An Loges Worten ist viel dran, und es spiegelt sinnvolle Werte wieder.
Glaubt mir ich habe in meiner 1. Ehe soviel wie möglich Beziehungsarbeit geleistet und Kompromisse gemacht und halte auch nach wie vor Kompromisse für sehr wichtig. Aber wenn jegliche Kompromisse nicht als solcher verstanden werden, sondern noch als zu wenig empfunden werden, und wenn die Beziehungsarbeit nicht gelingt, wenn nur einer daran arbeitet und einer nur fordert... dann kommt man an einen Punkt wo man sich im Spiegel nicht mehr erkennt, und wo man sich so verbiegen muss, dass es über das beschriebene "es ist modern sich zu trennen" hinausgeht. das soll jetzt keine Schuldzuweisung an den anderen Partner sein, das betrifft beide. Einer "arbeitet" an der Beziehung, oder denkt das von sich, der andere empfindet genau das aber als falsch. Falls ihr das versteht.
was ist richtig, was ist falsch... das kann nur das eigene Herz wissen.
Mir ist wichtig dass jegliche Lebensform, also auch die sogenannte Zweitehe, genügend Bedeutung hat und Achtung in der Gesellschaft erfährt. Dass es kein Makel ist so zu leben wie es einem guttut. Und was beim ersten Mal nicht funktioniert hat, kann ja beim zweiten Mal besser klappen. Schließlich hat jeder ja dazugelernt.
Und für mich bedeutet die Trennung vom Vater des gemeinsamen Kindes nicht gleich die Entsorgung desselben. Und es ist für Kinder durchaus von Vorteil, wenn sie mehrere Bezugspersonen, die sie lieben, in ihrem Leben kennenlernen. Die neue Ehe ist ja jetzt auch eine Familie, und bringt neue Familienmitglieder mit sich. Was soll daran schlecht fürs Kind sein?
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Hallo zusammen,
ich sag's mal so: Als meine Ex seinerzeit meinte, das wär' doch alles Mist mit uns beiden, ist sie zuallererst bei einer Trennungsberatungsstelle aufgeschlagen.
Das Wort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Nicht Eheberatung. Nicht Paarberatung.
Trennungsberatung.
Da geht's also, rein vom Wortlaut her, schon gar nicht mehr um die Frage: Was ist schiefgelaufen, welche Gemeinsamkeiten habt ihr trotzdem noch, was ist wirklich wichtig; und wie könnt ihr eure Sache in Zukunft besser machen oder, wenn es denn gar nicht anders geht, auf eine Art und Weise beenden, dass ihr euch nachher trotzdem noch in die Augen schauen könnt? Sondern offenbar nur und ausschließlich um die Frage: Wie zieht die Frau von Welt die Scheidung auf möglichst elegante und profitable Art und Weise durch ;-(
Entsprechend geimpft hat Ex dann mit mir geredet, mit einem ganzen Sack voll von Forderungen nach Privilegien, auf die sie einen Anspruch(TM) hat, und mit einer ellenlangen Liste von Fehlern, die ich gemacht habe und die ihr ein Zusammenleben mit mir selbstverständlich völlig unmöglich machen. An diesem Punkt, auch wenn mir das in dem Moment nicht wirklich bewusst gewesen ist, habe ich diese Frage ...
Was ist falsch daran für eine Beziehung zu arbeiten und zu kämpfen?
... für mich selbst so beantwortet: Ich hätte mit ihr zusammen um den Bestand unserer Ehe kämpfen können - aber nicht gegen sie.
Danke, liebe Trennungsberater: Ihr seid die Drogenhändler auf dem Straßenstrich der Scheidungsindustrie.
Übrigens, es glaube niemand, solche Trennungsberatungsdinger seien nur eine Sache von irgendwelchen dubiosen Vereinen. Wenn man z.B. bei Google nach "Trennungsberatung München" sucht, dann ist gleich der zweite Treffer eine Stelle beim Landratsamt, genauer gesagt beim Jugendamt. Na gut, ich korrigiere mich: Jugendamt, auch das ist ein dubioser Verein ... 😉
Nix für ungut,
Malachit.
P.S. und bevor ich's vergesse: Die Trennungsberaterin, bei der meine Ex aufgeschlagen ist, ist im Hauptberuf Rechtsanwältin. Dieselbe Rechtsanwältin, die meine Ex bei der Scheidung vertritt. Ein Schelm, wer sich was dabei denkt ...
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
moinsen,
wenn ich im Nachhinein diese "Kiste" betrachte, hatten meine Ex und ich von Anfang an keine Chance. Ihre Beraterinnen und dieses mir nicht nachvollziehbare (zum damaligen Zeitpunkt zumindest) "nichtloslassenkönnen" von Vater und seinem Laden.
Und die Worte, die sie mal gesagt hat zu mir: "du willst mich von meiner Familie trennen", wohlgemerkt, dabei meinte sie sich und ihre Eltern, nicht uns!
Und das ihre achso beste Freundin ein Kind in die Welt gesetzt, ohne Mann (naja... zum zeugen und zahlen ist er ja gut)
und halte auch nach wie vor Kompromisse für sehr wichtig.
auch hier im Nachhinein, ist meine Ex die Tochter ihres Vaters: Ein xxxx(Nachname) vrehandelt nicht. Meine Ex ist absolut kompromissunfähig.
Sei stark, fordere und nimm alles, und wenn er nicht mitspielt, schmeiss ihn raus!
