ihm erklärt das er das auch von sich aus will.

so ein vater-sohn gespräch wirkt oft wunder. 🙂

gruss sandgren 😎

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 18:08
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin Pierette,

eingangs die Frage, warum du das ASR hast, wenn der KV den Antrag stellte und das OLG auf Antragsrücknahme drängte. Interessiert mich nur so am Rande...

Bei Kindern bis 12 Jahre wird es als Erziehungsversagen gewertet, wenn das Kind nicht zum Umgangselternteil will. Ungeachtet der Konsequenzen solltest du das Gespräch mit dem KV suchen - in meinen Augen sind die Kinder zu jung für diese Aufgabe.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 21:48
 biga
(@biga)
Registriert

Hallo Pierette,

den Satz mit der verschenkten Lebenszeit habe ich auch schon einmal gehört.
In dem Alter wollen die Kids oft lieber das tun, was sie wollen...Computer spielen z. B.

Trotzdem finde ich gut, dass du über ihre Köpfe hinweg entscheidest, denn ich denke sie sind noch nicht in dem Alter das alleine zukönnen.

Was gibt der Kleine denn für Gründe an? Wenn es solche der unkust sind, weil er zu Hause was anderes Tun will, würde ich das nicht akzeptieren. Diese Zeit kommt schließlich früh genug.

Vielleicht ist aber irgednetwas vorgefallen oder vielleicht trägt auch der unregelmäßige Umgang dazu bei. Ich würde schon versuchen in einer Art "Familienkonferenz" das problem anzugehen - auch wenn deine Söhne das nicht wollen. ich finde, dass auch Kinder lernen müssen, mit demjenigen zu sprechen, den es etwas angeht.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 21:49
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Pierrette,
zuerst positiv, dass Du Dich um den Kontakt der Kids zu ihrem Vater bemühst.

Mit dem Vater darf ich nicht darüber reden, da sie Angst haben, daß er dann das Wochenende „zur Hölle“ machen würde. Da ich mich an das Versprechen halten muß, frage ich mal hier nach, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Wie ich es verstanden habe ast Du den Kids versprochen, dass Du nicht mit dem Vater alleine über die Besuchszeiten redest?
Fagen: Wie ist es zu diesem Versprechen gekommen?
Weißt Du, was die Kids meinen, wenn sie das WE mit der Hölle vergleichen? Ich könnte mir (meine Phantasie!) vorstellen, dass Du bei einem Gespräch den Vater überredet hast und dieser innerlich gar nicht gewillt war, an diesem WE die Kids zu haben --- und das hat er die Kids spüren lassen.

Weiter:
Habe ich richtig verstanden, dass er zuerst das Sorgerecht haben wollte und dann ist es ja Dir übertragen worden, da er auf eine Entscheidung des Gerichts beharrt hat? Das bedeutet aber auch, dass er eine Niederlage für sich hat einstecken müssen. Du kennst Deinen Ex gut: kann er Niederlagen verkraften und damit umgehen? Kennst Du dann evtl. Möglichkeiten, z.B. über Freunde oder bestimmte Gesprächsarten, die Du mit ihm führtest, dass er die Niederlage akzeptiert und die Kinder in den Mittelpunkt wieder stellt?

Das klappt auch und ich finde, das ist doch ......bei ihrem Vater verbringen können. Aber nein, wieder dasselbe Theater. Mit dem Vater darf ich nicht darüber reden...............

Das Theater hat also nur der Kleine gemacht, der Große nicht, richtig ? Hier ist der Tip von Sandgren ganz gut, dass ein Vater-Sohn Gespräch am Telefon große Wirkungen haben kann.

Ansonsten gebe ich Deep Recht: Du mußt es erreichen, dass die Kids zu ihrem Vater gehen.
Kannst Du dann evtl. noch konkretere Fragen stellen?
Gruß
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 22:51
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo an alle!

Eine Frage habe ich: Wenn der Kleine dabei bleibt (und ev. keinen Grund dafür nennen kann/will), wieso MUSS ich als betreuender Elternteil dafür sorgen, dass er trotzdem geht?

Ich meine, ich erziehe meinen Sohn so, dass ich auf seine Bedürfnisse eingehe. Mal angenommen, sein Vater und ich würden uns trennen, würde ich alles dafür tun, damit sie Umgang miteinander haben bzw. die Situation zu klären, warum Lausebacke keinen will. Solange ich das Problem aber nicht gelöst habe, würde ich ihn weder zwingen noch über seinen Kopf entscheiden, sorry!

