Warum sind der Groß...
 
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Warum sind der Großteil der KM so?

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 Hubi
(@hubi)
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Beziehungen leben für meine Begriffe viel von Nähe (und ich meine nicht das Eine)
...
Ich denke, dass viele Beziehungen an der fehlenden Chemie scheitern

Was sind das genau in einer Beziehung?
- Nähe
- Chemie (Geruch)

Wie wichtig ist das? Warum ist es so wichtig? Woher kommt das?
Warum kann frau da nicht drauf verzichten?
Was wäre der Preis dafür?

Übersetz das mal bitte für einen Mann. Das Zeugs bzw. seine Wichtigkeit habe ich nie richtig kapiert.

Hubi

...wen kümmert es? Mich!
Ich lass mich als Mensch nicht auf die Funktion eines (Geld)Automaten reduzieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 15:04
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich glaube nicht, dass Frauen und Männer da so verschieden ticken. Soweit ich das von den Männern in meinem Umfeld weiß, geht denen das beim Absterben einer Beziehung nicht anders als Frauen.

Mit Nähe meine ich Nähe. Abends zusammen auf der Couch sitzen und kuscheln, sich umarmen, berühren, Streicheleinheiten (besonders für die Seele). Dass einfach die Chemie (Anziehungskraft ?) da ist, das zu WOLLEN. Überleg mal, wie viele Paare sich schon lange nicht mehr richtig geküsst haben, auch wenn sie vielleicht noch regelmäßig miteinander ins Bett gehen. Ich halte diese Form von Nähe und Küssen für viel intimer als $ex. Denn das drückt mehr Emotion als Lust aus. Und wenn diese emotionale (=subjektive) Ebene nicht mehr funktioniert, scheitern auch viele Beziehungen, weil man sich vielleicht nicht mehr verstanden, angenommen und geliebt fühlt. Der ideale Nährboden für Betrug, denn selbst wenn viele Menschen ohne $ex leben können, so können es die wenigsten ohne eine liebevolle Umarmung, Halt und Streicheleinheiten für die Seele. Ich denke, fehlt das in einer Beziehung, dann wird der dem es fehlt immer und immer wieder ausbrechen (seelisches Verhungern).

Da können dann noch so tolle Grundfeste bestehen.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 15:34
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

Was sind das genau in einer Beziehung?
- Nähe
- Chemie (Geruch)

in der Tierwelt spielt Geruch tatsächlich insofern eine Rolle, als die Mitglieder eines Rudels sich am Geruch erkennen. Das macht dann die "Chemie" dieses Verbundes aus. Im übertragenen Sinn gilt es auch für menschliche Familienverbünde - mit dem Unterschied, dass es nicht nur um olfaktorische Komponenten geht, sondern um eine Sozialisation namens "Wir-Gefühl".

Wie wichtig ist das? Warum ist es so wichtig? Woher kommt das?
Warum kann frau da nicht drauf verzichten?
Was wäre der Preis dafür?

das ist kein Privileg der Frauen. Es gibt allerdings noch immer Männer, die (siehe mein Posting #17) sinngemäss glauben "wenn alle so "riechen" wie ich, ist doch alles in Ordnung. Die leben dann eben im falschen Jahrhundert oder zumindest auf dem falschen Kontinent.

Wer heute ein Moped fahren oder anderen Leuten gegen Geld Tapeten an die Wände kleben möchte, muss eine Ausbildung machen und eine Prüfung ablegen. "Verheiratet sein" glaubt dagegen fast jeder Betroffene, schon irgendwie hinzukriegen und zu beherrschen - obwohl er es nie gelernt hat (zumindest nicht vor seiner ersten Ehe). Der Umstand, dass man in einem Haus oder einer Wohnung lebt, sich gemeinsam Kinder, Hausrat, Schulden und Autos anschafft und allnächtlich unter einer Bettdecke schläft, ist nur vordergründig "verbindend"; ebenso die Ansicht, weil man nun verheiratet sei, habe man eine Art Vertrag auf lebenslanges Glück und das Recht, vom jeweils anderen die Erfüllung von Bedürfnissen zu erwarten.