Da geht's also, rein vom Wortlaut her, schon gar nicht mehr um die Frage: Was ist schiefgelaufen, welche Gemeinsamkeiten habt ihr trotzdem noch, was ist wirklich wichtig; und wie könnt ihr eure Sache in Zukunft besser machen oder, wenn es denn gar nicht anders geht, auf eine Art und Weise beenden, dass ihr euch nachher trotzdem noch in die Augen schauen könnt? Sondern offenbar nur und ausschließlich um die Frage: Wie zieht die Frau von Welt die Scheidung auf möglichst elegante und profitable Art und Weise durch ;-(
grins, oh ja, elegant hiess bei meiner Ex: stelle Deinen zukünftigen Ex ins schlechte Licht, bei jedem der Dir über den läuft! Lüge, verbreite Lügen.
Und meine Ex wollte mr das ganze auch noch unter anderem damit erklären, dass: die.. und die.. und die,. . sind doch auch schon getrennt.
Das ist echt krank.
Aber in ihrem Umfeld war nicht einer, der sie am festhalten der Familie unerstützte. Ganz im Gegenteil.
Ihre Vater war froh, dass er seine Tchter wieder hatte, die dann ja den Laden übernehmen kann (was ich auch gernemit meiner Ex gemacht hätte, aber nicht unter der Bedingung, dann mit ihren Eltern unter einem Dach zu wohnen).
Ihre Mutter, die sie darin bestärkte diesen Schritt zu tun, den sie sich selber nie getraut hat.
Ihre Freundin, die (in meinen Augen), einfach nur neidisch war.
Ihre ältere Schwester, die mit 16 Jahren ein Kind bekam, um dass sie sich nie selber gekümmert hat und das bei den Großeltern aufwuchs, bzw. meine Ex hat das Kind aufgezogen
Ihre jüngere Schwester, die ja auch schon getrennt war.
Ihre Nichte( die sie aufgezogen hat) die schon immer gesagt hat: ich will keine Kinder.(warum wohl?)
Eine entferntere Freundin "des Hauses): die selber keine Kinder hat, verheiratet, aber in meinen Augen, völlig unausgeglichen und unglücklich.
In welchem"sozialen dreckshaufen" ich da gelandet bin, ist mir natürlich erst später bewusst geworden und nach aussen hin ist immer die heile Welt.
Zitat meiner Ex: unser Papa war der beste Papa der welt, in den 3 Wochen Urlaub im Jahr".
das er sie dann zu Hause regelmäßig mit nem Stock verprügelt hat.... tja.
momentan warte ich einfach nur die weitere entwicklung ab,......
Ich hatte in der zwischenzeit eine tolle Beziehung. Aber momentan hab ich einfach keine Lust mehr, mich neben mir und den Kindern, mit anderen zu beschäftigen. Dazu fehlt mir glaub ich, mittlerweile die Kraft, die Lust und Zeit, da ich meine Kinder mehr als regelmäßig sehe.
Ich habe sogut wie kein WE "frei" und das ist gut so.
Ich sehe meine Kinder oft, habe Arbeit, meine Ex kommt mir in Bezug KU entgegen,so dass es mir ermöglicht ist, eine relativ große Wohnung bemieten zu können, und das reicht für mich.
Wenn man mich fragt, wie's mir geht, sage ich nicht mehr: ich bin glücklich.
Meine momentan übliche antwort ist: in meinem Leben passiert aktuell nichts besonderes, und so kann es gerne bleiben.
Auch das habe ich glaub ich schon mal irgendwo geschrieben: es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem ich nicht vermisse, dass ich nicht mit meinen Kindern zusammenwohne, und dafür laufe ich mehr und mehr Gefahr, meine EW zu hassen, und unsere trennung ist echt schon lange her.
Man(n)verpassst soviel, und allen Terminen muss man ständig hinterherlaufen, um einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben.
Ich bin gerad in "schreibwut" .-)
eine kleineAnekdote zum Schluss
Unser Lütter wird wohl auf die Hauptschule gehen (is ja auch keine Schande)
Ich war auf der Vorstellung einer Gesamtschule, hatt4e auch mit einer Leherrin gesprochen usw.
Meine Ex schrieb mir dann: "wir müssen mal darüber reden". Soweit so gut.
Vor 2 tagen hatte die mittlere Theateraufführung. Anschließend kam meine Ex zu mir und fragte mich, was ich denn denke wegen eventuell Jahr wiederholen und wie das mit der GS wäre.
Ich fange an zu erklären und möchte ihr meinen Eindruck schildern. . und komme ungefähr 2 Sätze weit, da sieht sie eine Bekannte, dreht sich um: Hallo, wie geht's und blablabla." und ich: stehe da, gucke blöd aus der Wäsche, für ungefähr eine halbe Minute, und bin dann gegangen.
Ich hätte gerned die Ehe aufrecht erhalten, aber meine Ex hätte mich so dermaßen untergebuttert, weil ich immer in der Position gewesen wäre, dass z utun was sie will.
Die trennung von ihr kann ich gut verschmerzen, die von meinen Kindern nicht.
Irgendwie eine Zwickmühle in der ich mich nicht so richtig wohlfühle.
Sorry vor so many text
jo
Letztendlich ist mein Fazit:
Moin,
ich kann mit Pauschalaussagen à la "Trennung ist immer schlecht und Zusammenbleiben ist immer besser" auch wenig anfangen. Welche Entscheidung, die wir mit 20 oder 30 treffen, gilt und hält für den Rest des Lebens? Die meisten Menschen arbeiten nicht einmal ein Leben lang in dem Beruf, den sie einmal gelernt haben. Insofern gehört nicht Trennung und Scheidung erschwert oder verboten, sondern der unsägliche Spruch "bis dass der Tod uns scheidet". Für die betroffenen Kinder ist jedenfalls nicht die Trennung ihrer Eltern als solche traumatisierend, sondern das, was die Erwachsenen daraus machen.
