Sinnvoll einer Bord...
 
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Sinnvoll einer Borderlinerin (?) hinterherzuziehen?

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(@diskurso)
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Wie kann es mir gelingen über 200km einen sinnvollen Umgang mit meinem 2jährigen Sohn zu etablieren ohne permanent auf die "lauernde Miene" KM zu treten?
Wie kann ich sie temporär ausblenden, ohne dass sie sich benachteiligt oder übergangen und dadurch provoziert fühlt?
Wie kann ich sie durch mein Engagement für meinen Sohn überzeugen, ohne ihr zu nahe zu treten?

Für alle drei Fragen: ganz ehrlich - überhaupt nicht (vorausgesetzt, es liegt tatsächlich eine BL-Störung bzw. ähnlich gelagerte Persöhnlichkeitsstörung vor)
Lies Dich mal in den einen oder anderen von mir verlinkten Thread ein, da liegt viel Erkennungspotential.

Jetzt bin ich gar nicht mehr so sicher, ob die Stadt zu wechseln wirklich eine so gute Idee ist. Denn, wenn das so weitergeht, bin ich in einem halben Jahr in der Klapse.

Immerhin ein guter Schritt zur Erkenntnis.
Du würdest damit lediglich den Ort wechseln - die KM bleibt dieselbe.

Aber ein Leben ohne Alltag mit meinem Sohn, nur noch als Besuchspapa geht irgendwie auch nicht.

Auch ohne Umzug der KM wäre ein Alltag mit Kind reine Illusion, Besuchspapa wärst Du in jedem Fall - das gilt übrigens für jeden Trennungsvater, dessen KM nicht freiwillig einem Wechselmodell zustimmt.

Vor dem neuen Hintergrund bin ich jetzt auch nicht mehr so sicher, ob mein Antrag auf GSR dabei wirklich so zielführend ist, wie ich mir einbilde ...

Ein erfolgreiches gerichtliches gSR-Verfahren ohne funktionierende Umgangsregelung ist nahezu ausgeschlossen.
Zitat meiner OLG-RichterIn "Wie wollen Sie denn das gSR ausüben, wenn sie sich noch nicht einmal selbstständig über eine Umgangsregelung einigen können?"
Das gilt erst recht bei einer BL-Mutter - Du hast keine Vorstellung davon, wozu eine solche Mutter in der Lage ist, wenn sie das Gefühl hat, massiv unter Druck gesetzt zu werden.
Bei mir erfolgte z.B. auf meine Sorgerechtsbestrebungen eine Strafanzeige wegen sexuellem Missbrauchs - mit (fast) allen denkbaren Folgen.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 14:59
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Interessant, wie Du die 'Kurve nimmst', herbart.

Welche Kurve? Interessiert mich ...

Solange Du in den BL-Infos nur mögliche abschließende Erklärungen für Eure Paar-Dynamik findest mit starkem Blick auf Deine Anteile, sehe ich keine Gefahren. Mehr sollte daraus nicht werden.  
Sollte diese Frau tatsächlich so organisiert sein, dann wird sie Pathologisierungen 100e Meilen gegen den Wind spüren und Dich bekämpfen, als ginge es um ihr Leben. Das geht dann übers Kind!
Daher rate ich zur strikten Konzentration auf das Kind - im Fühlen, Denken und Handeln!
Auch Anträge sollten NICHT kontradiktorisch formuliert werden! Besser als Regelungsvorschläge für das Kind, für die Familie(n) in spezieller Organisation. Die KM als Beteiligte, nicht als Gegner benennen!

Der Hinweis auf die Pathologisierung ist m.E. extrem berechtigt. Ich ringe um sinnvolle Entscheidung unter Einbezug der neuen Erkenntnisse zu der "speziellen" Situation.
Eine Konfrontation oder gar die Erwähnung des vermuteten Settings in irgendeinem Antrag wären da wohl das absolut falscheste, was man machen kann.
Für mich geht es gerade nur darum, wie ich unter Berücksichtigung der Situation mich an das verträglichste Ergebnis für mich und meinen Sohn annähern kann.