Pustekuchen: Auch Ehepaare bestehen aus genau den beiden Individuen, die sich geheiratet haben. Natürlich sollte idealerweise schon vor der Heirat ein Grundkonsens über zentrale Fragen bestehen; in Fragen wie "Kinder oder nicht?", "Religion oder nicht?", "hat Familie oder Karriere Priorität?", "welche Rolle spielt der $ex für uns?" etc. kann es kaum befriedigende Kompromisse geben; die müssen zuvor besprochen worden sein.

Die oben genannte "Chemie" und der gemeinsame "Geruch" muss immer wieder (eigentlich täglich) hergestellt werden; vor allem durch Kommunikation. Und zwar nicht (nur) übers Wetter, die Kinder, die Nachbarn, den Job, das Geld, sondern auch und vor allem über sich als Paar. Es ist NICHT überflüssig oder entbehrlich, sich auch nach der Hochzeit um den anderen zu kümmern und zu sorgen, ihm oder ihr zu sagen, was er/sie einem bedeutet, dass man ihn/sie liebt, sich Auszeiten zu nehmen, in denen man als Paar die Hauptrolle spielt, sich weiterhin zu pflegen und zu bemühen, für den anderen in jeder Hinsicht attraktiv zu bleiben. Gilt für Männlein wie Weiblein.

Und wenn das nicht hinhaut? Wenn wenigstens einer von beiden keine Lust (mehr) dazu hat? Nun, dann ist das eben so, und dann ist eine Trennung die sinnvollste Lösung.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 15:39
 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

Hmm, ich denke mal ein wenig über Eure Antworten zu "Nähe" und "Chemie" nach.
Danke erstmal für Mühen.

Was mir auffält, ist, egal ob wir uns im Thread
- "Warum sind der Großteil der KM so?" oder
- "Eure Nachbetrachtung Gesamtsicht Trennung/Scheidung"
aufhalten, wir landen immer bei den selben Punkten.

Das macht mir Hoffnung. Vielleicht landen wir mal bei dem EINEN Ansatz-Punkt. um den es dann wirklich geht. Bleiben wir dran.

Lustig, aber die Diskussionen hier reflektieren (sicher) doch die Art&Weise wider, wie das in unseren gescheiterten Partnerschaften praktiziert wurde. Ok, mit einigen Lernerfahrungen - meinetwegen - aber noch nicht revolutionär anders für meinen Geschmack.

Apropos "Lust"? Ist Humor nicht auch ein wichtiges Thema neben "Nähe" und "Chemie"? Wird meiner Meinung sehr unterschätzt. Fehlt mir eindeutig in den von mir besuchten Diskussionen in diesem Forum. Könnte man noch ausbauen. Auch in den Partnerschaften. Selbstkritischer Humor. Das wär es.

Hubi

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AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 16:30
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ja Hubi,

da gebe ich Dir Recht. Humor ist - so merkwürdig das klingen mag - auch ein ganz wichtiger Faktor in einer Beziehung. Es ist verdammt wichtig, miteinander und auch mal übereinander lachen zu können. Genauso, wie auch miteinander weinen zu können.

Man kann sich glücklich schätzen, wenn man so jemanden an seiner Seite hat.

LBM

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dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 16:33
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

wenn Du einen greifbaren "Ansatzpunkt" brauchst: Nimm doch einfach mal die Arbeitswelt. Wie oft wird Dein Chef sich Unpünktlichkeit gefallen lassen? Wie unmotiviert kannst Du dort morgens auftauchen? Wie unkollegial und egoistisch kannst Du dauerhaft mit Deinen Kollegen umgehen? Wenn ein bestimmtes Mass erreicht ist, wirst Du die Kündigung kriegen - oder vorher von Dir aus gehen. Eine Ehe funktioniert im Prinzip nicht anders.

Was das hier angeht:

Ist Humor nicht auch ein wichtiges Thema neben "Nähe" und "Chemie"? Wird meiner Meinung sehr unterschätzt.

empfehle ich Dir >>>DIESEN<<< sehr unamerikanischen und erfreulich klischeefreien Film. Einer der Sätze, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, lautet tatsächlich: "Wir lachen nicht mehr miteinander".

Ja, eine Ehe ist kein Zustand, sondern Arbeit und Bemühen um den anderen, jeden Tag.