LG Lausebackesmama

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 22:57
(@tinka)
Rege dabei Registriert

Hallo zusammen!

@Lausebackesmama:
Ich denke nicht, dass es richtig ist das so generelle zu sagen. Dass du nicht über seinen Kopf weg entscheiden würdest meine ich.
Also wir hatten es bisher auch ein paar Mal, dass der Kurze (3,5 Jahre) meines LG nicht mitwollte. Er hat teilweise geschrien wie am Spieß- was uns natürlich auch nicht gerade angenehm war- als er ins Auto gesetzt wurde. Aber nachdem er sich im Auto ausgeschlafen hatte und wir bei uns waren war alles wieder ganz normal und er hatte seinen Spaß bei uns wie immer. Ich denke gerade die kleineren Kids haben so ihre Launen und versuchen schonmal gerne ihre Macht auszutesten....das hat nicht immer was damit zutun, dass sie den Umgang aus tiefstem Herzen nicht wollen.
Und ich denke nicht, dass wir besonders falsch gehandelt haben- im Übrigen in Einvernehmen mit der KM- dass wir ihn trotzdem mitgenommen haben.
Er wohnt immerhin auch 80 km von uns entfernt und seine Mutter nimmt sich für die vorgeplanten Umgangswochenenden natürlich auch etwas vor- so dass er nicht immer bestimmen kann wo es lang geht.

Allerdings @Pierette:
Könnte es nicht sein, dass dein Kleiner einfach nur nicht versteht, warum der Papa so handelt wie er handelt? Ich meine, ich verstehe es ja auch nicht. Dein Vorschlag mit den 3 Wochenenden Samstag - Sonntag war doch super. Mein LG wäre froh und stolz wenn sein Sohn irgendwann mal Fußball spielen würde und würde sich vermutlich kein Spiel entgehen lassen- trotz der 80 km Entfernung. Vielleicht hat dein Sohn den Eindruck, der Papa möchte ihn alle zwei Wochen vom Fußball spielen fernhalten.
Wo wohnt den der Vater- kann er nicht Freitags die Kids holen und mit ihnen Samstags die Spiele besuchen. Ich finde er sollte wirklich Rücksicht auf die Hobbys seiner Kids nehmen. Aber ich denke auch, dass hierüber geredet werden sollte.
Wenn du den Eindruck hast es ist nur eine Laune oder ein Austesten, würde ich ihn trotzdem
zum Vater schicken.
WEnn du meinst es steckt etwas Wichtigeres wie versteckte Enttäuschung über den Vater oder irgendwas anderes Ernstzunehmendes dahinter würde ich ihn vermutlich auch nicht ohne gemeinsames Gespräch hinschicken.

alles Gute und lieben Gruß
Tinka

Gibt dir das Leben eine Zitrone-
mach´ Limonade draus!

AntwortZitat
Geschrieben : 30.09.2005 23:57
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Tinka,

ich will das nicht verallgemeinern. Ich denke schon, dass man als Mutter erkennen kann, ob ein Kind gerade eine Grenze testet oder ob es etwas wirklich nicht will. Mein Sohn muss auch in den Kindergarten, wenn er morgens mal heult, klar. Aber wenn er schon abends vor dem ins Bett gehen heulen würde und sagen würde, er will nicht in die Kita und sich weigert, mir einen Grund zu sagen, dann würde ich schon forschen.
So würde ich es beim Vater (oder alternativ den Großeltern) auch tun. Ich würde versuchen, dass sich alle zusammensetzen und das Problem lösen. Wenn sich aber ein Grund auftut, der aus Kindersicht ein Grund ist, "nicht zu wollen", dann würde ich ihn nicht zwingen. Auch wenn das als "Erziehungsversagen" hingestellt wird. (das ist übrigens superlächerlich!!!)
Ich sehe Erziehung so an, dass sich mein Kind frei entwickeln kann und ich Grenzen und Regeln so setze, dass es die Grenzen anderer Menschen nicht verletzt und sich selbst nicht schadet. Das mal so grob formuliert. Wenn ich aber merken sollte, dass mein Kind nach "sanftem Druck" zu einem Treffen geht und sich beim Wiederkommen vehement weigert "da noch mal hinzugehen", dann würde ich es unterstützen.
Sicher weiß ein 3,4 oder 5 Jahre altes Kind nicht immer, was gut für es ist. Aber trotzdem würde ich seine Gefühle und Bedürfnisse ernst nehmen.
Dass ich nebenbei versuchen würde, die Situation zu klären und wieder eine Basis zu schaffen, dass es den Umgang wieder gern wahrnimmt, ist selbstverständlich.
Aber ignorieren würde ich diese Weigerung des Kindes definitiv nicht!

