Ich bin Schuld
 
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Ich bin Schuld

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(@Unbekannt)

Hallo an Alle!

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf so einer Seite lande (landen muss). Ich habe mehrere schwere Fehler in meiner Ehe (11Jahre) begangen. Vor 5 Tagen sagte mir meine Frau, sie kann nicht mehr, sie lässt sich scheiden. Ich bin leider schuld....

Erst jetzt bemerke ich, wie wichtig mir meine Familie und meine beiden Kinder (6 u. 8) sind. Meine Frau erkennt das an, verspricht mir auch, dass ich meine Kinder jederzeit sehen werde können. Aber ich habe schreckliche Angst. Ich heule fast den ganzen Tag, verbinge Nächte an den Betten meiner Kinder. Leider habe ich das in der Vergangenheit nie gemacht....

Ich kann mir im Moment einfach nicht vorstellen, wie das mit einem "Wochenendevater" in Zukunft funktionieren soll. Ich bin bereit alles zu opfern und alle umzustellen, doch meine Frau kann mir nicht mehr glauben. Auch für eine Paartherapie ist es für sie zu spät. Dazu kommt, dass sie mir in den letzten Tagen sagte, dass die Beziehung - abgesehen von den einzelnen Verfehlungen - in den letzten Jahren schon die Hölle für sie war. Ich hatte sie und ihre Signale viel zu wenig Ernst genommen. Sie weint auch, will aber jetzt auf sich schauen. Sie erwartet täglich, dass ich ausziehe, aber ich kann das einfach nicht.

Soll ich meine Frau (jetzt endlich) respektieren und ausziehen? Oder soll ich auf ein Wunder hoffen und bei meiner Familie bleiben?

Mir bricht fast das Herz.... ;(

Zitat
Geschrieben : 22.03.2004 00:09
(@storm)
Schon was gesagt Registriert

Mache gerade exakt die selbe Situation durch. Auch Signale übersehen, sie hat gelitten und geschwiegen und geht jetzt. Nächstes Wochenende ist mein persönlicher Weltuntergang ;( .

Wenn Sie schon so lange leidet, dann wird diese Tür so fest zu sein, wie bei uns, und alles was Du jetzt noch tun kannst, ist, sie loszulassen, und zu hoffen, dass sie wieder zu Dir zurückfindet.

Meine hat sich gleich 'nen "Fluchthelfer" geleistet. Es gibt 'ne weitestgehend friedlich Trennung im Sinne der Kinder, aber nur solange ich Ihren neuen Egoismus und ihre Eskapaden akzeptiere...Kritik führt zu bockigem Verhalten und Drohungen wirtschaftlicher Art.

Es ist bitter, aber stell' Dich schon mal auf ein paar Monate seelische Höllenqualen ein.
Baldrian Dispert Nacht hilft, das emotionale Tschernobyl ruhig zu halten und ist unschädlich. Ich hab sie gefressen, wie andere Leute Gummibärchen... Hol Dir ein Buch zur Stressbewältigung, idealerweise autogenes Training.

Viel Glück!
Storm

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 01:58
(@robina)
Rege dabei Registriert

Hallo, ihr beiden :-)

au weia, ihr hört Euch ja furchtbar mutlos an ...

Aber mal ganz ehrlich, ganz alleine schuld seid ihr beiden nun wirklich nicht. Sicher werdet ihr Fehler gemacht haben. Aber beide sagt ihr aus, eure Frauen hätten euch Signale gesendet. Signale gibts in der Verkehrsregelung, im zwischenmenschlichen Bereich redet man und sendet nicht irgendwelche dubiosen Signale oder muffelt unverstanden rum. Wenn einem was nicht passt, sollte man das auch klar und deutlich formulieren. Wie sonst kann der Partner die Chance haben, dauerhaft etwas zu ändern ?

Vielleicht, lieber Unbekannter, solltest du auf dieser Ebene deine Frau noch einmal ansprechen - hat sie dir wirklich ihre Probleme in eurer Beziehung nur gesendet oder auch klar und deutlich formuliert ? Hast du dich, wenn solche Gespräche stattgefunden haben, denn auch darauf eingelassen ? Wenn du nicht ausziehen willst, dann tu es auch einfach erst mal nicht, sei präsent, aber ohne aufdringlich zu sein. Lass auch ihr erst mal Zeit.