Grüssles
Martin
(der jeden Tag eine Menge zu lachen hat)

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AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 16:47
 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

wenn Du einen greifbaren "Ansatzpunkt" brauchst: Nimm doch einfach mal die Arbeitswelt. Wie oft wird Dein Chef sich Unpünktlichkeit gefallen lassen? Wie unmotiviert kannst Du dort morgens auftauchen? Wie unkollegial und egoistisch kannst Du dauerhaft mit Deinen Kollegen umgehen? Wenn ein bestimmtes Mass erreicht ist, wirst Du die Kündigung kriegen - oder vorher von Dir aus gehen. Eine Ehe funktioniert im Prinzip nicht anders.

Mein Problem, Martin, waren in meiner Ehe nicht NUR
- Unpünktlichkeit
- fehlende Motivation
- Unkollegialität
- Egoismus
- mangelnde Solidarität
- falsch vorgebrachte Kritik

sondern noch TAUSEND andere Fehler meinerseits und unerfüllte Wünsche. Ich wusste, ich kann nicht alle erfüllen, aber ich kannte nicht mal die PRIORITÄT. Wenn ich mal etwas herauspickte und das Ergebnis stolz vorzeigen konnte, wurde es als UNWICHTIG abgetan.

Meiner Meinung nach wollte jemand nur von etwas ablenken. Aber was?

Was das hier angeht:empfehle ich Dir >>>DIESEN<<< sehr unamerikanischen und erfreulich klischeefreien Film. Einer der Sätze, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, lautet tatsächlich: "Wir lachen nicht mehr miteinander".

Martin, ich hab den Film gesehen - vor Jahren - vor meiner Scheidung. Ja, hat mir auch gut gefallen. Ich kann mich nicht so gut an Details - wie Du - erinnern.

Da haben wir es! Es geht um das Miteinander-Lachen. Nicht um Geld. Nicht um Windel-Wechseln. Nicht um Müll-Rausbringen. Nicht um Emanzipation. Nicht um Kommunikation. Nicht um Respekt. Nicht um Gewaltfreiheit - psychischer oder psychischer Natur.
Es geht um.
- Nähe
- Riechen
- Miteinander-Lachen

Meine persönliche Meinung? Auf die ersten beiden kann man EVENTUELL verzichten. Auf das letzte nicht. Ansonsten herrscht "Krieg".

Hubi

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Geschrieben : 11.12.2010 18:47
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

auch Du bist zu sehr beschäftigt mit der Suche nach einem Patentrezept für eine glückliche Ehe auf der einen Seite bzw. nach Schuld für das Scheitern Deiner Ehe andererseits.

Ersteres wirst Du nicht finden; zweiteres bringt Dich nicht weiter; zumindest nicht für eine Ehe, die bereits am Boden liegt. Du kannst nur ein paar Erkenntnisse für eine eventuelle neue Partnerschaft daraus ziehen: Welche Fehler Du selbst (!) in Zukunft nicht mehr machen willst.

Ansonsten gilt für die Zukunft schlicht: Neues Spiel, neues Glück. Keine Gewähr für irgendwas.

Grüssles
Martin

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Geschrieben : 11.12.2010 18:56
 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

auch Du bist zu sehr beschäftigt mit der Suche nach einem Patentrezept für eine glückliche Ehe auf der einen Seite bzw. nach Schuld für das Scheitern Deiner Ehe andererseits.

Martin, so sehr ich es mir auch wünsche, aber dem gilt nicht mein vordergründiges Streben.

Ich habe unter http://www.vatersein.de/Forum-topic-20887-start-msg229650.html#msg229650 erläutert, dass es mir um die Zukunft der Kinder - der nächsten Generation(en) - geht. Ich versuche, das, was uns geschieht, aus einer anderen Perspektive zu analysieren.

Ich halte die Art&Weise, wie wir mit "kleinen" Partnerschaftskonflikten umgehen, für symptomatisch bezüglich der Konflikte im Arbeitsalltag, zwischen Parteien, Nationen, Religionen, etc.

Was wir hier im "Kleinen" erfahren und lernen, kommt unseren eigenen Kindern zugute, um die kommenden Herausforderungen ihrer Zeit zu bewältigen. Keine Ahnung, wie ich darauf komme oder warum ich so "hoch" trabe. Mir egal. Ich tue es einfach. Eine innere Stimme befiehlt mir, es NICHT zu lassen.

