Trennung steht bevo...
 
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Trennung steht bevor, was ist mit Kind, Haus und Schulden?

 
(@janus500)
Schon was gesagt Registriert

Hallo, ich reihe mich nunmehr unaufhaltsam ein in die zahlreiche Schar von Vätern, die ihre Familie verlieren und verloren haben.
Ich lese zwar an vielen Stellen, daß meine Geschichte die von vielen ist, für mich macht sie das allerdings nicht besser, sie ist so einzigartig wie zermürbend.
Ich habe eine Frau vor 8 Jahren kennengelernt, nach drei jahren kam die Heirat und bald darauf das erste Kind, ein Sohn, und ein Haus. Dieses Haus iat ca 400 Jahre alt und unter Denkmalschutz, und eigentlich war es abbruchreif, was wir durch die amtlichen Auflagen natürlich nicht durften. So bin ich derjenige, der das Haus renoviert, und zwar von Grund auf und durch eine sehr knappe Kalkulation, die auf die unvermeidlichen Improvisationen und Einzellösungen im Bau keine Rücksicht nehmen kann, mache ich das alles von Grund auf und neben der Arbeit, die entgegen der landläufigen Meinung als Lehrer doch sehr aufreibend sein kann. Meine Frau studiert, arbeitet nebenher und hat zeitweise noch eine Zusatzausbildung gemacht. Sie hat somit sehr wenig Zeit und fordert recht nachdrücklich ihre Freizeit, die sie mit mir dann allerdings nicht verbringen will. Sie hat viele Freunde an der UNi, auch alte Schulfreunde, mit denen sie sich regelmäßig trifft, auch oft ohne mir davon zu erzählen, was ich als mißbrauch des Vertrauensverhältnis empfinde. Ich bin dann der, der die mittlerweile zwei Kinder hütet. Ich bin seit längerer Zeit massiv überlastet und fühle mich ausgenutzt. Sie hat durch eine "Selbstfindungs-Krise" vieles in Frage gestellt, was wir als gemeinsamkeit hatten, und das Resultat aus dem genannten und dem vielen, das nicht genannt wurde, suchte sie sich ihren alten Ex-Freund wieder hervor und begann ein Verhältnis, das, unterbrochen, bestimmt zwei Jahre dauerte...und vielleicht noch andauert. Sie redet nicht wirklich mit mir, es werden nur noch die alltäglichen Dinge besprochen, Einkauf, wer bringt die Kinder zum KiGa, wer holt sie ab, etc.. Ich finde weder Zeit, mein Privatleben zu organisieren, mich zu entspannen, ich habe eigentlich keine Freunde mehr, habe lange nur für das Haus gelebt, und fühle mich nun hintergangen, ausgenutzt und grob gesagt völlig am Boden und Wertlos. Ich Liebe meine Kinder mehr als mich, ich sehe sie an und es zerreisst mir das Herz und schnürt mir die Kehle zu, weil ich ihnen auch durch mein Unglücklichsein wenig Glück geben kann. Sie haben mich so nicht verdient, ich wünschte oft, ich könnte es ihnen verständlich machen, wie sehr ich das alles bedauere, ich sehe meine Frau, die mit ihrer Zeit so verplant ist, daß sie die Familie als belastung empfindet und nicht als Ort der Genesung und der Stärkung, sie ist abgesehen von allem eine miserable Hausfrau (das ist sie auch ohne all dem genannten) sie kann weder Kochen, noch einen Haushalt führen, achtet nicht auf Kleinigkeiten, wie auf Tischabräumen o.ä. was den Kindern als Vorbild dienen sollte, und es eben auf schlechte, weil nicht-gemachte Weise nun tut. Wenn ich sie darauf anspreche, geht sie sofort in eine agressive Verteidigungshaltung, ich würde alles das, was sie macht und wichtig findet, nicht ernst nehmen und mich darüber lustig machen, usw. (obwohl ich sie dabei immer zeitlich und finanziell unterstützt habe und ihr den Rücken, so gut es ging, freigehalten habe) und nichts fruchtet. Wir können offenbar nicht mehr glücklich sein, und zumindest ich finde kein Glück woanders. (Wills auch nicht)
Wenn wir uns nun trennen, was passiert dann?
Auf was muss ich achten, wenn ich nicht voraussetze, daß diese Trennung gütlich und fair wird? Gibt es möglichkeiten, daß ich die Kinder behalte? Wie sieht es mit dem Geld aus? Das Haus ist noch ca. 20 Jahre belastet...wie werde ich Miete für mich zahlen können? Wie mein Auto? Wie kann ich den Kindern ihre Freizeit ermöglichen und finanzieren? Unser Haus ist noch lange nicht fertig, wir werden es nur mit Verlust veräussern können, was ist mit den Restkrediten?
Ich weiß, diese Probleme gibt es tausendfach, aber, wie gesagt, für mich sind sie einzigartig.
Kann mir jemand sagen, womit ich anfangen muss, und was ich alles tun muss?
Gruß