Und Storm, wegen des Fluchthelfers - warte erst einmal ab, ob sich diese Beziehung als dauerhaft erweist, meist ist die erste neue Liebe nach einer langen Beziehung nicht so stark, mehr das Neue, Freie lockt. Vielleicht gibt es doch noch eine Hoffnung.

Liebe Grüße
Robina

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 11:34
(@bigbaer)

eine Ehe basiert auf Gegenseitigkeit. Da heisst es geben und auch nehmen. Sollte irgendeiner was falsch machen, hat er Anspruch auf entsprechendes Feedback und zweiter Chance.
Wenn sich jemand negativ ändert, dann hat das in einem selbst gelegen, das hätte der Partner vorher rausbekommen müssen, oder es ist durch das Umfeld gekommen und das hätte der Partner beobchten müssen.
Meistens entstehen solche Trennung durch fehlende, gegenseitige Sensibilität. Das habt ihr selbst erkannt. Ihr habt euch sensibilisiert, bzw ihr seid dabei. Ich frage mich, warum eure Partner nicht dazu bereit sind.

Ich weiss nicht wer es gesacht hat, aber irgendwo las ich mal: "Man kann sich nicht entlieben."
Fragt euch mal selber, liebt ihr an eurem Partner noch das was ihr am Anfang geliebt habt? Wieso nicht mehr? Was hat euch, den anderen verändert. Genauso die Frage, was liebte der andere an Euch? Was hat den anderen oder euch geändert?

Ehe heisst Gemeinsamkeit, trennen tut man also immer GEMEINSAM.

Jemand der seine Ehe wegschmeisst, hat nicht viel von ihr gehalten. Jemand der wie ihr die Ehe aufrecht halten will, hat begriffen was Ehe bedeutet.

Das zu als meine Meinung.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 12:01
(@Unbekannt)

Hallo Storm und Robina!

Storm, wir sind in einer aehnlichen Situation. Das, was Dir am naechsten Wochenende bevorsteht, ist bei mir allerdings etwas anders. Wir wohnen in einem Einfamilienhaus, das der Familie meiner Frau gehoert. Wir haben es "nur" mit erheblichen Mitteln (Kredit, offene Schulden) fertiggestellt und ausgebaut. Ich will auf jeden Fall verhindern, dass meine Familie da jetzt ausziehen muss und meine Kinder in eine komplett neue Umgebung gestossen werden. Sie sollen Schule, (noch Kindergarten), Freunde und auch sonst die gewohnte Umgebung behalten koennen. Es gibt also zunaechst keine Haushaltsaufloesung, nur ich soll und muss weg. Uebermorgen hat meine Frau einen Termin beim Anwalt, danach werde ich wohl (zunaechst) mal ausziehen.
Baldrian habe ich mir heute frueh schon besorgt.

Robina: Ja, zumindest in meinem Fall bin ich schuld. Es gibt vorgefallene Dinge, die ich hier gar nicht erwaehnen kann. Ich muss meiner Frau wahrscheinlich zumindest jetzt auch etwas den Druck wegnehmen, darum tendiere ich dazu, gegen Ende der Woche doch auszuziehen. Auch wenn ich es nicht will, und es fuer mich wie ein Tod ist. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht....
Du hast Recht, Signale sind zu wenig, man haette reden muessen. Leider hat das meine Frau fuer mich nicht eindeutig und klar genug gemacht. Die Gespraeche, die es gab, habe ich zu wenig ernst genommen, ich dachte es ging nur um Ueberlastung. Diesbezueglich hatte ich ihr auch teilweise geholfen, aber es war zu wenig. Ausserdem gab es eben "diese Vorfaelle". Es nutzt also nichts, meiner Frau irgendwie vorzuwerfen, sie haette mir nie was gesagt. Sie will auch nicht mehr reden. Nur noch, wie wir es in Zukunft loesen - aber nur mehr getrennt. Das groesste Problem war sicher ich. Und jetzt kann sie mir nicht mehr vertrauen. Frauen koennen viel haerter, brutaler, staerker und endgueltiger sein als Maenner.