Und - wer weiss, Martin - vielleicht kriege ich auf diese Art&Weise mein ureigenstes, persönliches Problem in den Griff. Wie auch immer. Ich bin offen für jede Lösung - solange wir - und das schliesst ein paar mehr Menschen als nur die in diesem Forum ein - uns auf IRGENDETWAS einigen können.

Geht es nicht darum in einer friedlichen Partnerschaft?

Hubi

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AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 19:29
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

Ich habe unter http://www.vatersein.de/Forum-topic-20887-start-msg229650.html#msg229650 erläutert, dass es mir um die Zukunft der Kinder - der nächsten Generation(en) - geht.

das ist ein durchaus ehrenvolles Anliegen - in der Theorie. In der Praxis werden diese nächsten Generationen - angefangen bei der unserer Kinder - ihre Probleme aber so lösen, wie sie selbst es für richtig halten. Ob das dann im Sinne von uns "alten Säcken" geschieht, wird sie nicht interessieren müssen. Und ehrlich: Wir haben das selbst doch genauso getan und andere (eigene) Lösungen für die Probleme unserer Zeit gesucht als unsere Väter, Grossväter und Urgrossväter.

Wir können unseren Kindern nur das Rüstzeug dafür mitgeben, Probleme gut und selbst zu lösen. Sie sind nicht verpflichtet, das auch in unserem Sinn zu tun. Warum willst Du Dir also den Kopf über etwas zerbrechen, auf das Du sowieso keinen Einfluss haben wirst?

Und - wer weiss, Martin - vielleicht kriege ich auf diese Art&Weise mein ureigenstes, persönliches Problem in den Griff. Wie auch immer. Ich bin offen für jede Lösung - solange wir - und das schliesst ein paar mehr Menschen als nur die in diesem Forum ein - uns auf IRGENDETWAS einigen können.

Geht es nicht darum in einer friedlichen Partnerschaft?

natürlich geht es darum (auch) in einer Partnerschaft, aber auch in jedem anderen sozialen Verbund, seien es Familie, Freunde, Kollegen, Vereinskameraden, Nachbarn oder sonstwer. Ich persönlich einige mich täglich mit anderen Menschen auf irgendwas; so selbstverständlich, dass es mir meist nicht einmal auffällt, und gelobt werden muss ich schon gar nicht dafür.

Aber das müssen ja keine von Dritten im Voraus festgeklopften Spielregeln sein, nach denen irgendwas zu funktionieren hat. Schon gar nicht für auf Emotionen gebaute Konstrukte wie eine Liebesbeziehung oder Ehe - was will man da im Voraus festlegen? Wer das versucht, kann gar nicht anders als auf dem Bauch zu landen.

Grüssles
Martin

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AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 19:49




 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

das ist ein durchaus ehrenvolles Anliegen - in der Theorie. In der Praxis werden diese nächsten Generationen - angefangen bei der unserer Kinder - ihre Probleme aber so lösen, wie sie selbst es für richtig halten.

Dann versuchen wir doch mal die Theorie in die Praxis umzuwandeln. Unsere Erfahrungen kommen denen zugute, die es später mal selbst probieren möchten.

Ob das dann im Sinne von uns "alten Säcken" geschieht, wird sie nicht interessieren müssen. Und ehrlich: Wir haben das selbst doch genauso getan und andere (eigene) Lösungen für die Probleme unserer Zeit gesucht als unsere Väter, Grossväter und Urgrossväter.

<Ironie-Modus ein>
Oh ja. Ehe und Kinder und Familie sieht verdammt INNOVATIV aus. Das hat ja noch keiner vorher probiert.
<Ironie-Modus aus>

So unabhängig von allem operierten wir auch nicht.

Wir können unseren Kindern nur das Rüstzeug dafür mitgeben, Probleme gut und selbst zu lösen. Sie sind nicht verpflichtet, das auch in unserem Sinn zu tun. Warum willst Du Dir also den Kopf über etwas zerbrechen, auf das Du sowieso keinen Einfluss haben wirst?

Ich stimme mit Dir überein. Zum Rüstzeug gehören Alternativen. Die will ich. Momentan sehe ich zu wenige (gute, zukunftsorientierte).

