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Bisher hälftige Umgangsregelung - was passiert beim Umzug???

 
(@sanne)
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Hallo,

ich hatte schon ein paarmal geschrieben, dass ich mit meinem Ex eine hälftige Umgangsregelung habe. Das klappt recht gut seit anderhalb Jahren. Wir hatte auch mal eine "leichte" Verschiebung (die Große einen Tag mehr bei mir), weil es Probleme gab. Das war immer deutlich abgesprochen und zeitlich klar begrenzt! 🙂

Jetzt bin ich am Wochenende aus allen Wolken gefallen als die Mädels meinten, sie wollten nicht mit Papa zur neuen Freundin umziehen.... Ich habe ihn daraufhin angesprochen, ob er mir bitte mitteilen könnte, ob er Umzugspläne hätte und das mich die Mädels darauf gebracht hätten. Er meinte, dieses Jahr nicht mehr - man müsse abwarten. :exclam:

Was mich geschockt hat, dass dann unsere hälftige Regelung nicht mehr funktioniert (Kinder sind 7 und 12 Jahre) und ich garnicht begreifen kann, wie das weitergehen soll. Die Kinder waren ihm bisher immer unsagbar wichtig und er ist es auch für sie. Den Streit um eine Aufenthaltsbestimmungsrecht mag ich mir garnicht vorstellen. Wir sind doch beide unheimlich wichtig - wie soll das gehen?  ;(

Hat irgendwer eine Idee dazu?

Achso, Eckdaten  - wir wohnen bisher gemeinsam in einem Vorort von Mainz, haben beide 3 Zimmerwohnungen wegen der Kinder (halten es nicht gemeinsam in einem Zimmer aus), sind beide berufstätig mit 30 Stunden die Woche. Er kennt die Frau seit Sommer, sie hat zwei Kinder und ein Haus in Aschaffenburg (ca. 80 km entfernt). Er einen Dienstwagen, ich habe kein Auto. Er arbeitet in Wiesbaden, ich in Mainz.

Viele Grüße,
Sanne

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.10.2006 15:15
(@skorpion)
Nicht wegzudenken Registriert

Sollte er eure Vereinbarung aufkündigen, muß neu verhandelt werden - schlimmstenfalls vor Gericht. Dabei stehen seine Chancen etwas schlechter als deine, da er die Kinder aus ihrem sozialen Umfeld herausnehmen würde.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2006 15:22
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Sanne,

Hat irgendwer eine Idee dazu?

Es gibt auf vatersein.de eine recht eindeutige "Forumsmeinung" zu Trennungsmüttern, die einfach irgendwohin wegziehen - aber die gilt natürlich auch für Trennungsväter. Ich persönlich finde es jedenfalls toll, wenn Du und Dein Ex den Umgang und die Betreuung Eurer gemeinsamen Kinder bisher so locker und ohne irgendwelche starren 2-Wochen-Wochenende-Regelungen hinbekommen habt. Aber ich bin tatsächlich auch der Ansicht, dass man als Trennungs-Elternteil zumindest moralisch nicht ganz frei in der Wahl seines Wohnortes ist, bis die Kiddies "flügge" sind. Auch ich selbst hätte nach meiner Trennung die Möglichkeit gehabt, an oder in die Nähe des Wohnortes meiner neuen LG zu ziehen - faktisch ist sie aber in meine Gegend gezogen und wir haben uns in "Autobusweite" meiner Ex ein Haus gesucht, das die Kids problemlos erreichen können.

Nachdem Du nicht schreibst, dass die neue Freundin Deines Ex selbst Kinder hat (was eine eigenständige Besuchsproblematik für deren Vater zur Folge hätte), frag ich jetzt mal pragmatisch dagegen: Warum zieht die Freundin nicht nach Mainz oder Wiesbaden?