Ich fürchte, dass ich allein aus dem Gedanken heraus meinem Sohn Stabilität zu gewährleisten, nicht um einen Umzug herumkomme, mir aber gleichzeitig dessen bewußt sein muß, dass diese Entscheidung zu einem hohen Prozentsatz als "Bedrängung" interpretiert und zu Abwehrkämpfen führen wird. Entscheidend wird dann sein, ob es mir gelingt, die vermeintliche "Bedrohungsbefürchtungen" zu zerstreuen. Und ich hätte nie die Sicherheit, was der morgige Tag bringt.
Absurderweise wäre es wohl irgendwie das vielversprechendste, ihr in die Stadt nachzuziehen und sich dort dann relativ uninteressiert zu geben.

give respect
get respect

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.03.2013 15:08
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Lies Dich mal in den einen oder anderen von mir verlinkten Thread ein, da liegt viel Erkennungspotential.

Hab ich schon, das ist ziemlich gruselig ... aber entlastet mich dennoch in gewisser Weise, weil ich irgendwie gerade erkenne, dass ich mit meinen bisherigen Versuchen (sprechen, auf Verständnis hoffen) gar keine Chance haben konnte.

Die Frage ist doch aber jetzt, wie gehe ich damit konkret (anders) um?

give respect
get respect

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.03.2013 15:17
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Und ich hätte nie die Sicherheit, was der morgige Tag bringt.

Falls es dich tröstet, Herbart: So ist das Leben ... fast immer.
Gewissheiten gibt es in der theoretischen Mathematik. Sonst nirgendwo.

Du kannst immer nur nach bestem Wissen und Gewissen ver-ANTWORT-lich handeln.
Das heißt, passende Antworten auf die Herausforderungen des Lebens finden.
Antworten, die du in Übereinstimmung mit deinem eigenen Wertesystem und deinem eigenen Gewissen geben kannst.

Eine Borderlinerin (so deine Ex das tatsächlich sein sollte) als Gegnerin ist eine echte Herausforderung.

Habe das als Next eines getrennt lebenden Ehemannes ein paar Jahre mitgemacht. 5 Anwälte, mehrere Richter in zwei Instanzen, zwei Gutachter, mehrere Ärzte, Familienhelfer, Therapeuten und diverse JA-Mitarbeiter haben das Drama hier und dort über 12 Jahre in Gang gehalten. Das war kein Spaß!!!

Dennoch hat es sich gelohnt. Hat mir im Rückblick mein (mittlerweile erwachsener) Ziehsohn bestätigt.
Der Kleine hatte als Vierjähriger zum vierten (und letzten) Mal den Arm gebrochen, als ich seinen Vater zum Kampf gegen seine Noch-Ehefrau ermutigt habe. Den Kleinen damals im Stich zu lassen hätten wir uns nie verziehen. Falls deine Ex tatsächlich unter Borderline leiden sollte, dann braucht dein Sohn dich mehr als irgendein anderes Kind seinen Vater braucht. Als Hinweis für deine eigene Positionierung vielleicht noch: Die Kranke leidet mindestens so sehr wie ihre Mitmenschen.

Solange du denkst: "Sie könnte, wenn sie wollte." radierst du dir deinen Kopf und bist tatsächlich gefährdet, dabei selbst Schaden an deiner seelischen Gesundheit zu nehmen. Mit der Gewissheit "Sie wollte, wenn sie könnte" ist vieles leichter auszuhalten. Auch wenn die Attacken dieser Kranken tatsächlich kaum aushaltbar sind ...

Viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen für die nächsten Jahre wünsche ich dir und den Menschen, die dich unterstützen. 

LG  🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 15:33
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Falls deine Ex tatsächlich unter Borderline leiden sollte, dann braucht dein Sohn dich mehr als irgendein anderes Kind seinen Vater braucht. Als Hinweis für deine eigene Positionierung vielleicht noch: Die Kranke leidet mindestens so sehr wie ihre Mitmenschen.
Solange du denkst: "Sie könnte, wenn sie wollte." radierst du dir deinen Kopf und bist tatsächlich gefährdet, dabei selbst Schaden an deiner seelischen Gesundheit zu nehmen. Mit der Gewissheit "Sie wollte, wenn sie könnte" ist vieles leichter auszuhalten. Auch wenn die Attacken dieser Kranken tatsächlich kaum aushaltbar sind ...