Ich persönlich einige mich täglich mit anderen Menschen auf irgendwas; so selbstverständlich, dass es mir meist nicht einmal auffällt,

Ich glaube einfach, dass Du unterschätzt, was auf unsere Kinder zukommt. Das wird eventuell heftiger, z.B. globaler, für sie als für Dich.

und gelobt werden muss ich schon gar nicht dafür.

Nehme ich wieder zurück. (Wer nicht will, hat schon.)

Aber das müssen ja keine von Dritten im Voraus festgeklopften Spielregeln sein, nach denen irgendwas zu funktionieren hat. Schon gar nicht für auf Emotionen gebaute Konstrukte wie eine Liebesbeziehung oder Ehe - was will man da im Voraus festlegen? Wer das versucht, kann gar nicht anders als auf dem Bauch zu landen.

Ich denke drüber nach.
Aber mir geht es nicht primär um Regeln, sondern um Einigung auf einen gemeinsamen Standpunkt - ein stabiles Fundament, auf dem sich der Rest aufbauen kann. Bisschen hochgestochen - gebe ich zu.

Hubi

...wen kümmert es? Mich!
Ich lass mich als Mensch nicht auf die Funktion eines (Geld)Automaten reduzieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 20:50
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

Aber mir geht es nicht primär um Regeln, sondern um Einigung auf einen gemeinsamen Standpunkt - ein stabiles Fundament, auf dem sich der Rest aufbauen kann.

wo steht und wer sagt, dass es eine solche Einigung und einen solchen gemeinsamen Standpunkt überhaupt geben muss? KANN es einen solchen in unserer multi-optionalen, globalen Gesellschaft überhaupt geben - oder lebt diese nicht gerade von der Vielfalt gleichrangiger Standpunkte?

Ich finde Deine Forderung absolutistisch; es gibt nun einmal keine allgemeinverbindlichen Wahrheiten. Auch wenn bestimmte Gruppierungen (Islamisten, katholische Kirche et al.) genau das immer wieder behaupten - nicht ohne den Hinweis, den letztgültig richtigen Standpunkt zufällig bereits gefunden zu haben. Gleiches gilt für Partnerschaft und Ehe: Auch hier gibt es genau und nur die "Standpunkte", auf die zwei Menschen sich einvernehmlich einigen - ohne verpflichtet zu sein, sich ein Leben lang daran zu halten. Das ist der "Preis" der Freiheit.

Was unsere Kinder angeht: Die Welt dreht sich weiter, WEIL Kinder andere Wege gehen als ihre Eltern. Alles andere wäre Stillstand - und die Wiederholung der immer gleichen Fehler. Vermutlich würden wir dann noch immer in irgendwelchen Höhlen sitzen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 21:47
(@kruemel2)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Mateusz74,
manchmal habe ich das Gefühl daß manche Paar so angestrengt nach der heilen Welt suchen, das sie die Vorzeichen einfach komplett ausblenden. Der Wunsch Hochzeit, Kind, Mama, Papa eben das "normale" scheint oftmals deutlich höher als die Vernunft.
In meinem Freundeskreis gibt es ein verheiratetes Paar mit zwei kleinen Kindern, soweit so gut. Das Geld ist wie bei allen auch eher knapp, die Kinder anstrengend wie Kids mit kurzem Abstand zueinander eben sind.
Immer wieder höre ich von ihr sie möchte ein drittes Kind, er nicht.
In meinen Augen hat er die besseren Argumenten gegen das dritte Kind, aber ich würde schwören da kommt irgendwann eins.
Vielleicht schon der Beginn vom Ende? Wer weiss.

Vielleicht sind Männer auch kompromißbereiter weil sie eher auf das "Modell" Partnerschaft angewiesen sind für einen guten Start mit Kind, im Gegensatz zur Frau können sie sich ja nicht einfach eins "beizaubern".

Ich kann nur von mir aus sagen, daß ich zwar den Kinderwunsch erfüllt habe allerdings niemals eine Partnerschaft/ Ehe angestrebt hatte und bis heute damit gut lebe. 
Gleichzeitig klappt es trotz aller Anfangsschwierigkeiten zwischen Vater und Kind, vielleicht auch deshalb weil wir uns Partnerschaftlich nichts nachzutragen haben.