Grüssles
Martin

PS: Sollte das Ganze tatsächlich gerichtlich verhandelt werden, hätten die Wünsche Eurer Kinder ziemliches Gewicht; sie würden auf jeden Fall gehört werden. Es geht zudem nicht nur um "Papa oder Mama", sondern auch um Freunde, Verwandte, Schule, soziales Umfeld etc.

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2006 15:25
(@sanne)
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Hallo Skorpion,

bisher haben wir noch gar keine schriftlichen Vereinbarungen. Ich abe bisher auch noch garnicht so Angst, dass ich die Kinder verliere (ich vermute, es ist ihm schon klar, dass es ihnen nicht besonders gut geht, wenn sie das gewohnte Umfeld verlieren). Ich habe Angst, dass sie den engen Bezug zu ihrem Vater verlieren. Es würde sie zerreissen. Ich will aber auch nicht in Aschaffenburg leben.... Was solll ich da? Ich habe zwar kurz drüber nachgedacht, aber wenn er dann in zwei Jahren eine Freundin in Regensburg hat, ziehe ich dann nach Regensburg?

Grüße,
Sanne

PS: @ Martin: Bei ihr gibt es wohl keinen regelmässigen Kontakt zum Kindsvater - aber genau weiß ich es nicht. Naja, ihre Kinder wollen sicher auch nicht umziehen, sie hat dort Arbeit un dsoweit ich vom Hörensagen weiß ein Haus.... Deswegen habe ich auch meinen EX gebeten mir rechtzeitig Bescheid zu geben, weil ich das "Hörensagen" anstrenegend finde....

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.10.2006 15:29
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Sanne,

bisher haben wir noch gar keine schriftlichen Vereinbarungen.

Ohne eine solche Vereinbarung gäbe es sowieso keine Veranlassung, an den bestehenden Zuständen etwas zu ändern. Und wenn es eine solche Vereinbarung gäbe, stände sicher sinngemäss drin, dass beide Eltern sich verpflichten, bis zur Volljährigkeit der Kinder ihre Wohnorte so zu wählen, dass die Kinder das vereinbarte Modell auch leben können (was beispielsweise bedeuten müsste, dass sie von beiden aus ihre Schule erreichen können).

Und natürlich gibt es keine moralische oder rechtliche Verpflichtung, dem Vater der Kinder (bzw. seinem Liebesleben...) hinterherzuziehen.

Naja, ihre Kinder wollen sicher auch nicht umziehen, sie hat dort Arbeit un dsoweit ich vom Hörensagen weiß ein Haus.... Deswegen habe ich auch meinen EX gebeten mir rechtzeitig Bescheid zu geben, weil ich das "Hörensagen" anstrenegend finde....

Das ist ein Problem, das nicht Du lösen musst. In jedem Fall sollte es gute und ergiebige Gespräche zwischen Dir und Deinem Ex geben; notfalls unter Zuhilfenahme eines Mediators. Gemeinsames Sorgerecht und "einsame Entschlüsse" sollten sich eigentlich ausschliessen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

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Geschrieben : 09.10.2006 16:27
(@sanne)
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Hallo Martin,

ja, es war ja auch nur ein kurzer Gedanke - das ich nach Aschaffenburg ziehe - weil ich so gerne möchte, dass die Kinder weiter ihren Vater hälftig sehen können. Iss natürlich Quatsch. Was soll ich da? Schließlich ist er verantwortlich dafür, was es für Konsequenzen hat, wenn er wegziehen will.

Hmmm, bisher haben wir das auch immer gut hinbekommen. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass er schlecht allein sein kann. Deswegen wohl auch der Umzugsgedanke.  :exclam:

Werde mal versuchen mich wieder runterzufahren und hoffe, er ist jetzt etwas vorsichtiger mit Umzugsäusserungen.

Die Mediation ist eine ganz gut Idee - bisher klappt das miteinander reden noch ganz gut.  :redhead:

Danke und Grüße,
Sanne

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.10.2006 16:54
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Sanne,

Werde mal versuchen mich wieder runterzufahren und hoffe, er ist jetzt etwas vorsichtiger mit Umzugsäusserungen.