[Editiert am 23/2/2006 von janus500]

wenn du denkst, es geht nicht mehr weiter, steht immer noch ein arschloch hinter dir und hupt...

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 23.02.2006 13:16
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Janus,

so wie Du das beschreibst, braucht Deine Frau ihren Freiraum.

Mein Rat, wenn es zur Trennung kommt:

Nicht ausziehen, den Kindern erst mal Haus und Heim erhalten, Deiner Frau sagen, sie solle sich eine Wohnung suchen, wo sie dann ihren Nachholbedarf austoben kann.

Wenn sie die Familie als Belastung empfindet, warum sollte sie dann im Haus und bei den Kindern bleiben????? Das wird als Alleinerziehende sicher nicht einfacher.

Da ihr verheiratet seid hast Du genau die gleichen Rechte und Möglichkeiten. Und umso länger die Kinder mit Dir allein leben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Dir bei der Scheidung zugesprochen werden.

Und da Deine Frau sehr gut ausgebildet erscheint, dürfte es kein Problem für sie sein, für sich selbst zu sorgen und für die Kinder Unterhalt zu zahlen.

LG Lausebackesmama, die Dich hier mal willkommen heißt

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 23.02.2006 13:25
(@babbedeckel)
Registriert

Hi Janus,

erstmal herzlich willkommen im Club.
Wie Lausebackesmama schon beschreibt, nicht ausziehen !!!!
First Priority ! Speziell in Deiner Situation.
Aber, wegen Unglücklich sein etc. Konzentriere Dich nicht mehr auf Deine Frau,
SONDERN nur auf die Kinder.
Versuche Abstand zu bekommen, und dir einen Freundeskreis zuzulegen.
Unternimm´ mit den Kindern was, dadurch kannst du auch Leute kennenlernen.
Du mußt Dich auf jeden Fall positiver machen. OK !

Gruss
babbedeckel

Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten (Georges Pompidou)

AntwortZitat
Geschrieben : 23.02.2006 13:34
 kuwe
(@kuwe)

Hallo Janus,

auch von mir willkommen im Club. Das mit der inneren Leere und dem Gefühl der Selbstaufgabe kann ich gut nachvollziehen.
Ich würde das Haus an Deiner Stelle aber auch nicht sofort aufgeben. Deine Ehe scheint allerdings im Eimer zu sein und das schon länger.
Du solltest , wenn du dir sicher bist, jedoch die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben und Deine Frau vor vollendete Tatsachen stellen. Vielleicht ist ja eine gemeinsame Lösung im Sinne der Kinder mit ihr noch möglich, auch wenn sich das Verhältnis zwischen Euch abgekühlt hat.
Wegen deiner Psyche - du machst einen etwas depressiven Eindruck - würde ich vielleicht auch Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen (ist nicht leicht, weiß ich).
Sonst steht dir der komplette Burnout vielleicht erst noch bevor.
Die eigentlichen praktischen Probleme fangen mit der Trennung ja erst an, aber du hast , indem du hier dieses Forum aufgesucht hast, schon mal einen Schritt in die richtige Richtung getan....