Die Annahme, dass Erwachsene, die nicht einmal ihre Trennung vernünftig gebacken kriegen, sondern erbittert um jede Untertasse, jeden Euro Unterhalt und jede Viertelstunde Umgang streiten, tolle "Beziehungsarbeit" geleistet hätten, um ihre Ehe zu retten, ist jedenfalls irrig. Fatalerweise führt ja gerade die Annahme, mit einem Ring am Finger habe man einen Vertrag für's Leben geschlossen und könne sich deshalb des anderen "sicher" sein, zu Nachlässigkeiten und Lieblosigkeiten, die am Ende in einer Trennung gipfeln. Menschen verändern sich im Laufe ihres Lebens - aber nicht immer in die gleiche Richtung. Aus dem ehemals feurigen Lover ist nach ein paar Jahren Ehe vielleicht eine träge Couch-Potatoe geworden, und das adrette Mädel, das sich mal für Kunst und Musik interessiert hat, hat mittlerweile das Hobby Essen und die Bequemlichkeit schlabbriger Jogginghosen entdeckt und kann nur noch über die Kinder reden. Selbst der $ex ist zu gelegentlichen Pflicht-Nümmerchen verkommen.
An dieser Stelle fängt die "Beziehungsarbeit" nicht an, sondern ist schon vor Jahren gescheitert. Wieso sollte sie plötzlich in Gang kommen und funktionieren? Weil der eine zum anderen sagt "wenn du dich jetzt nicht änderst, trenne ich mich von Dir!"? Wenn die Erkenntnis, dass eine Ehe kein Selbstläufer ist, erst mit dem Wort "Trennung" kommt, ist es zu spät. Zerdeppertes emotionales Porzellan und enttäuschte Erwartungen kann man nicht kitten.
Es ist aber auch ein Trugschluss, dass widerwillig zusammenbleibende Eltern in irgendeiner Form "besser" für ihre Kinder wären als solche, die sich anständig und respektvoll voneinander trennen, um ohne einander glücklicher zu leben. Denn das zwangsweise Zusammenbleiben führt ja nicht zu einem liebevollen Umgang der Eltern miteinander, sondern zu einer dauernden "Hund und Katz"-Situation, die für die beteiligten Kinder kein Glück, sondern eine grosse Belastung ist: Sie spüren, dass sie "schuld" am täglichen Unglück ihrer Eltern sind.
In meinen Augen ist es daher vor allem eine wahnsinnig bequeme Ausrede, sich zurückzulehnen und zu sagen "ich will ja gar keine Trennung, denn die wäre schlecht für die Kinder; also ist mein Part mit der Verweigerung der Trennung bereits erfüllt, mehr muss ich gar nicht tun."
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Es ist im Einzelfall sicher schwer zu entscheiden, was nun besser für die Kinder gewesen wäre, denn egal wie man sich entscheidet, weiß man nicht, was gewesen wäre, wenn man sich anders entschieden hätte.
Grundsätzlich behaupte ich aber, dass es für die Kinder erstmal besser ist, wenn sich die Eltern nicht trennen.
Es muss schon ganz schön viel schlimmes passieren, damit das nicht mehr gilt.
Die meisten Beziehungen scheitern aber schon weit unterhalb dieses Levels.
Auch dafür mag es Gründe geben.
Auch Eltern haben ein Recht auf Leben.
Wenn die Beziehung für ein oder beide Elternteile eine Qual ist, so mag es auch für die Kinder zumutbar sein, wenn sich ihr Leben ein wenig verschlechtert, aber dafür das Leben der Eltern deutlich verbessert.
Aber auch diese Konstellation halte ich im Ergebnis für eine Ausnahme. Auch wenn die Erwartung die Regel ist.
Sicher wird der trennungswillige Elternteil immer davon ausgehen, dass in seinem Fall die erste oder zumindest die zweite Variante gilt.
In der Praxis heißt das aber oft, dass sich die Situation für die Kinder und den anderen Elternteil deutlich stärker verschlechtert als erwartet und für einen selbst auch oft nicht der erhoffte Segen einstellt.
Von dem anderen Elternteil, der womöglich seinen geliebten Partner, seine Kinder und seine Existenz verliert ganz zu schweigen.
Die Hoffnung auf persönliche Vorteile und geringe "Kolaterralschäden" bei den Anderen wird natürlich von den Randfiguren, die PapaJo beschrieben hat, stark gefördert.
Wenn es dann doch nicht so kommt, hat natürlich immer der Andere Schuld.
Natürlich wird niemand, der sich getrennt hat, zugeben, dass er sich vertan hat und die Familie aufgrund seiner eigenen Fehleinschätzung zerstört hat. Und schon gar nicht aus Eigennutz.
Im Aussenbild wird er immer die Richtigkeit seiner Entscheidung in den Vordergrund stellen und im Zweifelsfall die Vorzüge der Trennung für sich und, vor Allem für die Kinder, nach oben kaschieren und die Situation vor der Trennung eben als ausreichend katastrophal darstellen, dass auf jeden Fall noch eine positive Bilanz bei rum kommt.
Dazu gehört natürlich auch, Anderen von seiner Erfolgsstory zu erzählen und sie zu ermuntern, ebenfalls diesen tollen Weg zu gehen.
Natürlich nicht ohne zu betonen, dass dieser Weg zwar hart und steinig für einen selbst war, man aber dieses Opfer natürlich vor Allem für seine Kinder gebracht hat.
Je schlechter das Ergebnis ist, desto notwendiger ist es, die Hölle vor der Trennung und vor allem den Teufel darin hervor zu heben.
"Ja, wir leben jetzt zwar von Hartz4, aber das ist immer noch besser, als die Hölle, der wir nun endlich entkommen sind!"