Es muss vor allem klar sein, dass keiner von Euch beiden - weder Du noch Dein Ex - hier irgendwelche Alleingänge startet.  Vielleicht kannst Du ihm im Gespräch klarmachen, dass Ihr beide (!) mit der Geburt Eurer Kinder eine Art "befristeten Vertrag" abgeschlossen habt, der zwar in keinem Gesetzbuch steht; der Euch beide aber moralisch verpflichtet, bis zur Volljährigkeit Eurer Kinder vor allem in ihrem Interesse zu handeln und eigene Interessen dahinter zurückzustellen.

Ob Dein Ex gut allein sein kann oder nicht, ist so ein persönliches Interesse. Und deswegen mit oder ohne Kinder 80 Kilometer weit wegziehen, wäre ein Verstoss dagegen, denn die Kinder würden unter beidem leiden.

Also: Wenn immer sich eine Alternative ergibt, sollte er sie wahrnehmen. Auch wenn diese im worst case "Wochenend-Beziehung" heissen würde. Oder eben: "Umzug der Freundin in seine Nähe". Wenn diese ein Haus in Aschaffenburg hat: Sowas kann man verkaufen oder für ein paar Jahre vermieten. Wie heisst es so schön: Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe...

Ich wünsch Euch gute Gespräche!
Martin

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Geschrieben : 09.10.2006 17:28
(@sanne)
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Hallo Martin,

es war nochmal sehr hilfreich für mich, dass du mir in Erinnerung gerufen hast, dass wir ja beide diese Verpflichtung bei der Geburt der Mädchen übernommen haben. Ich habe nur ein grenzenlos schlechtes Gewissen, weil ich die Trennung ausgesprochen habe und damit ja diese Verpflichtung auch verletzt habe.  :exclam: Deswegen habe ich auch ein ganz übles Gefühl dabei, wenn er jetzt wegen einer neuen Liebe wegzieht. Ich habe, dass Gefühl schuldig zu sein.
Aber er ist auch erwachsen und muss wohl genauso wie ich zu seinen Verpflichtungen stehen. Und mit den Konsequenzen leben.

Danke nochmal für die Antworten. Bin jetzt etwas ruhiger und werde nochmal in Ruhe mit meinem Exmann über die verschiedenen Möglichkeiten reden - sobald er aus dem Urlaub zurück ist.  😉

Viele Grüße,
Sanne

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.10.2006 13:40
(@schaufel293)
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Hallo,
erst mal Glückwunsch, dass es bei Euch bisher so problemlos funktioniert hat und Du Dir schon im vorau Gedanken über künftige Probleme machst.
Da ihr wohl noch gut miteinander könnt, wie wäre es, die Regelungen auch schriftlich abzufassen, geht halt beide zu einer Beratungsstelle, etwa Erziehungsberatungsstelle.
Streit ist immer schlecht für die Kinder, wegen der Trennung solltest Du kein schlechts Gewissen haben, Partnerschaft kann enden, Elternschaft nicht !

AntwortZitat
Geschrieben : 11.10.2006 13:47
(@brille007)
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Hallo Sanne,

Ich habe nur ein grenzenlos schlechtes Gewissen, weil ich die Trennung ausgesprochen habe und damit ja diese Verpflichtung auch verletzt habe.  :exclam: Deswegen habe ich auch ein ganz übles Gefühl dabei, wenn er jetzt wegen einer neuen Liebe wegzieht. Ich habe, dass Gefühl schuldig zu sein.