Alles Gute
Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 23.02.2006 13:48
(@pueppi)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Janus,

Deine Geschichte und vor allem Dein Gemütszustand bewegen mich sehr! Ich kann Dir keine Ratschläge erteilen, was die Vorbereitung auf eine Trennung angeht. Aber mir kamen sofort folgende Dinge in den Sinn; und ich hoffe, die Trennung ist nicht die einzige Alternative zum jetzigen Zustand Eures Ehe- und Familienlebens:

Wer wollte denn damals das Haus? Du, Deine Frau, beide?
Wie hattet Ihr Euch das ursprünglich vorgestellt ob des riesigen Arbeits-, finanziellen und zeitlichen Umfanges? Da Deine Frau Ihre Freiheiten jetzt so vermißt, kann ich mir kaum vorstellen, daß sie sich damals neben Kind(ern), Studium, Arbeit, Zusatzausbildung so für ein Abbruchobjekt erwärmen konnte.
Würde denn Euer Familien-/Eheleben abwechslungsreicher, wenn sie nicht auswärts ihren Interessen nachginge und sie damit zeitlich mehr zu hause wäre? Oder gibt es eben nur das Haus, den Bau, das Haus, den Bau .... Das kann eine junge (lese ich da einen größeren Altersunterschied zwischen Euch heraus?) Frau schon verzweifeln lassen, wenn sich alles auf scheinbar ewige Zeiten finanziell, zeitlich und überhaupt um eine solche Sache handelt und keine Zeit mehr bleibt für anderes.

Ich hoffe, Ihr könnt Euch irgendwie konstruktiv auseinandersetzen im Interesse des von Euch bereits gemeinsam Gewollten und Erreichten und seht neben der möglichen Trennung auch einen gemeinsamen Kampf um Eure Familie als Alternative an.

Ganz wichtig für DICH scheint mir aber zu sein, daß Deine Seele gesundet!!! Ein aus welchen Gründen auch immer frustrierter Papa ist eine wahnsinnige Belastung für Kinder, die ungezwungen leben sollten und einen in jeder Hinsicht starken und optimistischen Vater brauchen. Nimm Dir also mal Zeit und überleg in Ruhe (wahrscheinlich mußt Du Jahre zurückdenken ;-)), wer und was Dir eigentlich immer gefallen, gut getan hat, und dann machs wieder mal!!! Das Haus läuft nicht weg; und in ein paar Tagen oder Wochen, die Du brauchst, um DICH aufzubauen, fallen die alten Mauern nicht ein!

Ich wünsche Dir viel Kraft; gib bitte nicht (voreilig) auf, weder Deine Beziehung, noch Deine Familie, noch die Hoffnung und vor allem nicht Dich!

Liebe Grüße Püppi

Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen ? Kurt Marti

AntwortZitat
Geschrieben : 23.02.2006 14:01
(@papi74)
Registriert

Hallo,

auch von mir nochmals ein herzliches Willkommen.
Wie viele Vorredner es schon erwähnten, ziehe auf gar keinen Fall aus dem Haus aus!!!
Wenn du Dich wirklich trennen willst, dann bereite das in Ruhe vor.

1. Stärke Dich selbst und intensiviere die Beziehung zu Deinen Kinden.
Unternehme mehr mit Ihnen, dass Haus und der Ausbau kann warten!!!

2. Versuche Dir einen finanziellen Rückhalt aufzubauen...sprich Sparstrumpf 😎

3. Versuche langsam aber sicher, Dein Leben ohne Deine Nochfrau zu organisieren...Gib Ihr den gewünschten Freiraum, den Sie so will.

4. Führe ein Tagebuch.

5. Wenn Du dann alles geregelt hast, dann bitte Deine Ex auszuziehen bleibe aber jederzeit souverain und lasse Dich auf keinerlei Spielchen ein und trage auf gar keinen Fall Deine persönlichen Gemütszustände nach aussen...nicht das Dir daraus ein Strick gedreht werden kann.

Viel viel Glück

Mfg

Papi74

Der Morgen ist immer klüger als der Abend.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.02.2006 14:22