Niemand wird sagen: "Sch* ich habe einen Fehler gemacht. Wir leben jetzt im Plattenbau, meine Kinder versagen in der Schule und sie werden ständig auf dem Weg nach Hause verprügelt."
Kann ich das nicht wieder zurück drehen? Sorry, war nur ein Irrtum!"
Und da es ja schon so viele solcher Stories gibt, gibt es auch so viele Teufel.
Bei 50% Scheidungen gibt es natürlich auch 50% Teufel.
Gegen die kann man gar nicht hart genug vorgehen.
So entsteht und vermehrt sich das Erfolgsmodell Alleinerziehung!
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo liebe Mitforisten,
ich habe lange gehadert, ob ich zu Mateusz Post mehr schreiben soll als „Amen“, da ich es – und das ist ausdrücklich mein Empfinden – als scheinheilig empfinde.
Im Kreis meiner Verwandtschaft habe ich in den letzten 30 Jahren einige Frauen in ihren Ehen leiden sehen.
Meine Onkel waren – mit einer Ausnahme – sehr patriarchalisch geprägte Männer.
Sie haben ihre Frauen durch die Geburten der Kinder in materielle Abhängigkeit gedrängt und dort belassen (wir reden von Frauen, die heute 70 und älter sind, und die in einer Nachkriegs-BRD sozialisiert wurden), sie haben sie psychisch und z.T. physisch misshandelt… keine von ihnen ist gegangen.
Was das an meinen Cousins und Cousinen angerichtet hat, kann ich jeden Tag sehen. Heute erwachsen, haben sie als Kinder niemals eine liebevolle Beziehung ihrer Eltern zueinander erleben dürfen, nur Kälte, Machtausübung und schweigendes Leid.
Als es in meiner Ehe nicht mehr rund lief, habe ich die Notbremse gezogen, sehr zum Leidwesen meines Mannes, der mir damals vorwarf, ich hätte nicht genug gekämpft. Aber dieses Bild meiner Tanten war übermächtig und erschreckend. Ich wollte mich nicht am Ende meines Lebens fragen müssen was ich daraus gemacht habe. Und ja, Ihr könnt es gerne mit dem „Schimpfwort“ Selbstverwirklichung belegen wenn das ins Bild passt, für mich war es Selbstschutz.
Es ist nicht so, dass wir damals nicht genug geredet und gekämpft hätten, wir haben die Gründe für unsere Trennung gut aufgearbeitet, aber bei mir gab es einen Punkt, da hatte ich es einfach nur noch satt. Und all das, ohne dass wir uns auch nur ein einziges Mal gestritten hätten… ich bin der Ansicht, dass nicht nur Themen wie Alkohol und Gewalt etc als valide Gründe für eine Trennung gelten dürfen.
Während der Zeit unserer Trennung hatten wir einen ständigen und respektvollen Kontakt, schon durch das Wechselmodell bedingt. Wir haben kein Geld von A nach B geschoben und keinen Anwalt eingeschaltet. Unsere Tochter hat uns niemals abfällig oder sonst wie negativ über den anderen Elternteil sprechen hören, wir haben alle Belange unser Kind betreffend abgestimmt, Geschenke zu zweit geschenkt, sind in der Erziehung weiter eine Linie gefahren. Sie hatte damit weiterhin eine stabile Lebenssituation und die Liebe und Anwesenheit beider Eltern, nur zwei Zuhause statt einem. Kinder sind durchaus flexibel, man muss nur ehrlich zu ihnen sein.
Wenn ich sage, dass unsere Tochter aus dieser Zeit keinen Schaden davon getragen hat, dann begebe ich mich damit nicht auf dünnes Eis, ich bin mir sicher.
Was ich mit meinem familiären Sermon sagen möchte? MMn leiden Kinder nicht unter der Trennung ihrer Eltern an sich, sie leiden an den Umständen. Und da muss sich jeder Elternteil an die Nase fassen. Es ist weder akzeptabel den Ex-Partner schlecht zu reden, finanziell auszubluten, aus dem Leben des Kindes zu drängen, noch ist es akzeptabel die Kinder am eigenen Leid teilhaben zu lassen, denn solches Verhalten beziehen sie auf sich.
In diesem Sinne empfehle ich immer wieder gerne das Buch „Glückliche Scheidungskinder“ von Remo H. Largo.
VG WH
P.S.: Martin war mal wieder fix…
moinsen,
hab doch glatt mein Fazit vergessen:
Scheidung wird heutzutage imho zu einfach gemacht.
Viele machen sich einfach nicht mehr die Mühe wirklich an sich und der Beziehung zu arbeiten um diese soizial Verbindung namens "Familie" aufrechtzuerhalten.
Es wird ein bischen was getan und macht macht ein bischen ..beratung. ach , bringt ja nichts, trennen wir uns halt.
In diesem Sinne empfehle ich immer wieder gerne das Buch Glückliche Scheidungskinder von Remo H. Largo.
mal sehen, vielleicht les ich's mal,
aber gibt's auch ein Buch?:
"glückliche scheidungskinder, die noch glücklicher gewesen wären, wenn sie keine Scheidungskinder wären"
Hört sich mir zu sehr nach Schönschreiberei an.
So wie man/frau sich ja auch die Trennung schön redet.
Was für den einen schön ist, kann für den anderen die Hölle sein.
jo
Moin papajo,
Scheidung wird heutzutage imho zu einfach gemacht.