Das ist menschlich verständlich; die meisten Menschen, die heute selbst mit Trennung und Scheidung konfrontiert werden, sind noch mit dem "Verschuldensprinzip" aufgewachsen, das erst 1977 abgeschafft wurde. Damals war das Leben leicht: Man hat einem der Partner die Schuld am Scheitern der Ehe zugewiesen und ihn entsprechend behandelt: Der/die Schuldige bekam beispielsweise keinen Unterhalt oder/und bestenfalls minimalen Umgang mit den Kindern. Das steckt auch heute noch in vielen Köpfen: Wer Schuld hat, muss bestraft werden.

Tatsächlich haben am Scheitern einer Ehe aber praktisch immer beide Schuld. Das schlichte "Mein Mann/meine Frau ist fremdgegangen" blendet komplett aus, dass es dafür einen Grund gab. Keine Zuwendung und Nähe zuhause beispielsweise. Keine Kommunikation über Wünsche und Bedürfnisse - whatever. Und plötzlich ist das "böse Fremdgehen" eben keine einfache Ursache für etwas mehr, sondern die Folge von etwas. Gleiches gilt für viele andere Trennungsgründe - in allen Fällen haben die beiden Ehepartner es eben versemmelt, die Augen aufzumachen und gegenzusteuern. Ich behaupte jedenfalls: Es gibt keine Trennungen mit einem Alleinschuldigen. Also krieg das aus dem Kopf!

Zudem ist es ja nicht unmöglich, den von mir erwähnten "Vertrag" in Sachen Kinder auch nach einer Scheidung weiter zu erfüllen. Es ist nur ein bisschen aufwendiger, hat etwas von einem "Tele-Arbeitsplatz", weil man nicht mehr ständig präsent ist. Und da - erst da - kann man von Schuld reden: Dann nämlich, wenn einer der Ex-Partner glaubt, er könne die Kinder für seine Interessen benutzen oder ihnen den anderen Elternteil entfremden. Wer das tut, macht sich tatsächlich schuldig: An den Kindern, die für die Unfähigkeit ihrer Eltern, ein Paar zu bleiben, ja nichts können. Auch wenn diese Schuld meist nicht juristisch, sondern nur moralisch zu beurteilen ist.

Deshalb nochmal: Setzt Euch zusammen und findet gute Lösungen. Ihr beide (!) habt es verbockt - aber die Kinder müssen nicht drunter leiden.

Grüssles aus'm Wilden Süden
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.10.2006 14:38




(@sanne)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo,

danke nochmal für das Lob - ich bin auch wirklich sehr stolz, dass wir beide bisher unsere Regelung so gut hinbekommen. Das Gespräche möglich sind und wir auch meistens an einem Strang ziehen - in der Kita, der Schule und auch in der Verwandschaft.  :redhead:

Erziehungsberatung haben wir sehr gut Erfahrungen mit gemacht und werden wir bei einer solchen Gelegenheit sicher wieder nutzen. Dafür muss aber Klarheit herrschen und die fehlt ja noch zu Zeit. Aber das kriegen wir hoffentlich auch wieder in den Griff.

Danke auch für den Hinweis, dass Partnerschaft enden kann, Elternschaft nicht. Deswegen bringen wir ja auch die Disziplin auch, so "vernüftig" miteinander umzugehen. Verletzungen gibt es genug, aber die versuchen wir vor den Kindern aussen vor zu lassen. Ebenso im Bezug auf neue Partner (Ausnahmewochenenden etc.).

Ich bin hier sehr unsicher, wie weit ich in diesem Forum gehen kann mit meinen Äusserungen - bin mir der Brisanz und der Leserschaft durchaus bewusst. Ich fühle mich schuldig, weil ich verlassen habe (ohne neuen Partner im Rücken). Ich habe mich nicht fähig gefühlt habe, diese Partnerschaft weiter zu leben. Und der Artikel, in dem es darum ging, dass einige Männer manche Dinge erst sehr spät verstehen, hat mir manches trauriges Lächeln abgerungen.
Aber es geht um das JETZT und das werde ich nach wie vor mit meinem Exmann regeln können. Hoffe ich.

Viele Grüße,
Sanne

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.10.2006 15:02