LG Lausebackesmama

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 01.10.2005 13:19
(@pierrette)
Schon was gesagt Registriert

Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Ich benutze für den älteren Sohn das Synonym Y und für den jüngeren A.

Ich konnte mich nicht eher melden, da Y eine Nierenbeckenentzündung hat. Da war erst einmal Abholung aus dem Zeltlager, Krankenhaus usw. angesagt.

Ich versuche jetzt die Antworten im einzelnen abzuarbeiten.

Sandgren:
Ich kann mit dem Vater reden. Er sieht aber nicht ein, von sich aus anzurufen. Er ist der Ansicht, daß es die Pflicht der Kinder ist, mit ihm den Kontakt zu halten. Ich werde aber noch einmal mit ihm sprechen und ihn bitten, doch mal anzurufen. Ich versuche ja die Kinder zu motivieren, wenigstens einmal in der Woche anzurufen, aber sie flutschen mir öfters durch die Finger.

Deep Thougt:
Das alleinige Sorgerecht wurde mir vom Landgericht übertragen. Das OLG wurde von meinem Ex-Mann angerufen, um das Urteil rückgängig zu machen. Das alleinige Sorgerecht wurde von mir auf Anraten meiner Anwältin beantragt, nachdem ich die "Anklageschrift" oder wie man das sonst nennt, vom Rechtsanwalt meines Ex erhalten hatte.

Das Gespräch mit dem Vater der Kinder habe ich schon des öfteren gesucht. Aber es ist, als ob ich chinesisch und er russisch spricht. Er versteht mich nicht, ich ihn nicht. Aber wir sind ja auch nicht umsonst geschieden. Ich darf ihm nicht sagen, daß die Kinder nicht gerne zu ihm gehen, da er dann so beleidigt ist, daß er den Umgang ganz aussetzt. Hatte ich leider auch schon mal. Wenn ich also wieder das Thema auf den Tisch bringe und er wieder den Umgang aussetzt, bin ich also eine Erziehungsversagerin. Na prima. Es war schon schwierig genug, ihn zum Umgang zu bewegen, als die Kinder ihm klar machten, daß sie bitte das Fußballspiel am Samstag mit machen wollten und dann gerne zu ihm kommen würden.

Biga:
Als es zum ersten Mal von seiten der Kinder, damals war es Y, Weigerungen gab, zum Vater zu fahren, ging ich mit ihnen zu einer Erziehungsberatung, da ich die Hoffnung hatte, daß sie einer neutralen Person mehr mitteilen. Dieser Mann riet den Beiden dann auch, doch ihrem Vater zu sagen, was ihnen nicht passt. Das scheint nicht gut gegangen zu sein. Er war dann wohl wieder beleidigt und hat über ihnen in seiner Wut eine Tüte Flips ausgeschüttet, in der sie dann über Nacht liegen mussten. Danach war erst einmal Funkstille und es hat lange gedauert, bis sie wieder zu ihm wollten. Damals (ca. 1,5 Jahre her) habe ich auch keine Anstalten gemacht, den Umgang zu forcieren. Familienkonferenz ist an sich eine gute Idee, aber ich habe mich in seine Erziehung nicht ein zu mischen. Und wenn die Kinder nicht wollen, liegt es eben an mir. Wie Deep Thought ja auch schon fest stellte. Aber jetzt mal im Ernst. Es gab schon immer einige Knackpunkte, die den Beiden zu schaffen machten. Einmal der Alkoholkonsum ihres Vaters, dann die abendliche Gebetsstunde, in der meine Person wohl etwas angegriffen wurden. Aber das sind Dinge, die gibt es seit Anfang an. Neu ist nur, daß Y wohl nur noch mit seinem Vater streitet, weil, wie er mir mitteilte, sich nichts mehr gefallen ließe. Vielleicht verkraftet A dies nicht. Das wäre eine Idee.

Kleinegon:
Ich habe ihnen versproche, nicht darüber zu reden, daß sie ungern zu ihrem Vater wollen. Wie oben schon erwähnt, haben weder sie noch ich besonders viel Erfolg mit unseren Gesprächen mit dem Vater. Ich habe versucht, mit den Großeltern und der Schwester zu sprechen, aber sie sehen keine Probleme, da müsse ich alleine mit fertig werden. Mehr Ansprechpartner habe ich nicht mehr.