Viele machen sich einfach nicht mehr die Mühe wirklich an sich und der Beziehung zu arbeiten um diese soizial Verbindung namens "Familie" aufrechtzuerhalten.
in Posting #42 beschreibst Du plastisch und wortreich ein paar sehr negative Details Eurer Ehe, inklusive der erst spät von Dir als unselig erkannten familiären Verflechtungen Deiner Frau. Was genau wäre daran jetzt - ausser für ausgesprochen masochistisch veranlagte Menschen - "erhaltenswert" gewesen? Und was wäre also besser gewesen, wenn man Eurer Trennung zusätzliche Steine in den Weg gelegt hätte? Deine Frau ist nun einmal der Mensch, der sie ist; sie hatte nie die Aufgabe, so zu werden, wie Du sie gerne gehabt hättest. Gilt umgekehrt natürlich genauso.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
moinsen,
vollquoting selber glöscht von jo .-)
das ist völlig korrekt. Jedoch hätte, ohne Beeinflussung von aussen, das ganze nicht so kommen müssen.
Ich hatte mit meiner Ex solange eine gute Beziehung (dies ist MEINE Meinung .-) ), bis der Tag sich immer mehr näherte, an dem ich eine Firma übernehmen wollte und wir ca. 20km weiter weg ziehen wollten.
Da hat sich, so denke ich heute, eine Maschinerie in "ihrer Familie" in Bewegung gesetzt, gegen die nicht anzukommen war, und sich sich bereitwillig diesem (ihrem Vater) untergeordnet hat.
Ich war, bis zum Tage der eröffnung ihrers " so geht's nicht mehr" relativ unvorbereitet ob der dinge die da im Untergrund abliefen.
Ich bin auch heute noch der Meinung, wir hätten "funktionieren" können, wenn man uns gelassen hätte.
Naja, vielleicht auch nicht, wer weiss das schon genau im Nachhinein?
Um auf den Titel des TO zurückzukommen, so wird man weder zu dem einen oder dem anderen Weg raten können.
Man kann agieren oder man muss reagieren.
Alle sich hinterher ergebenden Wege oder Irrungen in Bezug auf Umgang, Geldflüsse, Streitigkeiten über Kleines oder Großes etc. kann man wohl nur mit Hilfe der Kristallkugel sehen. (Wer hat doch noch eine: LBM? .-) )
Was für die Kinder besser gewesen wäre?
Keine Ahnung, es hätten sich so viele Verzweigungen ergeben können, das kann man im Nachhinein nicht sagen.
ein Sinnieren heirüber bleibt ein fischen im Trüben.
grüßle
jo
Moin papajo,
das ist völlig korrekt. Jedoch hätte, ohne Beeinflussung von aussen, das ganze nicht so kommen müssen.
eben: HÄTTE, WÄRE, SOLLTE, MÜSSTE. Mit Konjunktiven lässt sich aber keine Ehe erhalten; nur mit harten Fakten. "WÄRE mein Mann kein antriebsloses Weichei, sondern ein bisschen karrierebewusster, würden wir längst im eigenen Haus wohnen", "HÄTTE meine Frau in der Schwangerschaft nicht so viel gegessen, wäre sie heute wieder rank und schlank wie früher und ich müsste mich nicht nach anderen Frauen umdrehen" sind keine erfolgversprechenden Rezepte. Die Dinge sind, wie sie sind; nicht wie sie HÄTTEN sein SOLLEN. Für Konjunktive kann sich niemand etwas kaufen; nur Schuldzuweisungen lassen sich toll daraus stricken.
Ich hatte mit meiner Ex solange eine gute Beziehung (dies ist MEINE Meinung .-) ), bis der Tag sich immer mehr näherte, an dem ich eine Firma übernehmen wollte und wir ca. 20km weiter weg ziehen wollten.
Da hat sich, so denke ich heute, eine Maschinerie in "ihrer Familie" in Bewegung gesetzt, gegen die nicht anzukommen war, und sich sich bereitwillig diesem (ihrem Vater) untergeordnet hat.
eben. Ihr konntet nicht einmal über eine solche Banalität Konsens erzielen; wie soll das dann noch für die ehemals gemeinsamen Ziele einer Ehe gelten?
Ich bin auch heute noch der Meinung, wir hätten "funktionieren" können, wenn man uns gelassen hätte.
"funktionieren" reicht nicht. Und wie weit man anderen Einfluss auf die eigene Ehe gewährt, entscheiden allein die Ehepartner; nicht die anderen.
Grüssles
Martin
(der sich immer wieder wundert, dass Menschen sich Zustände zurückwünschen, deren Fehler sie ganz genau beschreiben können)
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
@Martin, mit deinen Antworten Nr. 43 und 49 hast du meine uneingeschränkte vollste Zustimmung.
Es tat mir sehr gut meine eigenen Gedanken so aufgeschrieben zu lesen.
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Das Buch "Glückliche Scheidungskinder" habe ich auch gelesen. Dieses Buch wird immer wieder gerne von trennungswilligen Elternteilen zitiert und teilweise als Rechtfertigung wie "Ach es wird schon nicht so schlimm für unser Kind werden" genommen!
Ich spreche hierbei von der neuen Scheidungskultur die um uns greift. Es gibt sicherlich Ehen die man beendet muss. Aber das Gros der Ehen wird teilweise aus den banalsten Gründen geschieden.
Was ist wenn man sich wieder zusammengeraufft hätte um die Ehe gekämpft hätte? Vielleicht hätte man die Ehekrise gepackt und wäre gestärkt daraus hervor gegangen.
Ich nehme meine Eltern als Vorbild, dort hats auch oftmals gekracht, es sind Untertassen vor die Wand geflogen es gab auch Handgreiflichkeiten (rumgeschubst). Aber sie haben zusammengehalten und jetzt Jahre später lachen sie darüber und sagen ja es war richtig das wir um unsere Ehe und um dich unseren Sohn gekämpft haben.