Ich weiss wirklich nicht.....

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 12:14
(@Unbekannt)

Hallo Unbekannt,

viele machen dir hier Mut, sagen du sollst um die Ehe kämpfen....
Ich möchte dir mal aus der Sicht einer Frau, die die Entscheidung auch lange hinausgezögert hat, antworten.

Lange Zeit hab ich immer wieder über alles hinweggesehen, was mein Mann getan hat, hab teilweise sogar mitgeholfen, dass niemand aus unserem Umfeld was mitbekommt. Immer wieder hab ich meinem Mann geglaubt, er wird sich ändern, alles wird gut. Irgendwann hab ich aufgehört, ihm zu glauben, hab nur noch neben ihm hergelebt. ALs ich die Trennung dann für mich klar hatte und es ihm gesagt habe, kam wieder der Spruch, ich liebe dich und die Kids doch und werde mich ändern. Aber ich hatte keine Kraft mehr ihm zu glauben. Irgendwann, nach der x-ten Chance kann man nicht mehr an Änderungen glauben. Das hat nichts mit weiblicher Härte zu tun, ich denk das ist weiblicher überlebenstrieb. Ich wäre an 'nem erneuten VErsuch kaputt gegangen, denn ich hätte sicher nie wieder den Mut gefunden die Trennung durchzuziehen.

MAch jetzt das beste draus. Akzeptier die Trennung. Wenn ihr noch reden könnt, dann sollte 'ne vernünftige Umgangsregelung mit den Kids möglich sein. Such dir 'ne Bleibe in ihrer Nähe. Und fang nicht an, dich um jede Gabel, jeden Stuhl und jeden Cent zu zanken, nur aus verletzter Eitelkeit oder falschem Stolz. Wichtig ist, dass ihr beide begreift, es ist ein NEuanfang. Ihr beide geht jetzt neue, getrennte Wege, aber weiterhin als ELtern eurer Kinder.

Kopf hoch, es geht immer vorwärts :thumbup:

LG

Nena, mal wieder mit Tüte

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 17:28
(@Unbekannt)

Klar gehören immer zwei dazu.

Traurig nur, wenn sich die Erkenntnis erst mal eingestellt hat, wenn der eine Partner (in dem Fall ich) alles tut, um die Situation in den Griff zu bekommen, und seine Ecken rundzufeilen, und der andere Partner schon so lange geschwiegen und Frust aufgehäuft hat, dass er keine Lust mehr hat, auf den Erfolg zu warten.

In unserem Falle ist meine Frau ihrer Verantwortung nicht nachgekommen, alles für den Erhalt der Familie zu tun. Ich hatte von ihr erwartet, die Familienberatung (die ich veranlasst habe) durchzuziehen, und dann zu prüfen, ob sie noch Liebe empfindet. Aber sie hat das Weglaufen vorgezogen....

Dass der Fluchthelfer voraussichtlich keinen Bestand hat, ist mir auch klar, aber sie fängt bereits jetzt an (noch vor dem Auszug) ihn mit den Kindern zusammenzubringen. In meinen Agen völliger Wahnsinn, aber es gibt nichts, was ich dagegen tun kann....
:gunman:

Storm

AntwortZitat
Geschrieben : 22.03.2004 17:59
(@Unbekannt)

Hier ist wieder der Ursprungsauthor des threads:

Danke für Eure Beiträge. Sie helfen mir sehr, zu verstehen.

Ich habe heute eine mögliche Bleibe für mich gefunden. Es ist ein in den nächsten 2 Wochen fertiggestelltes Haus mit Einzelappartments, das nur 6km von meiner Familie entfernt liegt. Die Appartments sind ziemlich günstig, durch den eben fertig werdenden Neubau auch sicher ok und relativ schön gelegen. Grösster Nachteil ist allerdings die Grösse - es besteht nur aus einem Zimmer mit Kochnische und einem BAD/WC. In Summe kaum mehr als 20qm. Ich bin aber bereit, in diese kleine Einheit zu ziehen, auch wenn der Unterschied zum eigenen Haus davor enorm ist.