Danke für deine Worte. "Sie wollte, wenn sie könnte." - das macht Sinn. Gibt es denn irgendeine Möglichkeit das "können" zu unterstützen?

give respect
get respect

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Themenstarter Geschrieben : 12.03.2013 15:49
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin herbart,

ich würde - siehe auch meine gestrigen Postings - nach wie vor nicht ausschliessen, dass Du mit Deiner "Diagnose" auf dem vollkommen falschen Dampfer bist. Die beschriebenen Aktivitäten kann man auch entfalten, wenn man einen Partner loswerden möchte, wenn man ihm die Schuld an der Trennung zuschieben will oder einfach, um ihn zu piesacken. Manche Menschen tun so etwas. Und im Streit gibt oft ein Wort das andere; die eigene Rolle schätzt man da auch nicht objektiv ein.

Die Gefahr, die ich jetzt sehe: Wenn Du jetzt in der "Begeisterung" über eine vermeintliche Erklärung für das Verhalten Deiner Ex Anti-Borderline-Aktivitäten entfaltest bzw. Dich so verhältst, als würde Deine Ex unter dieser Störung leiden, tust Du im Prinzip dasselbe wie ein Arzt, der eine Darmgrippe mit Hustensaft behandelt. Das Ergebnis wäre katastrophal. Auch Du selbst würdest nicht wollen, dass man Dich wie einen Gestörten behandelt, nur weil ein paar Symptome scheinbar darauf hinweisen.

Andererseits: Du musst nicht alle Probleme der nächsten Jahre innerhalb der nächsten zwei Wochen lösen. Immerhin steht der Vorschlag Deiner Ex im Raum:

sagt sie: "Du bleibst der Vater und kannst ihn auch sehen." Vorschlag: einmal im Monat 8 Tage am Stück

Umgangsboykott, Kinderbesitz und Feindschaft sieht anders aus. Was spricht denn dagegen, den eigenen Konfrontationskurs jetzt erst einmal zu verlassen und aus diesem Angebot das Beste zu machen? Niemand sagt, dass Du sofort umziehen musst; 200 km sind keine unüberbrückbare Entfernung. Manchmal sind sie sogar hilfreich, um sich als getrenntes Paar nicht ständig auf den Keks zu gehen.

Aktuell geht es um vertrauensbildende Massnahmen; nicht um die Fortsetzung eines Krieges, den Du sowieso nicht gewinnen kannst und von dem auch Euer Kind nicht das Geringste hat. Dafür ist es allerdings erforderlich, Deiner Ex nicht als Feindin, sondern einfach als der Mutter Eures Kindes zu begegnen. Wozu beispielsweise gehört, grundsätzlich davon auszugehen, dass sie das Beste für Euer Kind will - genau wie Du selbst. Und ja: Auch sämtliche vermeintlichen "Erklärungen" und "Diagnosen" für ihr Verhalten in der Vergangenheit solltest Du dafür erst einmal vergessen. Falls Du das nicht alleine schaffst: Such Dir einen Therapeuten und lass Dir helfen. Wenn ihr o. a. Vorschlag noch gilt, musst Du sie zweimal im Monat sehen; das sollten zivilisierte Menschen hinkriegen, ohne sich an die Gurgel zu gehen oder ständig die Vergangenheit auszupacken und sich vorzuwerfen.

Damit bekommt die Sache Struktur; ob Du näher an den Wohnort der Ex ziehen willst, kannst Du auch in 6 oder 12 Monaten noch entscheiden. Und auch das GSR wäre in dieser Situation etwa so sinnvoll wie ein Paar Ski im Sommer geschenkt zu bekommen: Du brauchst es derzeit nicht und kannst erst einmal nichts damit anfangen. Also lass das noch eine Weile ruhen; da läuft nichts weg. Wenn keine Gerichtsverfahren anhängig sind, ist das ebenfalls ein Beitrag zur Befriedung der Gesamtsituation.