Und ich danke ihnen dafür. Und meine Mutter wurde nicht unterdrückt oder an der kurzen Leine gehalten. Sie war immer eine gleichberechtigte Partnerin. Aber dieses Argument der Unterdrückung oder Abhängigkeit ziehen die militanten Feministinnen gerne hervor!
Aber heutzutage gibt es sowas leider nicht mehr. Sobald der Alltag in die Ehe eingekehrt ist wird sich getrennt. Egal ob Kinder da sind oder nicht.
Bloss eines sollte man sich vor Augen halten. KEIN Kind will die Scheidung seiner Eltern. KEIN Kind wünscht sich auf 2 Familien aufgeteilt werden. Aber KEIN Kind wird gefragt was es denn möchte.
Es wird einfach mitgeschieden. Ich rede hierbei wirklich nicht über die Härtefälle, wo der man über Monate brutal geschlagen hat sowohl Mutter als auch Kind oder die Mutter ständig besoffen war und nur auf dem Sofa lag oder von sozial schwachen Hartz4 Familien die nur Kinder bekommen um Geld in der Tasche haben.
Aber selbst solchen Ehen kann man helfen, wenn man rechtzeitig handelt und sich auf das besinnt was einen damals zusammengebracht hat.Ich rede von den Ehen die 99% dieser Forumsmitglieder geführt haben, in denen der Alltag eingekehrt ist und man sich einfach auseinandergelebt hat und sich überlegt hat.
"Hmm wir passen vielleicht doch nicht zusammen". Aber wie es vielelicht nach ein paar Monaten ausgesehen hätte, nach dem man darum gekämpft hat und das man wieder glücklich hätte sein können, diesen Versuch will keiner wagen.
Das Buch von Remo Largo "Glückliche Scheidungskinder" ist gut keine Frage. Aber wie gesagt möchte kein Kind die Trennung seiner Eltern. Hierbei handelt es sich auch nicht um eine Langzeitstudie von Scheidungskindern. Er zeigt nur auf was man tun muss, damit diese Kinder den Umständen entsprechend glücklich sein können. Hierbei liegt der Focus auf "den Umständen entsprechend" !!
Aber das Kind wird sich immer wieder fragen: " warum haben sich meine Eltern getrennt?"!!! Und die Antworten der Eltern können diese Frage nie zufriedenstellend beantworten, denn das Kind weiß das es auch heile und normale Familien gibt!
Aber das Optimum wird dies nie darstellen. Das Optimum ist eine intakte Ehe die heile Familie alles andere sind faule Kompromisse, die sich nach und nach in dieser Gesellschaft eingeschlichen haben !
Das sich dadurch die Spirale immer weiter dreht und Scheidungskinder wieder Scheidungskinder hinterlassen usw. wird scheinbar als unvermeintlich hingenommen. Dies liegt aber an diesem Staat. Lieber schön die Auswirkungen des Übels therapieren als an die Würzel des Übels zu gehen.
Fakt ist das eine Scheidung die Kinder für ihr ganzes Leben prägend wird. Es ist keine vorübergehende Krise. Daher sage ich stellt eure Bedürfnisse nicht über die eurer Kinder, denn sie leiden unter der Scheidung und werden dies teilweise Jahrzehnte lang tun. Und ob man in einer neuen Beziehung glücklicher werden wird. Sei dahin gestellt. Vielleicht steht man in 2-3 jahren wieder an dem gleichen Punkt wie schon mit seiner EX. Und was dann wieder weglaufen und es den Kinder vorleben?
Nein der Preis einer Scheidung ist VIEL zu groß den alle Beteiligten zahlen müssen. Vorallem unsere Kinder!
Anbei ein Link zu einem sehr interessanten Buch. Die erste Studie über Scheidungskinder die über 25 Jahre begleitet wurden. Es hat mir die Augen geöffnet...
http://www.amazon.de/Scheidungsfolgen-Kinder-tragen-Last-Langzeitstudie/dp/3935984030
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
@ Mateusz,
Deine persönliche Meinung ist Dir ja unbenommen. Nur: Ausser Sprechblasen à la "einfach alles lassen, wie es ist" und einigen Konjunktiven ("hätte, wäre, vielleicht...") hast Du nichts zu bieten.
Wie ich dieser Tage schon schrieb: Ob Kinder unter einer Scheidung leiden, hat nicht mit der Scheidung als solcher zu tun, sondern mit dem, was die Erwachsenen daraus machen. Kinder brauchen keine Eltern, die ständig unter einem Dach leben, sondern Eltern, die sie gleichermassen lieben dürften. Wäre es anders, dürften Fernfahrer, Seeleute, Soldaten etc. gar nicht heiraten und Kinder haben.
Sicher ist allerdings: Leute, die nicht einmal eine vernünftige Scheidung hinbekommen, hätten ihrem Kind auch bei zwangsweisem Zusammenbleiben keine Geborgenheit und Wärme bieten können. Und den Beweis dafür, dass diese Kinder in irgendeiner Form "glücklicher" wären, kannst Du auch nicht antreten.
Was Du in Deinem persönlichen Fall tust, ist ja Dir überlassen. Fakt ist allerdings: Wenn Deine Frau keinen Bock auf die Fortsetzung Eurer Ehe hat, nützen Dir alle Sprechblasen, Konjunktive und Bücher nichts.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Relax Martin,
Ich finde, Mateusz hat seinen Standpunkt durchaus sachlich vorgetragen.
Da finde ich das mit den Sprechblasen unnötig.
My 2 Cents! 🙂
Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Wenn der Preis fürs Kinderkriegen ist, dass man als Paar zusammenbleiben muss, egal ob man miteinander glücklich ist, nur noch aneinander gewöhnt, sich schlicht nichts mehr zu sagen hat oder irgendwann eine richtige Abneigung gegeneinander hat, dann ist dieser Preis zu hoch.