Ich hatte heute dann auch ein gutes Gespräch mit meiner (Noch-)Frau, sie will sogar mitgehen und mit mir gemeinsam das Appartment auswählen. Auch eine zunächst freiwillige sehr offene Kontakt- u. Besuchsregelung haben wir besprochen. Durch die geringe Entfernung kann ich jederzeit kommen, fast ohne Beschränkung. Auch meine Sachen kann ich zum Grossteil mal da im Haus lassen, was es mir erst ermöglicht, in so eine extrem kleine Wohneinheit zu ziehen.

Das klingt also alles so ziemlich gut und vernünftig, ja wohl sogar ziemlich ungewöhnlich. Darum hätte ich gerne Eure Meinung gehört:
Glaubt Ihr, dass dieser mündlich vereinbarte sehr freie und grosszügige Umgang auf Dauer halten wird?
Oder seht Ihr die Tatsache, dass ich vieles im Haus in dem meine Familie wohnt (zunächst) belasse und ein vollkommen freier Kontakt vereinbart wurde (in dem ich theoretisch täglich kommen könnte oder auch zum Erledigen gewisser Dinge unabhängig von den Kindern kommen kann) eher als Hemmnis, ein neues Leben aufzubauen?

Anmerken muss ich, dass ich (und vielleicht auch meine Frau) noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben habe, dass wir in einigen Jahren wieder zusammenfinden. Und ich ausserdem eine ausreichend grosse Eigentumswohnung in einer nahe liegenden Grossstadt besitze, in der meine Mutter aber noch Wohnrecht auf Lebenszeit hat.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2004 00:51
(@Giesser)

Hallo "Tüte",

prima, dass Du nun eine Entscheidung getroffen hast und wie ihr die Situation in Angriff nehmt - klingt ja zunächst mal ganz gut.

Aber ich höre bei Dir heraus, dass Du unsicher bist, inwieweit sich die Zukunft auch so positiv entwickeln wird.

Du hast aus meiner Sicht völlig Recht, wenn Du unsicher bist. In der Tat könnte dir die Ex diesen "freien" Zugang von heute auf morgen aufkündigen - und dann stehst Du da. Überlege Dir bitte gut, was Du tust! Du solltest Dir evt. nochmals überlegen in eine so kleine Wohnung zu ziehen. Wirst Du Dich darin wohl fühlen können? Ich habe da so meine Zweifel und ich könnte mir nichts schlimmer vorstellen, als dass ich bei MIR zu Hause nicht gern wäre!
Wenn es für Dich finanziell machbar ist (scheint so), dann versuch zumindest eine 2-Zimmer-Wohnung zu bekommen.
Und, nimm aus den Haus Deine Sachen mit - ein Umschwung kann schneller kommen, als Du denkst und dann könnte es problematisch werden, wenn Du bereits länger ausgezogen bist und hast kaum etwas mitgenommen.

Aber das sind nur meine Gedanken dazu - Du wirst wahrscheinlich im Moment andere Sorgen haben....

Liebe Grüße

Torsten

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2004 09:10
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Unbekannt,

wie Giesser schon sagte, eine Umgangsvereinbarung kann von heute auf morgen gekippt werden. Die bleibt dann nur der Klageweg. Und selbst mit einem Urteil ist der Umgang nur schwer einklagbar. Es gibt durchaus schon Urteile mit Sanktionen gegen den Betreuungselternteil, doch sind die selten.

Ich denke, im Moment bekommt ihr beide das gant gut hin. Förderlich könnte ich mir vorstellen, wenn du dein Zugangsrecht zum Haus mäßig in Anspruch nimmst. Deien Frau muss sich auch ihr eigenes Leben aufbauen und es wird in ihrem Leben Veränderungen geben. Auch kann ich mir vorstellen, wenn du nicht einfach dort auftauchst, sondern dich telefonisch ankündigst. Naja, und der Schlüssel, ich glaube, den würde ich ihr aushändigen.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 23.03.2004 10:38




(@Unbekannt)

Hallo Giesser, hallo DeepThought,

danke wiedermal für Eure Beiträge.

