Ich hab keine Ahnung, ob ich hier richtig bin. Ich erzähl einfach mal unsere Geschichte.
Der Sohn (9 Jahre) meines Freundes hat beim Schulpsychologen ausgesagt, dass er an den Papa-Wochenenden von seinem Vater geschlagen und aufs übelste Beschimpft würde.
Meinem Freund wird jetzt jeder Kontakt untersagt - auch zu seiner 12-jährigen Tochter. Außerdem bekommt er vom Jugendamt die Auskunft, dass er warten solle, bis er kontaktiert wird.
Er ist jetzt völlig verzweifelt - was können wir tun????
Als Erklärung noch: Er hat 2 Kinder, ich hab 2 Kinder. Wir leben zusammen. Die Kinderwochenenden laufen gleich. Das heist, dass an den Wochenenden wo sein sohn bei uns war - insgesamt 6 Personen hier waren.
Er kann seinen Sohn also gar nicht schlagen, ohne dass es jemand mit bekommt.
Hilfe - was sollen wir nur tun?????????
Hallo anne_ma,
herzlich willkommen hier bei Vs.
Erst einmal bleiben einige Fragen offen. Warum und auf wessen Veranlassung war das Kind beim Schulpsychologen?
Dann bleibt offen ob dein Partner geschieden ist und ob das gemeinsame Sorgerecht vorliegt.
Dein Partner muss zu einem Anwalt für Familienrecht. Ich würde mich nicht vom JA in eine Warteposition drängen lassen.
Bei solch einer Aussage eines Kindes gehen allen natürlich erst einmal die Alarmglocken an. Bleibt offen, warum das Kind solche Äußerungen von sich gibt.
Läuft denn der Umgang harmonisch ab oder eher schwierig?
Ich weiss, viele Fragen.
Den einzigen Weg den ich zur Zeit aber sehe, ist der Weg zum Anwalt. Dein Partner wird allein keinerlei Auskünfte bekommen.
Unvorbereitet zum JA zu gehen halte ich auch für falsch. Die Damen und Herren dort haben nun die Aussage des Kindes und werden deinem Partner wahrscheinlich dementsprechend entgegen treten.
Also, Telefon und Termin vereinbaren.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo,
uiuiui harter Tobak.
Was sagt denn die 12jährige dazu?
Ich kenne mich da nicht aus, aber wenn das Kind das selber aussagt schlagen die Ämter natürlich Alarm.
Wenn ihr Euch zu unrecht beschuldigt fühlt, würde ich erstmal mit dem Jugendamt sprechen und auf erstmal betreuten Umgang bestehen. Damit der Kontakt zu Vater und Sohn nicht gestört wird indem die beiden sich auseinander leben.
Wie ist denn sonst das Verhältniss zwischen Euch, Deinen Kindern und den Kindern Deines LGs?
Kommt die große Tochter Deines LGs noch zu Euch?
Kannst Du Dir erkläre, warum der Junge sowas beim Schulpsychologen ausgesagt hat?
Liebe Grüße Taccina
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
Hallo Tina,
vielen Dank für deine Antwort. Ich will erst mal auf deine Fragen antworten:
--Erst einmal bleiben einige Fragen offen. Warum und auf wessen Veranlassung war das Kind beim Schulpsychologen?
Er geht auf eine Förderschule und macht momentan eine Probezeit in einer normalen 3. Klasse. Damit er vielleicht in Zukunft auf eine Normale Grundschule gehen kann. Ich nehme an, dass er in diesem Zusammenhang mit einem Schulpsychologen gesprochen hat.
--Dann bleibt offen ob dein Partner geschieden ist und ob das gemeinsame Sorgerecht vorliegt.
Mein Partner ist geschieden und es besteht gemeinsames Sorgerecht. Nur das Aufenthaltsbestimmungsrecht liegt bei der Mutter, da mein LG Amerikaner ist.
--Dein Partner muss zu einem Anwalt für Familienrecht. Ich würde mich nicht vom JA in eine Warteposition drängen lassen.
Er hat heute Nachmittag einen Termin beim Anwalt. Ich hoffe, dass wir danach etwas mehr wissen.
--Bei solch einer Aussage eines Kindes gehen allen natürlich erst einmal die Alarmglocken an. Bleibt offen, warum das Kind solche Äußerungen von sich gibt.
--Läuft denn der Umgang harmonisch ab oder eher schwierig?