In erster Linie ist man man selbst mit seinen eigenen Wünschen, Zielen und Träumen.
Erst dann ist man Mutter/Vater, Partner/in, Kollege, Freund, usw. In welcher Rangfolge mag ich dahingestellt lassen.
Ich bin jedoch der Meinung, jeder Mensch hat nur dieses eine Leben und muss irgendwann am Lebensabend zufrieden darauf zurück sehen können. Wer sein eigenes Lebensglück hintenanstellt oder es daraus zieht, Kindern eine Familie erhalten zu haben, der soll diesen Weg gehen. Aber wer darin nicht sein Heil findet, dem mag man zugestehen, eine Partnerschaft aus gewichtigen oder weniger gewichtigen Gründen aufzugeben, auch wenn Kinder da sind.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Doch Martin die Kinder leiden. Sie freuen sich über den Seemann oder den Soldaten wenn er am Wochenende nach Hause kommt. Denn es ist ihr leiblicher Vater. Wenn auf dem Platz von Papa aber dann jemand anderes sitzt und dieses Gesicht oftmals dann auch noch wechselt bricht für die Kinder eine Welt zusammen.
Was leben wir denn unseren Kindern vor, wenn wir uns trennen und sie wie kleine Nomaden ständig hin und herziehen lassen. Eine gescheiterte Beziehung. Daran identifizieren sich die Kinder, denn die Eltern sind ihre Vorbilder ! Das es auch anders geht sehen sie an den intakten Familien und werden sich fragen warum es bei Mama und Papa nicht geklappt hat. Und unsere Antworten werden die bohrenden Fragen nicht beantworten können.
Ich sage nicht das Scheidungskinder nicht glücklich werden können. Sie sind auf eine andere Art glücklich, als Kinder die in einer heilen Familie aufwachsen.
Ich wende mich auch strikt gegen die neue Scheidungskultur, die Trennungen aus banalen Gründen nach sich zieht. Es ist niemals zu spät sich hinzusetzen und zu reden. Was kann der dumme Mann dafür, dass er die subtile Art der Frau nicht verstanden hat und erst kapiert hat was sie wollte als sie ihn vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Was kann die Frau dafür, dass der Mann ihr nie gesagt, ob sie nicht vielleicht an ihrer Figur arbeiten könnte, er aber stattdessen in ein anderes Bett gehüpft ist.
Die meistens Rettungsversuche scheitern doch daran, dass man nicht bereit ist einen Schritt aufeinander zuzugehen, wenn die Fakten bereits geschaffen wurden. Denn dieser Schritt tut weh. Es geht um den verletzten Stolz. Man will dem anderen nicht Recht geben und dadurch Schwäche zeigen.
Es gibt soviele Wege und Lösungen. Heutzutage wird allerdings die Scheidung vorschnell als einzige Alternative gesehen. Man besinnt sich nicht darauf was einen zusammen gebracht hat, sondern darauf was einen auseinandergebracht hat. Hierbei geht es nicht um "hätte, wäre,könnte" sondern darum dass man nicht bereit ist eine Lösung zu finden. Wieviel von uns denken noch oft über die "alte" Beziehung nach und fragen sich aber selbst ob es nicht doch geklappt hätte. Daran sieht man, dass man noch lange Jahre damit nicht abgeschlossen hat. Denn eine Scheidung ist eine tiefe emotionale Belastung für alle Beteiligten und für die Kinder umso mehr.
Wieviele neue Beziehungen gehen aufgrund der Altlasten wieder in die Brüche, weil man den Kopf einfach noch Jahre danach nicht frei hat. Es sind viele.
Daher bin ich der Meinung, dass viele den vermeintlich leichteren Weg, die Scheidung, wählen, dieser sich aber im Endeffekt als der falsche rausstellt. Bloss dann sind irgentwann die Fakten, sprich der Scheidungsspruch, geschaffen wurden und es gibt kein zurück mehr, statt das Trennungsjahr wirklich sinnvoll zu nutzen und nicht nur abzusitzen.
Kinder wollen keine Scheidung. Kinder arrangieren sich bestmöglich mit der Situation. Aber glücklicher wären sie wenn Mama und Papa zusammen wären.
Wer etwas erreichen will sucht Wege, wer nichts erreichen will sucht Gründe. Ich glaube dieses Sprichwort hast du sogar zitiert.
Daher sage ich ganz klar zu der Frage des TE. Nein in den meisten Fällen ist es die Sache nicht wert. Wer kann schon behaupten, dass es nicht funktioniert hätte wenn er es nicht versucht hat. Vielleicht wäre man ja wieder glücklich geworden. DAher sollte man alle Möglichkeiten in Betracht ziehen die Ehe zu retten. Unserer Kinder zuliebe !
Gruss mateusz
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
@ Mateusz,
DAher sollte man alle Möglichkeiten in Betracht ziehen die Ehe zu retten. Unserer Kinder zuliebe !
über das Formulieren von Allgemeinplätzen kommst Du leider nicht hinaus. Zumindest bei den mir bekannten Scheidungsfällen (und das sind nicht wenige) ist mir kein einziger bekannt, in dem das nicht versucht worden wäre. Es gibt nun einmal keine feste Regel, die unter der Überschrift steht "ab heute müssen wir versuchen, unsere Ehe zu retten; dafür muss der eine an seiner Körperpflege arbeiten und der andere zweimal wöchentlich Blumen mitbringen. Und es muss mindestens ein Jahr lang versucht werden!"