Plane die Dinge mal hintereinander und nicht alle gleichzeitig.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 15:58
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Die Gefahr, die ich jetzt sehe: Wenn Du jetzt in der "Begeisterung" über eine vermeintliche Erklärung für das Verhalten Deiner Ex Anti-Borderline-Aktivitäten entfaltest bzw. Dich so verhältst, als würde Deine Ex unter dieser Störung leiden, tust Du im Prinzip dasselbe wie ein Arzt, der eine Darmgrippe mit Hustensaft behandelt. Das Ergebnis wäre katastrophal. Auch Du selbst würdest nicht wollen, dass man Dich wie einen Gestörten behandelt, nur weil ein paar Symptome scheinbar darauf hinweisen.

Der Paradigmenwechsel von "Sie könnte, wenn sie wollte." zu "Sie wollte, wenn sie könnte." den Biggi mir ans Herz gelegt hat wird schon mal dazu beitragen die Situation zu entschärfen. In letzter Konsequenz geht es darum Verständnis entwickeln zu können. Um mit zum Beispiel mit Rückschlägen dealen zu können. Ich habe nicht vor, sie wie eine Gestörte zu behandeln. Aber es wird mir so einfacher fallen, mich auf das Kind zu konzentrieren. Und da sehe ich einen sinnvollen Ansatz.
Wenn ich mit der Mutter meines Kindes klarkommen soll, ist es sicher zielführend nicht von unzutreffenden Voraussetzungen auszugehen.
Ich behaupte nicht, dass sie (momentan) absolut asozial agiert, aber sie hat auf jeden Fall in vielen Punkten eine ausgeprägte BL Affinität. Das muss ich leider berücksichtigen.
Du behauptest, das "Warum" würde keine Rolle spielen. Ich empfinde - und andere sehen - das (auch) anders.
Es geht um die Basis für alles Weitere. Da spielt schon auch das "Warum" eine Rolle.

Meine Überlegungen sind im Moment alle sehr komprimiert, weil ich von der Ansage komplett überrascht worden bin und "begreifen nachholen" muss.
Es ist klar, dass die Zeit sicher auch noch eine gewisse Rolle spielt.

Von dem Vorschlag der 8 Tage bin ich nach wie vor nicht überzeugt. Ich muss arbeiten und ich sehe weder in "Teilzeit", noch in "Tagesmutter" eine sinnvolle und kindswohlorientierte Variante. Das ist so bisschen ein "undurchführbarer" Vorschlag in meinen Augen und damit nicht viel besser, als gar keiner.

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Themenstarter Geschrieben : 12.03.2013 16:40
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Niemand sagt, dass Du sofort umziehen musst; 200 km sind keine unüberbrückbare Entfernung. Manchmal sind sie sogar hilfreich, um sich als getrenntes Paar nicht ständig auf den Keks zu gehen.

In diese Kerbe möchte auch noch reinschlagen. Mit der hier geborenen Idee des Umzugs ging es ja niemals darum, in Deiner jetzigen Stadt alle Brücken inkl. des Jobs abzubrechen, sondern lediglich die Distanz zum neuen Wohnort des Kindes derart zu verringern, dass sowohl Deinen Bedenken, über eine Entfernung einen regelmäßigen Umgang zu realsieren begegnet wird, Du aber eben auch die Möglichkeit hast, Deinen bestehenden Freundeskreis, Dein soz. Umfeld und Deinen Job beizubehalten.

Nur mal so als Rechenexempel: 70km zur Arbeit pendeln und 130km zum Umgang - das sollte - zumindestens zeitlich - sinnvoll abbildbar sein. Gerade bei dem 8 Tage Angebot!

Von dem Vorschlag der 8 Tage bin ich nach wie vor nicht überzeugt. Ich muss arbeiten und ich sehe weder in "Teilzeit", noch in "Tagesmutter" eine sinnvolle und kindswohlorientierte Variante. Das ist so bisschen ein "undurchführbarer" Vorschlag in meinen Augen und damit nicht viel besser, als gar keiner.