Mir ist klar, dass diese Vereinbarungen bzgl. Umgang und Besuch meiner Kids und unseres bisherigen Hauses unverbindlich und jederzeit änderbar sind. Sie werden in erster Lesung ja auch nichtmal unterschrieben, sie stellen zunächst mal nur eine Zusammenfassung eines gemeinsamen Vorhabens dar. Wie ich schon sagte, versuchen meine Frau und ich die Sache in Würde und vorallem im Interesse der Kinder abzuhandeln. Ich möchte nicht allzuviel Druck ausüben, zumal er mir aufgrund meiner Fehler nicht zusteht. Trotzdem möchte ich es zunächst so versuchen.

Die extrem kleine Wohnung ist natürlich spätestens dann untragbar, wenn ich meine Sachen wirklich zu mir holen muss oder müsste. Ich will diesen endgültigen Schritt aber (noch) nicht tun, da ich noch immer entweder auf eine 2. (nein, es wäre schon die Dritte) Chance hoffe oder aber darauf, wenn auch die Scheidung wirklich durchgezogen wird, dass wir uns nach ein oder zwei Jahren wiederfinden, und sei es nur als unverheiratete Lebensgefährten unter einem Dach mit gemeinsamen Kindern. Eine grössere Wohnung für mich wäre finanziell auch sehr schwierig bzw. nicht in solcher Nähe zu meinen Kindern zu finden.

Allerdings habe ich natürlich die Befürchtung, dass, wenn ich einmal ausgezogen bin, die Dinge ihren Lauf nehmen, und die jetzt beabsichtigte sehr enge Kontaktregelung mit der Zeit immer flacher wird und sich mit der Zeit totläuft. Irgendwann werden sich vielleicht bei mir oder ihr neue Partner einstellen (zur Zeit keinesfalls in Sicht), und es wird doch - auch geistig und emotienell - zu einer Trennung kommen. Sicher muss ich, wie Giesser andeutete, wenn die Scheidung erstmal abgewickelt wird, irgendwie meinen eventuellen späteren Zugriff auf meine Sachen vertraglich absichern.

Im Moment ist das aber ganz und gar nicht so. Ich werde das Haus meiner Familie natürlich nur in Absprache, Kenntnis bzw. Vorankündigung mit meiner Frau betreten. Schlüsseln kann und will ich allerdings bis auf Weiteres behalten. Ich möchte sogar meiner Frau und meinen Kindern auch Schlüsseln meiner neuen Wohnung geben. Morgen sind wir in diesem Appartmenthaus wenn alles klappt (meine Frau ist vorher beim Scheidungsanwalt zur Information) und ich werde mir wohl ein Appartment aussuchen. Eventuell wird es eines, das an die 25qm und sogar einen kleinen Gartenanteil und Autoabstellplatz hat.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 00:04
(@Giesser)

Mal ganz vorsichtig angefragt: hast Du schon einen Anwalt?

Wenn nicht, dann aber los! Ich habe selbst auch zunächst gedacht, wir kommen gut auseinander und das ist mit einem RA zu machen.

Deep hat mir geraten nen eigenen zu suchen und dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Denk mal bitte darüber nach!

LG

Torsten

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 01:29
(@Unbekannt)

Hallo Giesser (Torsten),

nein, ich habe noch keinen Anwalt. Allerdings habe ich 2 moegliche im Auge, und wenn es wirklich noetig wird, werde ich einen von beiden in Anspruch nehmen. Ein gewisses Grundsatzwissen habe ich mir in den letzten 10 Tagen ja angeeignet, und zur Zeit versuche ich noch, einen Anwalt entweder zu vermeiden oder mich eventuell gemeinsam mit meiner Frau anwaltlich beraten zu lassen. Heute ist sie aber mal alleine bei ihrem Anwalt, zunaechst zur Basisinformation. Das habe ich akzeptiert, sie hat versprochen, mich danach ueber das Gespraech zu informieren.

lg,
chris

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 11:38
(@papaklaus)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Chris!

In dem Moment wo deine Frau ALLEIN zum Anwalt geht, ist es IHR Anwalt. Er kann und darf euch dann garnicht gemeinsam beraten, sondern er hat die Interessen deiner Frau zu wahren. Deine Interessen werden nicht berücksichtigt, und Fairness musst du nicht erwarten. Unterschreibe NICHTS ohne es von einem Anwalt den DU beauftragt hast prüfen zu lassen.

