Hallo zusammen,
es ist fuer mich das erste Mal, dass ich in diesem Forum schreibe und bitte um Ratschlaege und Meinungen von Personen, die Erfahrungen mit diesem Thema gemacht haben.
Kurz zu meiner Geschichte: ich bin 30 und war mit meiner Ex-Lebensgefaehrtin, einer Italienerin, knapp sieben Jahre zusammen. Wir lebten zunaechst vier Jahre zusammen in Deutschland, und sind 2007 nach Italien gezogen, da sie gern wieder zurueck in ihre Heimat wollte. Im Maerz 2009 haben wir uns verlobt, im Dezember 2009 kam unser Sohn auf die Welt. Ich war einfach nur uebergluecklich und dachte, das galt auch fuer sie, denn wir wollten schon seit einiger Zeit ein Kind.
Im Maerz diesen Jahres musste ich leider herausfinden, dass meine Ex seit einigen Monaten, schon waehrend der Schwangerschaft, etwas mit einem anderen, 15 Jahre aelteren Mann angefangen hat. Sie tat das zunaechst als harmlose Schwaermerei ab, bat mich um Verzeihung und sagte mir, sie liebte mich nach wie vor. In den daraufolgenden Wochen musste ich leider feststellen, dass mehr dahintersteckte und schliesslich gestand sie mir, dass sie in den anderen Mann verliebt sei, mit ihm zusammen sein wollte und mich nicht mehr liebte, unsere Beziehung sei schon seit laengerem in einer Krise gewesen... Ich bin aus allen Wolken gefallen und vor 2 Monaten in eine eigene Wohnung gezogen. Heute muss ich leider sagen, dass die Trennung endgueltig ist.
Unseren mittlerweile knapp acht Monate alten Sohn laesst sie mich problemlos sehen, wann ich moechte, an den Wochenenden kommt er auch oft ganz zu mir. Das Problem ist, dass ich - obwohl ich hier in Italien einige gute Freunde und Arbeitskollegen habe, die mir in dieser schwierigen Situation helfen - doch gerne wieder nach Deutschland zurueckkehren wuerde, denn dort sind meine Eltern, Geschwister, besten Freunde. Ich fuehle mich hier einfach nicht mehr wohl, bin damals nur wegen unserer Beziehung nach Italien umgezogen und habe in Deutschland ziemlich viel aufgegeben und merke gerade jetzt nach der Trennung, wie sehr mir die Heimat fehlt.
Was mich daran hindert ist einzig unser kleiner Sohn, den ich sehr liebe und nicht "im Stich lassen" moechte (der Neue von meiner Ex will von dem Kind wohl nichts wissen...). Ich denke, wenn ich wieder nach Deutschland ziehen wuerde, koennte ich meinen Sohn realistisch gesehen wohl alle vier-fuenf Wochen an den Wochenenden besuchen, dazu die Ferien und einige Feiertage mit ihm vebringen (es waeren 900 km Entfernung und mehr waere wohl finanziell und zeitlich nicht drin). Meine Befuerchtung ist aber, dass ich so jedes Mal wenn ich zu Besuch komme, ein Fremder fuer den Kleinen sein werde, gerade jetzt, wo er noch so klein ist. Ich habe Angst, dass sich so nie eine richtige Vater-Sohn-Beziehung aufbauen kann. Natuerlich versetzt mir auch der Gedanke, den Kleinen nicht richtig aufwachsen zu sehen, einen Stich ins Herz.
Ich wuerde mich ueber Kommentare und Ratschlaege von Vaetern freuen, die ihre Kinder ebenfalls nur sehr selten sehen. Kann man/ Wie kann man ein guter Vater trotz so einer grossen Entfernung sein? Ich hoffe, das kann mir bei der "Entscheidungsfindung" hilfreich sein.
Vielen Dank im Voraus.
Moin Martin,
viele Deiner Fragen wurden bereits ind >>>DIESEM<<< Unterforum beantwortet. Eine Frage von der Sorte "wie ist das denn so als Umgangsvater?" lässt sich nicht pauschal beantworten; jeder Fall ist unterschiedlich und einzigartig; die Erfahrungen damit ebenso. Deshalb kann Dir darauf auch niemand eine verbindliche Antwort geben, bevor Du selbst weisst, wie sich das für Dich anfühlt.
Nach einigen Stunden Lektüre solltest Du in der Lage sein, konkretere Fragen zu stellen, bei deren Beantwortung wir dann auch helfen können.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Martin,
wenn ich das hier lese:
der Neue von meiner Ex will von dem Kind wohl nichts wissen...
Hast du, alternativ zum Modell "Vater-Sohn-Beziehung auf grosse Entfernung" mal über die umgekehrte Lösung nachgedacht - d.h. es als alleinerziehender Vater zu versuchen? Je nachdem, wie die Situation zwischen deiner Ex und ihrem Neuen ist, lässt sich die Signorina vielleicht für eine "Mutter-Sohn-Beziehung auf grosse Entfernung" erwärmen ...
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo Martin
Bei diesem Satz
, dass meine Ex seit einigen Monaten, schon waehrend der Schwangerschaft, etwas mit einem anderen, 15 Jahre aelteren Mann angefangen hat.
frage ich mich bist du dir sicher das es dein Sohn ist und die Beziehung nicht schon ein paar Monate länger geht
Grüsse Roselladady
Heirate oder heirate nicht, egal du wirst es bereuen
Hallo Martin,
probier doch vielleicht mal erst alle 4 - 5 Wochen in Deine alte Heimat zu fahren
um zu prüfen ob es für Dich wirklich besser ist...
Gruss Mappi, der in der Nähe seines Kindes bleiben würde
Entmündigter Vater nach § 0815 dt.
Mutterbestimmungsrecht (MBR)
Zunaechst vielen Dank fuer Eure Antworten und Anregungen. Ich habe nun schon vieles in den anderen Beitraegen gelesen, was mir geholfen hat.
@Malachit: es waere fuer mich das Schoenste, das Sorgerecht fuer den Kleinen zu bekommen und ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Ich habe auch meine Ex darauf angesprochen, ob sie sich das vorstellen koennte, aber es waere fuer sie ausgeschlossen, dafuer haengt auch sie zu sehr an dem Kleinen (ob die Beziehung zu ihrem Neuen von Dauer / was wirklich Festes ist, mag ich nicht zu beurteilen). Ich habe mich auch bei einem Anwalt hier erkundigt, wie meine Chancen stehen wuerden, falls ich es darauf ankommen lassen moechte und vor Gericht gehe, aber er hat mir keine grossen Hoffnungen gemacht. Wir waren nicht verheiratet, und das Sorgerecht wuerde hier wohl der Mutter zugesprochen werden. Oder gibt es eine Moeglichkeit, solch eine Entscheidung vor einem deutschen Gericht beizufuehren ?
@Mappi: Ich werde jetzt tatsaechlich im August erst einmal fuer zehn Tage alleine nach Deutschland zu meiner Familie fahren. Es wird das erste Mal sein, dass ich so lange von meinem Sohn getrennt bin und ich will schauen, wie ich mich dabei fuehle. Und ich denke auch, dass ich dann erstmal oefters nach Hause fahren werde, um das "Heimweh" ein wenig einzudaemmen. Ich denke auch, es waere jetzt zu frueh, um eine endgueltige Entscheidung zu faellen - denn wenn ich jetzt hier meinen Job aufgebe und wieder nach Deutschland ziehe, wuerde das sicherlich unumkehrbar sein.
@Roselladady: ja, da kann ich zum Glueck sicher sein, dass der Kleine von mir ist
Martin