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Doppelresidenzmodell, aber Mann möchte Tochter bei sich haben

 
(@usercharlie)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,
ich habe mich erst kürzlich angemeldet, weil ich auf der Suche nach Informationen FÜR das Doppelresidenzmodell bin und Argumente zur Unterstützung benötige.

Kurz zu meiner Geschichte:
Ich habe mich von meinem Mann getrennt, wir leben noch in einer gemeinsamen Wohnung (in getrennten Schlafzimmer, heißt ich im Wohnzimmer auf dem Gästebett). Für mich ist klar, dass es auf Dauer nur einen Auszug geben kann, das habe ich ihm auch immer wieder gesagt. Seine Antwort, wenn er schon mich verliert, möchte er nicht auch noch unsere Tochter (2,5) verlieren und sie soll bei ihm bleiben - ich könne sie aber "jederzeit" (heißt 2-3xWoche aus der Kinderkrippe abholen und bei ihm ins Bett bringen und einen Tag am Wochenende) sehen.
Ich habe immer betont, dass mir unsere Tochter am wichtigsten ist und ich finde, dass sie beide Eltern gleichberechtigt braucht (nicht einen für den Alltag und den anderen für die Ausflüge) und auch das Recht dazu hat. Meinen Vorschlag, wöchentlich zu wechseln (mit der Möglichkeit nach Absprache unsere Tochter aus zwischendurch zu sehen) hat er bisher immer mit dem Argument abgelehnt, ein Kind braucht ein zu Hause und ich will unsere Tochter zerreißen.

Seine Familie unterstützt ihn dabei, dass unsere Tochter darunter leiden wird und die Spätfolgen hätte ich dann zu verantworten bzw. ich könne ja gehen, aber L*gelöscht* bleibt bei ihm.

Wir nutzen bereits die Möglichkeit einer "Trennungsberatung", aber auch dort konnten meine Argumente ihn nicht bewegen, wenigstens über die Möglichkeit nachzudenken. Nächsten Mittwoch ist der nächste Termin und ich möchte es nochmal versuchen, auch weil ich eine andere Wohnung gefunden habe, aber nicht ausziehen werde, bevor wir uns nicht geeinigt haben, wie eine für alle Seiten faire Lösung für unsere Tochter aussehen soll.

Sorry, dass es etwas länger geworden ist ... ich wäre dankbar für Argumente oder/und Erfahrungen zum Doppelresidenzmodell, die unserer Tochter und mir helfen können, dass sie nicht einen Elternteil verlieren muss.

Viele Grüße
Tina


Anm. Admin: Bitte Foren-Regeln beachten (Nr. 2).

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 24.07.2006 15:10
(@haddock)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo, Usercharly,

schön dass du meinem Rat gefolgt bist, und einen eigenen Thread aufgemacht hast.

----------------------------------------------------------------------------Zitat Anfang

Mit der Suchfunktion nach den Begriffen 50/50, Wechselmodell und Doppelresidenzmodell suchen.

Du wirst eine Menge interessannten Lesestoff haben.

Auch die HP von Wera Fischer und die Publikationen von Ursula(?) Kodjoe sind geeignet gute Argumente für ein Wechselmodell zu untermauern und zu finden.

Gruß
Haddock
----------------------------------Zitat Ende

Hast du das schon mal gemacht?

Übrigens, um dir etwas Hoffnung zu machen: Ich war in der selben Situation, nur das ich seinerzeit den Part "Ein Kind braucht einen Lebensmittelpunkt" vertreten habe.
Ich habe mich eines Besseren belehren lassen, und bin nun überzeugter Verfechter des Doppelresidenzmodells.
Allerdings waren es nicht die Argumete meiner Ex, die waren eh etwas dünn, sondern das Lesen der Aufsätze von Wera Fischer und viele Gespräche.

Hier mal 2 spontane Argumentationshilfen für dich:

wichtiger als ein Ort ist für ein Kind, dass es beide Elternteile behält, und nicht eines in die Besuchsonkel(tanten-)schaft verliert!!!!
Kann dein Ex es Verantworten euerer Tochter eine gute Beziehung zu ihrer Mutter zu verbauen???
Das Zuhause eines Kindes ist da, wo seine geliebeten Eltern sind. Sind die Eltern keine Einheit mehr, ist das zu Hause keine Einheit mehr, sondern eben an 2 Orten!! Es orientiert sich nicht am immer gleichen Bettchen, sondern an den Bezugspersonen - in grauer Vorzeit sind wir Menschen schliesslich auch herumnomadisiert, und trotzdem hat es die Evolution oder wenn man so will der liebe Gott geschaft, dass wir die am höchsten entwickelten Lebewesen auf der erde sind (huch, so pathetisch kenn ich mich ja gar nicht  - sollte nur ein Bild sein, warum ein Seelenheil nicht an einem blöden Teppichmuster hängt)

Übrigens, bei einem 2,5 Jährigen Kind ist ein wöchentlicher Wechsel nicht ideal. Es ist einfach ein allzu unüberschaubarer Zeitraum für es! Es würde sich alle 7 Tagen verlassen vorkommen (dazu gibt es auch Aufsätze etc.). Kürzere Abstände wären besser.

Ich unterstreiche: Solange ihr keine Einigung geschlossen habt: ZIEH NICHT AUS. Auch wenn es Kraft kostet.

Schick mir mal deine e-mail-Addy (meine steht in irgendwelchen Profilen), dann schicke ich dir mal ein paar Zeit-Modelle und eine Zeitverwaltung in XLS.
Wenn du interessiert bist, kann ich dir auch eine Mustervereinbarung zum Doppelresidenzmodell mitschickn, die man natürlich an seine Bedürfnisse anpassen kann.

Gruß
haddock

AntwortZitat
Geschrieben : 24.07.2006 15:37
(@usercharlie)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Haddock und danke fürs mutmachen 😉

ich glaube, der Hauptgrund für seine Argumente ist letzte Strohhalm, an den er sich klammert, damit ich nicht ausziehe. es ist halt für ihn auch ein schwerer Prozess, alles zu verarbeiten und zu realisieren. Für mich, da ich mit der Beziehung abgeschlossen habe, ist es einfacher, da steht nur die eine Frage, wie finden wir die beste Lösung für unsere Tochter.

Meine Mailadresse habe ich Dir direkt zugeschickt.
Für Infos, Zeitplan und auch eine Vereinbarungsvorlage wäre ich Dir dankbar.

Ich könnte mir vorstellen, dass innerhalb der einwöchigen Zeit bei einem Elternteil der andere 2-3x pro Woche unsere Tochter abholt und bis zum Schlafengehen betreuen kann. Auch die Wochenenden könnte man tageweise wechseln.

Ich möche wirklich alles versuchen, um so eine Lösung für unsere Tochter zu erreichen - nur deshalb eine gescheiterte Beziehung fortführen, das kann ich eben auf Dauer nicht.

Ich danke Dir.
Viele Grüße
Tina

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.07.2006 17:33
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Tina,

eine recht gute Vorlage (die man natürlich noch an die persönlichen Gegebenheiten anpassen kann) findest Du beispielsweise unter

http://www.elternvereinbarungen.de/pdfs/Wechselmodell.pdf

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.07.2006 17:38