Nur wenn ihr beide GEMEINSAM zum 1. Mal zu dem Anwalt gehen würdet und einen entsprechenden Beratungswunsch äussert, kann er einigermassen objektiv beraten, das ginge dann in Richtung Mediation, ist also keine Interessenvertretung einer Einzelpartei.

LG und viel Erfolg,

PapaKlaus

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 13:25
(@nena62)
Rege dabei Registriert

Hallo Chris,

gegen alle Ratschläge hier find ich's absolut gut, dass ihr nicht gleich mit der Brechstange an die Trennung geht. Wenn ihr so ehrlich miteinader umgeht, wie du es schilderst, dann kann es doch durchaus gut sein, wenn deine Frau heut den Termin hat und dir nachher berichtet. Ist auf jeden Fall billiger. Wenn du dann mit all dem leben kannst, was ihr ausmacht, warum dann schon vor der Scheidung einen 2. Anwalt reich machen? Ich lese aus all deinen Postings die Hoffnung auf eine Versöhnung, egal wann. Die wird mit Sicherheit nicht einfacher, wenn erst mal 2 Anwälte angefangen haben sich zu streiten.
Wie sieht denn deine Frau die Aussicht auf eine Versöhnung? Hat sie auch die Hoffnung oder ist sie sich ihrer Sache ganz sicher und will auf jeden Fall die Scheidung?
Wenn das so ist, dann find dich damit ab und bau dir dein eigenes Leben auf, evtl. mit 'ner etwas größeren Wohnung. Ein 1-Zimmer Appartment ist nicht unbedingt geeignet um deine Kids irgendwann mal über's WE zu haben, vielleicht tritt ja auch irgendwann eine neue Frau in dein Leben und dann stell ich mir ein Besuchs-WE auf 20 qm doch schwierig vor. Lieber etwas größer und dafür ohne Gartennutzung und im Neubau. Denk mal drüber nach.

Egal was kommt, auf jeden Fall viel Glück (ob allein oder wieder mit deiner Frau)

Und nochwas zum nachdenken: Erdrück sie jetzt nicht, wenn du sie irgendwann wiederhaben möchtest. Ich erlebe es zur Zeit bei einer Freundin, deren Mann sie nach einem Seitensprung wieder erobern will. Durch zu viel Umgarnen und Nähe zieht sie sich immer weiter zurück, fühlt sich erdrückt von seinen Liebesbeteuerungen. Wenn du dich ändern willst, dann zeig es deiner Frau, lebe ein neues Leben, aber verstell dich nicht. Und vielleicht (!!) kann sie dir in einiger Zeit verzeihen und dich wieder lieben lernen, aber bau nicht dein Leben darauf auf.

LG und ein :present: Mut

Nena

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 14:27
(@Unbekannt)

Hallo Nena,

ja, das mit den Anwaelten sehe ich aehnlich wie Du. Ich denke, inzwischen ein gewisses Basiswissen zu haben, und wenn ein eventueller anwaeltlicher Scheidungsvorschlag von meiner Frau kommt, den ich mit meinem Basiswissen zustimmen kann, sollte man sich einen weiteren Anwalt ersparen. Eben wegen Kosten und dem eventuellen Zerwuerfnis dann.
Die anderen Poster meinten aber sicher halt, ich sollte aufpassen, nicht ueber den Tisch gezogen zu werden, wenn ich keine offizielle Rechtsvertretung habe.

Das mit dem 1-Zimmer-Appartment ist natuerlich extrem, aber erstens ist es ein Neubau (wird gerade fertig), zweitens sehe ich es in mehrfacher Hinsicht als Uebergangsloesung (erstens weil ich die Hoffnung nicht aufgebe, zweitens, weil ich ja eigentlich eine groessere Wohnung habe, in der aber eben meine Mutter noch wohnt). Ausserdem ist die Lage zu meiner Familie extrem guenstig.

