Besuchsrecht nach B...
 
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Besuchsrecht nach Bedarf?

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(@Joanna)

Kurz einen Anriss über die Vorgeschichte:
Meine Tochter ist mittlerweile 3 Jahre alt - sie war nicht geplant und anno dazumal von meinem Ex (wir waren nie verheiratet) auch nicht wirklich erwünscht.
Es gab damals viele Diskussionen, ich hab ihm freigestellt, sich auch aus der Affaire ziehen zu können (ohne Zahlen, ohne Kontakt, ohne "Papa-sein") und nach langen Monaten des Streits und verlangens nach Abtreibung hat er sich dann dazu entschieden, doch Papa zu sein.
Seit diesem Moment hab ich das Gefühl, dass er mich permanent für meine Entscheidung, meine Tochter zu bekommen, bluten lässt.
Sie war noch nicht geboren, da gabs schon Diskussionen über Unterhalt (er phantasierte von Unterhalt nach Bedarf - wenn ich also Windeln bräuchte, dann würde er mir das Geld dafür geben.) Nachdem er die ersten 6 Monate nicht bezahlte, ich ihm wegen Unterschriften, Unterlagen und Geld permanent Briefe und e-mails schrieb und "bittsteller-Telefonate" ausführte, die nicht wirklich was brachten, habe ich das JA eingeschaltet. Relativ zügig klappte das dann auch und ich bekam auch endlich einige wichtige Unterlagen, damit mein Kind auch eine Staatsbürgerschaft hat (ich selbst bin keine Deutsche.) Er ist da in dem Sinne für alles Zeichnungsbefugt, da wir das gemeinsame Sorgerecht haben. (Direkt nach der Geburt, da ich ihm versprach, wenn er seine Pflichten übernimmt, möchte ich ihm auch seine Rechte sichern.)

Ich war nie eine Mutter, die ihr Kind dem Vater vorenthalten hat. Im Gegenteil. Als wir getrennt waren und ich weder Unterhalt noch Unterschriften (für Krankenversicherung, etc.) von ihm, fuhr ich trotzdem quer durch die Stadt um regelmässig Wochenenden bei ihm auf der Couch zu schlafen, damit er sein Baby sehen kann. (Ansich eine ziemliche verarsche - ich hatte kein Auto, er schon.)
Als die Kleine dann 1 Jahr alt war, bin ich sogar in seine Nähe gezogen (5 Min Fahrzeit), da er sie dann - laut eigener Aussage "öfter sehen" könne.
Als er begann, Unterhalt zu bezahlen, interessierte er sich nicht mehr wirklich für die Kleine. Ich hab dann aufgehört, zu ihm zu fahren, da ich es satt hatte, Freitags abends auf seinen Anruf zu warten, wann er endlich zu Hause sei, um dann loszugurken. Feste Vereinbarungen konnte er schwer einhalten. Er gehört zu den notorischen zu-spät-kommern und es ist nicht nur einmal passiert, dass ich mit meinem Baby im Arm in der Kälte hockte, weil der Herr sich wieder verspätete.

Ich gab ihm aber zu verstehen, dass er die Kleine trotzdem gerne sehen kann - mir aber diesbezüglich früh genug Zeiten nennen soll.
Das hat er dann auch gemacht - aber er wollte sie nicht alleine nehmen. Gut, kann ich soweit ncoh verstehen - sie war damals 6 Monate und vl. hatte er da Angst.
Und so trafen wir uns dann mal hier zum Mittagessen, mal dort zum Kaffee-trinken. Dazwischen vergingen dann auch gern mal 6-8 Wochen, ehe er sich wieder meldete oder erreichbar war.

Als meine Kleine 1,5 Jahre alt war, hab ich ihm eine Regelmässigkeit vorgeschlagen. Er sagte zu, das würde ihm entgegenkommen. Wir beide hatten zu dem Zeitpunkt schon neue Partner. Seine Partnerin erklärte mir, dass er aber nicht mehr als 3 h im Monat schaffen würde, denn er habe eine Form von Erwachsenen-ADS (eine Laiendiagnose - die nie von einem Arzt bestätigt wurde.)
Gut, ich liess mich darauf ein - und so bekam er jeden 3, Sonntag im Monat von 15 Uhr bis 18 Uhr (er kam häufig zu spät!) ein waches, sattes und sauberes Kind mit.
Die Kleine hatte sichtlich Spass. Aber nach einiger Zeit fing er wieder an zu diskutieren und Sonntage abzusagen. Er begann dann mit Aussagen wie "Ich melde mich wieder, wenn ich weiss wann ich sie nehmen kann." - und ward dann wochen nicht mehr gehört.
Also begann ich, die Zügel etwas härter zu ziehen und sagte ihm, dass er sie jeden 3. Sonntag sehen könne - und wenn er einen dieser Sonntage verpasst und keine Alternative dazu bietet (und zwar bei der Absage), dann würde er sie eben erst am nächten 3. Monats-sonntag sehen.
Dann funktionierte es wieder einige Zeit.

Die Kleine war dann etwas älter als 2, als ich vorschlug, zu veruschen, die Zeit zu strecken. Also ihnen mehr Zeit zu geben. Ich schlug vor, dass er sie um 10 Uhr holen solle und sie um 18 Uhr bringen soll.
Und so begann also eine Zeit, wo er sie an jedem 3. Sonntag im Monat um halb 11 (wie bereits erwähnt: notorischer zu-spät-kommer) und brachte sie mal um 17 Uhr, mal um 19:30 Uhr. Es gab zwar jedesmal einen Anpfiff und einmal - als ich ihn nicht erreichte - war ich kurz davor, die Polizei zu rufen, weil ich dachte, sie hätten einen Unfall gehabt - einen Anschiss von mir, aber geändert hat er die Situation nicht.

Meine Tochter war etwa 2 Jahre und 8 Monate, als ich Vorschlug, dass er sie Samstag & Sonntag nehmen könne, jedes 2. Wochenende. Das war unser beider Ziel.
Er war damit einverstanden - aber da er zu dieser Zeit umbaute, einigten wir uns auf einmal im Monat, Samstag und Sonntag, noch ohne Übernachtung. Das funktionierte einmal, dann wollte er sie gerne jedes 2. WE haben und zwar über nacht. Ich war recht baff - es kam mir aber gelegen, da ich gerade ein Haus gekauft hatte und dementsprechend die Kinderfreien Wochenende in den Umbau investieren konnte. Und so einigten wir uns darauf, dass er sie Freitag abend um 19 Uhr immer abhole und Sonntag abend um 18 Uhr wieder bringe.
Die ersten Male klappten. Es war wunderbar.
Dann fing es wieder an - meine Kleine freute sich immer auf ihn und wusste schon relativ genau, was passierte, wenn ich ihren Rucksack zusammenpackte. Ausserdem machte ich den Fehler und erzählte ihr davon. Und so stürmte sie schon runter und wir vertrieben uns die Zeit bis 19 Uhr, wo er eigentlich kommen sollte.
Da klingelte das Telefon. Er würde 19 Uhr nicht schaffen, er würde sich um eine halbe Stunde verspäten.

Es war warm - es war okay. Zwar geht mein Kind um 19 Uhr normalerweise ins Bett, aber so aufgedreht wie sie war - und Ausnahmen gibts ja auch.
Also spielten wir weiter im Garten. Es wurde 19:30 Uhr und keiner kam. 19:45 Uhr - immer noch keiner da. Ich versuchte ihn zu erreichen. Keiner ging ran. 20:00 Uhr.
Ich versuchte es nochmal, dann sagte ich zu meiner Kleinen, dass wir raufgehen und dass er wohl heute nicht mehr kommt. Sie weinte und war wirklich traurig.
Kaum war sie Bettfertig - es war 20:30 Uhr - da klingelts an der Tür.
Ich mach ungern vor meiner Tochter einen Anschiss, also hab ich alles runtergeschluckt, sie in eine Decke eingewickelt und dann durfte sie im Pyjama mit. Sie hat sich wirklich gefreut.

Sonntag kam ich um 17:30 Uhr vom Haus zurück - wer stand da vor meiner Tür? Er - mit Kind. "Ja wo bist du denn gewesen? Wir warten hier schon seit über einer halben Stunde."
Als ich ihm erklärte, dass er sie normalerweise bis 18 Uhr habe, stellte er sich unwissend (eine Taktik, die er gerne macht.)

Das nächste Vater-Wochenende lief noch bescheidener ab. Um 19 Uhr kam der Anruf, dass er es heute nicht schaffen würde - er würde sich melden, wann er sie morgen hole.
Ich stand schön blöd da - immerhin stehen wir Samstags meist um 7 auf um zum Haus zu fahren.
Ich wartete auf seinen Anruf - es kam natürlich (erwartungsgemäss - er ruft nie an, auch wenn er es verspricht) keiner und so schrieb ich ihm eine e-mail (erreichbar ist er per Handy dann auch nicht.), dass er sie um 8 Uhr holen solle.
Am nächsten Morgen bekam ich eine SMS - um 9 Uhr, dass er sie um 10 Uhr abholt. Ich hab ihn angerufen und ihm einen verbalen Arschtritt verpasst und ihm zu verstehen gegeben, dass er seinen Arsch aus dem Bett bewegen soll und seine Tochter jetzt abholt. Natürlich ist er gleich losgefahren und hat für einen Weg von 5 Minuten 45 Minuten gebraucht. Na klar - war Stau! (achtung sehr zynisch!)

Nach meinem Anschiss funktionierte es wieder und jetzt kommen wir in die Endphase des renovierens. Eine schöne Sache. Anfang August hat er ein Wochenende getauscht, da er mit seiner Partnerin an dem WE in Urlaub fahren wollte. War alles kein Thema - ich hab ein Ersatzwe vorgeschlagen (1. Sep-WE) - und er hat angenommen. Das WE darauf wäre reguläres Papa-WE und das kommende jetzt auch. Die Betonung liegt auf "wäre", denn so wie es aussieht, sieht meine Tochter ihren Vater erst wieder Mitte Oktober.
Denn der gute Herr meinte, da er sie Anfang September hatte, müsse er sie am regulären WE nicht mehr nehmen - ausserdem sei das ja sein Geburtstags-we und da wäre eine Party. (Davon hab ich dann am Donnerstag abend vor dem WE erfahren.) Das WE letzte Woche wollten sie nochmal in Urlaub und da dieser da noch nicht gebucht sei, wisse er nicht, ob er dieses WE jetzt (letztes Sept. WE) schon wieder da sei. Ich solle mal davon ausgehen, dass er am ersten Oktober-WE aus dem Urlaub zurückkäme.
Und ausserdem wolle er das mit der Besuchsregelung sowieso ganz anders haben, denn er habe ja (haltet euch fest bitte!) noch "ein anderes Leben" und könne nicht "immer" das Kind haben.

Gut - soweit versuchte ich ruhig zu bleiben. Ich bin ja jemand mit langem Geduldsfaden und weiss, dass man Papa-sein auch lernen muss. Immerhin hab ich seit 3 Jahren geduld.
Er erzählte mir mal von seiner Phantasie, wie das ablaufen solle:
"Besuchsrecht nach Bedarf" (ja, es darf herzlich gelacht werden!)
Wenn mein Freund und ich mal ein WE für uns haben wollen, dann sollen wir ihn anrufen und er schaut, ob er das einrichten kann, dass er die Kleine nimmt. Ausserdem möchte er die Besuche flexibel gestalten - das heisst, er würde mir immer Donnerstag abend sagen, ob er sie am Freitag abend (ihm wärs ja lieber Samstag 10 Uhr, damit er Freitag nochmal feiern gehen kann.) holen kann oder nicht.
Eine schöne Vorstellung für mich, Freitags dann zu organisieren, wie das WE gestaltet wird. Langfristige Pläne können wir damit auch nicht machen - und es kann durchaus mal vorkommen, dass er einige Wochen gar nicht kann.

Als ich ihm erklärte, dass Kinder konstante Zeiten brauchen und dass Regelmässigkeit da wichtig ist, erklärte er mir, dass das paperlapapp sei - denn sie würde sich schon dran gewöhnen.
Also erklärte ich ihm, dass er nicht nur ein Recht auf seine Tochter hat und seine Tochter ein Recht auf ihn, sondern ich auch noch ein Recht darauf habe, zu wissen, wann ich wie Planen kann und welches Wochenende Kindfrei ist und welches nicht.

Kein Durchkommen durch seinen Betonkopf.
Er kommt jetzt also Mitte Oktober wieder angetrabt - so wie es aussieht. Wird erklären, dass er sie ganz dolle vermisst hat und sie mitnehmen. Er erklärte mir ausserdem, dass er sich die Kinderwochenenden jetzt bis Ende Oktober eingetragen habe, aber sich weigert, da länger zu planen.

Gut - wer bis hierher gekommen ist: Tapfer! Danke!
Wer jetzt den Eindruck hat, dass wir hier von einem 16jährigen Matzke sprechen, der nichts besseres zu tun hat, als sich die Birne wegzusaufen und zu koksen - der irrt gewaltig.
Wir sprechen hier von einem 36jährigen Unternehmensberater mit Eigentumswohnungen.

So liebe Väter - jetzt seid ihr gefragt: Wie krieg ich in diesen Betonkopf rein, dass die Besuchsregelung nicht permanent von ihm geschubst werden kann - dass er verspätungen früher bescheid geben soll und dass er nicht so einfach, mir nichts dir nichts, Wochenenden unter den Tisch fallen lassen kann und auch nicht so einfach Donnerstag abend/Freitag mittag/abends das WE wegen einer anstehenden Party absagen kann?

Ich fühl mich wie der Spielball von ihm, an dem er seine Macht demonstrieren kann. Ich bin diejenige, die hüpfen muss, wenn er das anordnet. Wenn er kann, dann muss ich ja fast schon demütig dankbar sein dafür, dass er seine Zeit investiert. Wenn er nicht kann, muss ich auch anwesend sein - denn ich kann und werd meine Tochter nicht ihrem Schicksal überlassen.
Er beschenkt sie bis zum geht nicht mehr - jedes WE schleppt sie was neues ran. Ihr Zimmer (hier in der Wohnung) quellt über und wir haben kaum einen Platz darin. Ich wills auch nicht wegwerfen - ist ja von Papi - aber er will die Sachen auch nicht bei sich stehen haben, denn das Kinderzimmer sei zeitgleich auch sein Gästezimmer.
Naja Klamotten will er auch keine bei sich behalten von ihr - obwohl ich ihm immer wieder anbiete, mal ein Set dazulassen - nene muss alles eingepackt werden. Und wenn das Wetter wechselt, dann pack ich halt 5-6 Sets ein - je nachdem, was er alles mit ihr unternehmen will.

Was bitte kann ich machen?
Ich versuch meiner Tochter gegenüber so neutral wie möglich zu bleiben, was ihn betrifft. Aber wenn sie dann da steht und weint, weil er nicht kommt - dann könnt ich ihn verbal sowas von in den Dreck ziehen. (Ja klar - ich reiss mich zusammen und tipp das dann einfach in ein Forum ein 🙂 ) Es wird halt schwerer, neutral zu bleiben bei so einem Verhalten.

Meine letzte Instanz wäre das Jugendamt - aber irgendwie scheue ich mich davor.
Er weigert sich ja auch, das Besuchsrecht schriftlich vertraglich festzulegen. Denn dann hätte ich ja was in der Hand.

So - wer es bis hier her geschafft hat zu lesen: Danke sehr für die Aufmerksamkeit und eventuelle Ratschläge.

Viele Liebe Grüsse
Joanna

ps: Wenn die beiden zusammen sind, wirkt er glücklich und stolz. Ich hab manchmal das Gefühl, dass er mit dem Verhalten mir eins reinwürgen will.

Zitat
Geschrieben : 22.09.2009 19:50
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi Joanna,

ich glaube, mit Deinem PS liegst Du schon recht nah dran....

Möglichkeiten?
1. Du versuchst mit ihm eine letzte Klärung herbeizuführen und sagst ihm, sollte es dann nicht funktionieren, wird die gesamte: JA-Mediations-Anwalts-Gerichts-Maschinerie in Gang gesetzt, was nur Geld verbrennt, aber wohl nicht vermeidbar ist.

2. Du planst eure WE so wie Du es Dir vorstellst, wenn er Freitag anruft und nix ansteht, kann er das Kind haben, wenn ihr schon was vor habt, Pech gehabt. Wenn er eine flexible Regelung nach Gusto haben will, muss er damit leben, wenn es auch mal nicht klappt. Vielleicht hat das mehr Lerneffekt.

3. Wenn Du irgendwelche Aktionen ohne Kind veranstalten willst, dann fragst Du ihn und wenn er nicht kann oder will, hast Du einen Babysitter (Oma) in petto.

Ich habe das Problem in ähnlicher Variante, wenn auch aus anderen Gründen und stelle immer wieder fest, dass manchem Menschen mit der Einhaltung von Terminen und gewöhnlichen gesellschaftsfähigen Verhaltensweisen intellektuell überfordert sind.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:01
(@Joanna)

Danke für deine Antwort.

Also die einzige Betreuung, die ich hier oben fest habe, ist eine bezahlbare. Meine Eltern und Geschwister leben über 1000 km entfernt - da ist als nix mit "mal kurz einspringen". Dementsprechend überlegt man sich freilich zweimal, ob man wirklich 6-8 Euro die Stunde bezahlt, oder die Arbeit am Haus lieber eine Woche länger ruhen lässt.

Das schwierige ist - er will es genauso haben und wenn ich dann aber was vorhabe an dem WE und er sie haben möchte, dann wird er sauer und erklärt mir, ich würde ihm sein Kind vorenthalten. Als Strafe meldet er sich dann Wochenlang nicht mehr.

Er schiebt gerne seine Arbeit vor. Das geniale war mal - ich wollte mal auf eine Feier von einem Freund gehen. Hab ihn gebeten, ob er da nicht auf die Kleine schauen kann. Er meinte "nein, ich muss arbeiten!"
Ich hab als einen Babysitter bezahlt und bin zur Feier gefahren. Und wer stand da plötzlich vor mir? Genau! Er!
Ich war so sauer - und er wusste gar nicht warum ....  😡

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:06
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Huhu!

Naja, er merkt ja, dass er Dich in der Hand hat. Du kannst ihm vermutlich noch 100x auseinandernudeln, dass es auch für die Kleine wichtig ist, dass sie sich auf Termine einstellen kann. Und wenn er Flexibilität haben will, muss er eben auch mit den Folgen leben. Du musst - wenn Du nie weißt, wann er angeschneit kommt - nicht Deine Pläne fallen lassen, nur weil er meint, er habe Vorrang, wenn er Vorrang haben will.

So geht das nicht.

Ich hatte das auch eine ganze Weile so gemacht, dass ich immer erst abgewartet habe, ob Ex sein Kind sehen wollte und DANN geplant. Da er aber auch höchst unzuverlässig ist und auch mal gar nicht erschien, mal mit mal ohne Absage, habe ich begonnen, die Freizeit von mir und meinem Sohn so zu planen, wie es mir passt. Meldet er sich und es steht nichts an, dann ist es okay. Wenn aber die Zeit verplant ist, dann hat er Pech gehabt.

Es ist immer schwierig, eine Balance zu finden zwischen Flexibilität und Zugeständnissen ohne auf der anderen Seite deswegen verkackeiert und ausgenutzt zu werden.

Es ist ja auch verdammt bequem, das Kind immer dann bei Dir zu lassen, wenn er selbst tolle Freizeitpläne hat, bei denen das Kind "stören" würde und sie sich zu holen, wenn halt gerade nichts Besseres ansteht.

Aber so ein Rosinenpicken ist eben nicht drin. Und wenn er das nicht auf die sanfte Art und Weise lernen will, dann eben mit Schmerz.

Er kann es sich doch aussuchen!

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:11
(@Joanna)

Hm so langsam versteh ich das Prinzip. Nichts mehr fest planen lassen, sondern alles flexibel halten.

Also beispiel:
An einem WE hat jemand in seiner Familie Geburtstag. Diese Dinge will er selbstverständlich möglichst früh planen, damit er auch das WE 100 % sein Kind hat. Verstehe ich - aber es ist ein "Rosinen-picken" - wie du so schön sagst.
Alle anderen Wochenenden scheint er erst abzuwarten, bis er weiss, ob an diesem WE sich was besseres tut.

Um also auf seine Flexibilität einzugehen, müsste ich also sagen: "OK - Flexibel - aber wenn dann ALLES." Will heissen, dass auch die WE, an denen seine Familie Geburtstag hat, erst ab Donnerstag abend "erfragt" werden können - und wenn wir nichts vorhaben, dann kann er sie mitnehmen und wenn wir verplant sind, dann halt nicht. Ich denke, dass er das so recht schnell lernen wird - denn diese Familienfeste sind ihm sehr wichtig - da kann er sie ja so fein vorführen.

Also entweder ganz so (planen) oder ganz anders (flexibel) - aber nicht dei schönen Wochenenden planen und die nicht so tollen flexibel gestalten.

Wäre das denn rechtlich tragbar? Ich meine, ich könnte es ihm so verkaufen, dass wir die Wochenenden erst Donnerstag abend planen - wenn wir was vorhaben, hat er Pech gehabt - wenn nicht, dann kriegt er sie.

Du sagst das schon richtig - er pickt sich das passende raus. Und man selbst läuft ständig gegen eine Wand. Und das unter dem Deckmantel "ich muss arbeiten".

LG

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:17
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Nee, ich sage nicht, dass Du ihm jetzt per se seine Planung vermasseln sollst.

Wenn er Dir Bescheid sagt, am WE X möchte ich unser Kind haben, kein Thema. Wenn ihm aber Freitagabend spontan einfällt, dass ja Samstag um 11 Brunch bei Oma ist weil sie Geburtstag hat und ihr seid aber bspw. schon mit dem Kind übers WE verreist, dann hat er eben Pech gehabt.

Er ist Unternehmensberater, da kann er bei seinen Kunden auch nicht anrufen und sagen: Ich bin in 5 Minuten da!

Ihr könntet bspw. immer am Montag die Planung fürs kommende WE absprechen. Meldet er sich bis Montagabend nicht, gehst Du davon aus, dass das Kind am WE bei Dir bleibt. Oder ihr erstellt jedes letzte WE im Monat einen Plan für den kommenden Monat. Natürlich kann es mal passieren, dass sich spontan etwas ergibt, aber erst mal muss der Regelfall klappen. Du kannst ihm ja gern das Angebot machen, die Form der Vorplanung (1 Woche im Voraus verbindlich oder immer für den Monat) auszusuchen. Aber wenn es nicht auf der Basis funktioniert, dann muss eben zur Not doch die gerichtliche Keule raus mit ausgeurteilter Regelung.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:24
(@Joanna)

Nein bitte nicht falsch verstehen - ich will ihm nicht per se jedes Wochenende vermasseln.

Aber sein Ziel ist es, dass er sie an jedem Familiengeburtstagswochenende hat. Dabei wärs ihm egal, ob das mal an 2 hintereinanderfolgenden Wochenenden ist oder nicht.
Aber das ist schon alles - jedes andere Wochenende lässt er auf sich zukommen.

Das mit dem Planen Montag abend hab ich schon versucht. Klappt nicht.
Er meldet sich nicht und wenn ich ihn anrufe, geht er nicht ran oder ist nicht erreichbar. Selbst wenn ich ihm nachrichten auf seiner Mailbox hinterlasse, erklärt er mir danach, er habe die nicht gekriegt. Offenbar scheint wohl sein Handyanbieter den Kontakt zwischen uns zu boykottieren (*ironie*)

Er bringt dann zb. solche Dinger:
Wir vereinbaren einen Termin, Di 10 Uhr - zum reden.
Er sagt ab und verschiebt auf den nächsten Tag.
Ich schreib ihm abends eine e-mail, weil er am So abend  - als er den Gesprächstermin vereinbarte - erwähnte, er würde unsere Tochter gern in der Woche einmal aus dem Kiga holen und über nacht behalten und am nächsten Tag hinbringen. Also schreib ich ihm am Mo abend nach seiner Absage, dass er mir bitte sagen möchte, wann er denn die Kleine holen will - damit ich ihr dementsprechend Klamotten mitgebe. (ja ich steh auf tägliches unterwäsche wechseln ... bin da wohl recht konservativ 🙂 )
Am Dienstag nachmittag krieg ich dann von ihm eine Mail, dass der Tag ansich heute war. Dann kriegt er von mir eine Antwort, dass das nicht stimmt. Er beharrt drauf, dass der Tag für heute verabredet war. Ich kram in meinem Hirn und denk mir: Wenn er meint, dass der Tag zum Abholen heute war - warum war er bei KiGa-Schluss nicht da?
Er verschob den Termin Di nachmittag auf Mi. Dienstag abend erklärt er mir, dass er Mi morgen vl. schon in Urlaub fährt, er würde sich bis 22 Uhr melden.
Ich bin um 22:30 Uhr dann ins Bett - natürlich hat er sich nicht gemeldet. Am nächsten Tag war dann dementsprechend auch kein Gesprächstermin - war ja abzuwarten  - denn um 10 Uhr war keiner erreichbar. Naja wie das halt so ist - wir kennen das ja alle, wenn wir so spontan in Urlaub fahren. Das geht von jetzt auf gleich, mitten in der Woche. (achtung! nochmal ironie)

Er kann sie ja von mir aus auch an den Familiengeburtstagen haben. Aber was mir aufn Zeiger geht, ist halt, dass er sie dann an den Wochenenden nimmt, weils ihm grad in den Kram passt - aber alles andere nicht regelmässig haben will. Und da krieg ich halt einen Hals. Deshalb sag ich halt: Entweder flexibel oder planen. Ich hab ja auch nix dagegen, das monatlich zu planen - aber selbst dazu isser nicht fähig.

Ich mein, er hat seit Jahren ein und denselben Job  - und trotzdem tut er so, als könnt er jede Minute nach Quebec rekrutiert werden, um dort ein Unternehmen vor dem Bankrott zu retten.

Mein Freund arbeitet von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends (eigenes Unternehmen und Hausbau). Er kommt um 22 Uhr meist nach Hause - also richtig Beziehung haben wir nicht. Ich bin also die Woche über am rotieren, wie ich das alles wuppe mit Arbeit, Kind und Hausbau - und am Wochenende abhängig von einem Midlife-crisis-gebeutelten Mit30er.
Ich bin ja auch froh, wenn ich am Mi weiss: Freitag abend hab ich einen Abend, den ich entspannen kann und an dem ich mit meinem Freund mal im Kino eine Spätvorstellung anschauen kann.

Verstehst?

Und dann der Satz, dass er ja auch noch ein anderes Leben hat ... das is wie eine verbale Ohrfeige mitten ins Gesicht.

Alles Liebe und danke für deine Zeit - find deine Antworten sehr nett und helfen auch.

Joanna

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:37
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Joana,

zu den ganzen richtigen Worten von LBM noch ein bisschen Senf von mir.

Du machst eine ganze Menge richtig und die meisten Väter hier würden den Fussboden küssen, wenn sie mit einer Mutter wie dir zu tun hätten.
Evtl. ist das aber auch Teil des Problems.

Eigentlich ist er ja derjenige, der Rat bräuchte um zu erkennen, welches Geschenk du ihm machst, nur er ist eben nicht hier, sondern du und deswegen fragst du ja auch richtigerweise was du besser machen kannst.
Denn auf nichts Anderes haben wir hier Einfluss.

Da du schon so viel richtig machst, bleibt nicht viel, was man dir noch raten kann.

Eines fällt aber auf:

Du hast dem Vater euer Kind so sehr hinterher getragen, dass der darin schon nicht mehr das Geschenk, sondern nur noch die Einengung und Einschränkung sieht.

Das ist ein typischer Reflex. Alles was einem "nach geworfen" wird, ist nichts wert.

Das weißt du natürlich und würdest unter normalen Umständen auch sagen: Klei mi am Mors!"
Nur dein Dilemma ist natürlich, dass du das eurem Kind nicht antun willst.

Nur auf Dauer leidet es unter dem Hin und Her sicher mehr als, wenn er der Umgang, bis zur Etablierung einer funktionierenden Regel mal etwas seltener wäre.

Wie LBM schon sagte, gibt es dafür im wesentlichen 2 Wege:
A.) Feste Termine.
Bei Unpünktlichkeit verfällt der Termin.
oder
B.) Die große Freiheit:
Er meldet seinen Wunsch an und wenn der "Termin" noch frei ist, kann er ihn wahrnehmen.
Wenn nicht eben nicht.

Beides ist nicht schön, nur musst du von dem Hampelmann Image weg, dass du nur darauf darauf wartest, dass er an der Schnur zieht und du machst Kunststücke.

Ich denke, es ist wie im Diamantenhandel.
Wenn der Preis fällt, muss man das Angebot gezielt verknappen, um die Wertschätzung wieder zu erhöhen.

Als Unternehmensberater wird er das Prinzip kennen.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 20:50
(@anfree72)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Joana
Ich kenne diese Situation nur zu gut, nur das meine Kiinder schon größer sind. Ich bin meinen Exmann auch immer hinterhergelaufen mit dem Umgang habe ihm hinter her telefoniert ect. Das eine ist das man selbst nichts planen kann ohne Kinder, das andere das die Kinder tierisch Endtäuscht werden. Ich habe aufgehört damit, plane meine Zeit mit meinen Kindern, wenn er sie sehen will und sich meldet dann kann er sie wenn es mein Plan zulässt gerne holen. Er ist sich dem Problem bewusst griegt es aber irgentwie nicht auf die Reihe, es ist immer etwas anderes. Jetzt hat er wieder eine feste Beziehung und ein Haus gekauft sobalt der Umbau fertig ist..... mal sehen, wie gesagt ich verlass mich nicht mehr darauf mach auch den Kindern keine Hoffnung das er da ist wenn er es verspricht, rede ihn aber niemals schlecht. Sage ihr kennt ja Papa!

Sicherlich wäre es auch mal schön Kinderfrei zu haben. Wenn jetzt mal wirklich was Kinderfreies ansteht rufe ich ihn an  (war zwar erst 2 mal ) und wenigstens da hat er sie dann genommen.
Sicherlich ist es schwierig, Kleinkind und Hausbau, du wirst ihn aber nicht ändern .

LG Andrea

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 21:15
(@Joanna)

Hm ehrlich gesagt - würds nach mir persönlich gehen (nur nach mir und nichts anderem und es würde auch niemandem schaden) - dann hätt ich längst gesagt: Auf wiederschaun, gnä' Herr
Aber - und das ist die Schwierigkeit - hier gehts halt nicht nach mir persönlich und es geht auch nicht um mich.

Ich hab zeitweise auch schon Kontaktsperren verhängt - so ist es nicht. Dann baumelte Quasi meine Tochter als Karotte am Stock vor ihm - und wenn er sie haben und sehen wollte, musste ER sich melden.

Auf der einen Seite will er seine Freiheit, sein Leben leben. Auf der anderen Seite will er bei jedem Pups mitreden und mitentscheiden wollen. (KiGa zb. - auch so surreal der Kerl. Wir ziehen nach Niedersachsen und er hätt gern, dass sie in Hamburg in den Kindergarten geht, in seiner Nähe, damit  (ja jetzt hier festhalten bitte) "ich sie auch mal abholen kann" (orig. Zitat) Ich bin fast umgekippt, als er mir das erklärte - und danach mit ihm erstmal "Schlitten gefahren". Wie komm ich dazu täglich 30-60 Min (je nach Verkehrsaufkommen) one-way mein Kind in den KiGa zu kutschieren, damit er sie in den ganzen 3 Jahren vl. 1 mal abholen kann.

Ach es ist eigentlich wurscht - wie man es dreht und wendet - ich hab schon soviel ausprobiert - von Nachtragen bis Rar-halten - er hat bei allem was auszusetzen und nichts passt ihm.
Er sagt, dass er sich die Familie wünscht, die ich jetzt habe - mit Mann und Kind (also gut - er natürlich mit Frau und Kind). Ich war ihm schon immer zu unabhängig - er war damals der Meinung, dass wir heiraten müssten und ich meine Katzen abgeben muss, weil er ja eine Tierhaarallergie hat. Na dem hab ich was gehustet - ich heirate doch keinen Kerl, den ich 3 Monate kenne, nur weil ich von ihm schwanger bin. Und meine Katzen, die ich seit 6 Jahren habe, geb ich doch auch nicht her wegen ihm.

Er ist einfach noch zu stolz und wahrscheinlich auch noch zu verletzt. Immerhin hat er mir ein Scheitern vorhergesagt und auch gewünscht. Immerhin hab ich es gewagt - IHN (die Gute Partie) - abzuweisen und sogar zu verlassen.

Klar, es ist nicht so, dass ich nicht ohne Macken und Fehler bin. Aber ich bin halt ein Realist - relativ gnadenlos und manchmal recht zynisch. Er gehört eher zu den träumern - die sich was zusammenschustern und ständig abheben. (mich wundert das - als Unternehmensberater sollte man ja eigentlich Bodenfest sein. Ich selber bin Informatikerin - also geh ich logisch an die Sache ran. Ich träum nicht von der glorreichen Zukunft - mir ist klar, dass eine Beziehung, bei der es nach 2 Monaten schon wackelt - sicher keine Hochzeit verträgt.)

Man muss auch dazu sagen - um das vielleicht zu erklären: Sein eigener Vater war ein extremer Workaholic. Er war nie da und wenn er da war, hat er gesagt, wo es langgeht und was gemacht wird. Und so hätte er es halt wahrscheinlich auch gern.
Und dann gerät er da ein eine wie mich, die ihm dann die Leviten runterliest und auch noch frank und frei erklärt: Alleinerziehend? Hart aber machbar! Dich heiraten? Garantiert nicht! Und wenn du nochmal so frech bist, dann werf ich mit meinen Katzen nach dir!

Ich lass es jetzt einfach. Ich hör einfach auf damit, was zu tun. Er ist jetzt am Zug. Ich werd einen Gesprächstermin mit einer Beratungsstelle organisieren (ist ja nicht so, dass wir nicht schon bei einer Mediatorin waren - damals gings um Unterhaltszahlungen - es hat 3 Sitzungen gedauert, bis er gepeilt hat, wofür jetzt effektiv die Unterhaltszahlungen sind und dass es keinen Sinn macht, den Unterhalt für unser Kind auf sein zweitkonto einzuzahlen.)

Wisst ihr - ich les ja immer nochmal über meine Beiträge drüber.
Und wenn ich das so lese, dann denk ich mir: Wie alt ist der Kerl gleich nochmal? Und der hat wirklich studiert und berät Unternehmen?

Viele liebe Grüsse und vielen Dank.
Joanna

AntwortZitat
Geschrieben : 22.09.2009 22:08




(@Joanna)

So, heut ist der 24. und dieses WE wäre eigentlich wieder Papa-WE. Meine Kleine fragt nach ihm und ich kann ihr nur sagen, dass ich nichts weiss.

Ich weiss noch nichtmal, ob er denn schon wieder aus dem Urlaub zurück ist oder nicht.

Ich hab mir das mit der "Flexibilität" nochmal durch den Kopf gehen lassen, und bin zum Schluss gekommen, dass ich diese Form gar nicht kann. Ich bin nicht der grosse spontane Mensch. Ich möchte lieber wissen, wann welches WE für ihn und welches WE für mich ist.

Ausserdem bekäme ich ein schlechtes Gewissen, wenn er anrufen würde und sein Kind sehen will und ich ihm dann absagen muss, weil wir schon was anderes vor haben. Zumal ich ja auch zugebe, dass ich ein kindfreies Wochenende ja genauso geniesse, wie hoffentlich meine Tochter ein Papa-WE.

Es bleibt auf jedenfall spannend, wie es da dann weitergehen wird.

Ich hab ja schon ein schlechtes Gewissen euch gegenüber. Da schreiben hier drin soviele gebeutelte Männer darüber, dass ihre Ex-en ihnen die Kinder über Jahre und Jahrzehnte vorenthalten wollen - und ich beschwer mich darüber, dass mein Ex sein Kind nur sehen will, wenn er grad lustig is danach.

Ich halt euch auf dem laufenden, falls sich da noch was tut und natürlich wenns euch interessiert.

Liebe Grüsse

AntwortZitat
Geschrieben : 24.09.2009 17:02
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Joanne,

Ich möchte lieber wissen, wann welches WE für ihn und welches WE für mich ist.

Du hast leider keine Chance, das durch zu setzen.

Noch weniger, als ein Vater sich gegen Umgangs boykottierende Mutter durchsetzen kann, kannst du ihn zwingen, den Umgang wahr zu nehmen.
Und zu ganz bestimmten Zeiten und auch noch verlässlich schon mal gar nicht.

Selbst wenn es da irgendein Druckmittel gäbe, kannst du niemals sicher sein, dass er pünktlich ist.
Du wirst also immer irgendeinen Plan B haben müssen, für den Fall, dass er nicht kommt.

Diese Varianten, die wir dir aufgezeigt haben, sind daher nicht als Optionen zu verstehen, von denen du dir diejenige aussuchen kannst, die dir am besten gefällt sondern eher als Verhandlungspositionen zu verstehen.

Das Problem ist einfach: Du willst etwas und er will etwas anderes.
Dieser Dissens lässt sich nicht mit Zwang lösen.

Einen funktionierenden Kompromiss zu finden, ist dabei nicht leicht.

Du willst etwas von ihm, wofür du seine Mithilfe brauchst.
Dein Interesse ist dabei größer als seines.
Wenn du dann den Spielraum durch deine Vorauswahl einschränken willst, wird er erst recht mauern.

Du kannst ihm deine Vorstellung nicht aufzwingen, sondern du musst sie ihm "verkaufen"

Er wird wesentlicher eher bereit sein, eine Regelung/Verabredung einzuhalten, wenn er sie vorgeschlagen hat.
Oder das zumindest glaubt!  😉

Und das von uns vorgeschlagene Modell der absoluten Wahlfreiheit kommt seinen Vorstellungen vermutlich am nächsten.

Willst du diese Chance verstreichen lassen, nur weil sie dir weniger gefällt?

Vielleicht kannst du ihn, nachdem er sich an den Umgang gewöhnt hat, doch zu mehr Regelmäßigkeit überreden.

Es wäre zumindest einen Versuch wert.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.09.2009 17:39
(@Joanna)

Hallo Beppo,

das Skurile an der Sache ist ja:
Besuchsregelungen waren generell seine Idee. Egal ob es diese  Stundenregelung oder diese Tageregelung war - es war seine Idee oder die Idee seiner Freundin. Ich hab dann Tage vorgeschlagen, er hat seinen Senf dazu beigetragen - und das war es.

Erst durch die Umsetzung änderte er seine Meinung.

Als er sie beispielsweise 3 Stunden im Monat hatte, sehnte er sich (in seinen e-mails) nach mehr Zeit mit ihr. Also schlug ich dann irgendwann vor, mehr Stunden daraus zu machen.
Auch da kamen wieder e-mails, dass er sie so vermisst und dass er mehr Zeit möchte. Und so kam eben diese Regelung 1 mal im Monat, Samstag und Sonntag. Auf seinen Wunsch hin übernachtete sie bei ihm und es war auch sein Ziel, sie jedes 2. Wochenende bei sich zu haben.

Deshalb versteh ich diese Situation so überhaupt nicht mehr. Es war sein Wunsch, die Grundideen dazu kamen von ihm, stammen aus seinen e-mails.

Manchmal hab ich den Eindruck, dass er jetzt festgestellt hat, dass ein Wochenende mit einer 3jährigen eben doch anstrengender ist, als ein Wochenende, bei dem er morgens nach rauschenden Feiern ausschlafen kann, um sich Mittags mit einem Kaffee im Garten vor das Laptop zu hocken und sich Nachmittags nochmal ins Bett zu verkrümeln.

Und wie schon erwähnt, ich habe den Eindruck, dass er mir einen reinwürgen will. Sobald ich mich an eine situation gewöhnt habe und damit kalkuliere und rechne (und vielleicht den Fehler begehe, ihm das zu sagen.) schmeisst er wieder alles um.

Ich empfinde es als heuchelei, wenn er anfängt von "vermissen" und "lieben" zu reden, aber zeitgleich ihre Gefühle (die es ja nun auch sind) mit den Füssen zu treten, indem er sich einfach nicht mehr meldet oder abhaut oder alles wieder umschmeisst.

Er erklärte mir mal, dass er sie Freitags so schwer abholen könne, weil er nicht wisse, wann er mit der Arbeit aufhöre. Dass er gerne seine Mutter schicken würde, ich das aber sicher nicht zulassen würde.
Ich hab ihm gesagt, dass ich damit kein Problem hätte, wenn es denn nicht wirklich jedesmal seine Mutter wäre.
Ein paar Tage später - es war wie ein Deja-vu - erklärte er mir dasselbe nochmal. Und wieder betonte ich, dass es für mich okay wäre - denn seine Mutter (ok, ich mag sie nicht, aber ich muss nicht jeden mögen) ist immerhin ihre Oma und sie kennt sie und sie würde wahrscheinlich auch mit ihr mitgehen.

Es sind diese Widersprüche, die mich langsam zermürben. Die Aussagen, die er tätigt, die vielen "deja-vu's" die dabei entstehen.

Oder die Tatsache, dass er Besuchsregelungen nicht per E-mail oder Telefon klären will, sondern nur persönlich. Aber fürs persönliche Gespräch hat er keine Zeit.
So dann steh ich natürlich schön blöd da.

Wenn er nicht ihr Vater wäre, hätt ich ihn längst verabschiedet. Und es tut mir für meine Tochter so leid, einen derartigen Dödel als Vater zu haben. Der schenkt ihr zwar alles (und das teuerste), aber von ihm hat sie nichts.
Und fast schäme ich mich, mit so jemandem mal zusammengewesen zu sein.  :redhead:

Ich weiss, dass ich keine Chance habe, das durchzusetzen. Ich weiss, dass ich ihn nehmen muss, wie er ist und ich weiss auch, dass ich immer diejenige bin, die versuchen muss, alles, was er vergeigt, zu kompensieren und aufzufangen. Ich kann und werde mir bei ihm auch nie sicher sein können - weshalb es egal ist, welche Regelung man nimmt - ob seine "Wahlfreiheit" oder "Fest".
Er weiss, dass ich arbeitsbedingt und baubedingt abhängig bin von einer festen vereinbarung. Also will er genau das Gegenteil davon - nämlich etwas, was ich nicht bieten kann.
Wäre ich zb. für die Wahlfreiheit, dann wird er nach einigen Monaten nach einer festen Vereinbarung schreien. Aber auch nur so lange, wie sich der Wind wieder dreht.

Und da grätsche ich dazwischen: Das hier ist kein Wunschkonzert. Das ist seine Tochter und keine Puppe oder Pizza, die er bestellen und/oder aus dem Schrank holen kann, wenn er grad Lust hat.
Er wird sich fügen müssen - und es ist nicht so, dass ich ihm nicht entgegenkommen werde. Aber alles muss ich mir nicht gefallen lassen.

Viele Grüsse
Joanna

AntwortZitat
Geschrieben : 24.09.2009 17:54
(@frieda)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Joanna,

das ist ja wie bei mir! Und auch ich sehe momentan keine Chance auf eine verläßliche Regelung, obwohl wir beim JA vor drei Monaten eine erarbeitet haben. Auf dem Papier steht sie, und da kann sie stehen bis in alle Ewigkeit. Ach ja, wenn es ihm in den Kram paßt, holt er sie natürlich raus, um mir zu beweisen, daß ich mich nicht an die Regelung halte oder sonstiges.  Ansonsten vergißt er recht schnell, daß es sowas gibt.
Ich bin dazu übergegangen, meinen Plan zu machen und durchzuziehen, und wenn er von heute auf morgen was plant, schau ich, ob ich es möglich machen kann, wenn nicht, hat er eben Pech. Seitdem meldet er Termine langfristiger an, also ein kleiner Erfolg. Der Unterschied zu Deiner Geschichte ist offenbar nur der, daß "mein" KV offen zugibt, mir eins reinwürgen zu wollen mit seiner Querschießerei. Allerdings fehlt ihm auch einiges an sozialer und emotionaler Kompetenz.

Liebe Grüße

Frieda

Glaub nicht alles was Du denkst.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.09.2009 23:20
(@wertyha)
Rege dabei Registriert

Hallo Joana,

erstmal muss ich mal wieder LBM recht geben. So eine Km wünscht man sich!

JA denke ich ist sinnvoll, aber alles was du dort besprichst ist eigentlich nichts wert du kannst nur hoffen
das du in dem Gespräch deinem Ex auzeigen kannst wie weh es deinem Kind tut wenn es mal versetzt wird
und hoffen das er die Situation und die verantwortung gegenüber eurem Kind versteht!

AntwortZitat
Geschrieben : 02.10.2009 22:10
(@Joanna)

Ich hab ja ganz vergessen, zu erzählen, dass er sich gemeldet hat .....  :gunman:

Also ich schrieb ihm per e-mail am 10. September:

Die nächsten regulären Wochenenden für dieses Jahr wären dann:
26. + 27. September
10. + 11. Oktober
24. + 25. Oktober
7. + 8. November
21. + 22. November
5. + 6. Dezember
19. + 20 Dezember

Ansich habe ich nichts gegen Wochenend-tausch, solange er frühestmöglich besprochen wird - gerade momentan ist das mehr als wichtig. Wo ich aber definitiv empfindlich reagiere, ist es, Wochenenden einfach unter den Tisch fallen zu lassen.

Dass du sie unter der Woche mal nehmen willst (vom Kiga abholen, nachmittag verbringen, Nacht da verbringen und morgens wieder in den Kiga) ist eine schöne Sache und da sage ich natürlich - J. zuliebe - nicht nein.

So - ist ja ansich recht klar und deutlich formuliert ....

dachte ich!

dann kam am 28. September:

Bleibt es jetzt bei dem kommenden Wochenende für J. und mich (3 / 4.10.) ??? Du hattest in deiner letzten eMail ein wenig „ich weiß noch nicht – vielleicht überlegen wir es uns dann auch kurzfristig anders“ geklungen.

Also ich bin ja etwas perplex, und es kann ja gut sein, dass ich als Frau die Dinge anders lese, als der "klardenkende" Mann in meinem Falle.

Ende des Liedes war meine Antwort am 30. September:

nachdem du dich so verlässlich an deinem letzten Papawochenende (26. + 27.) gemeldet hast, um uns Bescheid zu geben, dass du NICHT kommen wirst (es war schon spannend, zu warten.) werden wir uns auf keinen Fall verlassen, dass das am kommenden Wochenende nochmal passiert.

Die Termine für die Wochenenden habe ich dir per Mail geschickt. Das sind die Wochenenden, für die ich dich eingetragen haben.

Ich gebe zu - augenblicklich habe ich keine Lust auf einen Kaffee mit dir alleine - da wir uns sowieso einig sind, die Dinge nur noch schriftlich zu regeln. (Da es zu gewissen Geschichten kommt. Um nochmal auf Di - Papatag (vor dem Urlaub) zu sprechen zu kommen: Das KANN gar nicht als Papa-Tag deklariert worden sein von uns - denn dann hättest du sie doch sicherlich aus dem KiGa abgeholt, oder?)

Es scheint wohl, als sei es uns nicht möglich, zu zweit eine Besuchsregelung auszuhandeln, von der wir beide profitieren und mit der wir beide Leben können.
Es gibt eine Familienhilfe, eine Schlichtungsstelle vom Jugendamt und diverse Vereine und Mediatoren, die sich mit derartigen Fällen wie dem unsrigen beschäftigen. Letztlich werden wir eine solche Stelle wohl oder übel kontaktieren müssen - da ich nicht denke, dass wir beide auf einen grünen Zweig kommen werden.
Allein die Basis: Ich will verlässlich planen können - du möchtest spontanität - ich habe mir den Kopf zermartert und kam zu keiner brauchbaren Lösung.

Da gäbe es bsp:
- Die vogelfreie Methode:
Du meldest dich - kommst einen Nachmittag wenn wir Zeit haben und gut. Du brauchst keine Ersatztage anbieten, wirst aber auch so nicht grossartig in die Planung mit einbezogen. Das Sehen ist von unseren Terminen abhängig.

- Die spontane Methode:
Wir planen unser Leben wie wir lustig sind - und wenn du dich meldest und wir da eventuell nichts geplant haben, dann kannst du sie übers Wochenende haben. Ein Ersatzwochenende brauchst du nicht zu stellen - es gibt keine Regelmässigkeit und das Sehen ist überwiegend von unseren Terminen abhängig.

- Die planbare Methode:
Planen 6 Monate voraus - wenn wir aber Urlaub planen etc. dann musst du dich fügen, sofern der Urlaub weiter als die nächsten 6 Monate liegen. Wir erwarten dann aber Ersatzwochenenden, die du stellst und du wirst für jeweils 6 Monate in unser Leben miteingeplant. Eine Regelmässigkeit muss aber da sein und an die Termine muss sich ansich gehalten werden und sie können nur begründet und in Ausnahmesituationen (und früh genug) verschoben werden.

- Die spontane planbare Methode:
Nur monatliche Planungen. Schlecht fürs Kind. Wir planen den Umgang für einen Monat. Alles was darüber hinausgeht planen wir ohne Rücksicht auf dich und du musst dann quasi die Wochenenden nehmen, die dann noch frei sind. Ersatzwochenenden werden da nicht erwartet. Kann auch vorkommen, dass grössere Pausen entstehen. Regelmässigkeit gibts hier nicht wirklich, da wir unser Leben weiter als 4 Wochen planen.

- Die regelmässige Methode:
Umgang wird vorausgeplant - feste Tage, feste Vereinbarungen (1 WE MUSS darin enthalten sein - die restlichen Tage können sich auch auf die Wochentage verteilen) Ersatzwochenenden und Ersatztage müssen gestellt werden.
Denk bei dieser Methode daran - solltest du J. unter der Woche nehmen wollen, so hat sie da Kindergarten. (dh. du wirst sie nach Niedersachsen in den KiGa bringen müssen und sie dort holen müssen.)
Wir planen dich mit ein - bzw. deine Tage und Wochenenden - und sollten wir mal verschieben, so bieten wir eine Alternative an.

Such dir eine Methode aus.

Des weiteren möchte ich eine Art Betreuungsvertrag zwischen uns aufsetzen - in dem zum einen die Zeiten und Tage enthalten sind - zum anderen der Betreuungsumfang!
Also im Prinzip Punkte wie: Wer holt sie ab/Wer darf sie abholen? Wer bringt sie/Wer darf sie bringen? Von wem darf sie betreut werden, falls du mal nicht da bist? Bis wann muss bescheid gegeben werden, falls aus einem Wochenende nichts wird (ausnahme sind natürlich spontane Krankheiten)? Wie ist die Feiertags- und Urlaubsregelung (Ferien - auch KiGas haben Ferien!)Solche Dinge halt. Schriftlich - damits da nicht wieder heisst "Du hast aber gesagt, dass ...." und wir uns gegenseitig der Falschen Aussage bezichtigen.

Weisst - ich hab mir in den letzten Jahren echt Mühe gegeben, was den Umgang betraf. Hab ihn langsam hochgeschraubt, damits bei dir nicht "auf einmal" losgeht und du nicht "plötzlich Papa" bist - sondern dich langsam einfühlen kannst.
So langsam - nach 3 Jahren Rücksichtsnahme - verlier ich halt wirklich die Energie, da weiter zu haken.

Wenn also von dir keine Vorschläge mehr kommen - und du selbst sagst, dass du die Papawochenenden bis Ende Oktober einhalten wirst - dann haben wir ab November keine Besuchsregelung mehr. Aber sei mir dann nicht böse, wenn ich dann unser Ding durchziehe - ohne dich zu berücksichtigen. Nach 3 Jahren Vorschlägen bin ich müde.
Und alles, was ich halt immer von dir zu hören bekam war: "Wir gehen immer nur nach deinen Ideen." (Ja wenn dich meine Ideen so nerven - dann schlag halt mal was vor und wart nicht, bis wir endlich mal einen Kaffee trinken können.)

So denn - das wars von mir zu dem Thema.

Man höre und staune - bis heute kam darauf - selbstverständlich  - keine Antwort oder Entscheidung.

Ja soweit der aktuelle Stand bei uns.

Liebe Grüsse
Joanna

AntwortZitat
Geschrieben : 06.10.2009 16:36
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Joanna,

angesichts Deiner vorstehenden, beinahe "behördlichen Vorgaben" an Deinen Ex mal ganz spontan zwischengefragt: Kann es sein, dass zumindest ein Teil der Besuchsproblematik darin begründet liegt, dass Du Deinem Ex das Gefühl gibst, sich einem engen Vorschriftenkorsett fügen (sprich: Immer nach Deiner Pfeife tanzen) zu müssen nach dem Motto "wenn Du so bist wie ich Dich haben will und tust, was ich Dir vorgebe, darfst Du auch mal mit meiner Barbie spielen."?

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Kommunikationsgrundsatz "Der Sinn einer Botschaft entsteht beim Empfänger". Nicht selten sehen wir hier im Forum gerade bei Umgangsproblemen eine Fortsetzung der Kommunikationsprobleme, die schon die Beziehung der Erwachsenen zum Scheitern brachte. Ständige Vorgaben, wann man als Mann sein Kind sehen darf und wann nicht, können da durchaus zu Trotzreaktion wie "die kann mich mal; was glaubt die eigentlich?" führen. Das ist zwar nicht unbedingt erwachsener und verantwortungsvoller als die vorgenannte Barbie-Kiste - aber auch nicht kindischer. Die Protagonisten schenken sich in solchen Fällen oft gegenseitig nichts.

Vater ist man nicht deshalb, weil man ein Spermium beigesteuert hat; Vater sein muss man(n) lernen. Vor allem dann, wenn die eigene Vaterschaft nicht geplant war. Dazu braucht es - unter anderem - den Respekt der Mutter sowie Zeit und Gelegenheit für diesen Lernprozess, der für einen Vater nicht mit der Schwangerschaft beginnt, sondern (frühestens) mit der Geburt. Dass zahlreiche Mütter der Ansicht sind, quasi instinktiv bereits vom ersten Lebenstag des Kindes an über sämtliches Wissen um Kindererziehung und -betreuung zu verfügen und dabei nie Fehler zu machen, macht das Ganze nicht einfacher.

Der Umstand, dass unverheiratete Mütter in Deutschland Alleinbesitzerinnen des Sorgerechts sind, ist jedenfalls ein unverdientes Geschenk, dessen Wurzeln im unrühmlichen Teil der deutschen Geschichte liegen und auf das sich niemand etwas einbilden muss; es steckt keine grössere Leistung dahinter als einen Rock zu tragen statt einer Hose. Deshalb sollte man auch nicht den Schluss des mütterlichen Allwissens daraus ziehen.

Nach Deiner Schilderung der herrschenden Zustände habt Ihr meines Erachtens kein Umgangs- und kein Zuverlässigkeits-, sondern ein Kommunikationsproblem, weil Ihr Euch nicht auf Augenhöhe begegnen könnt. DARAN solltet Ihr arbeiten. Eure Tochter braucht Euch nämlich BEIDE; ungeachtet Eurer Vergangenheit als Paar. Und dafür müsst Ihr erwachsen miteinander umgehen und nicht wie Kinder, die sich in der Sandkiste gegenseitig die Förmchen wegnehmen.

Ich kenne Euren "Fall" nur aus Deinen Erzählungen hier; die sind naturgemäss subjektiv gefärbt. Ich kann Dir aber (in Kenntnis der männlichen Psyche) fast ein blaues Wunder versprechen für den Fall, dass Ihr Euch beide wie Erwachsene zum Gespräch an einen Tisch setzt und Deine Sätze nicht mehr mit zweifelnd-vorwurfsvollen "wenn... dann..."-Sätzen beginnen, sondern mit einem ergebnisoffenen "Wir haben eine Tochter, und die braucht uns beide - wie stellst Du Dir vor, Dich hier verlässlich einzubringen?"

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.10.2009 18:50
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Joanna,

ich muss mich da Brille wieder mal anschließen.

Als ich deine Liste gelesen habe, dachte ich du wärest meine Ex.

Sie liest sich auch völlig anders, als das was du hier sonst anderen Leuten an durchaus vernünftigen Ratschlägen gibst.

Neben der eigentlichen Botschaft, die nur wenige Zeilen lang ist enthält dein Text eine sehr lange offene Rechnung, in der fast jeder Satz mit "Du Idiot" endet.

Ich gebe zu, dass ich auch dazu neige, meiner Ex solche Botschaften zu schicken.

Weg schmeißen, neu machen!

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.10.2009 19:10
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

@Beppo: Wenn ich das richtig verstehe, HAT er diese Mail schon.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 06.10.2009 19:22
(@bronze)
Registriert

Das macht den Rat nicht wertloser.

Kriegt nichts! Hat nur seine verfluchte Schuldigkeit getan!
(Friedrich der Große 1712 - 1786)

AntwortZitat
Geschrieben : 06.10.2009 19:23




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