Vielleicht ein Modell der Zukunft 😉

Gruss
Kruemel2

AntwortZitat
Geschrieben : 11.12.2010 22:30
 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

Was unsere Kinder angeht: Die Welt dreht sich weiter, WEIL Kinder andere Wege gehen als ihre Eltern. Alles andere wäre Stillstand - und die Wiederholung der immer gleichen Fehler. Vermutlich würden wir dann noch immer in irgendwelchen Höhlen sitzen.

Guten (Sonntag-)Morgen,

anscheinend sind wir nicht so weit voneinander entfernt.
Um die Zukunft der Kinder geht es mir ja. Aber ich bin mir uneins mit Dir, dass sie andere Wege gehen. Wie gesagt, trotz der Trennung meiner Eltern habe ich auf das Modell gesetzt. Ich hielt mich für besser/schlauer. Reingefallen. Irgendetwas habe ich übersehen. Und das möchte ich meinem Kind (und anderen) ersparen.

Ich glaube immer noch an Kinder, Partnerschaft, "Familie". Ich vermute, dass die inhaltlichen Fundamente nicht mehr zur Umwelt passen und daher die Brüche kommen, egal, wie methodisch klug, umsichtig und umfassend (Kommunikationstraining, Partnerschaftstherapie, etc.) man sich verhält

Hat man das eigentlich schon mal hier diskutiert?
Was sind die geistigen/inhaltlichen Fundamente von (westlicher oder - neu - globaler) Familie?
Können wir uns da auf etwas einigen?

Vergiss nicht die "Kinder". Am Anfang brauchen sie Kochrezepte oder Handlungsanweisungen oder Führerscheine oder Lehren. Worauf sollen die aufbauen? Von was ausgehen?
Das geht doch gar nicht aus den Diskussionen hier hervor? Ich spüre es einfach nicht. Kein Aufbruch, eher Stillstand oder sich im Kreise drehend.

manchmal habe ich das Gefühl daß manche Paar so angestrengt nach der heilen Welt suchen, das sie die Vorzeichen einfach komplett ausblenden. Der Wunsch Hochzeit, Kind, Mama, Papa eben das "normale" scheint oftmals deutlich höher als die Vernunft.

Tja, was sollen die Leute machen, wenn sich ihnen keine andere Alternative (für Heilung) bietet?
Meine Worte. Wir brauchen Alternativen, sonst wiederholen die nächsten Generationen denselben "Fehler", bis jemand es endlich kapiert.

Ich bekenne mich schon (fast) zu dieser glücklosen Generation. Wir könnten es bereits kapieren.

KANN es einen solchen in unserer multi-optionalen, globalen Gesellschaft überhaupt geben - oder lebt diese nicht gerade von der Vielfalt gleichrangiger Standpunkte?

Ja, behaupte ich. Ich glaube daran. Ich glaube, dass die Menschheit schon zu früheren Zeiten vor genau denselben Herausforderungen gestanden hat. Unsere Religionen, unsere sozial-politischen Strukturen, Knigge-Handbücher, etc. (das sind Beispiele; nagelt mich bitte nicht darauf fest) sind Beweise dafür.

Tja, mir erscheint, das "Zeugs" muss mal wieder einer Gültigkeistüberprüfung unterzogen werden.

Das ist harte Arbeit. Und dabei muss man sich von so manchem liebgewordenen (und bequemen) Satz trennen. Und sich auch mal kritisch selber hinterfragen. Das tut aua. Aber noch mehr aua tut es, wenn man immer dieselben Fehler wiederholt und nichts dabei lernt.

Ein weiterer Glaubenssatz:
Die Art&Weise, wie wir mit dem Streit in unseren Partnerschaften umgehen, reflektiert z.B. den Umgang im Konflikt Christentum und Islam.
Dieser Herausforderung müssen sich unsere Kinder mit einiger Wahrscheinlichkeit stellen. Und wie sie mit dem Konflikt umgehen, wird von ihren Erfahrungen im Umgang mit Konflikten in ihren Familien geprägt sein.

Ich glaube schon, dass das hier auch eine historische Dimension hat - gross oder klein, mir egal.