Das verstehe ich - nach all den Diskussionen hier - nicht. Klar, es ist schlechter als ein WM. Aber ich denke, wir haben hier gut herausgearbeitet, dass Du ein WM nicht durchsetzen kannst, wenn Du die KM nicht überzeugt bekommst. Du kannst sie nicht zwingen, nicht wegzuziehen! Du hast letztlich leider keine realistische Chance das Kind bei Dir zu behalten!

Also mach das beste draus - für Dein Kind und Dich!

Gruß, toto

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 17:42
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Du hast letztlich leider keine realistische Chance das Kind bei Dir zu behalten!

Das weiss ich inzwischen. Deshalb versuche ich mich mit einem Umzug anzufreunden.
Wenn ich sowieso umziehe, dann sollte aber bitte auch wieder die Chance auf ein Wechselmodell bestehen.
Überlegungen zu 130/70 km Pendelei halte ich für absurd. Tut mir leid!
Den Gedanken einen 2jährigen zwei verschiedene Kitas zuzumuten leider auch.
(Für die Eltern wäre das sicher die Lösung - aber wie soll denn das für das Kind aussehen? Aus Kindsperspektive für mich UNVORSTELLBAR! Und es geht zu nicht geringem Prozentsatz ums Kindswohl! Mir zumindest.)

P.S. In diesem Thread gehts um die besonderen Umstände durch den Borderline Aspekt der Sache! Zum Umzug können wir gern hier diskutieren http://www.vatersein.de/Forum-topic-26474.html

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Themenstarter Geschrieben : 12.03.2013 18:19
(@jemmy)
Registriert

P.S. In diesem Thread gehts um die besonderen Umstände durch den Borderline Aspekt der Sache! Zum Umzug können wir gern hier diskutieren http://www.vatersein.de/Forum-topic-26474.html

Das mag ja sein, aber das Thema Borderline und deine EX ist ledeglich ein abstraktes Konstrukt von deinen Beobachtungen und einer daraus resultierenden Hobbydiagnose, die hier weder überprüfbar noch in irgendeiner Form zu bestätigen wäre. Selbst WENN man unterstellen würde, das deine EX wirklich unter diese Symthomatik fiele, ist es schlicht unmöglich mehr zu tun, als dir zu sagen, regel den Umgang nach deinen Möglichkeiten, denn alles andere liegt nicht in deinem Einflussbereich.
Ideen und Anregungen hast du etliche bekommen und du kannst sicher noch weitere bekommen, die auch Sinn machen. Keinen Sinn macht es über eine mögliche Krankheit und deren möglichen Auswirkungen in einem möglichen Umfeld zu diskutieren.
Das einzige, was du damit erreichst, ist dich von den wichtigen Dingen abzulenken.
Die meisten Exen reagieren nicht so, wie wir das gerne möchten und Logik oder (für uns) nicht nachvollziehbare Aktionen und auch Reaktionen sind völlig normal, denn ansonsten müsste man(n) unterstellen, das 99 % aller Exen Borderlinerinnen sind.
Auf der anderen Seite ist es natürlich auch sehr bequem im Zweifelsfall einfach sagen zu können, man habe ja eh keine Möglichkeiten, denn die (selbst) diagnostizierte BO Krankheit verhindert und erklärt ja eh alles.
Viel schlimmer aber ist, dass, solltest du wirklich irgendwann mal selbst daran glauben, dass sie eine BO ist, wirst du sie auch so behandeln und ihr werdet euch nicht mehr auf Augenhöhe begegnen. Sollte das passieren, hast du ein echtes Problem, denn dann verhält sich jede EX wie ein angeschossenes Raubtier mit Jungem. Dieses Problem wäre dann von dir selbst hausgemacht, und diesen Schuh müsstest du dir dann auch anziehen.

Vergis diesen ganzen BO Kram erst einmal, denn das hilft dir nicht weiter.

Jemmy

Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 18:56




(@Brainstormer)

Moin Herbart,

ich denke die Frage ist gar nicht so sehr, ob es sinnvoll ist, einer Borderlinerin hinterherziehen, sondern eher wie flexibel du bist, um den Umgang mit deinem Kind sicherzustellen. Bist du flexibel genug, dann zieh hinterher und du wirst sehen, wie es läuft. Du bist relativ jung und zurückziehen kannst du ggf. immer noch.

