Moin,
Ich bin mir gerade in einer Sache sehr unsicher und würde gerne eure Meinungen hören. Passt fast gar nicht hier in's Forum, aber trotzdem:
Ich habe mich vor 1 1/2 Jahren ja von meiner noch-Frau getrennt, wir leben in der gleichen Kleinstadt und hatten die ganze Zeit guten Kontakt. Sie hatte dann auch zwei Versuche gestartet, eine neue Beziehung zu starten, was gehörig schief ging. Gestört hat mich das übrigens nicht, außer der Sorge, dass das evtl. für die Kinder nicht schön ist. Dann kam ja vor zwei Monaten ihr Zusammenbruch, vier Wochen stationärer Aufenthalt wegen massiven Depressionen, die ja unsere ganze gemeinsame Zeit belastet haben. Inzwischen ist sie in Therapie und nimmt entsprechende Medikamente, es geht ihr gut.
Zu gut? Ich habe den Verdacht, dass sie unsere Ehe wiederbeleben will, und ich will das nicht. Zu vieles ist passiert, was für mich die Trennung begründet. Die letzten Jahre unserer Ehe waren für mich nicht schön, zu oft war ich Opfer ihre Depression. Alleine der Gedanke daran, den ganz normalen Alltag wieder mit ihr zu teilen, löst Unbehagen bei mir aus, ich will es nicht. Und auch ich habe sicher Anteil an der Trennung, es gehören ja immer zwei dazu.
Nun fragt sie, ob wir alle zusammen im Sommer Urlaub machen wollen... Ich will ihr nun nicht zu viele Hoffnungen machen, denn für mich kommt es nicht in Frage, wieder in das alte Heim zurückzuziehen. Und ich bin mir nicht sicher, in wie weit ihr Verhalten auf die Psychopharmaka zurückzuführen ist. Eigentlich fühle ich mich in der jetzigen Situation sehr wohl, wir verstehen uns gut und den Kindern geht's gut dabei. Ich bin im Moment etwas ratlos.
Hallo,
Depressionen sind belastend und kompliziert. Ich kann nicht einschätzen wie sich das entwickelt bzw. was sie jetzt will und wie sie eine Antwort von Dir aufnimmt/interpretiert.
Ich würde einfach und klar schreiben, dass es Dich freut, dass es ihr besser geht und Du Dich freust, dass das Verhältnis bisher gut war und Du auch weiterhin ein gutes, am Kindswohl interessiertes Verhältnis haben möchtest. Allerdings kommt für Dich ein gemeinsamer Urlaub nicht in Frage.
Ich würde gar nicht begründen warum nicht, wenn die Frage doch kommt, dann würde ich antworten, dass die Trennung Dir gut getan hat und Du mit der momentanen Situation sehr zufrieden bist und das nicht ändern möchtest.
VG Susi
Huhu,
ich würde das Angebot freundlich aber bestimmt ablehnen mit dem Hinweis, dass ein gemeinsamer Urlaub den Kindern falsche Signale senden würde und du nicht möchtest, dass die Kinder sich Hoffnungen machen,die sich nicht erfüllen werden. Wenn du Glück hast, versteht sie den Wink mit dem Zaunpfahl und fühlt sich nicht zu sehr vor den Kopf gestoßen.
Lg
Sleepy
Sleepy
Moin Monty,
stimme den anderen zu. Auch ich würde solche Angebote strikt ablehnen. Gerade Urlaube sind immer ein Sonderfall (in dieser Zeit kommt es auch bei "normalen" Paaren gerne zu Reibereien, da man plötzlich 24 Stunden am Tag aufeinanderhängt). Bedenkt man dabei noch den trennungsbedingten Stress und den Vertrauensverlust der mit einer Trennung einhergeht, würde ich davon dringend abraten.
Sollte es dennoch zu einem gemeinsamen Urlaub kommen, solltest Du auch an entsprechende Verhütung denken, da nicht ausgeschlossen ist, dass durch weitere "Versöhnungsversuche" noch weitere Fakten geschaffen werden könnten... Gruß Ingo
Danke für eure Meinungen, das deckt sich mit meinen Einschätzungen. @Ingo: keine Sorge, ich war bei ihrer Sterilisation im OP dabei, da geht gar nichts mehr 🙂
Ich finde die Idee mit dem gemeinsamen Urlaub gut. Abseits des Alltagsstress lässt sich auch angenehmer mit der Trennungssituation umgehen und Trennungsnormalität leben. Das Gegenteil von im Streit ist in Harmonie trennen. Wir verstehen uns gut und unseren Kindern geht es dabei gut, finde ich einen idealen Ausgangspunkt dafür. Über die jeweiligen Motive würde ich Klarheit schaffen, um Missverständnis und Infolge ggf. falscher Hoffnung und Enttäuschung vorzubeugen. Eventuell schafft ja auch die Distanz auf die Vergangenheit und das Erleben einer anderen Gegenwart eine ganz neue letztendlich heute noch nicht abzusehende Zukunft.