Bzgl. dem "Erdruecken" bin ich tatsaechlich vorsichtig. Mein ganzer Auszug jetzt ist ja auch deshalb, weil ich ihr (schon vor einer endgueltigen Scheidung) Luft geben will. Ich bin aber auch irgendwie skeptisch (immerhin sind wir seit fast 19 Jahren zusammen, seit fast 11 Jahren verheiratet), inwieweit meine Frau ohne "Draengen" jemals wieder ein naeheres Zusammenruecken (wie auch immer das Aussehen koennte) zulassen wird oder will.

lg,
ein Baldrian-gedaempfter Chris

AntwortZitat
Geschrieben : 24.03.2004 15:39
(@Giesser)

Hi Chris,

dann geh wenigstens mal hin zu einem RA und lass Dich in einem (unverbindlichen) Gespräch mal bzgl. Deiner Situation (rein rechtlich betrachtet) aufklären - die Beratung zahlt auch die Rechtschutzversicherung, sofern vorhanden.

Du sollst/musst ihm ja nicht gleich ein Mandat geben. Ich habe mich, als es bei mir "soweit war" auch "schlau" gemacht, aber das reicht nicht, glaub mir. Das ist unabhängig von dem Versuch wieder zusammen zu kommen. Erschwerend kommt bei Dir ja noch dazu, dass da auch was zu "verteilen" ist, bei mir/uns war eher ein negativer Zugewinn vorhanden.

Was kannst Du verlieren? Das hat auch nichts mit Misstrauen und so zu tun. Und ansonsten wäre eine Mediation vielleicht für euch beide genau das Richtige. Versuch doch mal herauszubekommen, ob es sowas bei euch in der Nähe gibt! Das ist ohne RA und es wird versucht mit dem/der Mediator/rin gemeinsam eine Lösung für die anstehenden Probleme zu suchen! Das ist deutlich kostengünstiger - in manchen Städten/Gemeinden wird das sogar kostenfrei gewährt!

LG

Torsten

AntwortZitat
Geschrieben : 25.03.2004 09:07
(@Unbekannt)

Hallo,

auch ich glaubte, nie in eine solche Situation zu kommen und auch ich dachte, dass man unter vernünftigen (Ehe)-Leuten alles regeln kann, vorallem wenn es um das "Wohl" der Kinder geht. Inzwischen wurde ich eines Besseren belehrt ! 😡
Anfangs schien noch alles einfach und unkompliziert zu laufen, aber ab dem Tag, als sich meine Ex einen Anwalt nahm, geriet mein bis dahin in Ordnung geglaubtes Leben (was es ja schon lange nicht mehr war) vollends aus den Fugen. Natürlich musste ich mir dann auch einen Anwalt nehmen und das Elend nahm seinen Lauf. Wir wollten eigentlich auch einen gemeinsamen Anwalt nehmen, aber das klappt so gut wie nie. (Aussage meine Anwalts !)
Plötzlich wurde schmutzige Wäsche gewaschen ! Damit die Kindern (damals 6 und 9) möglichst wenig davon mitbekommen sollten willigte ich oft auf mündliche Absprachen ein und holte mir diesbezüglich eine blutige Nase. Meine Ex nutzte diese Zeit dazu, zusammen mit ihren Anwalt die hinterlistigsten Pläne zu schmieden. (u.A. Alleinige Sorgerecht etc etc.) Gott sei Dank, war mein Anwalt auch nicht auf den Kopf gefallen und konnte diesbezüglich bei einigen Dingen vieles wieder gerade biegen.
Ich kann euch nur einen Tip geben. Glaubt nicht daran, was euch von der Ex alles geschworen wird. Solange es noch möglich ist, solltet ihr gütlich, z.B. beim Jugendamt (halte aber nicht viel davon... besser über einen Anwalt) eine Vereinbarung aufsetzen, wie der Umgang mit den Kids in Zukunft auszusehen hat, unabhängig davon, ob wieder Aussicht auf ein gemeinsames Leben besteht. Die Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile und nach einer Trennung wird meist dem Vater in Salamitaktik, dieses Recht entzogen. Auf die "Rechtssprechung" braucht man(n) auch nicht hoffen, denn die gibt es nicht wirklich zum "Wohle des Kindes". Der emotionale Bezug der Mutter zu den Kinder überwiegt jede Vernunft ! Habe da schon meine Erfahrungen gemacht ! 😡