Gruß
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 19:04
(@biggi62)
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"Sie wollte, wenn sie könnte." ... Gibt es denn irgendeine Möglichkeit das "können" zu unterstützen?

Solche Gedanken führen dich in die Irre, Herbart.
Für das Tun und Lassen deiner Ex bist du nicht verantwortlich.
Dein Einfluss darauf ist kleiner als Null.

Wo ein erfahrener Therapeut nach vielen Jahren eventuell ein paar Änderungen bewirken kann, bist du als (Ex-)Partner vollkommen machtlos.

Immer wenn du dir wünschst, das Verhalten deiner Ex beeinflussen zu können, schau aus dem Fenster und stell dir vor, du wolltest mit der Kraft deiner Gedanken, Gefühle, Worte oder Taten das Wetter ändern. Es hilt nichts, wenn du den Teller leer isst oder einen Regentanz aufführst: Ob es morgen regnet oder schneit, ob es stürmt oder hagelt, ob die Sonne scheint oder ein GEwitter aufzieht steht nicht in deiner Macht.

Ganz genauso groß ist dein Einfluss auf deine Ex.

Ob du einen Sonnenbrand, Erfrierungen oder nasse Füße bekommst oder vom Blitz getroffen wirst, hängt von deinem Verhalten ab.

Das gilt grundsätzlich für alle deine Mitmenschen  - auch für Gesunde.

Wobei du dich im Umgang mit Gesunden eher auf die Schwankungsbreite von mitteleuropäischer Witterung gefasst machen musst. Und im Umgang mit Borderlinern auf den abrupten Wechsel zwischen tropischen Hurricanes und sibirischer Kälte, Tsunamis und Trockenzeiten wie in der Sahara. Borderliner verhalten sich im Prinzip wie alle anderen - nur deutlich extremer.

So wenig, wie du das Wetter beeinflussen kannst, so wenig kannst du beeinflussen, was deine Ex tut oder lässt, sagt oder denkt, glaubt oder ignoriert.

Je eher du dich von dieser Idee befreist, desto besser für dich und dein Kind.

Es gibt wirksamen Schutz gegen Sturm und Hagel, Eiseskälte und Sonnenglut.
Dich wirksam zu schützen, kannst du lernen. Und wenn alles gut geht, kann dein Kind von dir lernen, sich zu schützen.

Etwas anderes ist nicht möglich.

Zu denken: "Wie kann ich ihr helfen?" führt dich in die Irre.

Ein Isländer, der darüber grübelt, was er tun kann, dass die Vulkane seiner Feuerinsel weniger Asche spucken, hat sowenig Überlebenschancen, wie ein Wüstenbewohner, der darüber nachdenkt, wie er der Wüste "helfen" kann, sich tagsüber auf ein "gesundes" Maß abzukühlen und nachts nicht so eisig zu sein.

Die Fragen
"Wie kann ich mich schützen?"
"Was brauche ich selbst, um gesund zubleiben?"
"Wie kann ich mich abgrenzen?"
"Was braucht mein Kind von mir?"
sind für jeden Menschen in einer Trennungssituation hilfreich.

Für die (Ex-)Partner(-innen) von Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung sind sie existenziell.

Die Hauptache ist, dass du den Kontakt zu deinem Kind nicht abreissen lässt und dem Kleinen immer wieder  Auszeiten von seiner extrem anstrengenden Mutter ermöglichst. Mehr geht nicht. Weniger wäre fatal für das Kind.

LG  🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 12.03.2013 20:10
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Du findest gute Bilder. Das hilft.

Ich muss also sehen, wie ich trotz ständig wechselndem und krassem Wetter eine stabile Beziehung mit meinem Sohn fortführen kann. 

Na, das sind ja heitere Aussichten 🙂

Am wenigsten kann ich mir im Moment vorstellen, wie "sich schützen" und "abgrenzen" vor dem Hintergrund, dass man sich nicht einfach "verpissen" kann und will funktionieren soll.
Im Moment fühlt es sich so an, als hätte sie mich "bei den E ...n".
Die ersten Argumentationen "Wenn nicht, dann siehst du ihn eben nicht mehr!" laufen ja schon.

give respect
get respect

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.03.2013 14:55
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Am wenigsten kann ich mir im Moment vorstellen, wie "sich schützen" und "abgrenzen" vor dem Hintergrund, dass man sich nicht einfach "verpissen" kann und will funktionieren soll.