Hubi

...wen kümmert es? Mich!
Ich lass mich als Mensch nicht auf die Funktion eines (Geld)Automaten reduzieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.12.2010 13:41
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Hubi,

Hat man das eigentlich schon mal hier diskutiert?
Was sind die geistigen/inhaltlichen Fundamente von (westlicher oder - neu - globaler) Familie?
Können wir uns da auf etwas einigen?

Nein. Können wir nicht. Die Zeit universeller, verbindlicher Modelle ist vorbei. Endgültig - und das ist auch gut so!

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.12.2010 14:47
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

ich denke, Du bist zu sehr gefangen in der Erwartung, dass es auch im Privaten irgendeine übergeordnete und für alle geltende Gebrauchsanweisung geben müsse, deren Befolgung dann eine Art Glücksgarantie darstellt. Genau das kann aber nicht funktionieren; man kann das Private nicht in Vorschriften pressen, die wie Gesetze aussehen und deren Einhaltung man anschliessend von irgendwem fordern kann. Institutionen wie die Kirchen sind bereits daran gescheitert.

Nach Deiner eigenen >>>Schilderung<<< beschäftigt Dich das Thema (mindestens) seit 2002. Das sind acht Jahre und mithin 10 Prozent Deines Lebens. Das ist für "kein greifbares Ergebnis" viel zu viel Lebenszeit. Und liegt vermutlich daran, dass Du gar nicht finden kannst, was Du suchst, denn einen solchen Moral- und Verhaltenskodex gibt es in unserer Gesellschaft nicht (mehr): Die ist längst multi-optional. Was im Klartext (unter anderem) bedeutet: Jeder kann sich heute entschliessen, sich mit einem anderen zu einem Paar zusammenzutun, mit Trauschein oder ohne. Und sich das Ganze morgen anders überlegen. Such is life.

Grüssles
Martin
(der froh war, diese Option zu haben)

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.12.2010 15:11
 Hubi
(@hubi)
Schon was gesagt Registriert

und für alle geltende Gebrauchsanweisung geben müsse

Ich dachte, ich suche A L T E R N A T I V E N!

Nein. Können wir nicht. Die Zeit universeller, verbindlicher Modelle ist vorbei. Endgültig - und das ist auch gut so!

Und sich das Ganze morgen anders überlegen. Such is life.

Lasst Ihr bei der Erziehung Eurer Kinder auch soviel Freiheit, Unverbindlichkeit, Beliebigkeit walten?
Oder werden sie eines Tages bös aufwachen (müssen)?

Nix für ungut.

...deren Befolgung dann eine Art Glücksgarantie darstellt.

Glück? Pah! Ich versuche, der Langeweile zu entkommen. Das ist mein erstes Ziel.

Das sind acht Jahre und mithin 10 Prozent Deines Lebens. Das ist für "kein greifbares Ergebnis" viel zu viel Lebenszeit.

Wenn es denn sein soll, dann mache ich den "Job" bis zum Ende. Mir egal, wie viel Zeit das braucht. Ich kann nur lernen und mich verbessern. Und irgendwann schmeisse ich die Brocken dem Sohnemann vor die Füsse und sag: "Ab jetzt ist es Dein Problem. Ich hab mir den A... dafür bis hierher aufgerissen."
Eines wird er dann nicht sagen können: "Der Alte hat sich verkrochen und nix probiert/riskiert."

Warten wir doch erstmal ab, was man zukünftig unter "(be)greifbaren Erfolg" verstehen wird. Ich bemühe mich um etwas "Neues". Das ist eben noch nicht da. Das muss man entwickeln. Das ist ungleich schwieriger als irgendetwas zu kopieren oder aufzuwärmen. Das "Alte" hat 2x nicht funktioniert. Einem dritten Aufguss renne ich nicht nach. Das Zeugs schmeckt nur noch bitter und schal und ist lau-warm.

Materiell - sprich, greifbar - ist hier schon genug. Wie wär es mal damit, geistig wieder etwas aufzuholen. Daran krankt es.