Diese Versuche haben doch in der Vergangenheit längst stattgefunden und waren eben erfolglos; die Trennung ist dann nur der letzte Schritt. Was will man noch kitten, wenn das Kind nach jahrelanger Lieblosigkeit und Desinteresse längst im Brunnen liegt? Wo soll da plötzlich Interesse und Liebe herkommen? Aus irgendeinem theoretischen Postulat? Wer es nicht geschafft hat, eine Ehe so zu führen, dass er selbst und alle Beteiligten damit glücklich sind, wird das auch unter Zwang nicht schaffen.
Dass Menschen es sich mit Trennungen und Scheidungen generell zu leicht machen, ist nach wie vor nicht mehr als eine Behauptung Deinerseits; es ist nicht wahrer als Sätze wie "wenn man nicht verhütet, kann man ja immer noch abtreiben" zum Beweis dafür, dass die Menschen heute Abtreibung als alternative Verhütungsmethode ansehen.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Dass Menschen es sich mit Trennungen und Scheidungen generell zu leicht machen, ist nach wie vor nicht mehr als eine Behauptung Deinerseits
Also meine Ex hat mich quasi vom ersten Tag der Ehe ständig damit erpresst, "Wenn du dies oder das nicht tust, lasse ich mich scheiden!"
Natürlich immer in dem Wissen oder besser der Annahme, dass ihr die Kinder und der Lebensstandard bleiben.
Steht ihr ja schließlich zu.
Die Mediation endete nach genau 3 Sitzungen.
Eine mit ihr alleine, in der sie ihre Version erzählte, eine in der ich meine erzählte, und eine in der sie feststellte, dass der Mediator gar nicht auf ihrer Seite ist.
Und es kann mir keiner erzählen, dass meine Ehe die einzige war, in der das so oder ähnlich abgelaufen ist.
Die Scheidung ist für Frauen in D so attraktiv, oder wird zumindest von den Leuten, die ich oben schon beschrieben habe, so attraktiv dargestellt, dass die Schwelle zur Scheidung immer weiter abnimmt.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi
Ich nehme mal meine gescheiterte Ehe als Beispiel.
Meine EX hatte über längere Zeit ein Verhältniss mit jemandem anderen.
Ich kam eigentlich nur durch Zufall dahinter.
Wir redeten über alles und uns beiden wurde klar, das wir viele Fehler gemacht hatten.
Wir wollten uns vorerst nicht trennen wegen der Kinder.
Von meiner Seite aus hätte es wohl geklappt, aber von ihrer Seite war die Liebe zu dem anderen einfach stärker.
Mir wurde mit der Zeit auch klar das es die Ehe, wie sie einmal war, nicht mehr gibt und auch nie mehr geben wird.
Sie wäre wahrscheinlich daran zu Grunde gegangen und ich auch, denn es gibt nichts schlimmeres wie unglücklich mit jemandem zusammensein zu müssen.
Letzendlich packte sie die Klamotten und verschwand mit den Kindern.
Ich stand damals auch auf den Standpunkt unbedingt und auch gerade wegen den Kindern die Ehe zu retten.
Das Schiff war aber schon untergegangen und es gab nichts mehr zu retten.
Wenn sie sich gezwungen hätte wegen der Kinder bei mir zu bleiben, und ich wäre damit klar gekommen(was ich im nachhinein nicht glaube), bin ich mir fast sicher, meine Kinder wären heute mindestens Halbweisen.
Gruss Wedi
Hi
Ich sage nicht das Scheidungskinder nicht glücklich werden können. Sie sind auf eine andere Art glücklich, als Kinder die in einer heilen Familie aufwachsen.
woran machst du denn "heile Familie" fest? So wie du es beschriebst, gibt es entweder die Scheidungs- oder Patchworkfamilie = nicht heil, oder die Familie mit den leiblichen Eltern = heil. Das finde ich ehrlich gesagt etwas zu einfach, denn gerade in der Familie mit den leiblichen Eltern, die nur wegen der Kinder zusammenbleibt, ist nichts heil.
Und schon gar nichts glücklich für die Kinder.
Meine Eltern haben sich oft so sehr gestritten in meiner Kindheit, ich habe keinen Halt, und keine Geborgenheit dadurch empfunden. Im Gegenteil.
Ich habe dermaßen rebelliert, um meine Grenzen zu finden, dass mir meine Mutter heutzutage echt leid tut :redhead:
Ich glaube nicht, dass dieses mein damaliges Empfinden unbedingt positiv für meine Entwicklung war. Vielleicht ist genau das der Grund, dass ich eine Beziehung, die in die gleiche Richtung abgeglitten war, nicht weiter aufrecht erhalten habe. Um den Fehler meiner Eltern nicht zu wiederholen. Allerdings, heute, nach 30 Jahren, sind meine Eltern immer noch zusammen. Als wir Kinder aus dem Haus waren, haben sie zu der nötigen Ruhe gefunden, und sich "neu ineinander verliebt" (O-Ton meine Eltern)und seitdem neue schwierige Zeiten durchgestanden (zB Erkrankung meiner Mutter, die mein Vater wahrhaft geduldig meistert...). Das gefällt mir natürlich, aber ich hätte als Kind gewiss auch von der anderen Variante (Trennung) sehr viel gehabt - Ruhe, Geborgenheit, ausgewogene Atmosphäre...
Ich wiederhole mich nochmal, nicht das Blut entscheidet darüber ob man eine Familie als heile Familie bezeichnen kann. Sondern wie in der familie miteinander gelebt wird, und wie man Konflikte lösen kann und wie man Gemeinsamkeiten genießen kann. Meine Meinung.
ligr ginnie... die übrigens bei einer Trennung ihrer Eltern definitiv nicht bei ihrer Mutter geblieben wäre....so ca. ab 10 Jahre stand diesbezüglich mein Entschluss fest.
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist