Moin,
mit dem Umgang im Beisein und im Hause der Ex kommt Sie "zwanhaft" ihrem Kontrollverhalten
nach.
Du bist ja grundsätzlich ein Risiko als Vater im Auge der KM. Ihr Wunschdenken soll sie sich auf
ein buntes Blatt Papier malen und an die Klotüre hängen.
Von dir gibt es da nichts.
Sie will damit nur signalisieren, dass sie ja "grundsätzlich" dazu bereit ist, Dir Umgangskontakte
zu gewähren, aber nur in ihrem Beisein.
Genauso eine gequirlte Sch..... durfte ich mir kürzlich auch anhören, bzw. lesen. Fehlanzeige. Es
muss eine verbindliche Regelung her. Und das gestern.
Entscheiden ist, dass du ihr klar machst, dass sie mit dir nicht Schlitten fahren kann.
Gruß
Agent
Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25
Hallo Zusammen.
ich war lange nicht hier. Zuletzt vor 5 Jahren oder so. Jetzt, da sich ein Ende meines Trennungsdilemmas vor 15 Jahren
anbahnt, wollte ich mal ein Update geben. Die Kinder, zwei Jungen und drei Mädchen, sind heute 15 bis 24 Jahre alt und ich bin schon zweifacher Opa. Unsere zweitälteste Tochter ist im 2. Semester an der Uni. Sie ist vor zwei Jahren zu mir gezogen, hat Abi gemacht und ist dann im Herbst letzten Jahres schon wieder weg. Weit im Osten Deutschlands, aber so musste sie keine Wartesemester machen. Der älteste Sohn macht nächstes Jahr Abitur, die jüngste Tochter beginnt in ein paar Wochen eine kaufm. Ausbildung. Der Jüngste wohnt seit Anfang des Jahres bei mir und hat sich gut in die hiesige Schule und ins Vereinsleben integriert.
Über die ganzen Jahre habe ich mich stets um einen guten Kontakt zu den Kindern bemüht, wir hatten regelmässig
"Umgang", ganz klassisch, alle 14 Tage ein Wochenende und die halben Ferien. Habe aber auch, wenn der Ton von der Ex entsprechend war, auf Wunsch mal spontan die Betreuung für einen Abend oder ein Wochenende mehr übernommen.
Die Kinder und ich teilen viele schöne Erlebnisse von Ausflügen, Auslandsurlauben, Spieleabenden aber auch ganz normalem Alltag, zusammen Kochen, Zeit gemeinsam vor der Glotze verbringen oder jeder für sich.
Große Rechtsstreitigkeiten mit der Ex habe ich immer vermieden, das hätte letztlich immer nur den Kindern geschadet und ich habe viel Kreide gefressen deswegen und den Ball flach gehalten.
Es war nicht immer leicht für mich, vor allem finanziell. Fast 10 Jahre habe ich zu meinem 40h Vollzeitjob, ca. 50 bis 55.000 Euro Brutto im Jahr, mit Arbeitslosengeld 2 aufgestockt, früher Hartz IV, heute "Bürgergeld" um die Unterhaltstitel zu bedienen. Anfang 2021 bin ich wegen langsam steigenden Verdienstes aus dem Bezug gefallen. Weitere Kämpfe mit höheren Unterhaltsansprüchen sind mir erspart geblieben. Meine Ex hatte einen Anwalt, der noch fauler war als sie und konnte nicht mal VKH für sie durchsetzen. Sie hat auch die Titel verbummelt und so konnte man nicht mal die Situation damals und heute gegenüberstellen. Der Anwalt hat dann einfach Mindestunterhalt gefordert und ist damit krachend gescheitert. Das geht halt nicht, wenn schon ein Titel in der Welt ist und ich muss nicht dabei helfen, ihn zu korrigieren.
Meine Ex hat vor etwa 10 Jahren wieder geheiratet und ein 6. Kind mit dem Neuen zusammen bekommen. Das Mädchen ist jetzt 9 Jahre alt. Die Ehe ging vor 1,5 Jahren in die Brüche und der Ex ist ausgezogen. Von meinem Nachfolger weiß ich, das genau die gleiche Nummer abgelaufen ist wie damals. Sie hat immer mehr Geld ausgegeben, als reinkam. Maximaler finanzieller Schaden für ihn und eine Riesendelle von seelischem Schaden an den Kindern. Er ist jetzt auch kurz vor der Insolvenz, so wie ich früher.
In der Zwischenzeit habe ich Karriere gemacht, bin vom Programmierer zum Head of ERP aufgestiegen und verdiene heute sechstellig. Das habe ich auch gemacht, um den Kindern ein Vorbild zu sein. Die Zeit am Tropf des Jobcenters habe ich aber auch gebraucht, um mich mental und finanziell zu erholen. So lange ich vom JC Zuschüsse bekommen habe, hat sich niemand getraut, mir fiktives Einkommen anzurechnen. Das JC hat mal versucht, mich loszuwerden und mir aufgetragen, den Unterhalt neu berechnen zu lassen. Bin mit dem Schreiben vom Jobcenter zum Jugendamt, habe die Mutter mitgenommen und neu rechnen lassen. Ergebnis: 300 Euro Unterhalt mehr im Monat. Das JC habe ich gefragt, ob ich das unterschreiben darf, ohne Rücksprache hätte man mir das so auslegen können, das dies ja meine eigene Entscheidung sei und mir die Unterstützung verweigern. Die Ex wollte nicht auf die Rückmeldung vom Jobcenter warten und hat ein Klageverfahren vor dem Familiengericht losgetreten. Das ist dann nicht so gut für sie ausgegangen, wie ich schon oben geschrieben habe. Aber jetzt hatte ich auch Kosten für einen Rechtsanwalt. Da die Klage nicht rechtsanhängig geworden war, denn es war noch das vorgelagerte VKH Verfahren, wurde auch über meinen VKH Antrag nicht beschieden und musste meinen Rechtsanwalt selber zahlen. Das Geld habe ich mir dann vom JC erstritten. Man hat still und heimlich "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht" meinen Deckel bezahlt, weil man Angst hatte, einen Präzedenzfall zu schaffen.
Jetzt hat meine Ex sich in die Schweiz zu ihrem neuen Partner abgesetzt und die restlichen Kinder (16,18) einfach in Deutschland gelassen. In ihrem Haus, das aber quasi noch weitestgehend der Bank gehört. Das jüngste Kind landete bei dessen Vater, zwei der Kinder wohnen noch dort, werden aber nicht mehr betreut. Die Mutter ist nur sporadisch in Deutschland. Dann ist noch eine Familie in das Haus der Ex gezogen. Die Kinder müssen sich die Wohnung mit dieser Familie teilen, wie etwa Küche und Wohnzimmer. Es gibt keine richtige Abtrennung der Wohneinheiten. Man kann allenfalls die Zimmer abschließen. Gut, wenigstens sind die Leute nicht bedrohlich. Die Kinder kennen sie. Aber es sind auch nicht unbedingt die reinlichsten Menschen, man muß gut mit dem Geruch nach Schweiß, Kippen und zwei Tage alten Essensresten in der Küche leben.
Ich wohne ca. 30 Kilometer entfernt und regele erstmal alles von hier aus. Hier ist es für längere Aufenthalte doch beengt und der ÖVN zu weit vom Schuss in jede Richtung. Habe mit den Kindern eine 125 QM Meter Wohnung an einer für uns strategisch guten Lage besichtigt und letzte Woche eine Zusage für die Wohnung bekommen. Wir ziehen in ein paar Wochen dort ein und ich hoffe, das uns der Laden bei der Ex bis dahin nicht auseinander fliegt. So weit ich erfahren habe, gehen dort seit ein paar Wochen alle Lastschriften zurück einschl. Strom, Gas, Wasser und so weiter. Kann also nicht mehr lange dauern. Gibt auch viele Leute, die wissen wollen, wo meine Ex ist, weil sie vielen lokalen Händlern und Dienstleistern noch Geld schuldet. Außerdem noch der Krankenkasse und noch vielen weiteren Institutionen. Die Ex bezahlt einfach nichts mehr. Schulbücher, Klassenfahrten, Gebühren und so weiter, habe ich alles zusätzlich zum Unterhalt übernommen (auch, als ich noch nicht 6stellig verdiente). Kindesunterhalt wird auch völlig zweckentfremdet, kommt kaum was bei den Kindern an. Kleidung, sogar Essen habe ich zwischenzeitlich zusätzlich gekauft.
Glücklicherweise konnte ich die Kinder zwischenzeitlich in meiner Krankenkasse unterbringen, damit da nicht auch noch was anbrennt. Die waren zwischenzeitlich mal nicht versichert, bzw. nicht über die Eltern. Mit den älteren Kindern ist die Ex schon am Rande des Kontaktabbruchs (seitens der Kinder, weil z. B. auch keine Unterlagen für Bafög geliefert werden). Lange Rede, kurzer Sinn. In ein paar Wochen landen wir dann alle unter einem Dach und können diesen Schrecken dann endlich mit einem Ende abschließen. Die damals 16jährige war nach ihrem Umzug zu mir 15 Monate in therapeutischer Behandlung, hat das gut verarbeiten können. Der 15jährige steht auf der Wartliste, die zwei, die noch bei der Mutter wohnen, sind tough. Die haben auch Schaden genommen, aber die schaffen es vielleicht auch ohne therapeutische Hilfe.
Der größte Verlierer ist wohl die Halbschwester unserer Kids. Die verliert wirklich fast alles. Mit dem Vater stehe ich Kontakt. Für den weiteren Kontakt der Geschwister untereinander bringe ich mich ein. Das unsere Kinder den anderen Vater nicht mögen, macht die Sache nicht einfacher, aber es wird Lösungen geben.
Meine Geschichte ist sicher nicht alltäglich und zwischendurch war ich auch schon zweimal in der Reha, sonst wäre mir die Puste ausgegangen.
Aber vielleicht macht es anderen Mut, durchzuhalten. Es kann ein langer und steiniger Weg werden, aber es kann sich auch lohnen, an seinen Zielen festzuhalten und den Mut nicht sinken zu lassen. Jetzt bin ich 52 und habe die beste Zeit noch vor mir.
Selten in der Geschichte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken. (Winston Churchill)
He,
schön von dir zu hören, auch wenn die Situation derzeit ja nicht unbedingt leicht ist. )konnte ich ja im anderen Forum verfolgen 😉 )
Auch hier nochmal: Deine Kinder haben einen echt super Papa, der die Vollpfostin von Mutter ausgleicht. ich drück euch weiterhin die Daumen, dass ihr alles gut über die Bühne bringt, bevor der Laden hochgeht
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