Auf diese beiden Fragen möchte ich zusammen Antworten:
Der Umgang war eigentlich immer recht harmonisch. Probleme hat es nur gegeben, weil der Junge oft mal Lügt, um sich selbst besser da stehen zu lassen. Schiebt den anderen Kindern Schuld zu, wenn er was kaputt gemacht hat usw.
Ich hab das jedoch immer nicht so ernst genommen. Er ist eben ein Kind. Und noch dazu eines, das mit Krankheit (Schwerhörigkeit, Wasser im Ohr) geboren wurde und daraus in der Entwicklung verzögert ist.
Es hat natürlich auch immer wieder Streitigkeiten zwischen den Kindern gegeben. Was ich aber auch für normal halte.
Die Kinder haben sich aber alle 4 immer auf die Wochenenden gefreut und waren traurig, wenn die anderen beiden nicht da waren.
Und vielen Dank schon mal - wir sind momentan wirklich mit den Nerven am Ende und wissen nicht mehr weiter.
Hallo Taccina,
genau das würde uns ja auch interessieren. Was sagt seine Schwester? Nur momentan kommen wir an keines von den Kindern ran.
Die Mutter hat uns jedoch zugesagt am Wochenende mit uns zu reden. Es ist nur furchtbar einfach warten zu müssen.
Das Jugendamt blockt uns einfach ab. Wir müssen warten, bis sie auf uns zukommen.
Hallo anne_ma,
wenn ein Gespräch mit der Km stattfindet, solltet ihr das anschließend protokollieren, mit Datum und Uhrzeit versehen.
Was du vom Ablauf der Umgangstage beschreibst sehe ich auch als völlig normal. Wenn auch ein Kind gern mal die Schuld auf andere Kinder abwälzt, kann man das mit Gesprächen in den Griff bekommen. Dauert zwar bei Umgang etwas länger, da das tägliche Erleben fehlt aber wie sagt man so schön....steter Tropfen höhlt den Stein.
Berichte mal vom Anwaltsgespräch. Lasst den Kopf nicht hängen und geht in kein Gespräch unvorbereitet.
Wichtig ist, daß dein Partner beim Gespräch mit der Km sachlich bleibt. Keine Beleidigungen und kein Schimpfen über das Kind, weil diese Behauptung nun im Raume steht.
Dass der Umgang für beide Kinder auf Eis liegt, ist normal. Das JA schickt nicht das eine Kind zum Elternteil, wenn das andere sagt, es wird geschlagen.
Es wird viel geschimpft über JAs, teilweise zurecht. Bei einer Aussage eines Kindes über Schläge und Beschimpfungen ist aber das Überprüfen dieser Situation erst einmal richtig.
Zu oft wurde sich in anderen Fällen nicht gekümmert und am Ende wollte es niemand gewusst haben.
Ist eine ziemlich heikle Sache. Ich wünsche euch, daß sich das alles bald aufklärt.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo an Alle,
und erst mal danke, denen, die mir geantwortet haben.
Tja, das Gespräch mit der Mutter hat nicht stattgefunden. Sie will, dass er erst mal mit dem Jugendamt spricht. Der Termin beim Jugendamt ist am Dienstag.
Sie hat ihm dann noch erzählt, dass es wahrscheinlich nicht zu einer Verhandlung kommen wird. Anscheinend sind die Anschuldigungen doch nicht so schlimm. Ich muß aber sagen, dass ich darüber nicht erleichtert bin. Das heist ja dann, dass alles mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt wird und was ist dann, wenn er in ein paar Monaten wieder so etwas erzählt???
Ach ja, die Schwester des Jungen sagt, dass sie sich die meiste Zeit im Zimmer meines Sohnes, im oberen Stockwerk aufhalten würde - und somit nichts mitbekommen würde. Ist natürlich nicht wahr - die letzten 2 Wochenenden war sie die meiste Zeit im Esszimmer gesessen und hat an einer Geschichte geschrieben, die sie einer Freundin zu Weihnachten schenken will. Toll - aber da hab ich schon damit gerechnet. Sie will ihren Bruder schützen.
Jetzt warten wir halt mal, was am Dienstag dabei heraus kommt.
Wie ist das übrigens, kann ich bei dem Gespräch am Jugendamt dabei sein? Weis da jemand bescheid??
Hallo anne_ma,
Wie ist das übrigens, kann ich bei dem Gespräch am Jugendamt dabei sein? Weis da jemand bescheid??
Ich habe meinen Mann früher immer zum JA begleitet und bin auch mit reingegangen. Allerdings hat er das vorher beim JA angemeldet. Bei Krisengesprächen, und als solches würde ich euer Thema einschätzen, kam der Sachgebietsleiter zum Gespräch dazu, sodass wir zu viert dort saßen.
HTH
Gruß
eskima
@anne-ma,
habe dir ne PN geschickt.
caju
So - toll - gerade haben die vom Jugenamt den Termin abgesagt. Weil die zuständige Bearbeiterin krank ist.
Super !!!! 😛
hallo,
schade das der KV keine telefonate mit menschen führen will die ihm helfen wollen. 🙁
dann muss er wohl seine eigenen erfahrungen sammeln müssen
caju
🙁 So - heute ist jetzt der Termin beim Jugendamt. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.
@caju
trotzdem nochmals danke für deine Ratschläge, wir werden sie beherzigen.
lg - anne
Falls es jemanden interessiert noch eine kurze Rückmeldung von mir.
Der Termin Gestern ist super gelaufen. Wir sind total erleichtert.
Ganz kurz die Stichpunkte:
Das Jugendamt hat meinem Freund Rückhaltlos geglaubt.
Das Jugendamt ist der Meinung, dass der Juge Hilfe braucht - das Ganze ein Hilferuf von ihm war.
Wir werden heute Abend die Kinder wieder hier haben. Ich hab schon ein bischen Probleme damit, wie ich jetzt vor allem mit dem Jungen umgehen soll.
Vom Jugendamt wurde uns gesagt, wir sollten versuchen, so zu tun, als ob nichts wäre. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das schaffe.
Na, Glückwunsch das sich das doch so gelöst hat !
Für Abends: Vorsichtig mit gaaanz viel Freundlichkeit. Locker.
und das Thema nur ansprechen, wenn der Sohn es drauf anlegt.
Mit dem JA im Auge behalten, ob und wie ihm geholfen wird, dem JA alle Mithilfe anbieten.
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Nachdem ich auch eine Frage an Euch habe, schreibe ich mal einen kurzen Zwischenbericht.
Für die, die es interessiert.
Mein LG war mit der Mutter beim Jugendamt. Es ist jedoch nichts weiter dabei herausgekommen. Das Jugendamt hat jedoch versucht, die Mutter auch davon zu überzeugen, dass nicht vorgefallen ist. Die Mutter ist jedoch noch im Zweifel. Sagt aber gleichzeitig, dass sie es sich nicht vorstellen kann, da während der Ehezeit auch nie irgendwelche Gewalttätigkeiten von seitens meines LG gewesen wären. Ich denke, sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass der Junge so "lügt". "Lügt" in Anführungszeichen, weil ich mitlerweilen der Meinung bin, dass der Junge sich das so einredet, dass er es selbst glaubt.
Die beiden Kinder meines LG sind auch wieder regelmäßig bei uns. Im Grunde ist alles wie immer. Auch die Kinder sind wie immer. Einmal haben wir bis jetzt versucht die Kinder auf die ganze Sache anzusprechen. Aber sie blocken beide komplett ab und sagen gar nichts mehr. Das Jugendamt hat uns auch geraten, die Kinder nicht direkt anzusprechen.
Mir selbst fällt das sehr schwer. Weil oft der Junge zu mir kommt und kuscheln will - oder gerade wenn er mit seinem Vater kuschelt usw. Dann möchte ich ihn am liebsten anschreien, warum er seinem Vater das angetan hat. Der Junge ist wie immer. Tut (im positiven Sinn) alles, um die Aufmerksamkeit seines Vaters zu bekommen.
Jetzt aber mal zu meiner Frage:
Gestern hat mein Lebensgefährte eine Ladung vom Amtsgericht bekommen. Er wird in diesem Schreiben aufgefordert zu einer mündlichen Verhandlung über die elterliche Sorge zu erscheinen. Im ersten Moment sind wir davon ausgegangen, dass dies von der Mutter veranlaßt ist. Dann haben wir jedoch gesehen, dass als "Antragsgegner" die Mutter genannt wird. Irgendwie blicken wir nicht durch. Natürlich war mein LG schon bei seinem Anwalt. Der will jetzt versuchen herauszufinden, was da mit wem verhandelt werden soll. Und vor allem warum.....
Kann mir da jemand weiterhelfen???