Wenn die Kinder zum Vater fahren, dann freut er sich, daß sie kommen. Es ist noch nie passiert, daß er sie widerwillig nimmt. Wenn er an einem Wochenende, was die Kinder und ich als Papawochenende ausgeguckt haben, etwas anderes vor hat, schauen wir eben nach einem Ersatztermin.

Er kann mit Niederlagen sehr schlecht umgehen. Aber ich habe das Gefühl, daß wir mittlerweile viel besser miteinander umgehen können. Es ging auch damals primär um das Sorgerecht für A. Y wurde von ihm mehr oder weniger ignoriert. Er erklärte mir auch mal, daß er Y nicht lieben würde. Aber auch das hat sich wirklich, laut Aussagen von Y, ganz doll gebessert. Vielleicht hat A auch das Problem, nicht mehr erste Geige zu spielen. Es ist gut, darüber zu schreiben, dadurch kommen doch einige Ideen hoch.

Wie schon erklärt, der Große hat diese Phase schon hinter sich. Aber er hat ganz anders reagiert. Y hat viel geweint, mich jeden Tag heimlich angerufen und drum gebeten, abgeholt zu werden. A schreit direkt herum.

Lausebackesmama:
Das ist wiederum die andere Seite, die ich mir überlege. Ich bin mir irgendwie keiner Schuld bewußt, daß ich etwas gemacht hätte, daß er nicht mehr will. Und so klein ist er mit 10 Jahren ja nun auch nicht mehr. Etwas in mir hat mit diesem Zwang ausüben Probleme. Andererseits hat er auch nicht jeden Tag Bock, in die Schule zu gehen. Damit kommt er ja bei mir auch nicht durch.

Tinka:
Wir wohnen ca. 50 km auseinander. Der Vater ist weg gezogen. Er wollte, daß die Kinder bei ihm im Ort aufwachsen, in seinem alten Fußballverein spielen und nicht in diesem schlecht geführten Ruhrgebietsvorortverein. Daher weigert er sich bis heute, auch nur ein einziges Spiel zu besuchen. Es ist auch schon passiert vor 2 Jahren, daß er einfach wieder gefahren ist, als das Spiel, weil es später angepfiffen wurde, noch nicht beendet war, er einfach mit Y abgehauen ist, da er sich nicht von mir sagen lassen würde, wie er seinen Nachmittag verbringen würde. Aber das war einmal. Das Verhältnis hat sich wirklich entkrampft. Wir können sogar am Telefon lachen. Allerdings besteht das Alkohol- und leicht-beleidigt-sein-Problem immer noch. Und diese beiden Sprachen die wir sprechen, haben wir auch noch nicht so richtig gelernt zu übersetzen.

Lausebackesmama:
Trotz der Entspannung im Umgang mit dem Vater der Kinder habe ich einfach ein komisches Gefühl, welches ich nicht durch einen konkreten Sachverhalt belegen kann, wenn ich ihn weiter zwinge, zu seinem Vater zu gehen.

An alle:
Vor zwei Wochen hatte ich ein Gespräch mit dem Klassenlehrer von A. Er ist der Ansicht, daß A mittlerweile die Scheidung und das damalige Zerrissenwerden verarbeitet und ganz dringend professionelle Hilfe benötigt. A hätte sich zwar im Umgang mit seinen Klassenkameraden sehr gebessert, aber immer noch wäre er ganz, ganz schnell verletzt. A ist immer der Ansicht, daß er benachteiligt würde. Wenn er im Unterricht nicht sofort dran genommen wird, verschließt er sich den weiterem Unterricht. Vielleicht hängt die Weigerung zu seinem Vater zu gehen mit seiner Gesamtkonstellation zusammen? Leider gibt es erst nächstes Jahr im Januar den ersten Gesprächstermin. Ich würde mir wünschen, daß die Möglichkeit besteht, daß der Vater auch an diesen Gesprächen teilnimmt. Es nutzt ja nun nichts, das Kind in eine Therapie zu geben. Das Umfeld, welches das Kind im Endeffekt krank gemacht hat, gehört auch in Therapie. Na ja, mal abwarten. Was ich jetzt in der nächsten Zeit machen werde, weiß ich immer noch nicht so genau. Ich denke, ich werde ihn mal genau beobachten, wenn er von seinem Besuch wieder kommt.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.10.2005 14:03