Zu dem Thema gibt es hervorragende und praxistaugliche Tipps im Buch "Schluss mit dem Eiertanz", das sich ausdrücklich an Borderliner selbst richtet, sowie an Menschen, die regelmäßig mit ihnen zu tun haben.

Stell dir vor, du gehst im Wald spazieren und ein Zweig streift deinen Arm, sodass du blutest.
Bist du sauer? Fällst du den Baum oder rodest du das Gebüsch? Vermeidest du künftig Waldspaziergänge?
Oder passt du künftig einfach besser auf?

Wenn du im Umgang mit schwerst Körperbehinderten von einem Spastiker oder Epileptiker im Rahmen eines Krampfanfalls gestoßen oder getreten wirst - verklagst du dann den Kranken? Oder dessen Pfleger. Oder hältst du besser Abstand bzw. lernst, wie du solch unwillkürlichen Bewegungen ausweichen kannst?

Stell dir vor, dass ein anderer Erwachsener dir im Rahmen eines Konflikts eine Strieme bzw. ein Hämatom exakt derselben Art und Schwere verpasst.
Bist du sauer? Ja, natürlich.
Stellst du den anderen zur Rede? Selbstverständlich.
Erwartest du Einsicht und eine Entschuldigung? Das ist ja wohl das Mindeste.

Jedenfalls dann, wenn du und dein Kontrahent beide erwachsen und gesund seid.

Wenn dein Kontrahent ein Borderliner ist, wird er sich nicht entschuldigen. Auch nicht am nächsten Tag.
Sondern er wird dir mit einem Baseballschläger auflauern oder dein Auto beschädigen. Oder beides ...

Wenn du den Angriff des Borderliners ganz persönlich so wertest, wie die Verletzung durch den Zweig oder durch den Epileptiker. Und wenn du vermeiden möchtest, dass dir als nächstes ein Ast (bzw. Baseballschläger) auf den Kopf fällt, dann hältst du Abstand.

Ich meine das nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional.

Ein Baum oder ein Körperbehinderter kann nicht kontrollieren, was er dir antut.
Ein Borderliner auch nicht. Und ebenso, wie du im Wald mit herunterhängenden Zweigen oder herabfallenden Ästen rechnen musst; so, wie du bei Menschen mit bestimmten Behinderungen mit Krampfanfällen und abrupten, kraftvollen Bewegungen rechnen musst, musst du bei Borderlinern mit Angriffen aus dem Nichts heraus rechnen.

Beschimpfungen, Tätlichkeiten, Sachbeschädigungen, üble Nachrede, Intrigen, Morddrohungen, Stalking ... was du dir nur vorstellen kannst. Jederzeit. Aus heiterem Himmel. Ohne jede Vorwarnung.

Wichtig sind Verbündete. Noch wichtiger ist die innere Distanz gegenüber den Attacken. In Verbindung mit entschlossener Gegenwehr und Abgrenzung.

Wenn ein Borderliner dein Gesicht zerkratzt (oder dein Auto oder das Auto deiner neuen Freundin) stell dir vor, es sei ein Dornenbusch gewesen. Oder ein Körperbehinderter. Reg dich nicht auf. Dir selbst zuliebe. Und um Eskalationen zu vermeiden. Lass es innerlich nicht an dich heran.

Zugleich reagiere auf das Verhalten des Kranken, als sei er vollkommen zurechnungsfähig. Setze niemals selbst das B-Wort in die Welt. Weder gegenüber Polizisten noch gegenüber Anwälten oder Ärzten. Wehre dich gegen das Vorgehen der Kranken, als könne sie selbst ihr Verhalten kontrollieren. aber lass es innerlich nicht dich heran.