Lass die emotionale Denkweise beiseite und versucht euer "Leben" zur retten in dem ihr sachlich und mit klarem und kühlen Verstand zur Sache geht, so schwer es auch fallen sollte. Früher oder später wird eure EX zu eurem Feind und der kennt keine Gnade ! Ihre guten Freunde tun dann ihr Übriges und geben dir den Rest !
Wenn es anders kommt, dann habt ihr Glück gehabt, aber wieviele können das von sich behaupten. Nicht umsonst sind diese Themen in den Foren, die meißt besuchten. Kann es da nicht sein, dass hier von Seiten der "Rechtsprechung" vieles im Argen liegt ??? Also versucht eurer Recht so früh wie möglich zu bekommen, denn sonst ist es zu spät für Euch !

Gruß
Ursus

AntwortZitat
Geschrieben : 25.03.2004 12:23
(@bigbaer)

wir scheinen wohl alle die gleichen Erfahrungen gemacht zu haben.

Fängt bei dem gemeinsamen Anwalt an. Allerdings: Welcher Anwalt will nicht streiten und damit Geld verdienen. Das ist den Bock zum Gärtner zu machen.

Ich habe mich geweigert TU zu bezahlen, nachdem die Forderungen ins Bodenlose ausuferten. Irgendwo hab ich es hier schonmal hingeschrieben. Hätte ich das bezahlt was die Gerichte im Nachhionein bestimmten hätte ich weniger als 0€ im Monat gehabt. TU/KU, Unterhalts- und Kreditkosten des von ihr genutzten gemeinsamen Hauses, Schulden die sie regelmässig bei ihren Eltern machte, etc.

Das Gesetz ist gut, nur die allgemeine Auslegung zwingt uns ja regelrecht gegen alle Regeln zu verstossen, nur damit man am Leben bleibt. Dass ich meinen Job in der Finanz noch habe, habe ich einem sehr sozial eingestellten Arbeitgeber zu verdanken und keinem Richter.

Hilft eigentlich nur, sich an einen Petitionsausschuss zu wenden. Aber um ehrlich zu sein, da sind schon soviele Anträge anhängig und ich kann einfach nicht mehr auf jedem Schlachtfeld erscheinen. Bleibt also nur die Faust in der Tasche und das gute Gewissen, dass man mit so einer "Niedertracht" an Frau nicht mehr Verheiratet ist. Also ich bekomme regelrecht das Schütteln, wenn ich daran denke, dass ich sowas in dem Arm gehalten habe.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.03.2004 13:41
(@Unbekannt)

Hallo Unbekannt,

ich glaube, dass du sehr enttäuscht wurdest und trotz allem muss ich hier einfach nochmals antworten.

Erst mal @Chris,

lass dich nicht entmutigen. Die Idee mit der Mediation find ich gut. Hab das zwar nie gemacht, hab aber bisher noch nie gehört, dass es geschadet hätte.

@Unbekannt,

Zum einen wehre ich mich dagegen, das immer die Frauen die Männer in 'nem Rosenkrieg über den Tisch ziehen. In meinem Fall hab ich ganz ordentlich Federn gelassen, auf vieles verzichtet um Ruhe zu haben. Aber damit gehts den Kindern gut und das ist es mir wert.
Zum anderen haben wir eine ganz offene Besuchsregelung, wann imer der Vater will, kann er seine Tochter sehen. Heute ist Konzert in der Schule, hab meiner Tochter angeboten, diesmal könnte sie ja Papa einladen, aber nix, Papa hat keine Lust. Wie auch in allen anderen Dingen. Er sieht seine Tochter, wenn sie hingeht. Er telefoniert mit ihr, wenn sie anruft. Ich glaub, wenn sie nicht so an ihm hängen würde wäre der Kontakt schon gänzlich abgerissen.

Bitte tut hier nicht immer so als wollten alle Mütter den Kontakt zum Vater unterbinden. Auch Väter haben manchmal keine Lust ihre Umgangspflicht und ihre Sorgepflicht wahrzunehmen.

Nena, so schnell, dass einloggen mal wieder nicht drin war ;)

AntwortZitat
Geschrieben : 25.03.2004 13:46




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