Hubi

...wen kümmert es? Mich!
Ich lass mich als Mensch nicht auf die Funktion eines (Geld)Automaten reduzieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.12.2010 23:46
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

Du kannst doch Kindererziehung nicht mit Partnerschaftsführung in einen Topf schmeißen!!! Kinder sind von Dir abhängig, von anders lautenden Erziehungsmethoden mal abgesehen herrscht zwischen Eltern und Kindern ja eine Hierarchie, in der die Eltern die Regeln und Spielräume definieren und zwar oft auch dann, wenn das einem Kind nicht passt.

Das sollte in Beziehungen ja anders sein, da arbeiten beide immer an einem Weg aus Kompromissen, eigenen Bedürfnissen und gemeinsamen Zielen. Wenn sich aber die Vorstellungen eines Beteiligten gravierend ändern, schlägt der ev. einen Weg ein, den der Partner nicht mehr mitgehen soll.

Das kann ein Kind nun mal bis es 18 Jahre alt ist nicht. Also hinkt der Vergleich vollkommen.

Mit zunehmenden Beiträgen von Dir verliere ich immer mehr das Gefühl zu verstehen, was Du uns eigentlich sagen bzw. von uns erfahren willst.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 13.12.2010 00:07
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Hubi,

Lasst Ihr bei der Erziehung Eurer Kinder auch soviel Freiheit, Unverbindlichkeit, Beliebigkeit walten?
Oder werden sie eines Tages bös aufwachen (müssen)?

Teil 1 meiner Antwort hat LBM schon vorweggenommen, und sie hat es besser formuliert, als ich es gekonnt hätte.

Teil 2 meiner Antwort: Ich setze meinen Kindern jedenfalls keinen Gott, keine unumstößliche gesellschaftliche Norm und keine überpersönliche universelle Idee vor die Nase. Wenn es nur eine einzige Botschaft ist, die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben könnte, dann wäre es diese: "Du hast einen eigenen Kopf - also lerne, ihn zum Denken zu benutzen!"

Wenn du das als Unverbindlichkeit und Beliebigkeit brandmarken willst: bitteschön, jedem seine Meinung. Ich jedenfalls verstehe es nicht als Beliebigkeit, denn zu diesem "seinen eigenen Kopf zum Denken benutzen" gehört es nach meinem Verständnis insbesondere, die Regeln zu kennen und sie wo sinnvoll zu befolgen - aber eben auch, den Moment zu erkennen, wo man in vollem Bewusstsein der Konsequenzen die Regeln bricht, sie manchmal sogar brechen muss.

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.12.2010 01:09
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Hubi,

auch ich finde, dass es allmählich abstrus wird.

Ich dachte, ich suche A L T E R N A T I V E N!

und die bestehen genau worin? Etwa in

Das "Alte" hat 2x nicht funktioniert. Einem dritten Aufguss renne ich nicht nach. Das Zeugs schmeckt nur noch bitter und schal und ist lau-warm.

Deine Eltern sind geschieden, Du bist geschieden - und Du gibst bereits auf? Beschränkst Dich darauf, im Jahr 2010 noch immer über die ehelichen Zerwürfnisse aus 2002 nachzudenken? Das ist alles andere als eine Alternative. Das "Alte" in Form einer Ehe oder einer sonstigen Partnerschaft war und ist schliesslich immer genau das, was Du daraus machst. Wenn Du nach einmal hinfallen aber schon nicht mehr aufstehst, ist das alles andere als vorbildhaft gegenüber Deinem Sohn. Und mutig schon gar nicht.

Glück? Pah! Ich versuche, der Langeweile zu entkommen. Das ist mein erstes Ziel.

Wenn die Vermeidung von Langeweile heute bereits Dein oberstes Lebensziel ist, bist Du mit sehr wenig zufrieden. Ein Tipp gegen die Langeweile: Kauf Dir einen Hund.

Und irgendwann schmeisse ich die Brocken dem Sohnemann vor die Füsse und sag: "Ab jetzt ist es Dein Problem. Ich hab mir den A... dafür bis hierher aufgerissen."
Eines wird er dann nicht sagen können: "Der Alte hat sich verkrochen und nix probiert/riskiert."

naja, vielleicht sagt er aber auch "Die Trennung von Mama hat der Alte ein Leben lang nicht verknust; er hat ab da einen Bogen um alle Frauen gemacht und nur noch komisches Zeug geredet."

Grüssles
Martin

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AntwortZitat
Geschrieben : 13.12.2010 03:22




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