Weiche körperlichen Angriffen aus oder zeige sie deshalb an. Setze dich gegen Falschbeschuldigungen, üble Nachrede, Sachbeschädigungen, Nachstellungen etc. kaltblütig und entschlossen zur Wehr und entlasse die Kranken nicht aus der Verantwortung für ihr eigenes Verhalten. Und sei dabei innerlich distanziert und mach dich deshalb nicht selbst verrückt.

Wenn Profis (Psychiater, Therapeuten, Psychologen, Ärzte o.ä.) dir die Diagnose mitteilen, nimm sie zur Kenntnis. Nützen wird dir ein solches Etikett für das Verhalten der Kranken sowenig, wie das Wissen, ob ein Sturm, der dein Leben bedrohtin Fachkreisen "Taifun" oder "Hurricane" oder "Orkan" genannt wird. Was hilft, ist sich zu schützen und abzugrenzen, ohne dem Kind und der Kranken zuliebe den Kontakt ganz abreißen zu lassen. 

Es ist nicht einfach, das zu lernen. Aber es ist der einzige Weg, um dein Kind und dich zu schützen.

Wo du (um im Bild zu bleiben) im Umgang mit Gesunden einen Schirm brauchst, um deine Seele zu schützen, da brauchst du im Umgang mit einem Borderliner einen Bunker. Die Kunst dabei ist, sich im Rahmen der Abgrenzung nicht selbst in einen Panzer zu verwandeln und bei aller inneren Distanz nie zu vergessen, dass es noch wesentlich grauenhafter ist, ein Borderliner zu sein, als einen Borderliner zu kennen.

Du als Gesunder kanst dir und deinem Kind Auszeiten und Erholungspausen von dem Drama gönnen, das die Kranke permanent veranstaltet. Die Kranke selbst ist darin Tag und Nacht gefangen. Das ist noch sehr viel unangenehmer. Mit der richtigen Mischung aus Mitgefühl und Klarheit kannst du selbst Mensch bleiben und dich nicht von der Grausamkeit der Kranken anstecken lassen. 

Du und deine Familie, ihr habt mein volles Mitgefühl.

Mein mittlerweile erwachsener Ziehsohn hat die Kindheit und Jugend mit seiner emotional instabilen, gewalttätigen, unberechenbaren Miutter überlebt. Nicht, ohne selbst Schaden zu nehmen. Sein Vater und ich haben auch überlebt. Unsere Liebe hat nicht überlebt. Aber unsere Freundschaft. Diese Freundschaft hat etwas von der Kameradschaft zwischen Überlebenden aus einem Kriegsgebiet oder nach einer Naturkatastrophe.

Die Folgen der langjährigen gerichtlichen Auseinandersetzungen haben den geschiedenen Ehemann der Kranken finanziell ruiniert. Die Diagnose hatten damals verschiedene Psychiater und Therapeuten im Rahmen professioneller klinischer Untersuchungen gestellt. Die Kranke selbst hatte mehr als einmal Hilfe dort gesucht - um wiederholt Therapien immer dann abzubrechen, wenn so etwas wie "Nähe" und "emotionale Offenheit" zu entstehen drohte.

Für die rabiate KM war es noch schlimmer als für uns erwachsene Kontrahenten. Am schlimmsten war es sicherlich für den Sohn und die Tochter. Für mich ist diese Gewissheit kein Trost, sondern eine grauenhafte Vorstellung.

Ich wünsche dir (und vor allem deiner Frau und eurem Sohn) sehr, dass du dich in deiner Hobby-Diagnose irrst und deine Ex einfach nur sauer auf dich ist, wie es bei Trennungen eben üblich ist. In solchen Ausnahmesituationen zerbricht auch bei ganz gesunden Menschen schon mal Geschirr an der Wand oder es fallen Kraftausdrücke. Solche kurzfristigen und spontanen Aussetzer ganz normaler Menschen sind Lichtjahre von dem Terror entfernt, den Borderliner über Jahre immer aufs Neue entfesseln können.

Die besten Wünsche von 🙂 Biggi 

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 13.03.2013 19:30
(@herbart)
Rege dabei Registriert

Boah, krass ...

Das muss ich erstmal verarbeiten. Vielen Dank!

give respect
get respect

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.03.2013 00:00
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